Da es in einem anderen Thread gefragt und diskutiert wurde: Jahresarbeitszeitsequivalent zum 40h-Angestellten (12Mon - 6Wo Urlaub, 1 Wo Krankheit - Feiertage - Schulung) = 10Monate 1 Mon unbezahlter Leerlauf = Zwangsfreizeit, die mit Überstunden im Projekt gegengerechnet werden können / müssen -> 40h 1 Mon unbezahlte Arbeitszeit für Bewerbungsreisen, Aquisen, Schulungen, Steuermeldungsmehraufwand Ergo: 8 Monate netto Arbeit, in denen soviel gemacht werden muss, wie normal in 9, dazu 1 Monat unbezahlten Verlust (Arbeitszeit), 1 Monat Zufallsfreizeit (Überstundenausgleich), 1 Monat planbare Freizeit In den 8 Monaten wird 8 x 22 x 45h+ = 1600h real geabeitet, davon werden dann 1500h abgerechnet und auch bezahlt -> 1500h x 55 = 75000,- Abzüge für Mehraufwendungen des Selbständigen : Bürokosten , Lizenzkosten : 1500,- Versicherungen und Beiträge : 1000,- Reisekosten und Verpflegung : 5500,- Eigenanteil Krankenkasse : 3000,- Eigenanteil Rentenversicherung : 2500,- Weiterbildung : 1500,- Vergleichbares Brutto : 60.000,- Durch Abschreibemöglichkeiten / Privatvorteil für Ausstattung, Computer, Fahrzeug und Verpflegungspauschalen kommen rund 5000,- wieder rein.
Wenn die Rechnung so! aussieht, dann lohnt es sich durchaus. Oft aber kriegt man nicht soviel an Arbeit und auch nicht unbedingt 55,- die Stunde. Die Kosten sind aber überwiegend dieselben.
Mit welchem Stundensatz kann man als Ingenieur derzeit rechnen?
Ü-Stunden schwarz bezahlt? Krank=Kündigung? keine Weiterbildung? Wo arbeitest du denn? Auf dem Schlachthof?
> In den 8 Monaten wird 8 x 22 x 45h+ = 1600h real geabeitet, > davon werden dann 1500h abgerechnet und auch bezahlt > 1500h x 55 = 75000,- Soweit bin ich einverstanden. Aber das hier bedarf der Korrektur: > Abzüge für Mehraufwendungen des Selbständigen : Bürokosten , Lizenzkosten : 2500,- Versicherungen und Beiträge : 1500,- Reisekosten und Verpflegung : 8500,- Eigenanteil Krankenkasse : 3500,- Eigenanteil Rentenversicherung : 3000,- Eigenanteil ALV : 1500,- Weiterbildung : 1500,- Gesamtkosten : 22.000,- !!!! Vergleichbares Brutto : 53.000,- Hier kommt wieder der bekannte Faktor 1000 rein: Brutto / 1000 = Stundensatz!
Ich mache mal meine Rechung auf: 1500 x 70 = 105.000 Umsatz (netto, ohne UST) Bürokosten , Lizenzkosten : 3500,- Versicherungen und Beiträge : 1200,- Reisekosten und Verpflegung : 9500,- Eigenanteil Krankenkasse : 3750,- Eigenanteil Rentenversicherung : 5800,- Eigenanteil ALV : 1750,- Weiterbildung : 2200,- Gesamtkosten : 28.000,- Gewinn 77.000,-, Entspricht Angestellten-Brutto 66.000. Nicht gerade sehr üppig.
>55E ... Auto - Schlosser im Reparaturbetrieb
Eine Autowerkstatt bedingt viel hoehere Investitionen
> Eine Autowerkstatt bedingt viel hoehere Investitionen
Allerdings rechnet eine Autowerkstatt auch die eingebauten
Ersatzteile zum 3-fachen Einkaufspreis ab - und schon hat
sie alle Investitionen wieder raus :-)
Ich kann dir übrigens sagen, daß Autowerkstätten ENTWEDER
gar nicht so viel Inventar haben (der klassiche Fall bei
freien Werkstätten) ODER dieses Inventar von ihren
Übergeordneten quasi geschenkt bekamen, den AU-Tester
gab's beispielsweise vom Ersatzteillieferanten zu
Weihnachten, bestimmtes Spezialwerkzeug von den Herstellern.
> Eigenanteil ALV : 1500,-
Hä? Selbständig und in die ALV Geld abdrücken? Verstehe ich nicht.
Selbständigkeit ist doch was anderes, wenn man nicht ein anerkannter
Warmduscher und Mittelspurfahrer ist.
Den bekannten Faktor 1000 merk ich mir. besten Dank Hauspapa
>> Eigenanteil ALV : 1500,- >Hä? Selbständig und in die ALV Geld abdrücken? Ich verstehe das so, daß man von dem Arbeitgeber den halben Anteil bekäme und der Selbständige diesen Anteil ja auch erwirtschaften muss. Er ist Teil der Sozialleistungen, die dem Selbständigenn fehlen.
> Er ist Teil der Sozialleistungen, die dem Selbständigenn fehlen.
??? Warum sollte ein Selbständiger arbeitslos werden wollen? Wenn schon
selbständig, dann richtig und ohne Vollkaskoversicherungen aller Art.
Mehr Mut zum Risiko, meine Herren!
PS Ich weiß wovon ich rede - ich zahle seit 20 Jahren in keine ALV mehr
ein.
Wenn Du wirklich seit 20 Jahren selbständig bist, dann weisst Du, dass man Phasen ohne Auftrag haben kann, in denen man nichts verdient. Der Angestellte hat hier aber einen Air bag und damit einen Vorteil. Der muss mit eingerechnet werden, daher darf man den Anteil, den ein Selbständiger an ALV spart nicht 100% als gespart werden und muss ferner, das, was der AG an Anteil zahl teilweise als Verlust rechnen. Wenn rechnen, dann richtig! Der entscheidende Unterschied zwischen ANG und SEL bei der "Kosten und Steuerbilanz" um die es ja hier geht, ist die Tatsache, dass alle AG-Anteile an AV, PV, KV + RV beim ANG steuerfrei gezahlt werden, während der SEL den gleichwertigen Ersatz brutto erwirtschaften muss.
Andreas Fischer schrieb: > Wenn Du wirklich seit 20 Jahren selbständig bist, dann weisst Du, dass > man Phasen ohne Auftrag haben kann, in denen man nichts verdient. Dann muss man daran aber dringend etwas ändern: eigene Produkte entwickeln! Wer nur von externen Projekten lebt, lebt in der Tat sehr gefährlich. Eben weil wir eigene Produkte haben, gab es in den Jahren noch nie Leerlauf - es fehlt vielmehr massiv an Zeit ;-) > Der entscheidende Unterschied zwischen ANG und SEL bei der "Kosten und > Steuerbilanz" um die es ja hier geht, ist die Tatsache, dass alle > AG-Anteile an AV, PV, KV + RV beim ANG steuerfrei gezahlt werden, > während der SEL den gleichwertigen Ersatz brutto erwirtschaften muss. Nein. RV z.B. kannst Du direkt steuermindernd anlegen, und zwar in fast beliebiger Höhe(!) - dafür gibt es entsprechende Modelle (Rürup, Riester). Aber - ganz unabhängig davon, was man nun wie rechnen muss: Ich habe mich nicht für die Selbstständigkeit entschieden, um reich zu werden. Es war/ist mir sogar egal, ob ich damit auf das Einkommen eines Angestellten komme. Ich wollte meine Ideen umsetzen, meine Träume verwirklichen, selbst entscheiden - kurz: Einfach sehr zufrieden sein :-) Das mühsame Aquirieren von Aufträgen wäre nichts für mich - das empfinde ich auch nicht als besonders selbstständig. Wenn man dem Kunden geradezu dankbar sein muss, dass er einen diesmal berücksichtigt, dann macht man - mMn - einiges falsch. So etwas muss mindestens auf Augenhöhe ablaufen. Aber dazu muss man im entscheidenden Moment eben auch "Nein" sagen können - wobei dann wieder Alleinstellungsmerkmale/Diversifizierung (eigene Produkte) ins Spiel kommen. Chris D.
>Ich kann dir übrigens sagen, daß Autowerkstätten ENTWEDER >gar nicht so viel Inventar haben (der klassiche Fall bei >freien Werkstätten) ODER dieses Inventar von ihren >Übergeordneten quasi geschenkt bekamen, den AU-Tester >gab's beispielsweise vom Ersatzteillieferanten zu >Weihnachten, bestimmtes Spezialwerkzeug von den Herstellern. Für Betriebseinrichtungen gibts doch Zuschüsse. Das bedeutet, das die nicht zu 100% vom Selbständigen selbst finanziert werden müssen.
MaWin schrieb: > Ich kann dir übrigens sagen, daß Autowerkstätten ENTWEDER > gar nicht so viel Inventar haben (der klassiche Fall bei > freien Werkstätten) ODER dieses Inventar von ihren > Übergeordneten quasi geschenkt bekamen, den AU-Tester > gab's beispielsweise vom Ersatzteillieferanten zu > Weihnachten, bestimmtes Spezialwerkzeug von den Herstellern. Klar - im Prinzip wird einem alles geschenkt ;-) Die meisten Werkstätten finanzieren ihre Werkzeuge und Maschinen komplett selbst. Das war früher so und ist es heute immer noch. Chris D.
Leo ... schrieb: > Für Betriebseinrichtungen gibts doch Zuschüsse. Das bedeutet, > das die nicht zu 100% vom Selbständigen selbst finanziert werden > müssen. Oh, ja? Wo kann man die beantragen - ich hätte da auch Bedarf :-) Chris D.
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