Forum: Fahrzeugelektronik Zwei Limas/Generatoren parallel?


von Thomas R. (thomasr)


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Unser Schiff hat leider nur einen auf 90A gepimpten Generator (Lucas 127 
mit externem Sterling Regler). Einfacher Keilriemen, keine Chance da was 
zu vergrößern.

Aber: ein Servicebetrieb für diese alten Ford Industriemotoren hat uns 
angeboten mit einer zweirilligen Abtriebsscheibe einen zweiten Generator 
anzubringen.

Kann man dann beide Generatoren einfach so parallel schalten?

Die Übersetzungen würden für beide Generatoren gleich sein, jeweils 
eigener Regler. Sofern verfügbar auch gleicher Generator.

von Max M. (jens2001)


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Thomas R. schrieb:
> einfach so parallel schalten?

Wie groß ist euer Akku???

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Zwei Lichrmaschinen parallel zu schalten ist einfacher als zwei Akkus 
zusammen zu schalten.

Wichtig ist dass die Ladeschluss Spannung die gleiche ist und das die 
Sense Leitung zusammen an einem Punkt angeschlossen wird.

Besser und zuverlässiger wäre es wenn du gleich zwei getrennte Netze 
aufbaust. Falls der Akku kaputt ist oder durch Verbraucher komplett leer 
geladen kannst du mit dem anderen noch immer Starten.

von Thomas R. (thomasr)


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Uff, das ist ein größeres System.

Insgesamt 5 Akkus, je 105 Ah für die Strahlruder und eine 105Ah als 
Starter. Dazu noch zwei AGM a 260Ah für Versorgung. Alle drei Gruppen 
durch Dioden getrennt aber auch von drei Ladegeräten versorgt (Victron 
Multiplus bei Landstrom für Versorgung, 70A, Versorgung wird aber auch 
vom Generator geladen; zusätzliches Ladegerät Victron 50A für 
Strahlruder/Starter bei Landstrom oder über den Multiplus/Ladegerät aus 
Versorgung; Victron Solarlader aus 3x120Wp nur für Versorgung)

Die zwei AGM sollen durch LiFePO 2x300Ah ersetzt werden. Damit die aber 
auch mal ohne Landstrom wieder voll werden, muß die Ladeleistung vom 
Motor erhöht werden.

Starter und Versorgung können für Notfälle per Batterieschalter zusammen 
geschaltet werden.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas R. schrieb:
> Die Übersetzungen würden für beide Generatoren gleich sein, jeweils
> eigener Regler.
Was heist "eigenr Regler"?
Naja, die beiden Gneratoren sollten schon 1:1 gleich sein!
Wenn man sie an einem Netz betreiben will.
> Sofern verfügbar auch gleicher Generator.
Nur so kannste auch davon ausgehen das beide Generatoren gleich belastet 
werden.
Wenn die Generatoren verschieden sind würde ich zwei getrennte Netze 
vorsehen.
Ein Regler für  Inselbetrieb ist durch die starre Ankopplung an die 
Antriebsmaschine nicht möglich.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Naja, ganz gleich sind die Generatoren wohl kaum wenn da 20Jahre 
dazwischen liegen😎

Und der interne Regler ist sowieso stillgelegt weil die dann jeweils 
über einen externen Sterling Regler betrieben werden. Der würde auch bei 
Übertemperatur abregeln.

Im Extremfall würde doch eine unterschiedliche Ausgangsleistung bei 
gegebener Drehzahl dazu führen dass der eine wegen 
Übertemperatur/Überlast zurückregelt und dann der zweite „übernimmt“ bis 
sich beide die Last teilen. Ähnlich der Zwangssynchronisation von 
Synchronmaschinen?

von Wolf17 (wolf17)


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Einige Anmerkungen:

Ein Blockschaltbild möglichst mit Leitungswiderständen und Angabe wo der 
Sterling (DW?) Sense angeschlossen ist würde die Sache vereinfachen. 
Dann würde man auch sehen, ob ein Diodenspannungsabfall eine Volladung 
unter Motor verhindert.

Sind die (5+1)x105Ah AGM oder Nassblei?

Je nach Lage der Sensepunkte könnten zwei niederohmige 
Leistungswiderstände (oder geplante Leitungsausführung) am 
Ladestromkoppelpunkt für Ausgleich unter den beiden Generatoren sorgen.

Schon mal Sterling zum Problem befragt? Vielleicht gibt es einen 
Ausgleichsanschluss.

Wenn die Ladeendspannungen der LiFePo und AGM nicht gleich sind, hilft 
nicht mehr Leistung, sondern ein Ladepusher für die höhere Spannung.
Die einfachste Lösung wäre den zweiten Generator nur für die LiFePo zu 
verwenden.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Cha-woma M. schrieb:
>> Sofern verfügbar auch gleicher Generator.
> Nur so kannste auch davon ausgehen das beide Generatoren gleich belastet
> werden.

Auch bei zwei gleichen Generatoren wird sich keine saubere Verteilung 
ergeben, da genügen ein paar mV Abweichung. Man kann nur darauf hoffen, 
dass die Leitungswiderstände helfen.

von Thomas R. (thomasr)


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Eine „gleiche“ Belastung ist mir herzlich egal. Aber das Schreiben und 
Lesen der Beiträge führt zu der Erkenntnis dass immer einer der 
Generatoren am Limit arbeiten wird und der andere „den Rest“ macht.

Da beide einzeln geregelt und thermisch überwacht werden sollte das ok 
sein.

Die unterschiedlichen Ladeendspannungen von Blei und LiFePO kann man ja 
über geeignete Entkopplungsdioden berücksichtigen. Das ist heute schon 
so zwischen Starter und übrigen AGMs so. Wer immer das gebaut hat wollte 
die Versorgungs AGM höher laden als die Starter AGM.

Schaltplan folgt sobald ich wieder festen Boden unter den Füßen habe ;-)

: Bearbeitet durch User
von Heine H. (hhansen)


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Hallo,

Ich würde die beiden Limas über zwei Ladebooster "isolieren".
Die Booster können ausgangsseitig parallel geschaltet werden, 
eingangsseitig sieht jeder der beiden Booster seine eigene Lima. Die 
Eingangsspannung ist den Booster egal.  Ausgangsseitig werden sie auf 
die gewünschte gleiche Endladespannung eingestellt.

Die Verwendung von Boostern empfiehlt sich auch, weil dadurch die 
zukünftigen Lithium Akkus richtig geladen werden können.  Denke daran, 
Lithium Akkus nehmen beim Laden was immer sie bekommen können an Strom 
auf, wenn da kein richtiger Regler dazwischen sitzt.  Und die Booster 
machen diese Regelung.

Die Votronic Booster, die ich verwende, haben auch einen Anschluss zum 
Laden
anderer Akkus (z.B.Starterbatterie)

LG
Heine

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas R. schrieb:
> Im Extremfall würde doch eine unterschiedliche Ausgangsleistung bei
> gegebener Drehzahl dazu führen dass der eine wegen
> Übertemperatur/Überlast zurückregelt und dann der zweite „übernimmt“ bis
> sich beide die Last teilen. Ähnlich der Zwangssynchronisation von
> Synchronmaschinen?
????????
Einfach total schräg!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Manfred P. schrieb:
> Auch bei zwei gleichen Generatoren wird sich keine saubere Verteilung
> ergeben, da genügen ein paar mV Abweichung. Man kann nur darauf hoffen,
> dass die Leitungswiderstände helfen.

Hab ich doch gesagt!
Aber der  Ri von baugleichen Generatoren ist wohl mehr gleich, als der 
Ri von zwei bauungleichen Generatoren, oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nimm die zweite LiMa doch nur für die Versorgungsbatterien. Falls die 
neuen LiFePo4 Blöcke eigenintelligent sind (BMS und Protekt eingebaut), 
benehmen sie sich nach aussen wie Bleiblöcke und du kannst sie mit der 
LiMa normal laden und optional über ein Tennrelais auch die 
Bugstrahlblöcke laden. Die alte Lichtmaschine bleibt dabei so gut wie 
unberührt und sorgt dafür, das der Starter immer voll bleibt.
(Frage wäre noch, an welchem Kreis Positionslichter, Bilgepumpen etc. 
hängen).

von Thomas R. (thomasr)


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Heine H. schrieb:
> Hallo,
>
> Ich würde die beiden Limas über zwei Ladebooster "isolieren".
> Die Booster können ausgangsseitig parallel geschaltet werden,
> eingangsseitig sieht jeder der beiden Booster seine eigene Lima. Die
> Eingangsspannung ist den Booster egal.  Ausgangsseitig werden sie auf
> die gewünschte gleiche Endladespannung eingestellt.

Das löst aber doch nicht das Problem? Da wären nur statt der Generatoren 
zwei Booster parallel die dann miteinander konkurrieren? Man schaltet ja 
auch nicht einfach zwei Netzteile parallel (ohne Syncleitung).
>
> Die Verwendung von Boostern empfiehlt sich auch, weil dadurch die
> zukünftigen Lithium Akkus richtig geladen werden können.  Denke daran,
> Lithium Akkus nehmen beim Laden was immer sie bekommen können an Strom
> auf, wenn da kein richtiger Regler dazwischen sitzt.  Und die Booster
> machen diese Regelung.
>
Jeder leere Akku "nimmt sich was er kriegen kann", auch die bisherigen 
Blei AGM. Der Ladestrom wird doch nur durch die magnetischen 
Eigenschaften des Generators begrenzt? Wenn man bei leerer Bleibatterie 
im Auto per Starthilfe den Motor anwirft und dann wieder trennt bricht 
die Spannung im Bordnetz sofort auf die Klemmenspannung des Akkus 
zusammen (minus Leitungsverluste/Spannungsabfall). Davon geht aber die 
Lima nicht kaputt.

> Die Votronic Booster, die ich verwende, haben auch einen Anschluss zum
> Laden
> anderer Akkus (z.B.Starterbatterie)

Werde ich mir ansehen, danke.

> LG
> Heine

von Heine H. (hhansen)


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Alles klar, alles falsch gemacht.

Aber, bei mir funktioniert dieses Konzept seit sieben Jahren mit 600 Ah 
Lithium Batterien.  Die beiden Booster sind ja nur geregelte Ladegeräte, 
die synchronisiert sind und natürlich den Ladestrom begrenzen Ich habe 
damit eine virtuelle Lima, die über die Booster auch parallel zu den 
MPPT Reglern der Solaranlage (500 Wp) liegt.
Darüber hinaus werden die Lithium Batterien sehr schnell wieder geladen.

LG
Heine

von Thomas R. (thomasr)


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Heine H. schrieb:
> Alles klar, alles falsch gemacht.

Nö, gar nicht! Es kann nur sein, daß es komplizierter gelöst ist als 
unbedingt notwendig. Ich suche eine einfachere Lösung ;-)
>
> Aber, bei mir funktioniert dieses Konzept seit sieben Jahren mit 600 Ah
> Lithium Batterien.  Die beiden Booster sind ja nur geregelte Ladegeräte,
> die synchronisiert sind und natürlich den Ladestrom begrenzen Ich habe
> damit eine virtuelle Lima, die über die Booster auch parallel zu den
> MPPT Reglern der Solaranlage (500 Wp) liegt.
> Darüber hinaus werden die Lithium Batterien sehr schnell wieder geladen.
>
> LG
> Heine

Im Übrigen hast du mich auf eine neue Idee gebracht die ich aber in 
einem anderen thread zur Diskussion stellen möchte, danke!

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