Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Platzierung von LC-Siebglied vor oder nach Mosfet


von Flets G. (flets)


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Hallo zusammen,
ich bin gerade am Basteln eines 5V LED-Strips, den ich mittels PWM eines 
Attiny13 dimmen kann. Versorgt wird das über ein herkömmliches 5V 
Handynetzteil via USB-C.
Das funktioniert soweit auch ganz gut, jedoch habe ich bauartbedingt 
ziemlich hohe Spannungsschwankungen von ca. 780mVpp am Netzteil. Ich 
habe probiert ein ein LC-Siebglied einzubauen, wodurch ich den Ripple 
bereits auf 180mVpp reduzieren konnte, ich bin noch am experimentieren, 
wie ich mindestens  <100mVpp erreichen kann. Da ich zum ersten Mal mit 
sowas experimentiere, bin ich mir aber nicht ganz sicher, an welcher 
Stelle in der Schaltung das Siebglied platziert werden soll. Gesteuert 
wird über N-Mosfet.

Das Siebglied am besten direkt nach dem postiven USBC-Socket-Eingang, 
vor +LED-Strip, zwischen -LED-Strip und Drain oder nach Source?

von Εrnst B. (ernst)


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Zwischen Leistungsteil und dem Schaltungsteil, der durch den Ripple 
gestört wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Wenn du das Netzteil, das auch noch anderes versorgt, vor den 
Stromschwankungen der PWM betriebenen LEDs,schützen willst, dann kommt 
ein Stützelko vor dem MOSFET und die Drossel vor diesen Stützelko auf 
dem Weg zum Netzteil

Bei masseschaltendem N-Kanal-MOSFET
1
+5V--+--L--+--|>|--+
2
     |     |  LEDs |
3
    uC--   C    --|I MOSFET
4
     |     |       |
5
GND--+-----+-------+
Wenn ein P-Kanal MOSFET plus schaltet
1
+5V--+-----+-------+
2
     |     |       |
3
    uC--   C    --|I MOSFET
4
     |     |  LEDs |
5
GND--+--L--+--|<|--+

von Marie S. (marie_s)


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schau mal nach Kapazitätsmultiplizierer, das wird ein Transistor durch 
ein LC oder RC Glied gesteuert dahinter hast du dann eine saubere 
Spannung. Gibt ein EEVBLOG-Video dazu, da schalter er das hinter ein 
Stepdown Schaltnetzteil und der unerwünschte Ripple ist dann weg.

Manche Schaltnetzteile kommen mit einer gepulsten Last überhaupt nicht 
klar.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Michael B. schrieb:
> Bei masseschaltendem N-Kanal-MOSFET ...
> Wenn ein P-Kanal MOSFET plus schaltet ...

So ganz ohne Vorwiderstand ist das aber ein LED Killer.

von Marie S. (marie_s)


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ja ich bin davon ausgegangen das man eine LED (oder LED-Reihe) nicht 
ohne Widerstand betreibt. Sorry mein Fehler

von Armin X. (werweiswas)


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Flets G. schrieb:
> ich bin gerade am Basteln eines 5V LED-Strips,

Wer jetzt schon mal weisse LEDs mit einer Vf von 5V gesehen hat erhebe 
seine Stimme oder schweige bitte was die Notwendigkeit eines 
Vorwiderstandes angeht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Flets G. schrieb:
> bauartbedingt
Wie begründt sich dieser Ripple durch irgendeine Bauart?

> ziemlich hohe Spannungsschwankungen von ca. 780mVpp am Netzteil.
Wie sieht der Aufbau aus und wie und wo hast du diesen Ripple gemessen?

> habe probiert ein ein LC-Siebglied einzubauen
Hast du auch einfach mal eine anständige Entkopplung mit einem richtig 
platzierten Elko probiert?

> Das Siebglied am besten direkt nach dem postiven USBC-Socket-Eingang,
> vor +LED-Strip, zwischen -LED-Strip und Drain oder nach Source?
Der Blockkondensator gehört an den Stromkreis, der die Probleme macht. 
Und zwar so, dass er vorranggig für diesen Stromkreis wirkt.

> wie ich mindestens <100mVpp erreichen kann.
Kleiner formaler Widerspruch, denn wenn du **mindestens 100mVpp** 
erreichen willst, dann hast du diesen Mindestwert mit 780mV gut 
überschritten. Und wenn du **weniger als 100mVpp** haben willst, dann 
sollte das "höchstens 100mVpp" heißen.

Weil du also höchstens 100mVpp meintest ein Frage: warum willst du 
höchstens 100mVpp Ripplespannung erreichen? Welchen Zwang hast du, für 
deine Digitalschaltung weniger als 100mVpp Ripple zu brauchen?

> Das Siebglied am besten direkt nach dem postiven USBC-Socket-Eingang,
> vor +LED-Strip, zwischen -LED-Strip und Drain oder nach Source?
Zeichne doch bitte einfach einen Schaltplan von deiner Schaltung mit 
Bauteilnamen und Bauteilwerten/-typbezeichnungen (denn Schaltpläne sind 
das weltweit anerkannte Kommunikationmittel unter Elektronikern, und 
dann hat sich auch das Herumgerate um irgendwelche Widerstände). Und 
poste auch ein Foto von deinem Aufbau und zeichne dort ein, wo das 
Oszilloskop angeschlossen ist. Zeig auch einen Screenshot von den 
Messungen, damit man abschätzen kann, welche Art von Störung du da 
überhaupt bekämpfen willst. Dann erst kann man wirklich brauchbare Tipps 
geben.

Derzeit ist es wie wenn du in der Autowerkstatt anrufst und sagst: an 
meinem Auto klappert etwas, aber wenn ich einen Sack Zement in den 
Kofferraum lege, dann klappert es etwas weniger. Wie kann ich das 
Klappern noch weiter reduzieren?

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Flets G. schrieb:
> Das funktioniert soweit auch ganz gut, jedoch habe ich bauartbedingt
> ziemlich hohe Spannungsschwankungen von ca. 780mVpp am Netzteil.

Und was stört Dich daran, wirkt sich das irgendwie auf den 
Leuchteindruck der LEDs aus?

Ich hätte bei einer 5V PWM auch mit 5Vpp Ripple gerechnet.

von Flets G. (flets)


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Sorry fürs Lange warten, bin erst heute wieder dazu gekommen. Also ich 
hab ein paar Bilder von den Messungen und dem Aufbau gemacht.

Gedimmt wird der 5V-LED-Streifen (MIT integrierten Vorwiderständen) auf 
dem Breadboard über einen IRFZ44N mithilfe eines Signalgenerators (hier 
590Hz, 3.3Vpp, 50% Duty Cycle).
Drossel: 330uH
Elkos: 690uF

Direkt am Eingang befindet sich noch ein 100nF Kerko für Glättung von 
Spikes, die auftreten.

Die beiden Messungen zeugen oben das PWM Signal, das am Mosfet anliegt 
und unten die Spannung am USBC-Port, mit LC-Glied und ohne.

Und ja, an den LEDs erkennt man keinen Unterschied, die lassen sich ohne 
Probleme oder Helligkeitsänderungen/ Flackern dimmen, Sorge hat mir eben 
der hohe Ripple bereitet, der dem Netzteil sicherlich nicht gut tut, 
deswegen wollte ich hier den Ripple auf ein Minimum reduzieren und 
meiner Recherche nach sollte die Ripplespannung bei 5V-Netzteilen bei 
unter 100mV liegen.

von Thomas (kosmos)


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Diese ganz kurzen Spikes sind immer noch da. Die stammen nicht von 
deiner PWM, denke eher von deinem Schaltnetzteil.

von Flets G. (flets)


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So jetzt auch mit Schaltplan (kann jetzt das alte Bild mit dem falsch 
platzierten Kerko (nach LED-) nicht mehr entfernen, also bitte 
ignorieren)

Thomas schrieb:
> Diese ganz kurzen Spikes sind immer noch da. Die stammen nicht von
> deiner PWM, denke eher von deinem Schaltnetzteil.

Ja das weiß ich. Die Spikes die ich mein, sieht man auf den Messungen 
nicht, weil ich vergessen habe, den Kerko bei der ersten Messung zu 
entfernen

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Na bei dem Brotbrett-Aufbau und den langen Messstrippen würde ich mal 
sagen: wer misst, misst Mist! Ok, der Aufbau ist auch Mist. Steckbretter 
sind für sowas ungeeignet und die langen Eisenleitungen auch.

von Thomas (kosmos)


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häng doch mal dein Oszi an LED+? Hast du überhaupt einen Last dran. Denn 
du misst ja mit deinem Oszi noch vor dem Filter. Auf der Ansteuerseite 
zum Gate ist das Signal ja sauber.

Und den Filter größer auslegen, so das die Spannung bei z.B. 50% PWM 
erst nach 10 Flankenwechseln 50% der max. Spannung erreicht oder die PWM 
Frequenz erhöhen.

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