Hallo ich habe einen Colormat 4506 bei dem der Zeilentrafo defekt ist. Komisch ist nur das es nicht wie sonst üblich der HV Wickel ist sondern der Primärwickel Pin 2 und 8. Laut Schaltplan gibt es hier aber 2 Spulen pin 2+7 und 7+8. Mein ÜHA 106 besitzt aber keinen Pin 7. Der Kurzschluss besteht wie gesagt zwischen Pin 2 und 8 des ZT.Hat jemand vieleicht eine Quelle oder Tip für mich, woher ich nach 35 Jahren noch einen Ersatztrafo herbekommen könnte? Es würde der Diemen HR5667 oder der HÜ106 gehen. Vieleicht hat auch noch jemand einen in seiner Bastelkiste den er abgeben oder Verkaufen möchte. VG
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Markus R. schrieb: > pin 2+7 und 7+8. Mein ÜHA 106 besitzt aber keinen Pin 7. Der Kurzschluss > besteht wie gesagt zwischen Pin 2 und 8 des ZT.Hat jemand vieleicht eine Was heißt Kurzschluß? Diese Trafo-Seite dürfte eh rel. niederohmig sein, von einem Kurzschluß also eher nicht zu unterscheiden (so wie es bei solchen Trafos für höhere Frequenzen üblich ist). Ich bin mir also nicht sicher, ob Du überhaupt die Meßergebnisse sinnvoll interpretiert hast. Ansonsten - HR Diemen scheint ja schon lange keine Ersatz-Zeilentrafos mehr herzustellen. Aber es gibt ja http://www.rft-hifi-hennebach.de/Ersatzteile. Da hatte ich vor paar Jahren meinen Ersatz her (im Tausch gegen den alten - er bewickelt die Dinger nämlich wieder neu).
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Jens G. schrieb: > Was heißt Kurzschluß? Das ist eine gute Frage. > Diese Trafo-Seite dürfte eh rel. niederohmig sein, > von einem Kurzschluß also eher nicht zu unterscheiden Also, zumindest einige Ohm werden es wohl schon sein, das läßt sich von einem Kurzschluss noch recht leicht unterscheiden. Kommt aber natürlich auf die Messmethode an. Mit "Durchgangsprüfung" könnte bei ein paar Ohm natürlich schon der Piepser kommen. Sieht für Laien dann nach Kurzschluss aus...
Die Primärwicklung des HR5667 oder ÜHA106, wenn man sie mal so nennen mag, ist Pin2 und 10, die Betriebspannung wird an Pin2 eingespeist. Wenns den BU zerschiesst würd ich mir erst mal die Kreiskondensatoren anschauen, ebenso die Spule für die OW Korrektur. Um den Tod des BU zu verhindern würde ich dann die Ablenkstufe mit 1/10 der Spannung versorgen. Da kann man schon eine Menge rausmessen.
Jens G. schrieb: > Diese Trafo-Seite dürfte eh rel. niederohmig sein, von einem Kurzschluß > also eher nicht zu unterscheiden Ich meine natürlich die Pin's die auf dem Chassi aufgedruckt sind beim 4506 also Pin 2 und 11. Da hast du recht mit einem 0815 Ohmmeter kann man niederohmige induktivitäten natürlich nicht messen. Der aufgeplatzte Wickel wurde mit reichlich Sekundenkleber gefüllt und das äußere Gehäuse nochmal in Epoxydharz getaucht. Das ganze hat ca. 30 min gehalten dann kamen kurze Aussetzer und dann war schluss. Die Schutzschaltung des SNT schlug an und Ruhe war. Als ich auf dem Chassi den Pin 2 frei gelegt hatte, habe ich die Stromaufnahme der "Primärwicklung" gemessen. Laut Datenblatt sollten hier 300-350mA fließen. Bei mir waren es aber 500 und mehr danach schlug die Schutzschaltung an. Der Treiber BU169 ist noch i.o. Kurze Rede langer Sinn ich habe den HÜ ausgebaut und extern mit 15kHz und ansteigender Spannung an pin 2 und 8 verbunden. Am HV Ausgang habe ich über einen HV-Spannungsteiler 1:100 (990Mohm 10W) keine AC Spannung messen können. Gegen Masse kam auch kein Funken. Ich werde es nun wie im Land des lächelns machen und den Trafo ausbauen und in Aceton auflösen. Die einzelnen Wicklungen zählen und mit HV Draht aus einem mikrowellen-Trafo neu Wickeln. Die Lagenisolierung werde ich mit Teflonband realisieren und anschließend in Epoxydharz eingießen mal sehen ob es klappt. P.s. Ich hatte bei meiner SB Funkeninduktor einen ähnlichen Aufbau auch ohne Kunstharzverguss gibt es keine Überschlägt zwichen den Windungen. Dabei sind es einige KV mehr als bei dem Hü der mit 6-7KV angegeben ist. Im Anhang noch ein Bild von der aufgelösten Spule. Diese zerfällt nach dem auflösen wie altes Papier. Wenn es funktioniert werde ich eine Anleitung ins Forum einstellen.
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Markus R. schrieb: > Trafo neu Wickeln Hier ein paar Daten und Bilder für den mutigen Nachbauer :) Den HV Aufbau habe ich folgender maßen umgesetzt: - Eine Lage CU-Lackdraht. - Diese dann mit 2K Epoxyd UHU Endfest und einen Pinsel bestrichen. - Nach anhärten ca. 5min. eine Lage PTFE Folie (Warmwasser Dichtband Stärke 0.1mm) - Darüber eine Lage Klebeband (verkehrt herum). Und das ganze für die anderen Lagen immer so weiter. - Wichtig ist zum Schluss die offenen Spulenseiten mit Epoxydharz und einem Pinsel zu versiegeln sodass ein Überschlagen der Spannung von einer zur anderen Lage nicht möglich ist! PS.: Die Wickeldaten im Bild sind nicht von mir aufgeschrieben. Dennoch stimmen sie fast mit meinen gezählten Windungen überein. Daher habe ich diese Daten im Bild veröffentlicht. Leider habe ich die Wickeldaten erst nach dem ich ferig war mit abwickeln im Netz gefunden :( aber zum gegencheck waren sie gut :) Bei weiteren Fragen einfach melden! Und nun viel Spaß beim Re-Engineering. Und bitte passt auf euch auf denn es handelt sich hierbei um Lebensgefährliche Spannung am Ein und Ausgang!
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Ich könnte mir vorstellen, das bei Hochspannung Lufteinschlüsse tückisch sind. Deshalb wird im professionellen Umfeld nach dem Vergießen im Vakuum ausgehärtet, das Luftblasen noch ausgasen können. Denn jede Luftblase hat eine höhere Feldstärke in ihrem Inneren, als wenn garnicht vergossen worden wäre. Einfache Erklärung dafür ist die Reihenschaltung von Kondensatoren. Am Kondensator mit weniger Kapazität steht die höhere Teilspannung an. Grund dafür sind die unterschiedlichen Dielektrizitätkonstanten von Vergussmassen und Luft. Luft hat 1, also wird sich dort eine höhere Feldstärke ausbilden, als wenn die gesamte Strecke aus Luft bestehen würde.
Gerald B. schrieb: > das Luftblasen noch ausgasen können. Ja das ist ist das non Plus ultra... wir haben es aber mit 6-8 KV zu tun und nicht mit 24KV. Das ist noch einmal eine andere Hausnummer. Hier mal ein Bild der original Vakuumvergussmasse der DDR ;) noch Fragen? :) PS.: Und trotzdem hat er auch seine 15 Jahre gehalten trotz Luftblasen.
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Hier ein Bild des Fernsehers, ich hoffe anderen damit geholfen zu haben bzw.zu ermutigen das man den Polyplay oder Colormat fast immer retten kann. Viel spaß beim Nachbau ohne Acetatfolie! Bei mir geht's weiter mit dem Abgleich !
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Hier nochmal zwei reinbekommen, und gerade im Testlauf mit neu gewickeltem ZT. Für die Freunde des Poly-Play gibt es also noch Hoffnung;)... P.s.: beim Bilder hochladen gab es am Smartphone wahrscheinlich einen Fehler deshalb doppelte Bilder.
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Ich weiss ja das früher alles besser war. Und ich halte viel davon nachhaltiger zu agieren und nicht jedes Gerät gleich wegzuwerfen. Aber in diesem Fall, weshalb führt man den Schrott nicht gleich der geordneten Entsorgung zu? Viel zu Energiehungrig für ein vergleichsweises mistiges Bild! Das braucht wirklich niemand mehr. In den Rundfunkmuseen stehen noch genug Geräte zum Betrachten herum. Dazu müssen sie nichtmal funktionieren.
Rainer D. schrieb: > Ich weiss ja das früher alles besser war. Und ich halte viel davon > nachhaltiger zu agieren und nicht jedes Gerät gleich wegzuwerfen. Was denkst du, warum Freaks alte Autos und Moppeds reparieren? Weil sie so schnell fahren? Weil sie so ökologisch sind? Weil man sein Geld lieber woanders verjubelt? Du kennst nicht das Gefühl, wenn man etwas Defektes wieder funktionstüchtig gemacht hat.
Andreas M. schrieb: > Du kennst nicht das Gefühl, wenn man etwas Defektes wieder > funktionstüchtig gemacht hat. Danke Dir. Das ist bei mir der Grund. Es ist Kontrast zu meinem eigentlichen Beruf und Instandsetzungen machen selbst dann Spaß, wenn es wegen des Restwertes des reparierten Geräts unökonomisch ist. So ist Hobby eben. Ergänzung/Klarstellung: Das Selberwickeln eines Zeilentrafos hätte ich mir allerdings nie im Leben zugetraut. Großen Respekt an den TO. Interessant ist der Link von Jens G. http://www.rft-hifi-hennebach.de/Ersatzteile Bei dem Preis hätte ich den Bezug dort vorgezogen. A propos: Von Diemen, König u.a. bekommt man ja nix mehr. Kennt jemand eine Alternative? Ich meine für Geräte außer RFT, auf die Hr. Hennebach offenbar spezialisiert ist.
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Andreas M. schrieb: > Du kennst nicht das Gefühl, wenn man etwas Defektes wieder > funktionstüchtig gemacht hat. Ach du liebes Gütchen. Was ich alles schon restauriert hab, Moppeds, PKWs, LKWs, dicke Notstromanlagen, Metallbearbeitungsmaschinen usw usw ;-)) ZB: https://heiderei.ch/Rainer4x4/restaurationen.htm Andreas M. schrieb: > Was denkst du, warum Freaks alte Autos und Moppeds reparieren? > Weil sie so schnell fahren? > Weil sie so ökologisch sind? > Weil man sein Geld lieber woanders verjubelt? Nein, weils anschliessend einen Wert darstellt! Einen Wert den ein alter Fernseher nie erreichen wird, auch wenn Du noch soviel Arbeit reinsteckst. Alte braune Ware ist so gut wie nix mehr Wert. Evtl noch alte ehemals hochwertige Bandmaschinen oder Plattendreher, aber Fernseher?
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Die Welt besteht nicht nur aus finanziellem Wert. Da gibt es auch Ideellen.. Ich finde es Doll - an so etwas wie einen defekten Zeilentrafo ranzugehen. Da war mein neugewickelter Röhrenradio-Ausgangsübertrager als Student ja harmlos gegen.
Markus R. schrieb: > Hier ein paar Daten und Bilder für den mutigen Nachbauer :) Vielen lieben Dank. Echt gut gemacht. Die Idee mit der spritze als wickelkörper hatte ich die Tage auch. Leider habe ich das verformen versaut. Wollte ich bei einem EE42 Kern ausprobieren.
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