Für die Restauration eines RC-Generators suche ich aufgelistete Germaniumtransistoren. Hat die vielleicht wer in seiner Bastelkiste übrig? 3-4 Stück ACY23 1-2 Stück ACY33 2-3 Stück AFY18 Da hat der Vorbesitzer irgendwelche ungestempelten Transistoren eingebaut. Und so funktioniert der Generator auch, nämlich gar nicht. Am Ausgang kommt irgendwas heraus, aber kein Signal das man als solches bezeichnen könnte. Durch den verbauten Regelheißleiter habe ich schnell herausgefunden, dass es sich um die Schaltung aus dem Siemens-Buch "Halbleiter Schaltbeispiele April 1965" handelt. Daher weiß ich die korrekten Transistortypen. Bitte keine Ebay-Links und ob Google kaputt ist. Nein, Google funktioniert und ja, Ebay ist mir ein Begriff. Und nein, ich will nichts kostenlos schnorren.
Leider habe ich nichts produktives beizutragen, aber ich muss einfach meine Bewunderung für die wunderschöne Leiterführung zum Ausdruck bringen :-)
J. L. schrieb: > Leider habe ich nichts produktives beizutragen, aber ich muss einfach > meine Bewunderung für die wunderschöne Leiterführung zum Ausdruck > bringen :-) Ja, der Aufbau verdient in der Tat ein Lob. Ich frage mich ob das ein Gesellen-/Meisterstück ist oder was der Ursprung ist. Der Regelheißleiter war vermutlich schon damals nicht einfach zu beschaffen, es sei denn jemand saß an der Quelle. Vielleicht ist das schöne Gerät ja in einer Ausbildung bei Siemens entstanden, feststellen lässt sich das wohl nicht mehr. Das Gerät enthält kein Netzteil und keine Erweiterung für Rechteck. Ich möchte es daher noch "stilgetreu" und der damaligen Technik entsprechend mit den vorgeschlagenen Schaltungen aus dem Siemens-Buch vollenden.
Tim 🔆 schrieb: > Da hat der Vorbesitzer irgendwelche ungestempelten Transistoren > eingebaut. Und so funktioniert der Generator auch, nämlich gar nicht. Am > Ausgang kommt irgendwas heraus, aber kein Signal das man als solches > bezeichnen könnte. Durch den verbauten Regelheißleiter habe ich schnell > herausgefunden, dass es sich um die Schaltung aus dem Siemens-Buch > "Halbleiter Schaltbeispiele April 1965" handelt. Bevor Du Transistoren tauscht würde ich erst mal die Schaltung bestromen und die Arbeitspunkte und Betriebswerte ausmessen. Eintragen in eine Kopie des Schaltbildes kann nicht schaden. Irgendwo müsste hier noch eine Handvoll AC122 rumliegen haben. Müsste man anhand der Datenblätter abschätzen, ob und wo die passen könnte. Den Stress würde ich mir aber nicht machen, sondern vorher abklären, ob die Schaltung nicht auch mit Si-Transistoren funktioniert. Originalität hin oder her: Ich könnt mir vorstellen, dass das Gerät einen ganz passablen Sinus liefern könnte. Poste mal eine Kopie des Schaltbilds ... > Regelheißleiter war vermutlich schon damals nicht einfach zu beschaffen, > es sei denn jemand saß an der Quelle. Vermutlich ist das ein Wien-Robinson-Oszillator. Die Dinger reagieren meist etwas kritisch auf die Amplitudenstabilisierung. Typischerweise ist dort ein Kaltleiter verbaut, oft in Form einer "Glühlampe". So hatten das schon 1939 die Herren W. Hewlett und D. Packard gemacht, beim legendären "Audio-Oszillator hp-200A": Im Kathodenzweig der Oszillatorröhre war eine "Lamp R11" mit 10W/250V verbaut. War diese "Lamp" defekt, äußerte sich das durch "Instrument operating, high amount of distortion in output voltage". [1] schreibt zum Thema Ampitudenstabilisierung: "Wie in Bild 5 zu erkennen, wird anstelle des Brückenwiderstands R4 eine einfache Glühlampe verwendet. Die Glühlampe wirkt in der Rückkopplung als langsam regelnder "PTC-Widerstand". Bei großer (kleiner) Amplitude wird die Glühlampe wärmer (kälter), dadurch steigt (fällt) ihr Widerstand, folglich wird die Verstärkung kleiner (größer) und stabilisiert sich auf einen konstanten Wert. Das Ergebnis dieser einfachen aber wirkungsvollen Regelung über den Wolframdraht einer Glühlampe ist überzeugend (Bild 6 und 7), der Gesamtklirrfaktor des NF-Oszillators beträgt nur noch 0,003%! Bei Verwendung von 1% Widerständen und Kondensatoren zusammen mit einem rausch- armen OPV können sogar 0,001% (100dBc) erreicht werden." Das Paper gibt auch Hinweise (Seite 5 und 6), wie der PTC zu dimensionieren sei. just my 2ct [1] https://dc4ku.darc.de/NF-Doppelton-Generator_mit_Wien-Robinson-Bruecke.pdf
Zu den Transistoren kann ich leider nichts sagen. Es könnte sein, das die gleiche Schaltung auch in Siemens Schaltungen mit Halbleiterbauelementen Band 3 1967 / 1973 4.Auflage Seite 97 - 100 veröffentlicht ist. Dort als Rechteckgenerator für 3 Hz bis 25 kHz bezeichnet. Einmal der Teil Sinusgenerator, als Ergänzung ein Impulsformer für Rechteck. Mit den erwähnten Transistoren, 2 x ACY23, 1 x ACY33 im RC-Generator. Betriebsspannung 30V, als Regelheißleiter ein 4/1/20 . Frequenz umschaltbar in 8 Bereichen mit Feineinstellung.
Joe L. schrieb: > Eintragen in eine > Kopie des Schaltbildes kann nicht schaden. Ich habe das Schaltbild mal heraus gezeichnet und zusammen mit dem Original von Siemens angehängt. Der Erbauer hat irgendwelche 10% Widerstände aus der Bastelkiste gegriffen und es auch mit den Werten nicht so genau genommen. Außerdem hat er einen Widerstand an T3 vergessen oder absichtlich weggelassen. Die Elkos sollte ich auch überprüfen. > Irgendwo müsste hier noch eine Handvoll AC122 rumliegen haben. Müsste > man anhand der Datenblätter abschätzen, ob und wo die passen könnte. Den > Stress würde ich mir aber nicht machen, sondern vorher abklären, ob die > Schaltung nicht auch mit Si-Transistoren funktioniert. Danke, ich habe einige Ge-Transistoren da, die ich zur Not nehmen könnte. Und wie du schon schreibst, die Schaltung funktioniert etwas modifiziert sicher auch mit Siliziumtransistoren. Das ist ja eine bekannte Schaltung, die in älteren Elektronikmagazinen immer mal wieder aufgewärmt wurde. > Originalität hin oder her: Wäre aber schade, da ich das Gerät vorwiegend als Anschauungsobjekt behalten wollte. Da ich jetzt noch festgestellt habe, dass auch die Widerstände mit den richtigen Werten ersetzen müssten, könnte das am Beschaffungsaufwand der alten Dinger scheitern. >Ich könnt mir vorstellen, dass das Gerät > einen ganz passablen Sinus liefern könnte. Poste mal eine Kopie des > Schaltbilds ... Klirrfaktor 0,55% bis 0,88% (frequenzabhängig) laut Siemens-Buch. Das ist doch ganz ordentlich für die alte Technik. > Vermutlich ist das ein Wien-Robinson-Oszillator. Exakt. > Bei > Verwendung von 1% Widerständen und Kondensatoren zusammen mit einem > rausch-armen OPV können sogar 0,001% (100dBc) erreicht werden." Von ELV gab es mal einen "Ultraklirrarmen 1kHz-Pegeltongenerator". Mit OpAmp und Glühbirnchen. Die Platine habe ich noch. Es scheint übrigens schon mal jemand vor kurzem versucht zu haben, das Gerät zum Laufen zu bringen. Der Regel-Heißleiter war durch eine Glühlampe mit Metallfilm-Widerstand aus aktueller Produktion überbrückt und die Lötstellen der drei Transistoren sind neu. Dieter P. schrieb: > Es könnte sein, das die gleiche Schaltung auch in > > Siemens > Schaltungen mit Halbleiterbauelementen Band 3 > 1967 / 1973 4.Auflage Seite 97 - 100 > > veröffentlicht ist. Das wird vermutlich so sein. In meiner gedruckten Ausgabe (3. Auflage 1970) ist sie noch drinnen.
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Tim 🔆 schrieb: > Da ich jetzt noch festgestellt habe, dass auch die Widerstände mit den > richtigen Werten ersetzen müssten, könnte das am Beschaffungsaufwand der > alten Dinger scheitern. Wenn du ähnlich historische Widerstände aus östlicher Produktion ebenfalls akzeptierst, müsstest du mir schreiben, welche Werte du benötigst. ;-)
Wenn Jörg mit seinem guten Angebot nicht das passende hat - ich hab noch etwas 40jahre alte Sortimentsbögen von -soweit ich mich erinnere- Beyschlag. Auch noch dickere Bauform und Wahlweise in "rauschender Kohle" oder "induktivem Metall". Da würde ich Die bei ernsthaftem Interesse welche von raussuchen. Das Gerät ist ja wirklich herzallerliebst aufgebaut - quasi ein Gemälde - wenn auch vielleicht etwas naiv im Stil... vg
Ich könnte beim nächsten Repair-Café Termin (7.12.) mal in das Teilelager schauen. Da wurde sehr viel von einem ehemaligen Funkamateur/Radiowerkstatt geerbt, dicke Widerstände, Kondensatoren und auch haufenweise Transistoren in Metallgehäuse. Für Reparatur von aktuellen Geräten eh nicht zu gebrauchen.
Vielen Dank für eure Hilfe. Wegen den Widerständen macht euch mal nicht die Mühe, es ist einfacher und besser mit der Optik nicht zu übertreiben und Metallfilmwiderstände zu nehmen. Dann komme ich auch problemlos auf die von Siemens angegebenen Werte. Bei den Transistoren würde ich aber gerne die Originaltypen oder folgende Vergleichstypen einsetzen: ACY32, ACY33 = AC128 AFY18 = AF139, AF240 Andreas M. schrieb: > Ich könnte beim nächsten Repair-Café Termin (7.12.) mal in das > Teilelager schauen. Da wurde sehr viel von einem ehemaligen > Funkamateur/Radiowerkstatt geerbt, dicke Widerstände, Kondensatoren und > auch haufenweise Transistoren in Metallgehäuse. Das wäre die Transistoren betreffend toll. Und Dezember gar kein Problem, es eilt ja nicht.
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Tim 🔆 schrieb: > Bei den Transistoren würde ich aber gerne die Originaltypen oder > folgende Vergleichstypen einsetzen: > ACY32, ACY33 = AC128 > AFY18 = AF139, AF240 Kann leider nur folgende Typen anbieten: AC39, AC122, AC125, AC139 Gruß
Engelbert S. schrieb: > Kann leider nur folgende Typen anbieten: > AC39, AC122, AC125, AC139 AC125 klingt doch gut. Ich schreibe dir eine E-Mail. Damit kann ich schon mal den ACY32 ersetzen.
Tim 🔆 schrieb: > AFY18 = AF139, AF240 Meiner Erinnerung nach müsste der GF145 äquivalent zu AF139 sein, da könnte ich noch einen finden.
Wofür braucht eigentlich ein NF-Generator einen UHF-fähigen (OK, nur in Basisschaltung) Transistor?
Engelbert S. schrieb: > Tim 🔆 schrieb: >> Bei den Transistoren würde ich aber gerne die Originaltypen oder >> folgende Vergleichstypen einsetzen: >> ACY32, ACY33 = AC128 >> AFY18 = AF139, AF240 > > Kann leider nur folgende Typen anbieten: > AC39, AC122, AC125, AC139 > > Gruß AC128 hätte ich noch da
Jörg W. schrieb: > Meiner Erinnerung nach müsste der GF145 äquivalent zu AF139 sein, da > könnte ich noch einen finden. Patrick L. schrieb: > AC128 hätte ich noch da Schade, da war ich zu schnell. Diese beiden habe ich gerade im MOS-Electronic-Shop gefunden und schon bestellt. Jörg W. schrieb: > Wofür braucht eigentlich ein NF-Generator einen UHF-fähigen (OK, nur in > Basisschaltung) Transistor? Das ist eine berechtigte Frage. Siehe Anhang (was die Frage allerdings nicht beantwortet).
Bestimmt, damit das Rechteck Flanken bis in den UHF-Bereich erzeugen kann. :-) Oder einfach nur, weil sie ihre Transistoren unter die Leute bekommen wollten …
Tim 🔆 schrieb: > Das ist eine berechtigte Frage. Siehe Anhang Gute Schaltung für knackiges Rechteck. > Diese beiden habe ich gerade im MOS-Electronic-Shop gefunden und schon > bestellt. Die beiden hätte ich auch da, aber ausgelötet in zweifelhaftem Zustand. Gekauft sicher besser. Ich finde es auch völlig ok, auf Vergleichstypen mit Retail-Bestempelung zu setzen statt der vorgesehenen Industrietypen. Es sind vermutlich dieselben.
Hier nur übelst gebrauchtes Zeug, ungetestet, das könnte man machen, aber mit oft (zu) kurzen Beinen: AF106, 109, 116, 121, 126, 139, 239 Sonst nur neumodisches Zeug BSS, BCY, BSY etc. Leider keine passenden Widerstandswerte. P.S. Wo in der Schaltung ist denn der AFY18 ?
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Falls du statt AFY18 auch AFY16 nehmen kannst/willst, davon habe ich in der Kiste noch einige im "NOS"-Zustand gefunden. Der Bauteiltester hat sie alle für OK befunden. Könntest du gern drei Stück davon haben.
Thomas W. schrieb: > AF106, 109, 116, 121, 126, 139, 239 > P.S. Wo in der Schaltung ist denn der AFY18 ? Die sind in der Zusatzschaltung (Rechteck-Konverter) die ich weiter oben angehängt habe. AF139 hätten gepasst, aber ich hatte mir schon welche bestellt, kurz bevor du deinen Beitrag geschrieben hast. Jörg W. schrieb: > Falls du statt AFY18 auch AFY16 nehmen kannst/willst, davon habe ich in > der Kiste noch einige im "NOS"-Zustand gefunden. Der Bauteiltester hat > sie alle für OK befunden. Könntest du gern drei Stück davon haben. Die AFY16 vertragen nur 8mA, wenn die Angaben in meiner Vergleichsliste wirklich stimmen. Erst mal habe ich alle zusammen die ich brauche bzw. die sind unterwegs zu mir. Ich werde berichten :-)
Ich hätte bei Bedarf noch einige zeitgenössische Kohleschichtwiderstände (ca. 1970 bis 75) in Baugröße 0414 und 0207 mit 2% Toleranz, allerdings bereits Reihe E12. Die meisten haben auch schon Farbringe zur Kennzeichnung. Je nach Hersteller ist die Grundfarbe Ocker, Rosa oder Dunkelbraun.
Tim 🔆 schrieb: > > Jörg W. schrieb: >> Wofür braucht eigentlich ein NF-Generator einen UHF-fähigen (OK, nur in >> Basisschaltung) Transistor? > > Das ist eine berechtigte Frage. Siehe Anhang (was die Frage allerdings > nicht beantwortet). Brauchen ist eher die falsche Formulierung. Der Hauptgrund ist ein (für damalige Verhältnisse) bestmögliches Rechteck. Die ca. 5 Jahre später in der Funkschau veröffentlichte Anleitung eines sinus Rechteck Generator nutzt einen (Silizium) hf Transistor im Ausgang. Ich habe das Gerät zweimal aufgebaut, und diverse Transistoren bin den 1975ern probiert. HF war tatsächlich die bestmögliche Typenwahl. Heute gibt's halt andere einfache Möglichkeiten, und würde einfacher machen.
Um auf die vorgegeben Widerstandswerte zu kommen, habe ich mir jetzt 2W 1% Metallfilmwiderstände bestellt. Sind zwar hellblau, aber machen sich durch ihre Größe von 15mm x 5mm optisch sicher ganz gut auf der Platine. Berichten kann ich dann erst in ein paar Wochen, wenn sie von Ali eingetrudelt sind.
Vor ein paar Tagen kamen die Widerstände an und heute habe ich mich mal dran gemacht sie einzubauen. Am Ende habe ich auch die Elkos getauscht und das 2-fach-Poti war auch defekt (eine Bahn hatte 10k, die andere 12k). Außerdem habe ich ein paar Modifikationen vorgenommen. Wo der Erbauer die Schaltung kreativ abgeändert hatte, habe ich wieder alles nach der Original-Bauanleitung aufgebaut. Dazu musste ich ein paar zusätzliche Löcher in die Platine bohren. Jetzt kommt ein mehr oder weniger sauberer Sinus raus. Zur Zeit eher weniger, weil ich immer noch nicht mein Netzteil repariert habe und da nur noch 28 Volt rauskommen. Daher der Einbruch bei der negative Halbwelle. Außerdem schwingt der Generator zwischen 2 und 4khz hörbar von der Platine. Auf dem Oszi sieht das Signal aber ok aus. Das nächste Projekt wird dann erst mal die Reparatur meines Netzteils sein. Dann schaue ich mir den Sinus noch mal an. Und wenn ich irgendwann wieder Lust habe, baue ich noch die Original-Netzteil-Schaltung und den Rechteck-Konverter ein. Platz ist ja noch genug im Gehäuse vorhanden. Danke noch mal an alle, vor allem an Engelbert für das Beisteuern der Transistoren :-)
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