Forum: Platinen Leitungsunterbrechung Folientastatur - leifähiger Lack?


von York (stapler)



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Hallo,

nachdem ich hier vor Jahren bereits super Hilfe erhalten hatte, mit 
meinem Gabelstapler-Spannungsausgleich, habe ich nun mal wieder ein 
ähnliches Problem:
Am Junior-Computer, der aktuell von meinem Neffen schmerzlich vermisst 
wird, geht der An-Knopf nicht mehr.

Ursache ist nach einigem Messen und Probieren eindeutig eine 
Leitungsunterbrechung infolge eines Kratzers in einer Leiterbahn. Ich 
habe vorsichtig den grünen Schutzlack in der Nähe entfernt und kann 
eindeutig herausmessen, dass dort die Unterbrechung ist.
Dummerweise ist das auch noch im Gelenk (der Computer ist gebaut wie ein 
Laptop), also leicht bewegt.


Gibt es eine Art Lack, mit der man das reparieren kann?

: Verschoben durch Moderator
von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Würde ich versuchen, nach blank Putzen des Lötstopps (bei dir 
anscheinend schon geschehen), einen dünnen Litzendraht drüber zu Löten.

von H. H. (Gast)


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Ingo W. schrieb:
> Würde ich versuchen, nach blank Putzen des Lötstopps (bei dir
> anscheinend schon geschehen), einen dünnen Litzendraht drüber zu Löten.

Mit Bismutlot, Schmelzpunkt 138°C.

von Kurt (sommerwin)


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Zauberwort heisst Leitsilber, findest z.B. bei Ebay: 
https://www.ebay.de/itm/404453628494

[Mod: Lebenslauf aus Link entfernt]

: Bearbeitet durch Moderator
von York (stapler)


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Bleibt das flexibel, weil sich die Folie an der Stelle ja bewegen muss, 
beim Auf- und Zuklappen?

Sowas in der Art schwebte mir aber auch vor...

von H. H. (Gast)


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Kurt schrieb:
> Zauberwort heisst Leitsilber, findest z.B. bei Ebay:
> https://www.ebay.de/itm/404453628494

Das Zeug von Kemo taugt nichts!

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Mit Bismutlot, Schmelzpunkt 138°C.

Wenn verfügbar wohl die beste Variante.
Ansonsten:
Wenn das Trägermaterial die Löttemperatur nicht verträgt (breit genug 
zum Testen ist es ja), könnte man beim Löten was temperaturbeständiges 
unterlegen, dass der Leiterzug nicht "durchsackt". Hinterher von oben 
und unten Tesa drüber. Damit ist auch die Isolation wieder 
gewährleistet.

Mit den "Leitbeschichtungen" zum Aufkleben hab ich auch keine gute 
Erfahrung gemacht.

von Kurt (sommerwin)


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Bei der Verarbeitung muss man aufpassen. Der Untergrund muss absolut 
sauber und fettfrei sein, dann mit einer Nadel die Bahn mit dem 
Leitsilber vorsichtig nachziehen. Hab das schon oft gemacht, das 
funktionert 100%

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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bei dem Leitsilber Zeugs habe ich Bedenken, dass er auf bewegten 
Untergrund nicht lange hält.

Bei einer Lötung (an der bewegten Stelle) drauf achten, dass die 
Flickstelle nicht zu lang wird (max 1 cm). Zu lange Flicken (bzw. Lot) 
schränken die Beweglichkeit ebenfalls zu sehr ein.

wenn du deine PLZ verrätst, gibt es vielleicht einen Mit-Foristen in 
deiner Nähe mit Bismut Lot, der dir helfen könnte.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wegstaben V. schrieb:
> bei dem Leitsilber Zeugs habe ich Bedenken, dass er auf bewegten
> Untergrund nicht lange hält.

Naja, ursprüglich ist das nichts viel anderes. Der Unterschied liegt 
lediglich im Bindemittel.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von York (stapler)


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: Bearbeitet durch User
von Keks F. (keksliebhaber)


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Hallo,

ich habe vor meinen Lötzeiten vor knapp 15 Jahren Silberleitlack dazu 
benutzt um "Voltmods" auf Grafikkartenplatinen durchzuführen.
Geholt habe ich den nicht online, sondern im Autokleinteilehandel, ATU 
etc.
Über Beweglichkeit/Haftung bei flexiblen Materialien kann ich nichts 
sagen.
Das Löten feinen Kupferdrahtes ist hier schon genannt worden.

Vorhin fragte jemand nach Kupferklebeband. Ein solches wie verlinkt habe 
ich kürzlich bei Aliexpress bestellt und verwendet, um ein 
Batterieauflagepad auf einer Platine für eine Taschenlampe zu 
reparieren. (Das war ein Schraubverschluss, und durch die Reibung nutzte 
sich das Kupfer ab.)
Es klebt wie sau, ist sehr dünn. Meines Erachtens wirkt der Kleber 
isolierend, man müsste also auch dann die zwei Verbindungen löten. Wäre 
vielleicht Draht vorzuziehen, das Band ist halt schon in Position und 
man muss mit sehr wenig Hitze kurz "drüberziehen" um das zu überbrücken.
Bei der Taschenlampe brachte ich das Band auf, die abgenutzten Vias 
nutzte ich um Kupferlackdraht mehrfach durchzuführen. Dann machte ich 
eine Verlötung des Drahtes und des Bandes, und fixierte alles zusätzlich 
mit Lötstoppmaske.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich würde außerhalb des Biegebereiches zwei Lötstellen setzen, zwei oder 
drei Kupferlackdrähtchen parallel anlöten und diese im Bereich der 
Lötstellen mit Lack sichern.

von Uli S. (uli12us)


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Gäbe es die Möglichkeit an der Stelle, wo dieser Flexkontakt verlötet 
ist beidseitig eine hochflexible Litze anzulöten?, dann kann man sich 
die Spielerei mit Niedrigtemperaturlot gleich sparen.

von York (stapler)


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Ein bekannter hat mir ein Flächlein Silberleitlack geborgt, damit habe 
ich es jetzt erstmal hinbekommen und mit einem Stückchen Siga-Wigluv 
überklebt, um es zu schützen. Mal sehen, wie lange es funktioniert.

von Daniel D. (danielduese)


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York schrieb:
> Hat schonmal jemand mit so Reparaturzeug für Heckscheibenheizungen
> experimentiert? Oder mit selbstklebendem Kupferklebeband?
>
Definitiv nicht für Signal-Leitungen geeignet. Alles schon probiert.

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