Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Höhere Spannung bei mehr Verbrauchern?


von Bastian (basti-123)


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Ich hab neulich an einem AUX-Kabel einen Verstärker angeschlossen, um 
das Ausgangssignal zu erhöhen, um eine LED leuchten zu lassen. Das ging 
allerdings nicht. Schalte ich allerdings einen weiteren Verbraucher, wie 
bei mir eine kleine Glühbirne, parallel, so leuchten beide, wenn Musik 
läuft, hell auf. Ohne die Glühbirne passiert gar nichts. Warum ist das 
so?

von Harald K. (kirnbichler)


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Was ist ein "AUX-Kabel"? Und wie groß war die Glühbirne? Etwa so, oder 
doch eher so groß?

von Uwe (neuexxer)


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Der Verstärker hat wohl einen (Elektrolyt-)Kondensator am Ausgang.
Die Leuchtdiode alleine lässt nur Strom in einer Richtung durch.
Ist der Kondensator entsprechend umgeladen, fliesst kein Strom mehr.
Mit parallelem Widerstand/Glühbirnchen fliesst dann Strom.

: Bearbeitet durch User
von Bastian (basti-123)


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Uwe schrieb:
> Der Verstärker hat wohl einen (Elektrolyt-)Kondensator am Ausgang.

Alles klar danke erstmal für die Antwort. Woran erkenn ich aber am 
Verstärker, dass so ein Kondensator am Ausgang, vorliegt? Oder kann ich 
sowas irgendwo nachlesen. Ich benutz einen LM386.
Hier: 
https://www.amazon.de/LM386-Audio-Verstärker-Mini-Karte-Verstärker-Leistung/dp/B07BW8GRTD/ref=asc_df_B07BW8GRTD/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=447483982763&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=592858233429417297&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9042707&hvtargid=pla-819728191371&psc=1&th=1&psc=1
hab jetzt nur Amazon gefunden hoffe das passt

von H. H. (Gast)


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Bastian schrieb:
> Woran erkenn ich aber am
> Verstärker, dass so ein Kondensator am Ausgang, vorliegt? Oder kann ich
> sowas irgendwo nachlesen. Ich benutz einen LM386.

Sowas kann man im Datenblatt nachlesen.

von Bastian (basti-123)


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Alles klar danke. das hat mir echt weitergeholfen!

von Harald W. (wilhelms)


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Bastian schrieb:

>> Der Verstärker hat wohl einen (Elektrolyt-)Kondensator am Ausgang.

> Alles klar danke erstmal für die Antwort. Woran erkenn ich aber am
> Verstärker, dass so ein Kondensator am Ausgang, vorliegt?

Auf der Platine nachgucken?

von Klaus H. (hildek)


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Bastian schrieb:
> Woran erkenn ich aber am
> Verstärker, dass so ein Kondensator am Ausgang, vorliegt?

Wenn du eh das Modul vorliegen hast, dann einfach mal die LS-Leitung 
nachverfolgen - bis zum IC-Ausgang Pin 5.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Man kann natürlich auch 2 LEDs antiparalell schalten.

von Bastian (basti-123)


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Ich hab mir das jetzt grade nochmal probiert zu erklären warum die LED 
ohne die Glühbirne nicht leuchtet und irgendwie versteh ich das doch 
nicht so ganz.
Ich hab folgendes grade gelesen:
"Der Kondensator wirkt wie eine Spannungsquelle mit einem geringen 
Innenwiderstand. Ab dem Entladezeitpunkt sinkt die Spannung vom 
Maximalwert auf Null ab. Der Strom wechselt seine Flussrichtung 
(Polarität) und sinkt vom Maximalwert auf Null ab. Er fließt also in 
entgegengesetzter Richtung zum Ladestrom."
Das bedeutet doch eigentlich, dass, wenn ich meine LED entgegengesetzt 
zu der Polarität des Ladestroms anschließe sie leuchten müsste. Also + 
an - und - an +.
Wenn mir jemand nochmal bisschen ausführlicher erklären könnte warum es 
dann trotzdem nur mit der Glühbirne leuchtet wäre ich sehr dankbar!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Bastian schrieb:
> Alles klar danke erstmal für die Antwort. Woran erkenn ich aber am
> Verstärker, dass so ein Kondensator am Ausgang, vorliegt?

Normalerweise hat jeder Verstärker, der an einer unipolaren 
Betriebsspannung betrieben wird, so einen Kondensator am Ausgang. Nur in 
seltenen Ausnahmefällen kann dies anders sein, wenn nämlich der 
Verstärker seine bipolare Ausgangsspannung sich selbst über einen 
Schaltwandler erzeugt.
Bei bipolar versorgten Verstärkern sollte so ein Kondensator nicht 
vorhanden sein.

Für normale Leut:

Wenn am Verstärker nur Plus und Minus dran steht, dann hat er diesen 
Kondensator am Ausgang.

mfg

von Joachim B. (jar)


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Christian S. schrieb:
> Normalerweise hat jeder Verstärker, der an einer unipolaren
> Betriebsspannung betrieben wird, so einen Kondensator am Ausgang.

Einspruch, Brückenschaltung ohne Ausgangskondensator aus single power
https://www.musikding.rocks/index.php?attachment/366577-br%C3%BCckenschaltung-gif/

http://elektronik.nmp24.de/images/NF_Technik/TDA7256_application_circuit.png

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Bastian schrieb:
>Wenn mir jemand nochmal bisschen ausführlicher erklären könnte warum es
>dann trotzdem nur mit der Glühbirne leuchtet wäre ich sehr dankbar!

Durch ein Kondensator kann kein Gleichstrom fließen.
Wenn der Kondensator aufgeladen ist, hört der Strom
auf zu fließen.
Eine Leuchtdiode ist eine Diode, und Dioden richten gleich.
Die Glühbirne  entläd den Kondensator wieder.

von Jens G. (jensig)


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Bastian schrieb:
> Das bedeutet doch eigentlich, dass, wenn ich meine LED entgegengesetzt
> zu der Polarität des Ladestroms anschließe sie leuchten müsste. Also +
> an - und - an +.

Die LED ist ein Gleichrichter, und bewirkt, daß der C nur in eine 
Richtung aufgeladen werden kann, und niemals entladen oder gar in die 
andere Richtung geladen. Deswegen fleßt nur in der ersten Halbwelle(n) 
ein Ladestrom, bis der C auf die Spitzenspannung (abzüglich Uf der LED) 
geladen ist - dann eben nie mehr.
Die Glühbirne stellt dann eine Entladeweg dar, so daß der C zumindest 
nicht ganz geladen bleibt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Joachim B. schrieb:
> Einspruch, Brückenschaltung ohne Ausgangskondensator aus single power

sehr gut, daß jemand aufpaßt.

Ich habe noch einen:

Transistor-Gegentakt-Endstufe mit Trafokopplung und Ausgangstrafo 
funktioniert auch ohne Ausgangskondensator, sowas gibt es in kleinen 
Taschenrdios, hier z.B. im 6-Transistor Grundig Micro-boy bei 3 V 
Betriebsspannung.

https://www.ebay.de/itm/126108627889?var=0&mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5338932991&toolid=10044&customid=0507e23ea00a1692908e870ef854e04f

Röhrenendstufen außen vor gelassen.

mfg

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Bastian schrieb:
> Wenn mir jemand nochmal bisschen ausführlicher erklären könnte warum es
> dann trotzdem nur mit der Glühbirne leuchtet wäre ich sehr dankbar!

Ohne die Glühbirne parallel leuchtet die LED nicht, weil....

Man stelle sich vor, der Verstärker werde durch einen Umschalter 
ersetzt, der das eine Ende des Ausgangskondensators mal an Plus und mal 
an Minus abwechselnd schaltet. Dann kann der Kondensator bei Anschaltung 
an Plus über die LED in Reihe aufgeladen werden und dann bei Anschaltung 
an Minus nicht mehr entladen werden. Der Kondensator wirkt wie eine 
Batterie mit Plus an der Schalterseite und Minus an der LED-Seite, wo 
die Anode der LED angeschlossen ist. Somit sperrt die LED und kein Strom 
fließt.

Schaltet der Umschalter wieder gegen Plus, ist der Kondensator immer 
noch aufgeladen und es fließt wiederum kein Strom.

mfg

von Rainer W. (rawi)


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Bastian schrieb:
> Oder kann ich sowas irgendwo nachlesen.

Im Schaltplan zu deinem Aufbau/Modul.

Bastian schrieb:
> Ich hab neulich an einem AUX-Kabel einen Verstärker angeschlossen, um
> das Ausgangssignal zu erhöhen, um eine LED leuchten zu lassen.

Zu der LED hast du hoffentlich einen Widerstand in Serie geschaltet.
Die LEDs/LED+Diode in Serie mit dem Lautsprecher zu schalten, ist wegen 
der dadurch erzeugten Verzerrungen nicht zu empfehlen.

von Carypt C. (carypt)


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wenn man 2 leds antiparallel anschließt, also eine in der anderen 
richtung, dann wird auch die maximale sperrspannung der beiden leds 
nicht überschritten und sie gehen davon nicht kaputt, aber 
strombegrenzungswiderstand nicht vergessen.

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