Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kaufberatung, Lötdampfabsaugung (Hobby)


von Olli Z. (z80freak)


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Hallo,

nach vielen Jahren ohne möchte ich mir sowas nun mal zulegen. 
Preisklasse wäre für mich unter hundert Euro. Aus meiner Sicht in Frage 
kämen die drei Varianten mit den angefügten Bildern.

Hier geht es mir nicht um den Normgerechten Arbeitsplatz/Arbeitsschutz, 
da bin ich ja nicht täglich dran, sondern mehr um etwas Komfort beim 
basteln. Eine gewisse Reinigungswirkung sollte natürlich schon gegeben 
sein.

Derzeit würde ich zu dem "absauger_stand" tendieren, das ist recht hoch 
aber schmal, passt damit gut überall hin, auch bei wenig Platz und es 
ist mobil, d.H. ich könnte es auch mal rüber zum IR-Rework-Gerät 
stellen.

Kann ich da grundsätzlich was falsch machen? Übersehe ich evtl. wichtige 
Kriterien? Gibt es Erfahrungen zu diesen Modellen?

von Herbert Z. (herbertz)


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So eine Absaugung braucht man im Hobby Bereich eher nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Da diese Umluft-Dinger sowieso den Gestank nicht aus der Luft bekommen 
(siehe Umluft-Dunstabzugshaube), würde ich gleich auf wegpusten statt 
saugen setzen (siehe Dunstabzugshauben die ins Kochfeld saugen sollen, 
funktioniert auch nicht).

Also tut es ein kleiner ausrangierter PC Lüfter an einem Netzteil, dr 
über den Arbeitsplatz pustet, damit das verbrannte Kolophonium nicht in 
deinen Augen und Nase landet.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Die Saugleistung ist generell, wohl Prinzipbedingt, enttäuschend.
Man muss die Gerätschaft recht nah - oft störend nah, an die Lötstelle 
bringen damit der "Lötdampf" abgesaugt wird.

Man schaue sich nur mal an wie aufwendig (Bauliche am Gebäude bzw. Raum 
Maßnahmen sind nicht selten notwendig), leistungsstark (Eingangsleistung 
für den Saugmotor) und teuer professionelle Absaugungen sind.

Ob die Aktivkohlefilter wirklich was bringen (außer als ein Placebo für 
ein gutes Gefühl zu sorgen) wage ich zu bezweifeln.
Ich nutze (wenn überhaupt - das offene Fenster reicht mir meist) einfach 
einen kleinen Lüfter der den "Lötdampf" wegbläst was auch viel besser 
als das Ansaugen geht, da steht nicht im Weg herum weil große Abstände 
möglich sind und der Lüfter braucht dabei nicht mal mit voller Leistung 
betrieben werden (schön leise).

von Christian M. (likeme)


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ich mach einfach das Fenster auf! Ehrlich gesagt, ich hatte das auch mal 
aber es ist immer da wo es nicht raucht und stört oft den Sichtbereich 
oder blockiert das Licht. Solche Absaugungen sind für einen 8h 
Arbeitsplatz unbedingt notwendig aber nicht für Denjenigen der im Monat 
mal eine Stunde was zusammenbruzelt. Stell dir vor, du bastelst ein 
Gerät mit Gehäuse und wo du überall saugen müsstest das es wirkt. Diese 
Kohlefilterventillatoren kannst vergessen. Die "gut" Wirkung bekommst 
nur mit Untertischfiltern hin und die kosten!!!

von Olli Z. (z80freak)


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Das mit dem Lüfter klingt schlüssig... Evtl. den an einen Schwanenhals 
zur freien Positionierung und gut?!

von Cyblord -. (cyblord)


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Olli Z. schrieb:

> nach vielen Jahren ohne möchte ich mir sowas nun mal zulegen.

Warum bloß?
Willst du ewig leben?

von Stefan F. (Gast)


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von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Olli Z. schrieb:
> Aus meiner Sicht in Frage
> kämen die drei Varianten mit den angefügten Bildern.

Ich sehe in allen drei Varianten keinen echten Nutzen (Gründe wurden von 
den vorherigen Postern bereits genannt).

Die dritte Variante oxydiert bei mir sogar im Hobbykeller vor sich hin 
(siehe Fotos). Wenn Du willst, kannst Du das Teil gerne für 20 EUR incl. 
Versand haben.

https://www.google.com/search?q=zd-153a

von Motopick (motopick)


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Wenn ein Luefter etwas durch ein Filter ziehen soll, braucht er
wirklich Leistung.
So eine Laermquelle wuerde ich mir nicht antun.

Zum "Wegpusten" eignet sich ein etwas groesserer (z.B. 100x100)
Luefter recht gut. Gegenueber Tischventilatoren die den Luftstrom
gerne gut gebuendelt abgeben, erzeugt so ein Luefter einen
recht weiten Luftstrom. Betrieb mit Unterspannung reduziert
die Laermbelaestigung. Bei einem 12 V Luefet z.B. 5 - 7 V.
Den muss man dann u.U. aber von Hand "starten".

von Udo R. (udo_r549)


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Ich habe den Mittleren. Beim Löten leitet er die Dämpfe in einer 
eleganten Kurve so ab, dass sie mir nicht in die Nase steigen. Den 
Lötdampf rieche ich nicht mehr — ob dann doch noch Gifte in meine Lunge 
geraten, kann ich nicht sagen.
Udo

von Alex S. (alekzanders)


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Ich hab lange Zeit eine Selbstbau-Lösung ähnlich zum ersten Post 
benutzt, war aber nie glücklich damit, selbst nachdem ich den 
Aktivkohlefilter durch eine Ableitung nach draussen unterstützt habe. 
Wg. Umzug fiel die Ableitung nach draussen weg.

Inzwischen habe ich seit mehreren Monaten die TOOLCRAFT FE-300 in 
Betrieb (~70 EUR), die mit 3 verschiedenen Filtern (Staub, Geruch, 
Kleinpartikel; kann man nachkaufen) ausgestattet ist. Für den Preis ist 
die Leistung für den Hobbybereich super: ich rieche nichts mehr im Raum 
nach dem Löten, der flexible Rüssel funktioniert gut. Einziges 
Luxusproblem: die FE-300 geht nicht automatisch an, wenn ich den 
Lötkolben in die Hand nehme.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ich benutze einen batteriebetriebenen Mini Ventilator aus einem 
Ramsch-Laden und öffne das Fenster.

von Flip B. (frickelfreak)


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Die Frage ist auch, weshalb sich überhaupt nennenswert rauch entwickelt? 
Wenn ich meine Temperatur nicht viel zu hoch einstelle, bleibt das 
Flussmittel an der lötstelle schön flüssig, es ist kein Rauch zu sehen. 
Natürlich verdampft der anhaftende Rest dann beim weblegen des 
Lötkolbens, aber auch das bisschen braucht viele sekunden, bis es sich 
verflüchtigt hat. Wenn der Lötpeozess zum Nebeln tendiert, könnte man 
Temperatur und Flussmittelwahl hinterfragen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Flip B. schrieb:
> Natürlich verdampft der anhaftende Rest dann beim weblegen des
> Lötkolbens,

Aber das ist doch total gefährlich! Nur fünf Minuten Lötdämpfe können 
einem komplett das Leben versauen.

So jedenfalls kommt mir die Lötrauchabsaugungshysterie vor. Wenn man 
mehrere Stunden täglich lötet, dann sieht die Situation komplett anders 
aus, aber wer von uns tut das schon?

Um die üblichen drei Drähte an einen Arduino anzulöten ist so etwas 
reichlich übertrieben - die Dosis macht's.

Und wer von den Herrschaften Lötrauchabsaugern geht nicht wieder 
Silvester auf die Straße, um dort Schwarzpulver in Lärm und Dreck 
umzuwandeln? Oder wer von denen raucht oder nutzt einen Suchtnuckel?

von Christian B. (Firma: privat) (cebra)


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Ich habe vor langer Zeit mal Fernmelder gelernt. Seit der Zeit habe ich 
in meinem Leben,ich schätze, zentnerweise Lötzinn in Telefonverteilern 
verlötet, ohne Absaugung. Wenn der Kolophoniumdampf mal ungünstig ins 
Gesicht kam, wurde ganz leicht gepustet während des kurzen Lötvorganges.
Ich bin jetzt 70 Jahre alt und habe bisher noch keine Krankheiten durch 
das löten bekommen.
Also, meine Meinung, bei dem bisschen Hobbylöten braucht man sich keine 
Gedanken um irgendwelche Absaugungen zu machen. Im Zweifel Fenster auf 
und stoßlüften.

Christian

von Harald K. (kirnbichler)


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Christian B. schrieb:
> Ich bin jetzt 70 Jahre alt und habe bisher noch keine Krankheiten durch
> das löten bekommen.

Leider gibt es auch Kettenraucher mit ähnlicher Argumentation ...

von Christian B. (Firma: privat) (cebra)


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Harald K. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Ich bin jetzt 70 Jahre alt und habe bisher noch keine Krankheiten durch
>> das löten bekommen.
>
> Leider gibt es auch Kettenraucher mit ähnlicher Argumentation ...

Alle industriellen Dämpfe sind sicher nicht dazu geeignet dauerhaft 
inhaliert zu werden, das würde ich auch nie behaupten.

Ich meine nur, aus meiner beruflichen Erfahrung, auch mit vielen 
Kollegen, das eine Lötrauchabsaugung im Hobbybereich nicht notwendig 
ist. Ich kenne niemanden aus meinem beruflichen Umfeld der eine 
anerkannte Berufkrankheit wegen eingeatmeten Lötdämpfen bekommen hat.
Wie ich schon beschrieben habe, kann man das direkte einatmen auch sehr 
einfach grösstenteils vermeiden indem man sein eingebautes Gebläse 
benutzt.

Es gibt aber scheinbar heute viele Menschen die auf vieles allergisch 
reagieren. Die sollten sich dann der Absaugung widmen oder im 
Sauerstoffzelt arbeiten.

Christian

von Ralf S. (cmyk61)


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wenn man das Netz befragt, kommt als häufige Antwort:

"... Kolophoniumdämpfe sind gesundheitsschädlich und können 
Atemwegsreizungen, allergische Reaktionen und Asthma auslösen
. Es ist wichtig, bei der Arbeit mit Kolophonium auf eine gute Belüftung 
zu achten, um die Dämpfe nicht einzuatmen und eine Hautreizung zu 
vermeiden..."

KÖNNEN

So mancher wird nun den Begriff "toxisch" anführen. Hier der 
Unterschied:
"Der Hauptunterschied ist, dass toxisch sich auf eine giftige Wirkung 
bezieht, während gesundheitsschädlich eine breitere Kategorie für Stoffe 
ist, die schädlich sein können, aber nicht unbedingt eine akute 
Vergiftung auslösen. Während toxische Stoffe oft bereits in geringen 
Mengen lebensgefährlich sein können, treten die gesundheitsschädlichen 
Auswirkungen meist erst bei höherer Dosis oder längerer Exposition ein. 
Ein toxischer Stoff ist also immer auch gesundheitsschädlich, aber nicht 
jeder gesundheitsschädliche Stoff ist ein akutes Gift. "

Für mich als gelernten Fernmelder war das auch nie wirklich ein Thema.
Ich habe zwar viel gelötet aber ich stelle mal die Behauptung auf, dass 
das  Blei in unserem Lötzinn weitaus gesundheitsschädlicher ist als der 
Kollophonium-Dampf. Nicht umsonst bekamen wir beim Kabellöten regelmäßig 
Milchmarken und mussten uns nach der Arbeit gründlich die Hände waschen.

Der Grund für die Verwendung einer Absaugung heutzutage sind wohl die 
möglichen Regressansprüche wenn es zu einer Erkrankung kommt und ein 
Gericht diese Erkrankung als Berufskrankheit erkennt.
Als Arbeitgeber hat man halt eine Fürsorgepflicht.

Und zum Thema Rauchen muss ich erwidern, das es auch das Passivrauchen 
gibt
welches gesundheitsschädlicher als das eigentliche Rauchen sein soll.
Und dann ist da noch die Feinstaubbelastung durch Industrie und Verkehr. 
Wir sind allerlei Gefahren durch eingeatmete Substanzen ausgesetzt.


In der aktuellen Make ist ein Bastel-Hack mit einem Ikea Luftreiniger 
beschrieben. Ich werde mir irgendwann auch mal solch ein Gerät 
nachbauen. Verbunden mit einem Lötzinnspender und einer 
Lötstellenbeleuchtung. Hab sowas mal im TV gesehen - leider bisher 
nirgends im Handel.

Gruß
Ralf - ehemals Hvst und Kvst Mannheim


also "können" und "gesundheitsschädlich" sind schon eine andere Sache 
als
Christian B. schrieb:
> Ich habe vor langer Zeit mal Fernmelder gelernt. Seit der Zeit habe ich
> in meinem Leben,ich schätze, zentnerweise Lötzinn in Telefonverteilern
> verlötet, ohne Absaugung. Wenn der Kolophoniumdampf mal ungünstig ins
> Gesicht kam, wurde ganz leicht gepustet während des kurzen Lötvorganges.
> Ich bin jetzt 70 Jahre alt und habe bisher noch keine Krankheiten durch
> das löten bekommen.
> Also, meine Meinung, bei dem bisschen Hobbylöten braucht man sich keine
> Gedanken um irgendwelche Absaugungen zu machen. Im Zweifel Fenster auf
> und stoßlüften.
>
> Christian

: Bearbeitet durch User
von W.P. K. (elektronik24)


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Ich habe eine Absaugung direkt am Lötkolben. Es ist diese hier: 
https://www.conrad.de/de/p/weller-wfe-p-loetrauchabsaugung-230-v-70-w-50-l-min-2177665.html. 
Die gibt es öfters mal bei Kleinanzeigen für einen kleinen Taler (man 
muss nur darauf achten, die elektrische Variante zu kaufen - es gibt 
auch eine für Druckluft und die hat man ja i.d.R. nicht in der 
Hobbywerkstatt).
Der Saugrüssel befindet sich direkt über der der Lötkolbenspitze (siehe 
Bild eines Weller Lötkolbens anbei).
Damit wird der Rauch direkt am Entstehungsort abgesaugt und das 
funktioniert hervorragend. So alle ca. 5 Stunden Löten muss man aber den 
Saugrüssel vorne wieder säubern, denn da kondensiert am kalten Rohr 
innen immer etwas Kolophonium und setzt sich ab - dafür wird extra eine 
Bürste mitgeliefert.
Wenn ich sehe, wieviel sich da absetzt (der Großteil wird ja weiter 
eingesaugt und in der Pumpe gefiltert) und dass ich das Zeug ansonsten 
eingeatmet hätte (das schwebt ja für Stunden in der Luft), kann ich nur 
dringend zu einer Absaugung und Filterung raten!
Anmerkung: es war übrigens kein Problem, dass den Saugrüssel an meinem 
JBC 245er Handstück zu befestigen.

von W.P. K. (elektronik24)


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Ansonsten noch ein Wort zu den Aktivkohlefiltern bei solchen 
Lötrauchabsaugungen: wenn da richtige Filterpakete mit vielen, beim 
Schütteln laut raschelnden Aktivkohleperlen verbaut sind, dann 
funktioniert auch das sehr gut. Leider kenne ich viele der günstigen 
Ventilatoren, wo sich sich nur eine dünne schwarze Schaumstoffplatte 
(angeblich mit Aktivkohle bestückt) vor dem Ventilator befindet: das 
kann man mal getrost vergessen - da wird kaum etwas gefiltert. Da hat 
die Aktivkohle eine reine Alibifunktion.

So ein Ventilator in 50cm Entfernung funktioniert schon recht gut, wenn 
er ordentlich saugt - dann gibt es nämlich einen stetigen Luftzug (kaum 
wahrnehmbar) über den Arbeitsbereich hinweg und der trägt den Großteil 
des Lötrauchs rüber zur Absaugung - aber ohne vernünftigen Filter nützt 
es natürlich nicht, denn dann verteilt der Ventilator lediglich den 
Rauch im Raum.

von Thomas (kosmos)


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ich nutze einen 120mm Lüfter. Die 80mm Lüfter finde ich zu schwach und 
zu laut. Wenn man die Dämpfe auffangen will würde ich Schaumstoff nehmen 
und den befeuchten.

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