Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eingang vom ESP8266 mit Optokoppler schützen


von Michael N. (lwl2012)


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Hey Leute,

ich möchte mit meinem ESP8266 überprüfen ob ein 12V Netzteil an oder aus 
ist. Ich hatte den Plan ein Optokoppler dafür zu nehmen. Ich habe einige 
vom Typ "MB 104" hier noch rumliegen, die dafür gut geeignet sein 
sollen.

Mein Problem was ich nun habe, ist die "Beschaltung" des Optokopplers an 
der Seite zum ESP8266. Die "Eingangsseite" des Optokopplers, habe ich 
mit einem 1k Widerstand ausgestattet.

Ich bin nach etwas google befragen auf dies Schaltung gestoßen:

https://www.kollino.de/wp-content/uploads/2017/08/OK_Nichtinvertierend.png

Den R1 habe ich mit 1k Widerstand bestückt und R2 mit 10k. Also einfach 
aus "Verzweiflung", da ich gedacht hab, der dürfte am Ende so 
"funktionieren" wie ein Pulldown Widerstand bei Abfrage von Zuständen an 
den Eingängen. Ergebnis war leider nicht wie erhofft.

Ich habe Zwischen GND_B und U_AUS die Spannung gemessen um zu gucken ob 
da 3,3V oder zumindest was in der Richtung kommt. Leider kam da nicht 
wirklich was an. VCC_B habe ich an 3,3V angeschlossen.

Vielleicht kann mir jemand helfen, wo der Fehler liegt bzw. erklären wie 
ich es besser lösen kann?

Mein aller erster Gedanke war eigentlich, ich nehm ein Relais für 12V 
und nutze die "Schaltkontakte" von diesem um den Eingang abzufragen, nur 
das wäre etwas übertrieben fand ich.

Und zum Thema des Optokopplers, ja ich weiß, die sind nicht die neusten 
und so, aber noch Made in East Germany ;-) Hab da eine ganze Menge von 
einem gutem Bekannten bekommen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Michael N. schrieb:
> Leider kam da nicht wirklich was an.

Was heißt das konkret?

Ich würde den Lastwiderstand am Ausgang hochohmiger machen. So etwa 4,7 
bis 10 kΩ.

Aber wenn "da nichts ankommt", hast du irgendwas falsch aufgebaut. Zeige 
mal deinen Schaltplan und Fotos vom Aufbau.

von Michael N. (lwl2012)


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Schaltplan ist wie im Link, kann ich aber gerne Morgen wenn ich wieder 
am "Bastelplatz" bin nochmal nachreichen, sowie auch ein Foto vom 
Aufbau.

Wird aber erst zum Nachmittag was werden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael N. schrieb:
> MB104
Welchen CTR haben deine OK? Wieviel Strom schickst du durch die LED?

Sind das noch 40 Jahre alte Restbestände aus der DDR (z.B. bei Pollin 
gekauft)?

von Xanthippos (xanthippos)


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Außerdem, zu den erlaubten Eingangsspannungen am Digital-In passt es 
besser, wenn R2 zwischen Transistor und VCC liegt. Musst dann bei der 
Programmierung dran denken, Spannung an R1 ergibt 0.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael N. schrieb:
> Den R1 habe ich mit 1k Widerstand bestückt und R2 mit 10k.

Also 10.8mA LED Strom der 300uA Phototransistorstrom schalten muss.
Das schafft auch ein MB104, Minimum CTR 40%. Ich frage mich nur, wo ihr 
immer dieses steinalte Zeug ausgrabt, dass schon 45 Jahre auf dem Buckel 
hat. Ich weiss, man kann es noch kaufen.

Es sollte funktioniert haben. Bauteil kaputt ?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht war es schon damals Ausschuß?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> Ich frage mich nur, wo ihr immer dieses steinalte Zeug ausgrabt,
Michael N. schrieb:
> Hab da eine ganze Menge von einem gutem Bekannten bekommen.

Bei Pollin steht "nicht mehr lieferbar".

Xanthippos schrieb:
> Außerdem, zu den erlaubten Eingangsspannungen am Digital-In passt es
> besser, wenn R2 zwischen Transistor und VCC liegt.

Erstmal muß sein Optokoppler am Ausgang 3 Volt liefern, ohne den ESP 
dran. Tut er das nicht, ist der Aufbau falsch oder der Koppler kaputt.

Ich weiß nicht, ob der ESP interne Pull-Ups hat, sodass der 10k in Ruhe 
dessen Eingang nicht sauber auf Low bringt - aber da hilft ein 
Multimeter.

Eher üblich scheint auch mir, den Optokoppler mit E an GND zu betreiben 
und den ESP-Eingang nach GND zu ziehen. Aber das ist nicht sein primäres 
Problem!

Abdul K. schrieb:
> Vielleicht war es schon damals Ausschuß?

Wer weiß, die Ostzone hat uns vor 35 Jahren überfallen, da würde es mich 
nicht wundern, wenn intern im MB104 die Plaste zerfallen sind.

von Michi S. (mista_s)


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Michael N. schrieb:
> Ich habe einige
> vom Typ "MB 104" hier noch rumliegen

Dann wirst Du es vermutlich ja schon mit mehreren verschiedenen MB104 
versucht haben; nur für den Fall, daß sich der eine oder andere bereits 
in den wohlverdienten Nachruhestand versetzen ließ.

12V Netzteil funktioniert? Auch nicht verpolt angeschlossen?
Du könntest als Funktionskontrolle noch eine beliebige normale LED in 
Serie in den 12V Kreis einschleifen.

von Michael N. (lwl2012)


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Ja ich weiß, die haben schon ihre Jahre auf dem Buckel, nur naja ich 
kann mich so schlecht davon trennen. Also einfach "neue" unbenutzte 
Bauteile zu entsorgen ist irgendwie etwas "komisch".

Aber ich habe mal ein Foto vom Steckbrett und ein Zeichnung der 
Schaltung hoch angefügt.

Kurz zur Erklärung des "Aufbaus auf dem Steckbrett:

Die Leitung in Orange sind die +12V vom Netzeil (Kanal 1), die Leitung 
in Schwarz ist der GND vom Netzteil. Die Rote Leitung sind die +3,3V vom 
Netzteil (Kanal 2), der Blaue draht ist GND vom Netzteil und das grüne 
Kabel ist der Pin zum ESP I/O Pin.

Ich habe mittelerweile noch paar andere Chips probiert und Ergebnis war 
das gleiche. Also zwischen Blau und Grün messe ich nix. Also nicht was 
annähernt an 3,3V liegt.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Michael N. schrieb:
> Also zwischen Blau und Grün messe ich nix. Also nicht was
> annähernt an 3,3V liegt.

Das muss ja auch so sein, weil der Optokoppler gerade eingeschaltet ist.

Nimm die 12 Volt mal weg, dann wirst du am Ausgang 3,3V haben.

Bei dieser Schaltung gilt:

LED an = LOW
LED aus = HIGH

Wenn du Optokoppler und Lastwiderstand tauschst, wird es umgekehrt:

LED an = HIGH
LED aus = LOW

von Michael N. (lwl2012)


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@roehrmond: Hatte ich vorhin auch schon mal getestet, also einfach den 
Stecker für die 12V aus dem Netzeil gezogen und dabei gemessen, ob die 
3,3V raus kommen oder eben nicht. Ergebnis war leider auch nichts. Ich 
hab nun die Schaltung auch mal umgebaut nach der anderen "Möglichkeit" 
wie gesagt hast, aber naja auch wieder das gleiche Ergebnis. Leider 
nichts.

Habe auch zusätzlich nochmal ein anderen Opto genommen. Habe ja noch ein 
paar liegen. So um die 40 Stück oder so ;-)

von Rainer W. (rawi)


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Michael N. schrieb:
> MB10.png

D? bringt dir wenig. Nicht ohne Grund schrieb Michi:

Michi S. schrieb:
> ... in Serie ...

: Bearbeitet durch User
von Michael N. (lwl2012)


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@Rawi ändere ich sofort ab auf dem Steckbrett. Hatte es irgendwie 
"überlesen" gehabt oder anders verstanden.

Edit:
LED leuchtet auch in Reihe. Also dürfte der Opto ja auch laufen. 
Zumindest die "Eingangsseite"

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (hildek)


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So wie gezeichnet und aufgebaut, muss es laufen. Es sind rund 10mA durch 
die LED und ~300µA durch den Lastwiderstand. Alles richtig, wenn es 
trotzdem nicht geht, hast du dein Messgerät nicht richtig kontaktiert 
oder der OK ist kaputt.

von Michael N. (lwl2012)


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Ich hab den Fehler gefunden Asche auf mein Haupt.

Ich habe aus Verzweiflung vorher eine LED und ein Widerstand auf die 
"Ausgangsseite" gehängt. Sprich sobald der Optokoppler durchschaltet, 
leuchtet am "Ausgang" die LED über die 3,3V. Dann ging der Blick nach 
links und ich musste feststellen, der eine Stecker im Messgerät war 
nicht richtig eingesteckt. Lach

Aber danke für eure Hilfe.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Michael N. schrieb:
> Ergebnis war leider auch nichts.

Wenn das stimmt, dann hat dein Optokoppler einen Kurzschluss. Das kann 
ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.

Zeige doch mal Fotos vom kompletten Aufbau, also samt Netzteil und 
Messgerät. Ich fürchte, dass du den entscheidenden (fehlerhaften) Teil 
nicht mit fotografiert hast.

Nachtrag:
> ich musste feststellen, der eine Stecker im Messgerät
> war nicht richtig eingesteckt

Ich hatte es geahnt. War nur schon wieder zu schnell beim Antworten, 
bevor ich alles gelesen hatte.

: Bearbeitet durch User
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