Forum: PC Hard- und Software Windows verselbständigt sich mit USB zu TTL Wandler


von Alexander (alecxs)


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Hallo,

ich hatte gerade eine sich verselbständigende Maus die meinen Computer 
bedient hat, bis irgendwann ein Bluescreen kam. Ich habe nun meinen 
cp2102 usb ttl Wandler dafür ausfindig gemacht. Anscheinend hat der ein 
HID device emuliert, aber wie kann das sein?

Habe erstmal den Treiber deinstalliert, aber der kommt natürlich beim 
nächsten mal wieder.

von Wolfgang S. (wolfgang_s278)


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Mit usbdeview24 alle Treiber löschen, wirklich alle auf einmal !
Dann mit dem Einschaltknopf (10s drücken) PC ausschalten.
Erneut eunschalten, warten und alles wichtige ist korrekt wieder 
eingerichtet.

von Frere J. (frere_jacques)


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Du musst bloß den „seriellen Microsoft BallPoint“ 
rechtsclick-deaktivieren.

Nicht entfernen, dann kommt er wieder.

Das war’s, dann geht’s.

von Harald K. (kirnbichler)


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Alexander schrieb:
> Anscheinend hat der ein
> HID device emuliert, aber wie kann das sein?

Hat er nicht, sondern das Ding hat sich verhalten wie eine serielle 
Schnittstelle, an der eine serielle Maus angeschlossen ist.

Aus irgendwelchen Gründen schleppt Windows immer noch die 
Unterstützung für diese fossilen Eingabegeräte mit sich herum, dabei 
dürfte schon vor der Jahrtausendwende damit aufgehört worden sein, so 
etwas herzustellen.

von Alexander (alecxs)


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Also eine PS2 Maus. sowas habe ich gar nicht, da hängt nur ein µC dran. 
Interessant dass der CP2102 das verwechselt hat. Mit deaktivieren hat es 
geklappt. Danke.

von Frere J. (frere_jacques)


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Ich kenne das allerdings nur, wenn da ein Gerät dranhängt, das 
kontinuierlich Daten an den pc sendet, insbesondere binärformate… 
baudrate egal. ASCII mag auch funktionieren…

von Harald K. (kirnbichler)


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Alexander schrieb:
> Also eine PS2 Maus.

Nein, eine serielle Maus. Die für den Anschluss an einer 
RS232-Schnittstelle vorgesehen ist. So funktionierten Mäuse lange vor 
der Erfindung von PS/2.

PS/2-Mäuse funktionieren nicht an seriellen Schnittstellen (auch wenn 
das PS/2-Protokoll ein serielles ist, ist es ein synchrones mit 
separaten Takt- und Datenleitungen und braucht daher komplett andere 
Hardware).

Um das loszuwerden, musst Du im Gerätemanager unter "Serielle 
Anschlüsse" deinen USB-Seriell-Adapter auffinden und mit einem 
Rechtsklick die Eigenschaften anzeigen lassen. Auf der Seite 
"Anschlusseinstellungen" gibt es einen "Erweitert"-Knopf, und im dann 
angezeigenten Dialog für erweiterte Einstellungen musst Du das Häkchen 
für "Plug & Play für serielle Schnittstelle" entfernen.

von Alexander (alecxs)


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Hab es nicht gefunden, aber es scheint sich erledigt zu haben, konnte es 
nicht reproduzieren. (Upps, das mit dem Screenshot war nicht 
beabsichtigt.. Frau hat den Fernseher an)

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Alexander schrieb:
> ich hatte gerade eine sich verselbständigende Maus die meinen Computer
> bedient hat,

Kommt mir bekannt vor, wenn eine GPS-Maus ständig Daten schickt.
Der Anhang sollte helfen, vorher die bestehenden Einträge sichern!

Frere J. schrieb:
> Ich kenne das allerdings nur, wenn da ein Gerät dranhängt, das
> kontinuierlich Daten an den pc sendet, insbesondere binärformate…
> baudrate egal. ASCII mag auch funktionieren…

Genau das!

Alexander schrieb:
> da hängt nur ein µC dran.
> Interessant dass der CP2102 das verwechselt hat.

Der USB-Seriell-Umsetzer kann da nichts für, das passierte hier auch mit 
einem FTDI und NMEA-Daten von einem Navilock-Empfänger.

[Edit: regfile wurde auf Wunsch von Manfred gelöscht, weil es kaputt 
war.]

: Bearbeitet durch Moderator
von Alexander (alecxs)


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Danke ich hab das als .reg umbenannt und per Doppelklick eingetragen. Es 
kann sein der µC hat nämlich Daten gesendet (soll er ja auch, deswegen 
hab ich den CP2102 ja dran damit ich die Daten sehe)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Alexander schrieb:
> Danke ich hab das als .reg umbenannt und per Doppelklick eingetragen. Es
> kann sein der µC hat nämlich Daten gesendet (soll er ja auch, deswegen
> hab ich den CP2102 ja dran damit ich die Daten sehe)

Das hat Dein Problem gelöst?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Alexander schrieb:

> Hab es nicht gefunden, aber es scheint sich erledigt zu haben, konnte es
> nicht reproduzieren.

Das passiert, wenn beim Systemstart irgenwelche Aktivität an einem 
COM-Port besteht, also der Peer irgendwas sendet. Auch wenn der vom PC 
empfangene Inhalt nicht dem seriellen Mausprotokoll entspricht, wird 
trotzdem oft eine erkannt. Warum auch immer.

Jedenfalls ist für diese Erkennung ein Dienst zuständig. Denn kann man 
dauerhaft (und natürlich für alle COM-Schnittstellen) deaktivieren. Eine 
Konsole mit Adminrechten öffnen und folgendes Kommando absetzen:
1
REG ADD "HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\sermouse" /V Start /T REG_DWORD /F /D 4

Ab dem nächsten Bootvorgang wird der Dienst dann nicht mehr gestartet 
und es kommt nicht mehr zu so einer Fehlerkennung serieller Mäuse.

: Bearbeitet durch User
von Jens B. (dasjens)


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Harald K. schrieb:

> Aus irgendwelchen Gründen schleppt Windows immer noch die
> Unterstützung für diese fossilen Eingabegeräte mit sich herum, dabei
> dürfte schon vor der Jahrtausendwende damit aufgehört worden sein, so
> etwas herzustellen.

Da spricht der Experte.
Auch heutzutage werden die Chips verbaut.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jens B. schrieb:
> Da spricht der Experte.
> Auch heutzutage werden die Chips verbaut.

Ach ja? "Die Chips" also. Welche denn? Welche in diesem Jahrtausend oder 
gar Jahrzehnt hergestellte Maus funktioniert denn an einer seriellen 
Schnittstelle?

(Nein, eine "GPS-Maus" ist keine Maus, sondern nur eine völlig 
idiotische Bezeichnung für GPS-Empfänger)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens B. schrieb:
> Auch heutzutage werden die Chips verbaut.

Unsinn. Mäuse zum Anschluss an echte serielle (COM) Ports sind seit 
Jahrzehnten nicht mehr üblich - ja, ich bezweifele sogar, das es je 
optische RS232 Mäuse gab.
Die hatten alle noch die Kugel unten drin, wie die alte Maus an meinem 
SE/30. Auch ein Scrollwheel und mehr als 3 Buttons waren damals nicht 
üblich.

'sermouse' Service kann man also ruhigen Gewissens abschalten.

von Jens B. (dasjens)


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Matthias S. schrieb:
> Jens B. schrieb:
>> Auch heutzutage werden die Chips verbaut.
>
> Unsinn.

Den erzählst Du.
Es ging um den Chipsatz, nicht um Mäuse.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jens B. schrieb:
> Es ging um den Chipsatz, nicht um Mäuse.

Welchen denn? Erzähl doch endlich!

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:

> Welche in diesem Jahrtausend oder
> gar Jahrzehnt hergestellte Maus funktioniert denn an einer seriellen
> Schnittstelle?

Keine. Und es wird auch fast niemand mehr so eine einfache serielle Maus 
in Betrieb haben.

Aaaber: Es gab auch andere Eingabegeräte, die das serielle Mausprotokoll 
sprachen. Und einige davon könnten durchaus noch aktiv in Benutzung 
sein. Es geht da um die Vorläufer heutiger Touchpads oder Penpads. 
Ewiggestrige, die exzessiv steinalte Software benutzen, sind die 
Kandidaten für sowas. Naja, die dürfen den Dienst halt nicht abschalten.

Alle anderen (geschätzt >99,9%) schon, die brauchen diesen Dienst nicht 
und werden ihn auch niemals wieder brauchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens B. schrieb:
> Es ging um den Chipsatz, nicht um Mäuse.

Weiterer Unsinn.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Es geht da um die Vorläufer heutiger Touchpads oder Penpads.

Die müssen dann aber auch schon präkolumbianisch sein, mit was anderem 
als USB-Anschluss habe ich sowas auch schon sehr, sehr lange nicht mehr 
gesehen.

von Jens B. (dasjens)


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Harald K. schrieb:
> Jens B. schrieb:
>> Es ging um den Chipsatz, nicht um Mäuse.
>
> Welchen denn? Erzähl doch endlich!

Wozu? Steht doch alles im ersten Beitrag.

von Alexander (alecxs)


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Manfred P. schrieb:
> Das hat Dein Problem gelöst?

Im Moment habe ich ein Windows ohne Tastatur und Maus. Mal sehen wie ich 
das rückgängig kriege.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jens B. schrieb:
> Wozu? Steht doch alles im ersten Beitrag.

Nein. Steht da nicht. Da ist nur von der verwendeten USB-Seriell-Bridge 
die Rede.

Andere Baustelle.

von Alexander (alecxs)


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Ich habe nun remote in 
`\\Computer\C$\Users\Name\AppData\Roaming\Microsoft\Windows\Start 
Menu\Programs\Startup` eine .bat Datei platzieren können, die das wieder 
rückgängig machen soll. in die .bat Datei habe ich `regedit.exe /s 
datei.reg` eingetragen. Trotzdem kommt ein Eingabedialog. Kennt jemand 
noch einen anderen Trick wie ich das korrigiert bekomme? Vielleicht ein 
ENTER per cmd line hinterher schießen? Remote Registry hat nicht 
geklappt (von Windows XP auf Windows 7)

edit1: Dateipfad vergessen. Der Dialog kam nur weil die .reg Datei auch 
im Startup Ordner liegt. Jetzt blockiert aber der Virenschutz, den muss 
ich auch noch abschalten.

edit2: hat geklappt. habe nun Tastatur und Maus zurück.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Aus irgendwelchen Gründen schleppt Windows immer noch die
> Unterstützung für diese fossilen Eingabegeräte mit sich herum

Das ist ja nicht das Problem. Das Problem ist, dass dieser fossile Bug
immer noch mitgeschleppt wird. Es wäre ein Leichtes, bei der Erkennung
des BallPoint erst einmal ca. 30 Bytes zu lesen und diese auf
Plausibilität zu prüfen. Ist Microsoft zu dumm, das hinzubekommen,
könnte als Work-Around die Erkennung des BallPoint per Default einfach
deaktiviert werden (eine Registry-Eintrag gibt es dafür ja schon).

Beides ist bisher nicht geschehen, obwohl die Microsoft-Foren voll von
Anfragen zu diesem Problem sind.

Bei mir ist das Problem auch schon aufgetreten, geschickterweise kurz
vor einer Vorführung vor hohem Besuch. Innerhalb kürzester Zeit hat die
wild gewordene Maus den Desktop verunstaltet (Taskleiste an den linken
Bildschirmrand verschoben und verbreitert, Hintergrundbild geändert und
noch ein paar Dinge mehr). Mit ähnlichen Wahrscheinlichkeit hätte sie
auch die Festplatte formatieren können, was zum Glück nicht geschah.

Dieser Bug aus Windows-95-Zeiten kann durchaus als Sicherheitsrisiko
angesehen werden, wurde aber innerhalb von fast drei Jahrzehnten immer
noch nicht gefixt.

von Alexander (alecxs)


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Ob S. schrieb:
> Konsole mit Adminrechten öffnen und folgendes Kommando absetzen:
1
REG ADD "HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\sermouse" /V Start /T REG_DWORD /F /D 4
Hab ich nun eingetragen. Hat den Neustart überstanden, danke.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Alexander schrieb:
>> Das hat Dein Problem gelöst?
> Im Moment habe ich ein Windows ohne Tastatur und Maus. Mal sehen wie ich
> das rückgängig kriege.

Ich bekenne mich schuldig, ich habe eine falsche regdatei gepostet und 
suche gerade vergeblich der korrekten Lösung. Ich schreibe jetzt einen 
Moderator an und bitte um Löschung der Datei.

Alexander schrieb:
> edit2: hat geklappt. habe nun Tastatur und Maus zurück.

Gut, dass Du es retten konntest.

von Alexander (alecxs)


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Manfred P. schrieb:
> Ich schreibe jetzt einen
> Moderator an und bitte um Löschung der Datei.

Ach lass nur, können andere ruhig auch mal ausprobieren ;)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Manfred P. schrieb:
> Ich bekenne mich schuldig, ich habe eine falsche regdatei gepostet

Immerhin hast du der Datei den treffenden Namen Kbd_Mouse_disable.txt
gegeben, so dass deren Effekt eigentlich niemanden überraschen sollte :)

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Das Problem ist, dass dieser fossile Bug
> immer noch mitgeschleppt wird. Es wäre ein Leichtes, bei der Erkennung
> des BallPoint erst einmal ca. 30 Bytes zu lesen und diese auf
> Plausibilität zu prüfen.

So einfach ist das nicht, einerseits wird der Ballpoint von sich aus gar 
nicht so viel senden, und es gab schließlich auch andere serielle Mäuse, 
die genau ein einziges Byte von sich gegeben haben. Und die mussten 
schließlich auch erkannt werden können.

Die originäre serielle Maus beispielsweise sendete beim Anlegen der 
Versorgungsspannung genau ein Byte, ein 'M' mit 1200 Baud bei 7n1.

Andere Mäuse sendeten '3' (Logitech) oder 'Z' (Maus mit Scrollrad).

Wieder andere (so auch der Ballpoint hier) sendeten mehrere Zeichen, ein 
"M" zum Start und dann noch wohl elf weitere zur genaueren Idenfikation.

Mit Deinem "es wäre ein Leichtes" würde also gar keine serielle Maus 
erkannt werden.

Mehr Daten sendet die Maus erst dann, wenn sie aktiv bewegt wird oder 
ihre Tasten betätigt werden, aber darauf kann bei der automatischen 
Erkannung logischerweise nicht gewartet werden.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Alexander schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Ich schreibe jetzt einen
>> Moderator an und bitte um Löschung der Datei.
> Ach lass nur, können andere ruhig auch mal ausprobieren ;)

Nee, auf diesen Fehler müssen nicht noch weitere User hereinfallen. Es 
gibt sicher jede Menge Leute, die aus dieser Falle nicht heraus kämen.

Yalu X. schrieb:
>> Ich bekenne mich schuldig, ich habe eine falsche regdatei gepostet
>
> Immerhin hast du der Datei den treffenden Namen Kbd_Mouse_disable.txt
> gegeben, so dass deren Effekt eigentlich niemanden überraschen sollte :)

War trotzdem nicht gut, aber Dein Kollege Jörg hat es zeitnah geputzt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Mehr Daten sendet die Maus erst dann, wenn sie aktiv bewegt wird oder
> ihre Tasten betätigt werden, aber darauf kann bei der automatischen
> Erkannung logischerweise nicht gewartet werden.

Wieso nicht? Bevor der Benutzer die Maus zum ersten Mal bewegt, muss
auch der Treiber noch nicht aktiv sein. Sobald die Maus bewegt wird,
sind die 30 Bytes im Bruchteil einer Sekunde beisammen, und der Treiber
kann entscheiden, ob es sich um eine Maus mit einem bestimmten Protokoll
oder um ein anderes Gerät handelt. Für den Benutzer stellt sich dies so
dar, dass die Maus bei der ersten Bewegung etwas verzögert anspricht,
danach läuft alles rund wie gewohnt.

Harald K. schrieb:
> Die originäre serielle Maus beispielsweise sendete beim Anlegen der
> Versorgungsspannung genau ein Byte, ein 'M' mit 1200 Baud bei 7n1.
>
> Andere Mäuse sendeten '3' (Logitech) oder 'Z' (Maus mit Scrollrad).

Mit nur einem einzelnen Zeichen zur Identifikation ist natürlich keine
zuverlässige Erkennung möglich.

> Wieder andere (so auch der Ballpoint hier) sendeten mehrere Zeichen, ein
> "M" zum Start und dann noch wohl elf weitere zur genaueren Idenfikation.

Wenn die elf Zeichen gut durchmischt sind und tatsächlich auch vom
Treiber bei der Erkennung überprüft werden, ist die Wahrscheinlichkeit
einer fehlerhaften Erkennung praktisch 0. Dann dürfte es aber nicht zu
dem hier diskutierten Problem kommen.

Laut diesem Artikel reicht aber schon das Senden eines 'B', um von
Windows als BallPoint erkannt zu werden:

  https://forums.parallax.com/discussion/129679/mini-project-emulate-a-microsoft-serial-ballpoint-mouse

Falls der BallPoint tatsächlich noch elf weitere Identifikationsbytes
senden sollte, werden diese vom Treiber wohl einfach ignoriert.

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Wieso nicht? Bevor der Benutzer die Maus zum ersten Mal bewegt, muss
> auch der Treiber noch nicht aktiv sein.

Doch, damit die Schnittstelle sicher als belegt gilt und nicht 
irgendwelche oberschlauen anderen Programme daherkommen und durch 
"Proben" versuchen, herauszufinden, ob sie ihre Geräte daran finden 
können.

Yalu X. schrieb:
> Mit nur einem einzelnen Zeichen zur Identifikation ist natürlich keine
> zuverlässige Erkennung möglich.

Tja, so waren halt in den 80ern serielle Mäuse designt. Man hatte ja 
nichts anderes.

(Es gab auch sogenante "Busmäuse" mit ISA-Steckkarten, die aber waren 
einerseits noch teurer*, und andererseits belegten sie einen 
8-Bit-ISA-Slot, der nicht überall verfügbar war. Vom Gehampel mit freien 
Interruptleitungen ganz zu schweigen)

*) 1988 kostete eine einfache serielle Zwei-Tasten-Kugelmaus 250 DM. 
Eine Maus!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Wieso nicht? Bevor der Benutzer die Maus zum ersten Mal bewegt, muss
>> auch der Treiber noch nicht aktiv sein.
>
> Doch, damit die Schnittstelle sicher als belegt gilt und nicht
> irgendwelche oberschlauen anderen Programme daherkommen und durch
> "Proben" versuchen, herauszufinden, ob sie ihre Geräte daran finden
> können.

Wenn die Geräteerkennung dieser Programme nicht genauso unzuverlässig
ist wie die des BallPoint-Treibers, ist das ja völlig in Ordnung. Wenn
sie hingegen einen echten BallPoint irrtümlicherweise als etwas anderes
erkennen, gehören sie natürlich ebenso gefixt wie der BallPoint-Treiber.

Bei Programmen, die die serielle Schnittstelle einfach als solche
nutzen, ohne einen bestimmten Gerätetyp dahinter anzunehmen (wie bspw.
ein Terminalprogramm), ist die Belegung der Schnittstelle ebenfalls in
Ordnung, da diese hier explizit vom Benutzer ausgewählt wird, der ja
genau weiß, was er will. Das ist vermutlich die Situation des TE, in der
ihm der BallPoint-Treiber dazwischengefunkt hat.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Alexander schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Das hat Dein Problem gelöst?
>
> Im Moment habe ich ein Windows ohne Tastatur und Maus. Mal sehen wie ich
> das rückgängig kriege.

Wenn das mal nicht der beste Schutz vor PEBCAK oder Layer8 Problemen ist 
:-)

Gruss
WK

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn die Geräteerkennung dieser Programme nicht genauso unzuverlässig
> ist wie die des BallPoint-Treibers, ist das ja völlig in Ordnung. Wenn
> sie hingegen einen echten BallPoint irrtümlicherweise als etwas anderes
> erkennen, gehören sie natürlich ebenso gefixt wie der BallPoint-Treiber.

Einfacher wäre es, die automatische Unterstützung für "serielle Mäuse" 
rauszuwerfen. Die braucht schon sehr, sehr lange niemand* mehr, und die 
stört schon seit Jahrzehnten immer wieder viele Leute.

Ältere Versionen von Windows NT hatten deswegen sogar einen 
Kernelparameter namens "noserialmice" ...

*) die geschätzt an einer Hand abzählbaren Leute, die sowas immer noch 
brauchen, die können dafür gezielt passende Software installieren. Das 
ist denen zuzumuten.

von Alexander (alecxs)


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Layer 8 ist "KI"

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Einfacher wäre es, die automatische Unterstützung für "serielle Mäuse"
> rauszuwerfen.

Es würde schon reichen, sie nicht per Default zu aktivieren, wie ich
schon oben geschrieben habe:

Yalu X. schrieb:
> Ist Microsoft zu dumm, das hinzubekommen, könnte als Work-Around die
> Erkennung des BallPoint per Default einfach deaktiviert werden (eine
> Registry-Eintrag gibt es dafür ja schon).

Dann hätten Freunde antiker Eingabegeräte nach wie vor die Möglichkeit,
diese ohne große Verrenkungen zu nutzen.

Aber Microsoft scheint ja nicht einmal das zu schaffen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Aber Microsoft scheint ja nicht einmal das zu schaffen.

Vermutlich arbeitet dort an der Software schon seit Jahrzehnten niemand 
mehr, der überhaupt weiß, was eine serielle Maus ist. Man wird davon 
ausgehen müssen, daß die da im Schnitt 25 Jahre alt sind, und ganz 
furchtbar im Team und agil und scrum und continuous integrative und so 
arbeiten.

Da wird Grundlagenwissen oder gar strategischer Überblick komplett dem 
Marketing überlassen.

von Peter N. (alv)


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Harald K. schrieb:
> PS/2-Mäuse funktionieren nicht an seriellen Schnittstellen (auch wenn
> das PS/2-Protokoll ein serielles ist, ist es ein synchrones mit
> separaten Takt- und Datenleitungen und braucht daher komplett andere
> Hardware).

Jain, es gab Adapter, mit denen man PS/2-Mäuse am Serial-Anschluß 
betreiben konnte.
Witzigerweise waren dieses reine Drahtadapter.
Die Mäuse mußten also mit den Signalen und den Spannungen der 
RS-232-Schnittstelle klarkommen.

Matthias S. schrieb:
> ja, ich bezweifele sogar, das es je
> optische RS232 Mäuse gab.

Ich habe noch irgendwo einen Trackball rumliegen, dessen (rot/schwarz 
gescheckte) Kugel optisch abgetastet wurde. Anschluß RS-232.

Könnte man als umgedrehte optische Maus durchgehen lassen...

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Wieso nicht? Bevor der Benutzer die Maus zum ersten Mal bewegt, muss
> auch der Treiber noch nicht aktiv sein. Sobald die Maus bewegt wird,
> sind die 30 Bytes im Bruchteil einer Sekunde beisammen, und der Treiber
> kann entscheiden, ob es sich um eine Maus mit einem bestimmten Protokoll
> oder um ein anderes Gerät handelt.

Andere Lösung: Eigene Geräte mit nativem USB-Protokoll ausstatten statt 
virtuelle Serial-Ports zu nutzen, dann passiert sowas nicht, denn USB 
enthält einen wohlspezifizierten Enumerationsmechanismus und braucht 
keine Heuristik über einzelne "M"-Bytes oder so ;-) Und an 
Windows-Systemeinstellungen braucht man da auch nicht zu drehen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Jain, es gab Adapter, mit denen man PS/2-Mäuse am Serial-Anschluß
> betreiben konnte.
> Witzigerweise waren dieses reine Drahtadapter.
> Die Mäuse mußten also mit den Signalen und den Spannungen der
> RS-232-Schnittstelle klarkommen.

Diese Mäuse waren dann bilinguale Mäuse. Man durfte auch nur die 
explizit dafür ausgelegten Mäuse mit den dazugehörenden Adaptern 
verwenden.

Später gab es das gleiche Konzept nochmal, da gab es sowohl bilinguale 
Mäuse als auch bilinguale Tastaturen. Diese konnten wahlweise an einem 
PS/2- als auch an einem USB-Anschluss betrieben werden.

Aber auch hier war eine Funktion nur dann gegeben, wenn die Geräte 
explizit dafür ausgelegt waren.

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