Forum: PC Hard- und Software SSD wiederbeleben.


von Peter N. (alv)


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Hi

Mir ist eine SATA-SSD im laufenden Betrieb aus dem PC gefallen.
Seitdem meldet der PC "Betriebssystem fehlt" o.ä.

Per USB-Adapter an einem anderen PC führt zur Meldung, daß die SSD 
formatiert werden muß. Mehr kann ich da erstmal nicht machen (Disk 
Management ist gesperrt).

Mit welchem (kostenlosen) Programm könnte ich versuchen, die SSD 
wiederzubeleben, oder wenigstens die Daten runterzubekommen?

von CA (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Mit welchem (kostenlosen) Programm könnte ich versuchen, die SSD
> wiederzubeleben, oder wenigstens die Daten runterzubekommen?

Ich fürchte, mit keinem Programm.

SSDs haben ja keine bewegten mechanischen Teile. Mechanisch kann durch 
den Sturz ja nur die Leiterbahnstruktur beschädigt worden sein.

Hardware lässt sich mittels Software nunmal  nicht reparieren.

von K. S. (the_yrr)


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Ich benutze für sowas immer ein Linux live System, früher auf CD, heute 
USB Stick. Such mal nach GParted, gibt fertige ISO mit dem drauf.

Dann musst du schauen was der Fehler wirklich ist, Anleitungen dazu gibt 
es viele, bei mir ist es zum Glück zu lange her.

Windows markiert das Dateisystem als dirty wenn du Ruhezustand auf der 
Festplatte machst, glaube ich hier eher nicht, aber könnte sein.

Alternativ unter Windows mal chkdsk /f (so oder so ähnlich) ausführen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

CA schrieb:
> SSDs haben ja keine bewegten mechanischen Teile. Mechanisch kann durch
> den Sturz ja nur die Leiterbahnstruktur beschädigt worden sein.

Das würde mich doch arg wundern. Mir ist seine Beschreibung aber auch 
etwas unklar: eine SSD "die aus dem PC fällt" hängt dann eben an den 
Kabeln rum.
Man müßte also schon recht fragwürdige SATA/Stromkabel benutzen, dann 
kann es natürlich Kontaktunsicherheiten geben und das Dateisystem wird 
zerschossen.

K. S. schrieb:
> Alternativ unter Windows mal chkdsk /f (so oder so ähnlich) ausführen.

chkdsk müßte aber erstmal das Dateisystem erkennen und das klappt ja 
offenbar nicht, sonst gäbe es nicht die Formatier-Aufforderung.
Ich würde es aber nie in solch einen Fall nutzen, die Chance, daß dann 
noch mehr Daten geschreddert werden, besteht ganz real.

Erstmal ein Image der SSD erstellen, Win-Usern würde ich hier Macrium 
Reflect Free empfahlen, Linux, DD usw. erfordert doch einige 
Detailkenntnisse.
Ansonsten mal bei Minitools vorbeischauen, evtl. hilft eins der 
kostenlosen Tools weiter.
Datenrettungstools gibt es diverse, von PhotoRec, Recuva usw.
Mein Favorit ist File Scavenger, das ist aber nicht kostenlos...

Mein weg wäre sonst wohl formatieren, überprüfen und eben Backup 
zurückspielen.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zuerst mal den Ausmaß des Schadens feststellen, gibt zwei Möglichkeiten. 
Entweder sind große Teile der SSD auch auf Sektor-Level nicht mehr 
lesbar (z.B. durch einen mechanischen Schaden), dann war's das. Wenn die 
SSD sektorenweise (Oberflächen-Lesetest bei normalen HDDs) noch komplett 
lesbar ist, hat's "nur" das Dateisystem zerrissen, evtl. durch die 
unerwartet getrennten Stromkabel. Dann könnte man mit einem 
Datenrettungsprogramm vielleicht noch was schaffen.

von Peter D. (peda)


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Peter N. schrieb:
> Per USB-Adapter an einem anderen PC führt zur Meldung, daß die SSD
> formatiert werden muß.

Die USB-Adapter partitionieren die SSD/HDD etwas anders, als wenn sie 
direkt am SATA des Mobo hängt. Ein Umstecken ist daher nicht mit 
Datenerhalt möglich. Zumindest nicht unter Windows.

von Norbert (der_norbert)


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Peter D. schrieb:
> Die USB-Adapter partitionieren die SSD/HDD etwas anders, als wenn sie
> direkt am SATA des Mobo hängt.

Das machen die?
Beim Anstecken?
Verblüffend!

von (prx) A. K. (prx)


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In uralten Zeiten konnte die C/H/S Umsetzung bei der Partitionierung 
eine Rolle spielen. Und die wiederum konnte von der Anbindung abhängen.

von Jack V. (jackv)


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Peter D. schrieb:
> Die USB-Adapter partitionieren die SSD/HDD etwas anders, als wenn sie
> direkt am SATA des Mobo hängt.

Adapter partitionieren gar nicht, und dank UAS, das heute die meisten 
Controller beherrschen, lassen sich selbst ausgewiesene SATA-Features 
über USB nutzen.

Peter D. schrieb:
> Ein Umstecken ist daher nicht mit
> Datenerhalt möglich. Zumindest nicht unter Windows.

Liegt dann aber nicht am Adapter. Bei anderen Systemen kann man 
beispielsweise via USB installieren und anschließend über SATA booten. 
Und andersrum.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Norbert schrieb:
> Das machen die?

Ganz klar, weil als USB-Festplatte wird meistens nur eine Partition 
drauf gemacht. Entweder NTFS oder erweiteres FAT.

Als erste Festplatte fuer Windows muessen mindestens vier Partitionen 
drauf und etwas in die ersten 1 MB der HD.

Daher ruehren solche Ansichten.

von Jack V. (jackv)


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Dieter D. schrieb:
> Als erste Festplatte fuer Windows muessen mindestens vier Partitionen
> drauf und etwas in die ersten

Nein.

von Maik Z. (stone0815)


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guten morgen,

also wenn die SSD aus dem PC gefallen ist, liegt der Fehler mit großer 
Wahrscheinlichkeit an einer losgerissen Lötstelle.

schaue dir die Platine einmal ganz genau an, mit der handycam geht das 
recht gut.

kein Programm dieser Welt wird die Lötstelle reparieren:-D

Gruß

von Peter D. (peda)


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Jack V. schrieb:
> Liegt dann aber nicht am Adapter.

Kann auch speziell nur bei den WD Elements der Fall sein. Beim Ausbau 
der HDD und Umstecken an das Mobo wurde kein Laufwerksbuchstabe 
zugewiesen. Ich mußte sie in der Datenträgerverwaltung neu einrichten.

von Jack V. (jackv)


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Peter D. schrieb:
> Kann auch speziell nur bei den WD Elements der Fall sein. Beim Ausbau
> der HDD und Umstecken an das Mobo wurde kein Laufwerksbuchstabe
> zugewiesen. Ich mußte sie in der Datenträgerverwaltung neu einrichten.

Nein, ist eine Softwaresache. Das von dir verwendete OS differenziert da 
künstlich; aus Hardwaresicht gibt es für sowas keinen Grund.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Peter N. schrieb:
> Mit welchem (kostenlosen) Programm könnte ich versuchen, die SSD
> wiederzubeleben, oder wenigstens die Daten runterzubekommen?

Von der SSD mittels
Peter N. schrieb:
> USB-Adapter an einem anderen PC
, auf dem ein Linux laeuft und mittels dem Programm ddrescue ein Image 
der halbtoten SSD auf einer Pladde oder sonstwo erstellen, dann hast du 
zumindest Chancen an die Daten ranzukommen und kannst auf der 
Original-SSD nach Lust und Laune rum berserken.

Gruss
WK

von Daniel A. (daniel-a)


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Peter N. schrieb:
> Per USB-Adapter an einem anderen PC führt zur Meldung, daß die SSD
> formatiert werden muß.

Das hasst du hoffentlich **nicht** gemacht?

von Tom K. (nextcc)


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Peter N. schrieb:
> Hi
>
> Mir ist eine SATA-SSD im laufenden Betrieb aus dem PC gefallen.
> Seitdem meldet der PC "Betriebssystem fehlt" o.ä.
>
> Per USB-Adapter an einem anderen PC führt zur Meldung, daß die SSD
> formatiert werden muß.

SSD reagieren bei spontaner Trennung offenbar sehr zickig.

Kenn ich von einer SSD als Speicher am SAT-Receiver. Dort wird sie 
häufiger mal ohne abmelden oder ausschalten getrennt.
Gab mit HDDs nie Probleme. Selbst bei laufender Aufnahme war nie mehr 
als eben diese beschädigt/unlesbar.

Eine testweise genutzte SSD zeigte dagegen schon mehrmals genau das oben 
beschriebene Verhalten.
Receiver und Windows verewigen Zugriff, erst nach Neuformatierung ist 
die SSD wieder oK, aber die Aufzeichnungen sind natürlich weg.

Seither beherbergen SSD bei mir auch am Rechner nur noch das OS 
(+Diskimage im Backup), wichtige Daten kommen auf konventionelle 
Platten.

von Kilo S. (kilo_s)


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Daniel A. schrieb:
> Das hasst du hoffentlich nicht gemacht?

Selbst wenn, ich habe schon Urlaubsbilder und Rechnungen von Rechnern 
wiederhergestellt auf die nach der Formatierung Windows neu installiert 
wurde.

Klar, vollständig geht das dann nicht mehr. Aber zu einem sehr, sehr 
großen Teil!

Wenn NUR formatiert wurde ist das nicht so extrem wie wenn danach daten 
auf die Platte geschrieben werden.

Photorec macht das schon.

von Stephan S. (uxdx)


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Kilo S. schrieb:
> Daniel A. schrieb:
>> Das hasst du hoffentlich nicht gemacht?
>
> Selbst wenn, ich habe schon Urlaubsbilder und Rechnungen von Rechnern
> wiederhergestellt auf die nach der Formatierung Windows neu installiert
> wurde.
>
> Klar, vollständig geht das dann nicht mehr. Aber zu einem sehr, sehr
> großen Teil!
>
> Wenn NUR formatiert wurde ist das nicht so extrem wie wenn danach daten
> auf die Platte geschrieben werden.
>
> Photorec macht das schon.

Photorec restauriert aber die Dateinamen nicht. Ich versuche erst mal 
mit dem Programm testdisk die Partitionen wiederherzustellen, das reicht 
oft schon.

von Kilo S. (kilo_s)


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Stephan S. schrieb:
> Photorec restauriert aber die Dateinamen nicht.

Richtig, das sortieren hinterher ist ne ganze menge Arbeit.

Die Tage auch wieder eine olle IDE Platte in Händen gehabt, 15-20 jahre 
alt und bestimmt 10-15 Jahre nicht gelaufen. Mit DD trotz defekter 
Sektoren ein Image gemacht, aus dem Image selbst dann extrahiert.

Drei! unterschiedliche Nutzer mit je unterschiedlichen Daten konnten 
ermittelt werden. Die letzte Person war meine Frau. Dazwischen wurde 
wohl mehrfach formatiert aber nie ganz überschrieben.

von Rbx (rcx)


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Peter N. schrieb:
> Mir ist eine SATA-SSD im laufenden Betrieb aus dem PC gefallen.
> Seitdem meldet der PC "Betriebssystem fehlt"

Müsste man eventuell wieder einbauen. Wieso fällt die SSD aus dem PC?? 
Sowas machen die normalerweise auch nicht.

Vermutlich muss man in Bios auch noch was nachsehen bzw. einstellen, 
UEFI und so. Im Falle des Betriebssystem-Schadens müsste man sowieso 
noch mal umstellen, nämlich auf CD/DVD-Betrieb (s.o.).

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Rbx schrieb:
> Wieso fällt die SSD aus dem PC??

Weil man sich den Wechselramen sparen will und die Platte Lose im PC 
liegt. Oder 3,5'er Schacht und 2,5'er Platte ohne Einbauramen.

Manche bevorzugen es eine Platte pro OS zu haben, Multiboot ist zwar 
schön, nur nicht jedermanns Sache.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Kilo S. schrieb:
> Weil man sich den Wechselramen sparen will und die Platte Lose im PC
> liegt. Oder 3,5'er Schacht und 2,5'er Platte ohne Einbauramen.

Ja, Theorien habe ich auch. Trotzdem wüsste ich nicht, warum der 
Datenspeicher raus- oder runterfallen sollte. Gab es ein Erdbeben, oder 
was?

Und äh..ist das mit dem fehlenden "h" Buchstabenspar?

von Kilo S. (kilo_s)


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Rbx schrieb:
> Und äh..ist das mit dem fehlenden "h" Buchstabenspar?

Aktuell gebrochenes display und die autokorrektur aus. Da bekommt der 
Touchscreen nicht immer alle Zeichen mit. Ersatz kommt Mittwoch. :-)

Mir hat auch schon mal die Katze im vorbeilaufen was runter geworfen, 
SSD wiegt doch nix.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Dieter D. schrieb:
> Ganz klar, weil als USB-Festplatte wird meistens nur eine Partition
> drauf gemacht. Entweder NTFS oder erweiteres FAT.

Ach du meine Güte.

> Als erste Festplatte fuer Windows muessen mindestens vier Partitionen
> drauf und etwas in die ersten 1 MB der HD.

Ach du meine Güte.

Bitte verbreite nicht solch einen Schwachsinn!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jack V. schrieb:
> Nein.

Norbert schrieb:
> Ach du meine Güte.

Vorher nach der Konstellation zu fragen, waere angebracht.

Unsereins ahnt, dass es am Weg liegen muesse und macht es dann auf etwas 
anderem Weg. Wer das nicht kann, landet dann bei "faelschlichen" 
Ansichten. Mit der Erkenntnis im Hintergrund, neige ich erst mal nicht 
dazu solche Personen abzucanceln.

von Norbert (der_norbert)


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Dieter D. schrieb:
> Vorher nach der Konstellation zu fragen, waere angebracht.

Eine kategorische Falschaussage ist und bleibt eine kategorische 
Falschaussage. Da braucht man nicht nach irgendwelchen ›Konstellationen‹ 
zu fragen.

Das hier ist der Prototyp einer kategorischen Falschaussage:
Dieter D. schrieb:
> Als erste Festplatte fuer Windows muessen
> mindestens vier Partitionen drauf

von Carypt C. (carypt)


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ob da vielleicht ein beschleunigungs-sensor drauf ist ?

von Peter N. (alv)


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Ein Image-Versuch mittels Rufus funktionierte schonmal nicht:
Rufus fing an, wurde dann ziemlich schnell fertig, hat aber nichts 
abgespeichert.

von Rbx (rcx)


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Peter N. schrieb:
> Rufus

Ist Rufus ein Datenrettungswerkzeug?
Weiter oben wurde eine Linux-Cd einlegen mit passenden Analyseprogrammen 
empfohlen. Außerdem gibt es noch Clonezilla, damit könnte man auch was 
versuchen 
(https://www.reddit.com/r/sysadmin/comments/4qluqq/use_clonezilla_to_clone_drive_with_bad/ 
)
(https://administrator.de/forum/clonezilla-sichert-festplatte-nicht-328551.html)

Passende CDs kann man sich auch zuschicken lassen. Jedenfalls ging das 
früher.

von Jack V. (jackv)


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Carypt C. schrieb:
> ob da vielleicht ein beschleunigungs-sensor drauf ist?¹

Welchen Sinn sollte der bei einem Gerät ohne bewegliche Teile haben?

---
¹) FTFY

von Rbx (rcx)


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Jack V. schrieb:
> Welchen Sinn sollte der bei einem Gerät ohne bewegliche Teile haben?

Wenn das bewegliche Teil selbst in Frage steht, könnte er helfen die 
Lage zu stabilisieren. Zum Interpolieren der Schadensvermutung wohl auch 
noch ganz gut.

von Herbert B. (Gast)


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Ich empfehle Schraubzwingen. Richtig festziehen bis es knackt, dann 
fällt die SSD nicht mehr raus.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Norbert schrieb:
> Da braucht man nicht nach irgendwelchen ›Konstellationen‹ zu fragen.

Vielleicht solltest Du da nochmal den Post desjenigen lesen, der das 
urspruenglich aufbrachte.

Sowas konnte passieren, wenn man auf die Idee kam die Festplatte aus der 
USB-HDD/SDD auszubauen, in einen Rechner umzusetzen und noch ein 
Fehler/Bug vorlag. Solange man nicht y/j drueckte, ohne genau zu lesen 
was angezeigt wurde, passierte nichts.

Gibt Personenen, da gibt es nicht was es nicht geben darf. Es wurde 
nicht behauptet das waere die Regel.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn es eine SanDisk SSD war, dann koennte SanDisk RescurPro weiter 
helfen. Das ist aber ein kommerzielles Programm und nicht ganz billig.

Kannst auch mal minitool Data Recovery versuchen.

von Jack V. (jackv)


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Rbx schrieb:
> Wenn das bewegliche Teil selbst in Frage steht, könnte er helfen die
> Lage zu stabilisieren. Zum Interpolieren der Schadensvermutung wohl auch
> noch ganz gut.

Sorry, aber der Text ergibt keinen Sinn. Könntest du’s nochmal auf 
deutsch schreiben?

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Erster Schritt - mit GParted drauf. Wenn GParted nichts erkennt, dann 
ist Feierabend mit der SSD. Sollte eine, poder mehrere Partitionen 
erscheinen, dann siehts schon besser aus.
Wenn die Platte zumindest antwortet, könnte ich Dir evtl. helfen. Dazu 
eine PN von Dir bitte.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jack V. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Kann auch speziell nur bei den WD Elements der Fall sein. Beim Ausbau
>> der HDD und Umstecken an das Mobo wurde kein Laufwerksbuchstabe
>> zugewiesen. Ich mußte sie in der Datenträgerverwaltung neu einrichten.
>
> Nein, ist eine Softwaresache. Das von dir verwendete OS differenziert da
> künstlich; aus Hardwaresicht gibt es für sowas keinen Grund.

Doch, sowas gibt es. Ich hatte das mal mit einer Festplatte, die 
4k-Sektoren hatte, die auch als solche auf der Schnittstelle verfügbar 
waren. Der USB-Adapter hat da dann noch eine 512-Byte-Emulation drum rum 
gestrickt. Dadurch hat die Platte an diesem Adapter nicht ohne 
Neupartitionierung funktioniert.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rolf M. schrieb:
> Doch, sowas gibt es.

Das (4k nativ mit 512-Byte-Emulation durch den USB-Adapter) dürfte eine 
sehr selten Ausnahme sein.

von Rolf M. (rmagnus)


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Möglich. Bei mir war es zumindest so. Das war besonders ärgerlich, weil 
der Adapter eigentlich so ein Cradle war, wo man eine Festplatte, die 
normalerweise irgendwo eingebaut ist, einfach mal schnell da reinstecken 
kann. Da ist es natürlich blöd, wenn die Platte darin nur dann 
funktioniert, wenn man sie speziell für den Adapter neu partitioniert 
und formatiert.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf M. schrieb:
> Möglich.

Vermute mal das war ein Adapter mit einem MBR(LBA)-GPT-Bug.

von Peter N. (alv)


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Rbx schrieb:
> Ist Rufus ein Datenrettungswerkzeug?

Das nicht, aber ein Programm um Images von Datenträgern zu erstellen und 
abzuspeichern sowie Images auf Datenträger zurückzuschreiben.

Bevor irgendwelche Datenrettungsrprogramme an der SSD rumdoktoren, hätte 
ich gerne erstmal ein Image davon, um notfalls den Ursprungszustand 
wieder herzustellen.

Normalerweise kümmert sich Rufus nicht um Partitionen oder die Daten in 
den Blöcken, deshalb verwundert es mich, daß es kein Image von der SSD 
erstellen konnte.

Schummelprogramme wie Recoverit und PartitionsMaster haben immerhin noch 
2 Partitionen auf der SSD erkannt.

Die SSD ist im alten BIOS-Format mit Win7-Bootpartition und einer 
Datenpartition belegt, beide NTFS.

Was die Linux-CDs angeht:
CDs sind heutzutage kompliziert zu nutzen, und da ich kein Linuxer bin, 
gibt es solche Rettungstools gleich fertig für USB-Stick?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Peter N. schrieb:
> Bevor irgendwelche Datenrettungsrprogramme an der SSD rumdoktoren, hätte
> ich gerne erstmal ein Image davon, um notfalls den Ursprungszustand
> wieder herzustellen.
Wie ich bereits schrub: ddrescue ist genau dazu da, um von schwindeligen 
Datentraegern Images zu ziehen.


Peter N. schrieb:
> Was die Linux-CDs angeht:
> CDs sind heutzutage kompliziert zu nutzen, und da ich kein Linuxer bin,
> gibt es solche Rettungstools gleich fertig für USB-Stick?

Ich bin zwar "Linuxer" aber zu faul zum Suchen. Da du aber nicht der 
Erste mit schwindligem Datentraeger bist, geh' ich mal stark davon aus, 
dass es im www auch bootfaehige Images von GNU/Linuxen gibt, die 
ddrescue beinhalten und auf einen USB-Stick gezogen werden koennen.

Gruss
WK

von Rolf M. (rmagnus)


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Dergute W. schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Was die Linux-CDs angeht:
>> CDs sind heutzutage kompliziert zu nutzen, und da ich kein Linuxer bin,
>> gibt es solche Rettungstools gleich fertig für USB-Stick?
>
> Ich bin zwar "Linuxer" aber zu faul zum Suchen. Da du aber nicht der
> Erste mit schwindligem Datentraeger bist, geh' ich mal stark davon aus,
> dass es im www auch bootfaehige Images von GNU/Linuxen gibt, die
> ddrescue beinhalten und auf einen USB-Stick gezogen werden koennen.

Es ist in der Regel kein Problem, die ISO-Images auch auf einem 
USB-Stick zu installieren und dann so zu verwenden, entweder indem man 
sie einfach "roh" draufkopiert, oder unter Verwendung von Tools wie 
Unetbootin.
Es gibt auch spezielle Rescue-Distributionen, wo die passenden Tools 
alle schon dabei sind, wie z.B. SystemRescue.

von Kilo S. (kilo_s)


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Peter N. schrieb:
> Das nicht, aber ein Programm um Images von Datenträgern zu erstellen und
> abzuspeichern sowie Images auf Datenträger zurückzuschreiben.

Zum Erstellen bootbarer USB sticks!
Das hat mit datenträgerabbild zur Rettung nicht viel gemeinsam.

Rufst Images haben am Ende des Image zusätzliche whatever bytes die die 
Images inkompatibel zu dd machen usw..


http://www.datenrettung-etc.de/data-recovery-live-cd.htm

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Kilo S. schrieb:
> Zum Erstellen bootbarer USB sticks!

Dafür kann man es auch nehmen.
Ich verwende es immer um DOMs zu backuppen bzw. wiederherzustellen.

von Jack V. (jackv)


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Rolf M. schrieb:
> oder unter Verwendung von Tools wie
> Unetbootin.

Bitte nicht, das gibt nur Probleme – das Programm hatte seinen Zweck, 
als noch reine ISO9660-Images im Umlauf waren, die nicht ohne Weiteres 
auf einen Stick geschrieben und von da gestartet werden konnten. Heute 
sind fast ausschließlich Hybrid-Images zu finden, die ohne weitere 
Behandlung direkt auf den Stick geschrieben werden sollten; die 
Behandlung von unetbootin hat da schon häufiger zu Problemen geführt.

Unter Windows sollte via WSL ›dd‹ zur Verfügung gestellt werden können, 
mit dem man das Hybrid-Image auf den Stick schreiben kann, ansonsten ist 
dem Vernehmen nach win32diskimager geeignet, ein Image bitgenau auf 
einen Stick zu schreiben.

von Rbx (rcx)


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Jack V. schrieb:
> Unter Windows sollte via WSL ›dd‹ zur Verfügung gestellt werden können,
> mit dem man das Hybrid-Image auf den Stick schreiben kann, ansonsten ist
> dem Vernehmen nach win32diskimager geeignet, ein Image bitgenau auf
> einen Stick zu schreiben.

Ich hatte mal nachgesehen, für das normale W7/32/Bios kann man noch 
praktische PE-Cds finden:
z.B.:
https://www.pcwelt.de/article/1083299/exklusiv-notfall-system-fuer-windows-7-vista-und-xp.html
oder
https://www.heise.de/download/product/hirens-bootcd-86184

von Weingut P. (weinbauer)


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Also was Datenrettung / Wiederherstellung angeht, wenn "nur" das 
Dateisystem zerschossen ist und mechanisch unbeschädigt hab ich mit 
GetDataBack, gibt 2 Versionen, je für FAT und NTFS, gute Erfahrungen 
gemacht. Auch die Dateinamen waren meist restaurierbar.

Gibt Trial Versionen zum Ausprobieren obs damit klappt.

Good luck

von Alexander (alecxs)


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Kilo S. schrieb:
> Selbst wenn, ich habe schon Urlaubsbilder und Rechnungen von Rechnern
> wiederhergestellt auf die nach der Formatierung Windows neu installiert
> wurde.

Das war sicher keine SSD.

von Kilo S. (kilo_s)


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Alexander schrieb:
> Das war sicher keine SSD.

Nein, war eine normale Platte.

Und diesen "Wiederspruch" mit TRIM.
Es geht zum Teil trotzdem noch!

Nicht nur wenn trim abgeschaltet ist, du musst nur schneller sein als 
Active Garbage Collection, dann sind die Blöcke noch nicht gelöscht.

von Motopick (motopick)


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Wenn man wirklich noch an den Daten interessiert ist, sollte
man jedenfalls kein Windows "chkdsk /f" benutzen.
Das sorgt nur dafuer, dass das Dateisystem wieder in einem
konsistenten Zustand ist. "Datenrettung" steht da nicht
auf Platz 1 der Agenda.

Ich wuerde wohl eher zu O&O Disk Recovery greifen.
Und dazu die SSD an einen anderen Rechner anschliessen.

Das eine SSD durch "Herunterfallen" ihre Daten verliert
ist aber schoooooon komisch. :)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Tom K. schrieb:
> SSD reagieren bei spontaner Trennung offenbar sehr zickig.

Schön das es nur eine einzige Sorte davon gibt:-)
Es gibt sogar Exemplare mit "Power Loss Protection"
- https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=4643_Power-Loss+Protection

Tom K. schrieb:
> Gab mit HDDs nie Probleme.
Da ist halt die Wahrscheinlichkeit geringer. Aber im "richtigen" Moment 
den Strom abgeklemmt kann auch dort mal die Partitionsdaten zerschießen. 
Bei Flash-Medien ist halt die Schwachstelle das bei Änderungen der 
Ablauf
- "Lesen -> Block Löschen -> geänderten Block wieder schreiben" oder
- "Vorbereiteten Block beschreiben -> Mappingtabelle anpassen (ist auch 
ein R/M/W) -> alten Block löschen und für spätere Verwendung merken".

Für einen kurzen Moment sind die Daten eines Blocks halt mal in 
flüchtigen Speicher. Und selbst wenn von außen gerade nichts geschrieben 
wird, kann es mal vorkommen, dass das "wear leveling" gerade dabei ist 
"umzusortieren". HotPlug ist da auch so ein Thema.

Wenn man in einer Gegend wohnt wo ein Stromausfall so oft vorkommt, dass 
es einem öfters die Daten zerschießt vielleicht mal über eine kleine USV 
nachdenken, die die Zeit überbrückt bis das Gerät sauber 
heruntergefahren ist...

von (prx) A. K. (prx)


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In der Arbeitsweise ähnelt Flash Speicher zunächst etwas dem, was 
copy-on-write Filesysteme realisieren. Darin werden keine bestehenden 
Blöcke überschrieben, sondern stets neue erzeugt und die alten 
freigegeben. Das gilt gleichermaßen für Nutzdaten wie für Metadaten. Sie 
bleiben dabei auch nach einem Stromausfall konsistent, weil die 
Metadaten entweder einem konsistenten neuen Stand entsprechen, oder dem 
konsistenten vorigen Stand unter vollständigem Verlust der danach 
erfolgten Änderungen. Inwieweit SSDs intern diesem Schema folgen weiss 
ich nicht.

Aus den Zeiten von 2 Bits pro Zelle (MLC) kenne ich aber eine 
nachträgliche Akkumulation der Bits der Zellen. Ein Block wird dabei 
zunächst mit nur einem Bit pro Zelle geschrieben. Das reicht für die 
halbe Kapazität. Jenseits davon kommt zu diesem Inhalt das zweite Bit 
hinzu, passt den Pegel der Zellen an. Die beiden Bits haben dabei also 
keinerlei Bezug zueinander, kombinieren bestehende Daten mit neuen. Wenn 
bei diesem kontrollierten Überschreibvorgang etwas dank Stromausfall 
schief geht, können auch die Altdaten des Blockes verloren sein, also 
Bestandsdaten.

Sofern bei TLC und QLC SSDs ebenfalls eine solche nachträgliche 
Anpassung des Zellpegels stattfindet, besteht ein Risiko des Verlusts 
bestehender Daten und Metadaten. Der Clou ist, auch ohne 
Pufferkondensatoren eine Strategie zu finden, die Bestandsdaten (data at 
rest) sicher bewahrt.

Quelle: Crucial zu einem Unterschied zwischen deren BXnnn und MXnnn 
SSDs, aus der MLC Ära.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Kilo S. schrieb:
> Nicht nur wenn trim abgeschaltet ist, du musst nur schneller sein als
> Active Garbage Collection,

Ein Fall für MythBusters. Ich habe mich hobbymäßig mit Forensik 
beschäftigen (müssen) und garantiere Dir Du wirst aus einer SSD 
Festplatte keine gelöschten Dateien wiederherstellen.

https://www.researchgate.net/publication/300711474_Towards_Trustable_Storage_using_SSDs_with_Proprietary_FTL

Bei defekten SD Karten ist das noch etwas einfacher.

von 8iosat L. (8iosat_l)


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Sollte es eine Samsung oder Intel SSd sein, könntest du mit dem Magican 
Tool, oder einer älteren Intel SSd toolbox versuchen "secure erase" 
durchzuführen.

Oder halt über die toolbox des Herstellers.

Wenn das nicht funktioniert, käme nur noch ein Formatierungs CMD Befehl 
auf der DOS Ebene, durch die Eingabeaufforderung in Frage, denke ich.

Zumindest beim Intel Secure Erase wird ja kurzfristig die Stromzufuhr 
unterbrochen, bei dem im Magican handelt es sich, so glaube ich, auch 
eher um eine Art CMD Befehl?

Normalerweise ist das Formatieren ja im Setup der Windows 
Neuinstallation enthalten.

Also normalerweise sollte eine SSD gegen solche Erschütterugen resistent 
sein. Glaube, dass der Sata Stecker sich löste, die Stromzufuhr kurz 
unterbrochen wurde und das das auslöste.

Satastecker sind auch immer gut für Kurzschlüsse, deshalb hab ich die 
gesamte Schnittstelle vor Jahren ausgemustert.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo,

Ben B. schrieb:
> Wenn die
> SSD sektorenweise (Oberflächen-Lesetest bei normalen HDDs) noch komplett
> lesbar ist, hat's "nur" das Dateisystem zerrissen, evtl. durch die
> unerwartet getrennten Stromkabel. Dann könnte man mit einem
> Datenrettungsprogramm vielleicht noch was schaffen.

"Oberflächenfests" bei eventuell defekten Festplatten durchzuführen ist 
potenziell zerstörerisch. Sinnvoll ist die Erstellung eines Clones auf 
einer andere Festplatte oder Datei mit dem Linux-Programm ddrescue (nimm 
das von der GNU Foundation).

Peter N. schrieb:
> Mit welchem (kostenlosen) Programm könnte ich versuchen, die SSD
> wiederzubeleben, oder wenigstens die Daten runterzubekommen?

Benutze ddrescue, das kann mit fehlerhaften Sektoren umgehen und enthält 
Algorithmen, fehlerhafte Sektorbereiche zu überspringen um die 
"Sektorausbeute" im Zeitverlauf möglichst hoch zu halten.

K. S. schrieb:
> Alternativ unter Windows mal chkdsk /f (so oder so ähnlich) ausführen.

Ohne Sicherheitskopie ist der chkdsk-Aufruf datenrettungsfeindlich.

Michael U. schrieb:
> Erstmal ein Image der SSD erstellen, Win-Usern würde ich hier Macrium
> Reflect Free empfahlen, Linux, DD usw. erfordert doch einige
> Detailkenntnisse.

Diese Tools sind meines Wissens nach nicht für den Umgang mit defekten 
Sektoren programmiert worden. ddrescue ist ein Grund, sich mit Linux 
auseinanderzusetzen. Man muss kein Freak sein, mit ein paar Befehlen, 
die man sich auf einem Zettel notiert, kommt man aus.

Peter D. schrieb:
> Die USB-Adapter partitionieren die SSD/HDD etwas anders, als wenn sie
> direkt am SATA des Mobo hängt. Ein Umstecken ist daher nicht mit
> Datenerhalt möglich. Zumindest nicht unter Windows.

Nein. Wie denn?
USB-Adapter und nackte externe Gehäuse machen keine Problem.

Probleme treten bei externen Fertiglösungen, also beim Kauf von 
Festplatte im externen Gehäuse auf. Um die Kompatibilität mit 
Altsystemen zu gewährleisten (XP 32bit und Konsorten), die mit der 
GPT-Partitionierung nicht klarkommen, emuliert die Elektronik im 
USB-Gehäuse eine andere Sektorgröße, z.B. 4096 Byte. Mit diesem Trick 
kann die Schallmauer von 2TB bei 512-Byte-Sektoren auf das achtfache, 
also 16 TB angehoben werden.

Rolf M. schrieb:
> Doch, sowas gibt es. Ich hatte das mal mit einer Festplatte, die
> 4k-Sektoren hatte, die auch als solche auf der Schnittstelle verfügbar
> waren. Der USB-Adapter hat da dann noch eine 512-Byte-Emulation drum rum
> gestrickt. Dadurch hat die Platte an diesem Adapter nicht ohne
> Neupartitionierung funktioniert.

Mit Linux wär das nicht passiert - sage ich als Windows-Benutzer! :)
Dort kannst Du die Sektorgröße in Software emulieren und musst Dich mit 
dem Problem nicht auseinandersetzen.

Peter N. schrieb:
> CDs sind heutzutage kompliziert zu nutzen, und da ich kein Linuxer bin,
> gibt es solche Rettungstools gleich fertig für USB-Stick?

Ja, sogenannte "Live Linuxe", deren ISO-Abbild Du unter Windows bequem 
mit Rufus auf einen USB-Stick transferierst, der danach bootfähig ist.

Die genannte System-Rescue-CD hat vieles an Bord, ist aber etwas sperrig 
zu bedienen.

Ich bevorzuge ein Linuxmint. Bei dem müsstest Du dann nur noch über 
einen Netzwerkverbindung zwei wichtige Tools nachinstallieren:

sudo apt install gddrescue

und
sudo apt install smartmontools.

Die sind natürlich nach einem Neustart wieder verschwunden.

Alexander schrieb:
> Ein Fall für MythBusters. Ich habe mich hobbymäßig mit Forensik
> beschäftigen (müssen) und garantiere Dir Du wirst aus einer SSD
> Festplatte keine gelöschten Dateien wiederherstellen.

Ja Kilo S. irrt hier. Allerdings ist die Wiederherstellung von mit TRIM 
freigegebenen Sektoren eine neue Eigenschaft von bestimmten Produkten 
für Datenretter. Das geht natürlich nur, solange die Firmware die 
getrimmten Sektoren noch nicht gelöscht hat.

von Kilo S. (kilo_s)


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Alexander schrieb:
> Ein Fall für MythBusters. Ich habe mich hobbymäßig mit Forensik
> beschäftigen (müssen) und garantiere Dir Du wirst aus einer SSD
> Festplatte keine gelöschten Dateien wiederherstellen.

Ich glaube nicht daran das jemand schneller als eine ssd ist, zumindest 
nicht wenn das nicht alles Ultraschall, automatisiert und mehrfach 
erfolgreich getestet ist.

Alles andere wäre Zufall.

Die Garbage collection läuft und so bald die Platte im IDLE ist führt 
sie aus! Das müsste schon extrem gut vorbereitet sein.

Peter M. schrieb:
> Allerdings ist die Wiederherstellung von mit TRIM freigegebenen Sektoren
> eine neue Eigenschaft von bestimmten Produkten für Datenretter. Das geht
> natürlich nur, solange die Firmware die getrimmten Sektoren noch nicht
> gelöscht hat.

Nix anderes macht die Garbage Collection. Die Theorie hinter meiner 
Aussage ist es den Controller der ssd so lange zu beschäftigen bis man 
die datenrettung startet, ohne daten zu überschreiben. So das er das 
löschen gar nicht veranlasst.

Aber das erfordert mehr als man im "hobby Keller" mal eben schnell 
aufbringen kann. Vermutlich ist die Idee auch schon nach einem reboot 
nicht mehr umsetzbar.

Peter M. schrieb:
> Man muss kein Freak sein, mit ein paar Befehlen, die man sich auf einem
> Zettel notiert, kommt man aus.

Vorsicht! Die falsche Anleitung von irgendeinem Blog mit "guten 
Ratschlägen" kann einem das auch böse vermasseln.

Gerade als Anfänger und ohne exakten suchbegriff. Ist mir ja vor kurzem 
auch mit dem SVD file von einem MCU passiert!

dd ist schon bei der Verwechslung if/of beim erstellen der Kopie tödlich 
für sie datenreste auf der Platte.

von Peter M. (r2d3)


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> dd ist schon bei der Verwechslung if/of beim erstellen der Kopie tödlich
> für sie datenreste auf der Platte.

dd ist der falsche Befehl, auch wenn er mittlerweise einen Zusatz für 
den Umgang mit defekten Sektoren enthält.

Niemand hindert Dich daran, Dir den Hersteller des Speichermediums, den 
Produktnamen, die Seriennummer und die Größe auf einem Blatt Papier 
aufzuschreiben.

Dassselbe machst Du mit dem Zieldatenträger, wenn Du nicht in eine Datei 
schreibst.

Dann ermittelst Du dazu passenden Linux-Gerätenamen und überprüfst, 
welcher mit den oben genannten Angaben übereinstimmt.

Wem das noch zu gefährlich ist, kann auch den Delinquenten in eine Datei 
sichern und diese später nach Belieben auf ein anderes 
(Festplatten)-Device kopieren.

P.S.: Man kann auch im Auto Gas und Bremse verwechseln. :)

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Peter M. schrieb:
> dd ist der falsche Befehl, auch wenn er mittlerweise einen Zusatz für
> den Umgang mit defekten Sektoren enthält.

Was ist denn deine favorisierte Methode ein Image einer "defekten" 
Festplatte zu erstellen aus dem du dann versuchst daten 
wiederherzustellen?

dd klappt für mich schon immer sehr gut für sowas.

von Stephan S. (uxdx)


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Kilo S. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> dd ist der falsche Befehl, auch wenn er mittlerweise einen Zusatz für
>> den Umgang mit defekten Sektoren enthält.
>
> Was ist denn deine favorisierte Methode ein Image einer "defekten"
> Festplatte zu erstellen aus dem du dann versuchst daten
> wiederherzustellen?

ddrescue ist genau dafür gemacht https://wiki.ubuntuusers.de/gddrescue/
(gddrescue heisst das Paket, ddrescue ist der Befehl)

von Kilo S. (kilo_s)


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Stephan S. schrieb:
> ddrescue ist genau dafür gemacht

Also auch nur eine andere Form von dd, die zusätzlich die 
Funktionalitäten hat wie beispielsweise photorec.
Es ist halt "all in one", für das gleiche Vorgehen 
(Abbild->Datenrettung) muss es trotzdem mehrfach nacheinander ausgeführt 
werden.

Stephan S. schrieb:
> (gddrescue heisst das Paket, ddrescue ist der Befehl)

Linux ist seit langer zeit schon mein tägliches "Arbeitstier", ich hab 
auch schon davon gelesen. Aber wie das so mit Gewohnheiten ist, nie 
ausprobiert.

Irgendwann mal, vielleicht überzeugt es ja.

von Alexander (alecxs)


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Kilo S. schrieb:
> Linux ist seit langer zeit schon mein tägliches "Arbeitstier"

Kilo S. schrieb:
> dd ist schon bei der Verwechslung if/of beim erstellen der Kopie tödlich
> für sie datenreste auf der Platte.

man merkt, du kennst dich aus

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Alexander schrieb:
> man merkt, du kennst dich aus

Sarkasmus?

Koier doch mal von Partition zu Partition und verwechsel die leere 
Zielpartition mit der zu kopierenden Quellpartition.

Und gerade Leute die "aus der not", das erste mal mit dd arbeiten 
könnten sowas verwechseln.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Kilo S. schrieb:
> Koier doch mal von Partition zu Partition und verwechsel die leere
> Zielpartition mit der zu kopierenden Quellpartition.
>
> Und gerade Leute die "aus der not", das erste mal mit dd arbeiten
> könnten sowas verwechseln.

Tja, da ist dd mindestens genauso gefaehrlich wie ein Loetkolben, wenn 
man dessen kaltes und heisses Ende verwechselt...

scnr,
WK

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Kilo S.,

Kilo S. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> ddrescue ist genau dafür gemacht
>
> Also auch nur eine andere Form von dd, die zusätzlich die
> Funktionalitäten hat wie beispielsweise photorec.

Oh je, nein, Photorec ist Datenrettungssoftware, die nicht für die 
Arbeit mit defekten Festplatten geschrieben wurde.

Setzt Du Photorec auf eine physisch defekte Festplatte an, die durch 
unlesbare Sektoren aufgefallen ist, hast Du gute Chance die Festplatten 
weiter zu beschädigen!

Schau' Dir die schriftliche Dokumentation zu ddrescue an, die 
Vorgehensweise von ddrescue wird dort beschrieben!

von Kilo S. (kilo_s)


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Peter M. schrieb:
> die nicht für die Arbeit mit defekten Festplatten geschrieben wurde.

Man arbeitet generell nicht direkt am defekten datenträger! Ich mache 
immer erst ein Abbild und dieses lasse ich von photorec durchsuchen.

Die Festplatte wird nach dem Image auch vom Rechner getrennt und bei 
Seite gelegt.

Hatte ich aber weiter oben bereits erwähnt.

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