Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sim-Karten Router falsch gepolt. Reparierbar?


von Ruediger S. (ruediger_s755)


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Moin liebes Forum,

interessierter Laie mit erstem Post.
Ich habe meinen Router falsch gepolt. Danach rauchte ein kleines Bauteil 
direkt hinter dem Schalter ab. Ich sah und roch es noch. Glimmte kurz. 
Ich persönlich hasse es, Teile aller Art einfach wegzuwerfen. Und wollte 
einmal die Spezialisten fragen: Ist so etwas noch reparierbar? Selbst/ 
extern? Die Rückseite der Platine sieht fehlerfrei aus. Für meine 
Laienaugen ist es nur ein kleines Bauteil direkt hinter dem Schalter.

Um Ratschläge wäre ich dankbar,

beste Grüße,

rüdiger

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von Alexander (alecxs)


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Mach mal einen Klecks Lötzinn auf das Bauteil und schau ob es geht.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Schade, dass die Schutzdiode fehlt. Die hätte das Gerät womöglich 
gerettet. Da die Polyfuse versagt hat, wird wahrscheinlich mehr kaputt 
sein. Polyfuses brennen normalerweise nicht ab und sind mehrfach 
verwendbar. Was genau kaputt ist, lässt sich so aus der Ferne nicht 
einschätzen. Viele Bauteile kann man eh nicht kaufen, insbesondere 
programmierte Mikrocontroller.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7534163 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Schau mal, ob der U13 nun Durchgang hat. Und poste hier den Typ. Sollte 
der eine 'Bodydiode' haben, ist max dieser defekt.

von Peter K. (chips)


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Steve van de Grens schrieb:
> Da die Polyfuse versagt hat

ich seh da nur eine verbrannte EMV-Drossel..
die mal überbrücken und mit Labornetzteil die 12?V einspeisen, 
vielleicht hat der Rest überlebt

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Peter K. schrieb:
> ich seh da nur eine verbrannte EMV-Drossel..

Hmm, ja könnte auch sein.

FB5 steht daneben. Das F habe ich als "Fuse" interpretiert. Aber es 
könnte auch für "Ferrite bead" stehen.

Jedenfalls ist ziemlich blöd, dass die Diode daneben fehlt, denn die 
hätte die ganze Elektronik dahinter vor Verpolung geschützt (wenn sie 
dabei nicht durchbrennt).

> die mal überbrücken und mit Labornetzteil die 12?V
> einspeisen, vielleicht hat der Rest überlebt

Den Versuch ist es auf jeden Fall Wert.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Steve van de Grens schrieb:
> FB5 steht daneben. Das F habe ich als "Fuse" interpretiert. Aber es
> könnte auch für "Ferrite bead" stehen.

Wie soll "FB" zu "Fuse" passen? ;-)

Eine Sicherung würde die Verbindung auftrennen, bevor irgendetwas 
verschmort

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rainer W. schrieb:
> Eine Sicherung würde die Verbindung auftrennen, bevor irgendetwas
> verschmort

Ersetze "bevor" durch "nachdem". Erst in Verbindung mit einer 
Schutzdiode wird ein Schuh draus.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ersetze "bevor" durch "nachdem".

Mit "verschmort" meinte ich die Brandspuren. Für das Silizium ist eine 
Sicherung selten schnell genug.

Mir ist es sowieso ein Rätsel, wie man diesen verpolungssicheren Stecker 
verpolen kann.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Rechts neben dem fehlenden Bauteil sitzt noch ein linearer 
Spannungsregler im SOT223 Gehäuse (der 3 Beiner mit der kleinen 
Kühllasche). Ein Stück wird vom Koaxkabel verdeckt. Entzifferbar ist nur 
1117. Den gibts als Festspannungsvarianten und durch 2 Widersände 
beschaltet, in einstellbar. Poste mal dessen genauen Aufdruck. Das ist 
ein Alleweltsteil, der wäre ebenfalls leicht ersetzbar und ist ebenfalls 
dafür prädistinert, bei Falschpolung abzurauchen. Miss mal mit dem 
Durchgangsprüfer, ob der zwischen seinen 3 Beinen niederohmigen 
Durchgang hat. Wenn das in beiden Richtungen der Fall ist, isser hin.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer W. schrieb:
> Mir ist es sowieso ein Rätsel, wie man diesen verpolungssicheren Stecker
> verpolen kann.

Mit fallen da wenigstens ein paar Möglichkeiten ein:

Universalnetzteil mit Universaladapter verwendet (die kann man ganz 
wunderbar verpolen: 
https://i.hood.de/fit-in/396x396/images/4598/45983715.jpg)

In der Grabbelkiste noch ein altes Steckernetzteil aus der Zeit 
gefunden, bei dem der Außenkontakt positiv ist. So ein Scheiß war 'ne 
überraschende Zeit lang verbreitet.

Schraubadapter 
(https://onsec.de/wp-content/uploads/2018/09/AVZ38_1-601x601.jpg) 
verwendet, Polarität "vermutet".

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer W. schrieb:
> wie man diesen verpolungssicheren Stecker
> verpolen kann.

Der ist nur dann verpolungssicher, wenn man das vorgesehene Netzteil 
verwendet. Denn ob Plus innen oder aussen liegt, ist bei Hohlsteckern 
nicht festgelegt. Meist ist Plus innen, aber...

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Mit fallen da wenigstens ein paar Möglichkeiten ein:
> ... Universaladapter ...
> ... Polarität "vermutet" ...

(prx) A. K. schrieb:
> Denn ob Plus innen oder aussen liegt, ist bei Hohlsteckern
> nicht festgelegt. Meist ist Plus innen, aber...

Eben genau wegen dieser Tücken ist doch beim Rumbasteln mit den Teilen 
das Erste die Prüfung der Polarität, BEVOR man den Stecker irgendwo rein 
steckt, falls man nicht ganz sicher ist, dass das anzuschließende Geräte 
gegen jedwede Misshandlung geschützt ist.

von Julian L. (rommudoh)


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(prx) A. K. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> wie man diesen verpolungssicheren Stecker
>> verpolen kann.
>
> Der ist nur dann verpolungssicher, wenn man das vorgesehene Netzteil
> verwendet. Denn ob Plus innen oder aussen liegt, ist bei Hohlsteckern
> nicht festgelegt. Meist ist Plus innen, aber...

Habe hier sogar noch ein 12VAC Netzteil mit passendem Hohlstecker, von 
einer Brunnenpumpe rumliegen... also Wechselspannung, das tut dem Gerät 
auch nicht gut wenn es DC erwartet.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wie soll "FB" zu "Fuse" passen? ;-)
Fuse, Blown. Ich würde sagen, das passt.

von Jens G. (jensig)


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Ben B. schrieb:
>> Wie soll "FB" zu "Fuse" passen? ;-)
> Fuse, Blown. Ich würde sagen, das passt.

Du meinst, der Bezeichner paßt sich an den Zustand des Teils an? Auch 
mal was neues ...

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Entzifferbar ist nur 1117. Den gibts als Festspannungsvarianten und
> durch 2 Widersände beschaltet, in einstellbar.

Direkt daneben sind zwei Widerstände, R142 und R144. Das klingt verdammt 
nach der einstellbaren Variante.

von Ruediger S. (ruediger_s755)


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Einfach. Habe das Kabel des Netzteils abgeschnitten. Ein Router for das 
Wohnmobil. Dass ich über 12V und nicht über 12V/ 220V Inverter und 
wieder über 12V betreiben will. Das Licht war schlecht. Und der 
Schlamassel da.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Steve van de Grens schrieb:
> Jedenfalls ist ziemlich blöd, dass die Diode daneben fehlt, denn die
> hätte die ganze Elektronik dahinter vor Verpolung geschützt (wenn sie
> dabei nicht durchbrennt).

Es ist der Job einer TVS Diode sich zu opfern.
Das tut sie zuverlässig mit Kurzschluss.
Sieht aus als wäre die entlötet und die Pads gereinigt worden.

Die Chance steht eigentlich ganz gut das außer der FB5 und dem 
Linearregler AMS1117 bzw. LM1117 bzw. ??1117 nichts kaputt ist.

von Ruediger S. (ruediger_s755)


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Hier noch einmal die ganze Platine. Weiterer Schaden für Laienaugen 
nicht sichtbar.

von H. H. (Gast)


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Ruediger S. schrieb:
> Hier noch einmal die ganze Platine. Weiterer Schaden für
> Laienaugen
> nicht sichtbar.

Und auch Expertenaugen können nicht durch die Kühlkörper hindurch sehen.

von Ruediger S. (ruediger_s755)


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Ich habe nur das Umfeld von Schmauchspuren mit einem Q-Tip befreit. 
Sonst nix. Heute abend Lötklecks auf die unterbrochene Verbindung bzw. 
eine simple Leitungsbrücke zur Überbrückung des zerstörten Bauteils? Ich 
bin auf Reisen in Süd-Spanien. Alle Werkzeuge ausser Elektronik. 
Multitester aber an Bord. Auch kein Labor-Netzteil. Ich könnte mir aus 
dem Standard-Netzteil eines mit separater Feinsicherung basteln. Habe 
diverse Feinsicherungen an Bord.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Ruediger S. schrieb:
> Ich habe nur das Umfeld von Schmauchspuren mit einem Q-Tip befreit.
> Sonst nix.

Dann ist mit Sicherheit mehr kaputt.
Irgendwo ist der Strom ja geflossen der FB5 zerstört hat.
Mit Glück nur der LDO.

Mess im Diodentest LDO Eingang und LDO Ausgang, jeweils gegen GND.
In der einen Richtung sollte etwas >1V bei rauskommen, in der anderen 
(verpolten) etwas um 0,6V Dioden Vf.
Bis die Elkos geladen sind piepts, danach stellt sich der Wert ein.

Misst Du short, ist was im Halbleiter durchlegiert.
Schneide den LDO dann raus und messe erneut.

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