Hallo zusammen, ich habe schon länger nichts mehr mit µC gebastelt, aber es wird wieder Zeit, ein neues kleines Projekt anzugehen. Früher™ wäre dazu das Bluepill-Board eine vernünftige Basis gewesen, allerdings sind mir diese ausgegangen und es scheint mittlerweile schwer, echte™ Exemplare zu bekommen. Gibt es einen informellen Nachfolger? Ich würde gerne bei den STM32 bleiben. Oder nutze ich einfach den falschen Suchbegriff?
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Walter T. schrieb: > Gibt es einen informellen Nachfolger? BlackPill mit STM32F401CC oder STM32F411CE. Allerdings muss man hier auf CAN verzichten. Das Pinning weicht auch leicht ab vom BluePill. Aber sonst bekommt man adäquate Boards beim Chinesen für ca. 3-4 EUR. WeAct-Original: - AliExpress: https://de.aliexpress.com/item/1005001456186625.html - Github: https://github.com/WeActStudio/WeActStudio.MiniSTM32F4x1 Beim Ali gibt es auch Nachbauten, die teils billiger (F401) und teils teurer(!) sind. Einfach mal dort nach STM32F401CC oder STM32F411CE suchen. Die allerbilligste Variante ist ein STM32F401RC auf dem BlackPill-Board. Wird aber nur selten angeboten, da hierfür ein modifiziertes BlackPill verwendet wird. Der F401RC ist nämlich ein 64-Pinner, die anderen haben - wie der STM32F103 - nur 48 Pins. P.S. Ich setzte die BlackPills bereits in mehreren Projekten ein und bin damit sehr zufrieden. Ich sehe hier keinen Grund, den BluePills nachzutrauern. Allerdings verwende ich auch kein CAN.
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Danke, das klingt prima, zumal ich für die STM32F4xx schon alle benötigten Peripheriefunktionen implementiert habe. "Nachtrauern"... naja, sie waren das richtige Werkzeug für viele Zwecke. Wären sie noch gut erhältlich, gäbe es keinen Grund zu wechseln. Aber wenn es einen brauchbaren Nachfolger gibt, ist ja auch alles gut.
Walter T. schrieb: > Wären sie noch gut erhältlich, gäbe es keinen Grund zu wechseln. Ich kann anhand des Angebotes im Markt nicht erkennen dass sie Teile nicht gut erhältlich wären.
Wastl schrieb: > Ich kann anhand des Angebotes im Markt nicht erkennen dass > sie Teile nicht gut erhältlich wären. Das Problem: Die Mehrheit der BluePills werden heutzutage mit ähnlichen Mikrocontrollern anderer Hersteller oder sogar Fakes (Steht STM32F103 drauf, ist aber was anderes drin) bestückt. Hier auf mc.net findest Du mehrere Threads zu diesem Thema. Man hat eigentlich heutzutage keine Chance mehr, beim Chinesen noch garantiert ein BluePill mit Original zu ergattern. Ich selbst hatte mich lange vor Corona mit einigen Dutzend BluePills mit STM32-Originalen zum Preis für 2-3 EUR eingedeckt. Heute habe ich nur noch vier Stück, da ich die anderen an verschiedene Forenmitglieder verteilt habe, die verzweifelt nach Originalen suchten. Heute morgen hatte ich die letzten verschickt, die letzten vier behalte ich :-) Die Nachbauten und Fakes haben nämlich diverse Macken, zum Beispiel Spurious Interrupts beim DMA-Transfer usw. usw.
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Jürgen L. schrieb: > Dann kauf die direkt von WeAct Prinzipiell eine gute Idee, allerdings mit einem Wermutstropfen: Diese "BluePill Plus" sind nicht ganz kompatibel mit dem ursprünglichen BluePill. Das "BluePill Plus" hat eine abweichende Pinbelegung (auch in der Spannungsversorgung!), eine zusätzliche User-Taste, jedoch keine BOOT0-Jumper mehr, sondern nur noch einen Taster. Außerdem ist da eine USB-C-Buchse statt Micro-USB eingelötet. Insgesamt sind das aber eigentlich nur Verbesserungen, so ist die Bezeichnung "BluePill Plus" durchaus gerechtfertigt.
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moin, für mich habe ich folgende Lösung gefunden: BlackPill mit STM32F401CC kaufen, den MC ersetzen durch STM32F412CE. BlackPill mit STM32F401RC kaufen, den MC ersetzen durch STM32F446RE. Beim STM32F401RC stört mich, das dieser 7,5 Raster Abstand der Stiftleisten hat. Das Wechseln der MCs dauert nur wenige Minuten und dann haben die Boards auch CAN. Da der STM32F4xx auch eine FPU hat, gehen Floatrechnungen sehr viel schneller.
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Ich bin vom RP2040 recht begeistert. Hat eigentlich alles was ich brauche. Die programmietbaren Logikzellen sind ein tolles Feature, wenn man zum Beispiel WS2812 nutzen will. Mit seinem Dual Core läuft das Teil auch richtig flott. Ein Kern schreibt bei mir aufs Display, der andere übernimmt den Rest. So laufen die Animation auf dem Display Butterweich. Debuggen und Programmieren geht wunderbar mit Visual Studio Code und wenn es high Level sein soll gibt es auch die Möglichkeit den Chip als Arduino kompatibeles Gerät zu verwenden. Und das alles für knapp 2 Euro BOM kosten. Zugegeben, ist kein STM. Aber seit ST entdeckt hat, dass man mehr Geld verdient, wenn man weniger Teile liefert, trauere ich Blue und Black Pill wirklich nicht nach.
Okay, ihr habt irgendwie andere Anforderungen. Ich habe das Bluepill hauptsächlich immer eingesetzt, weil es billiger als ein Arduino Nano war, aber sich vernünftig debuggen lässt. Oft war auf die eingebaute USB-Peripherie ein Pluspunkt. Von der Rechenleistung hätte es bei fast allen diesen Projekten ein 8-Bitter auch getan. Außer für Prototyping habe ich noch nie etwas gemacht, was auf einem M4F viel besser als auf einem M3 funktioniert und keine eigene Leiterplatte gerechtfertigt hat. Aber die Anforderungen sind halt unterschiedlich.
Walter T. schrieb: > Oft war > auf die eingebaute USB-Peripherie ein Pluspunkt. Von der Rechenleistung > hätte es bei fast allen diesen Projekten ein 8-Bitter auch getan. Dann solltest du dir die STM NUCLEOs angucken. Daist sogar der ST-Link schon drauf. Und es gibt sie mit verschiedenen Controllern.
Chris K. schrieb: > Ich bin vom RP2040 recht begeistert. Begeisterung hin oder her, man sollte einfach mal bei den Fakten bleiben. Und die sagen: Ja, der RP2040 ist für so ziemlich alles, was von STM unterhalb von Cortex-M3 zu kaufen ist, definitiv ein mehr als hinreichender Ersatz. Ohne jede genauere Analyse der konkreten Anwendung. Und selbst gegenüber vielen M3 oder gar M4 ist es zumindest ein erwägenswerter potentieller Ersatz. Das kommt dann aber natürlich schon stark bis sehr stark auf die Anforderungen der konkreten Anwendung an. Und deren Qualität, insbesondere in Hinsicht auf die Effizienz. Wem es nicht gegeben ist, effizient zu programmieren, sollte also dringendst einen Wechsel vermeiden, mit dem er an die Leistungsgrenzen der RP2040 gelangt. Oder auch nur grob in deren Nähe... Außerdem kostet es natürlich immer einigen Aufwand, sich aus der (von STM natürlich gewollten = klassisches vendor lockin) Umarmung zu lösen, also ohne das gewohnte CubeMX auszukommen. Allerdings: beim RP2040 muss man ganz genauso aufpassen, dass man nicht aus dem Regen in Traufe gerät. Auch die betreiben vendor lockin. Halbwegs komfortabel kann man die Dinger auch wieder nur unter Benutzung der vom vendor vorgegebenen Entwicklungsumgebungen programmieren. Und in mancher Hinsicht ist das vendor lockin der RP2040 sogar tiefgreifender (und damit potentiell bei einem Wechsel auf was anderes auch arbeitsintensiver) als das von STM hinlänglich bekannte. Fazit: Wer nur kleine Sachen macht, fährt mit dem RP2040 definitiv nicht schlecht. Wer auch größere Sachen macht (oder das für die Zukunft plant), sollte sich einen Umstieg sehr gut überlegen. Wo ungefähr die Grenze zwischen "groß" und "klein" liegt, hoffe ich gut genug charakterisiert zu haben. BTW: Mir ist absolut bewußt, das diese Grenze "unscharf" ist und nicht jeden Einzelfall korrekt beschreibt. Soll nur als eine Art Leitfaden dienen.
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