Hallo Zusammen, Ich habe einige Frage zum korrekten Dimensionieren eines Trafos bzw. Ringkerntrafos für NF-Verstärker. Bisher habe ich immer bestehende Schalpläne und Designs als Vorlage genommen und mich an die darin angegebenen Leistungsangaben für die Trafos gehalten. Da ich aber seit kurzem lerne auch selber Audio-Verstärker zu entwickeln und zu bauen, möchte ich gerne auch mehr über das Dimensionieren der Trafos lernen. Ich habe nach weiterführenden Informationen gesucht und konnte folgendes finden: 1. Die tatsächlich ausgegebene Gleichspannung nach der Brückengleichrichtung beträgt das 1,41 fache der eingangsseitigen Wechselspannung ( U0 ) im unbelasteten Zustand des Transformators. 2. U0 ist die Leerlaufspannung (auch genannt Quellenspannung) und ist die Ausgangsspannung einer unbelastete Spannungsquelle (in diesem Fall ein Transformator), also im unbelasteten Zustand. Beispiel: Ein Transformator hat laut Datenblatt folgende Daten; Primär 230V Sekundär 2x 24V / U0 Sekundär 2x 27,30V Berechnung: 27.30V x 1,41 = 38,77V - 0,7V = 37,79V Meine Fragen: Sind die obigen Angaben soweit grundsätzlich korrekt? Und ist es richtig, dass man bei der Berechnung der, nach einer Brückengleichrichtung tatsächlich zur Verfügung stehenden Spannung am DC-Ausgang, wirklich von der Leerlaufspannung bzw. der Quellenspannung ausgeht und nicht etwa von der Sekundärspannung des Trafos unter Last? Vielen Dank im Voraus und einen schönen Sonntag euch allen! Gruß Klaus
Anton schrieb: > Sind die obigen Angaben soweit grundsätzlich korrekt? Sehr idealisiert schon. > Und ist es richtig, dass man bei der Berechnung der, nach einer > Brückengleichrichtung tatsächlich zur Verfügung stehenden Spannung am > DC-Ausgang, wirklich von der Leerlaufspannung bzw. der Quellenspannung > ausgeht und nicht etwa von der Sekundärspannung des Trafos unter Last? Für die Leerlaufspannung passt das, und danach dimensioniert man z.B. den Siebelko bzgl seiner Spannungsfestigkeit.
Anton schrieb: > Berechnung: 27.30V x 1,41 = 38,77V - 0,7V = 37,79V Der guten Ordnung halber: Bei Brückengleichrichtung fallen zwei Dioden-Flussspannungen ab, also ca 1,4 Volt, je nach Belastung. https://de.rs-online.com/web/content/discovery-portal/produktratgeber/brueckengleichrichter-leitfaden
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Für die Elko-Spannung sollte man noch 10% höhere Netzspannung berücksichtigen. Und für die Spannung unter Last 10% niedrigere Netzspannung und mehr als 0.7V Verlust an den Gleichrichterdioden.
Anton schrieb: > Berechnung: 27.30V x 1,41 = 38,77V - 0,7V = 37,79V > Sind die obigen Angaben soweit grundsätzlich korrekt? Jein, in den meisten Fällen dürfte da eine Brückengleichrichter am Werk sein und somit sind es zwei Dioden die beteiligt sind. So genau braucht man das aber in der Regel garnicht berechnen (schon garnicht auf zwei Stellen hinter dem Komma:-). Die Eingangsspannung schwankt ja auch noch etwas und da sind auch mal die eine oder andere Spannungsspitze drauf. Die nachfolgenden Komponenten sollten daher sowieso etwas Luft bei der Dimensionierung der Spannungsfestigkeit bekommen und nicht zu knapp auf Kante genäht werden.
Anton schrieb: > Ich habe einige Frage zum korrekten Dimensionieren eines Trafos bzw. > Ringkerntrafos für NF-Verstärker. Eigentlich ist die Auslegung eines Netzteils für einen erfahrenen Hobbybastler kein großes Problem. Die wichtigen Hinweise sind hier schon aufgeführt. Bei der Bestimmung der Ladekondensatoren nehme ich grundsätzlich noch LTspice dazu. Es gibt zwar dafür auch Faustformeln, aber es sind eben nur Faustformeln. Die gleichgerichtete Spannung sieht wie ein Sägezahn aus. Jetzt kann man jede Menge an Kapazität spendieren. Das kostet Platz und Geld. Mit LTspice siehst Du wie weit die Spannung bis zum nächsten Ladevorgang gefallen ist. Dabei sollte man auch die Toleranz beücksichtigen +/-20% sind da möglich. mfg Klaus
Anton schrieb: > Sind die obigen Angaben soweit grundsätzlich korrekt Na ja, eigentlich rechnet man mit voll belastetem Trafo, dafür steht auch der Nennwert (z.B. 24V~) auf dem Trafo. Aber schon richtig, in einem Verstärker ist der Trafo meistens kaum belastet, also ist die Leerlaufspannung wichtig, es soll ja auch nichts wegen Überspannung abrauchen. Wie erwähnt, in klassischen Audioverstärkern sind die klassischen Netztrafos meist unterdimensioniert. Siehe https://www.ti.com/lit/an/snaa057c/snaa057c.pdf http://www.nomad.ee/micros/audioamp/index.shtml aus https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30 und https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
Klaus R. schrieb: > Bei der Bestimmung der Ladekondensatoren nehme ich grundsätzlich noch > LTspice dazu. Und hoffentlich ein taugliches Modell des Trafos.
H. H. schrieb: > Und hoffentlich ein taugliches Modell des Trafos. Na ja, Wechselspannungsquelle mit Leerlaufspannungsscheitelwert und Innenwiderstand der bei Nennstrom zur Nennspannung führt reicht eigentlich. Eher noch bei +10 und -10% testen.
http://www.gsc-elektronic.net/power_supply/power_supply_de.html https://dl6gl.de/auslegung-von-transformatornetzteilen.html nach tietze-schenk
Percy N. schrieb: > Bei Brückengleichrichtung fallen zwei Dioden-Flussspannungen ab, also ca > 1,4 Volt, je nach Belastung. Richtig. Der OP schreibt zwar "Brückengleichrichter", aber der Trafo hat sekundär 2x24 V. Also ist es womöglich ein Mittelpunktgleichrichter, der Wert 0,7 V wäre dann richtig. Für mich liest sich das Ganze wie die versteckte Frage nach der Lösung einer Schulaufgabe.
Rolf schrieb: > Percy N. schrieb: >> Bei Brückengleichrichtung fallen zwei Dioden-Flussspannungen ab, also ca >> 1,4 Volt, je nach Belastung. > > Richtig. Der OP schreibt zwar "Brückengleichrichter", aber der Trafo hat > sekundär 2x24 V. Also ist es womöglich ein Mittelpunktgleichrichter, der > Wert 0,7 V wäre dann richtig. > > Für mich liest sich das Ganze wie die versteckte Frage nach der Lösung > einer Schulaufgabe. Absolut nicht! Denn dann hätte ich das klar gesagt und nach der Lösung gefragt. Komische und kindische Unterstellung und dazu wenig hilfreich. Ich bin seit mindestens 35 jahren aus dem Schulater raus und bin hobby Elektronikbastler, der etwas lernen möchte. Das ist alles. Mfg. Klaus
hallo zusammen und wieder einen großen Dank an allen die mir mit ihrem Rat und leicht verständlichem Laientext weiterhelfen wollen. Also es geht hier konkret um einen TDA7294 Audio Verstärker, den ich gerade als 2. Prototyp aufbaue. Mein geplantes Netzteil als Spannungsversorgung für diesen des Amp sieht so aus wie auf dem Bild. (Das Design stammt nicht von mir). Nach der Anfangs hier besprochenen Berechnungsmethode und entsprchenden Trafo Daten, käme ich dann auf + und- ca. 37,99 Volt-DC am Ausgang des Netzteils. stimmt das so? Mfg. Klaus
Anton schrieb: > Nach der Anfangs hier besprochenen Berechnungsmethode und entsprchenden > Trafo Daten, käme ich dann auf + und- ca. 37,99 Volt-DC am Ausgang des > Netzteils. Hast du eigentlich irgendwas der angebotenen Links gelesen ? +/-38V im Leerlauf bei Netz-Nennspannung, aber es können auch 10% mehr sein. Geht der 40V aushaltende TDA7293 bei 41.8V kaputt ? Nein. Der Snubber am Netzteil ist irgendwie überflüssig, 1W für den LED Vorwiderstand oversized, die 2k2 hingegen könnten eine Leistungsangabe gebrauchen. Für 4 Ohm Last möchte man gerne eine geringere Versorgungsspannung damit die Verlustleistung beim doppelten Strom nicht zu hoch wird. Es gibt Verstärker mit Umschalter 20V/24V auf der Rückseite. 10000uF sind reichlich, kommerzielle würden so viel nicht investieren, 2A reichen für Mono.
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