Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Demultiplexer für Oszilloskop


von A. M. (a_m688)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich bin neu und Anfänger im Bereich der Digitalen Schaltungstechnik.
Für mein Projekt versuche ich einen Demultiplexer zu bauen.

Ich habe Probleme mit meiner Schaltung. Mein Ziel ist es, mit LabVIEW
das Schaltverhalten einer MOSFET-Halbbrückenschaltung zu erfassen.
Dafür habe ich eine 1:8 Demultiplexer-Schaltung mit Eagle erstellt bzw. 
überarbeitet, um die MOSFETs zu steuern und das Schaltverhalten auf 
einem Oszilloskop darzustellen. Allerdings bin ich unsicher, wie meine 
Schaltung aufgebaut sein muss, um dies zu ermöglichen. Der 
Multiplexer/Demultiplexer soll es ermöglichen, mit nur einem Kanal des 
Oszilloskops 8 verschiedene Signale gleichzeitig/nacheinander zu messen.

Vielen Dank im Voraus

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


Lesenswert?

A. M. schrieb:

> Der
> Multiplexer/Demultiplexer soll es ermöglichen, mit nur einem Kanal des
> Oszilloskops 8 verschiedene Signale gleichzeitig/nacheinander zu messen.

Ohne groß darüber nachzudenken: "gleichzeitig" wird wohl nicht gehen. 
Was glaubst du, was ein Multiplexer eigentlich tut?

von A. M. (a_m688)


Lesenswert?

Danke für die schnelle Antwort.... Ich dachte darüber nach, Flip-Flops 
einzubauen, vielleicht gleichzeitig, aber auch nacheinander, um es nicht 
zu kompliziert zu machen. Ich möchte jedoch, dass die Signale angezeigt 
werden, ohne gelöscht zu werden, wenn ein anderes Signal geschaltet 
wird. Auf jeden Fall würde ich gerne das gleiche Ergebnis erzielen wie 
im Video.: 8-Channel Voltage Multiplexer for Oscilloscope
https://www.youtube.com/watch?v=wj0Hre2Ww9Y

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Ich habe Probleme mit meiner Schaltung.

Dann zeig die doch als PDF, damit alle die lesen können, nicht nur 
Nutzer einer speziellen abopflichtigen ECAD-Software.

Und welches Problem hast du damit?

> Dafür habe ich eine 1:8 Demultiplexer-Schaltung mit Eagle erstellt

Du brauchst einen Multiplexer (keinen Demultiplexer), weil die Signale 
im Zeitmultiplex zusammengefasst werden und zum Oszilloskop gehen 
sollen.
Wie hoch ist die Multiplexfrequenz, d.h. wie schnell soll umgeschaltet 
werden?

Was ist mit der Versorgungsspannung von IC14B?
R23 scheint in deiner Schaltung arg klein geraten zu sein.
Der TL084 ist ein 4-fach OP. Warum benutzt du aus jedem IC immer nur 
einen?

Außerdem brauchst du möglicherweise einen DA-Wandler, mit dem du aus dem 
Auswahlsignal (S[0...2]) einen Offset erzeugst, den du dem 
Multiplexsignal überlagerst, um die Kanäle übereinander gestaffelt auf 
dem Schirm des Oszilloskops darzustellen. Die Darstellung des Verlinkten 
BMS ist bei Digitalsignalen eher unbrauchbar. Für eine 
LabView-Darstellung kannst du das natürlich auch rechnerisch machen.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Sowas habe ich mal mit einrm 4053 + Binaerzaehler + "Widerstands-DA"
fuer ein russisches Oszilloskop mit Analogspeicherroehre gebastelt.
Damit konnte man dann 8 Signale, bzw. mit einem Schalterchen
umschaltbar auch 4 Signale, (quasi-)gleichzeitig ansehen.
Das Oszilloskop hatte einen Differenzverstaerkerenschub mit sehr
niedriger Bandbreite. Das Treppensignal habe ich daher erst
"weiter hinten" in den Signalweg des Oszis eingespeist und die
Versorgung holte sich meine Schaltung auch aus dem Oszi.

Gedacht was das Ganze fuer das Debugging am recht langsamen
seriellen Commodore Bus.

Ein Labview koennte mit den Signalen aus dieser Bastelei aber
sicher recht wenig anfangen.

Nimm einen PIC16F684. Der kleine Zwerg :) hat einen AD-Wandler
mit 8 Kanaelen. Die kannst du damit immerhin mit einem Soft-UART
dem Labview direkt als "Daten" verkaufen.
Wenn es dir nur um das "digitale" Signal geht, kannst du die
damit natuerlich auch direkt abfragen, und als "1" und "0" senden.
M.W. gibt es fuer so serielles Zeug auch einen Labviewtreiber.

Dein Weg mit einem Mux ist fuer Labview ein Irrweg.

von A. M. (a_m688)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Vielen Dank für Eure Antwort. Ich habe weiter recherchiert und gelesen, 
dass das, was ich erreichen möchte, auch mit einem Flip-Flop möglich 
ist, wie ich oben erwähnt habe, und hier ist meine aktuelle Schaltung. 
Tut mir leid, dass ich so viele Fragen stelle, ich fange gerade erst an, 
mich eingehend mit digitalen Schaltungen zu beschäftigen, daher sind die 
vielen Fragen wahrscheinlich etwas zu ungenau. Dennoch hoffe ich, dass 
einige von euch mein Anliegen nachvollziehen können.

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> ich fange gerade erst an,
> mich eingehend mit digitalen Schaltungen zu beschäftigen

Dann solltest du aber von den uralten LS-TTL Abstand nehmen.
Es gibt auch 74HC74 ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> und das Schaltverhalten auf einem Oszilloskop darzustellen.
Welches "Schaltverhalten" denn? Weil du von Mosfet und Oszilloskop 
sprichst, kann da ja nur irgendwas Analoges sein.

A. M. schrieb:
> hier ist meine aktuelle Schaltung.
Willst du deinen Oszieingang am "OUT" anschließen? Was erwartest du 
dann, wenn dieser HC5041 je nach Auswahlpins S0..2 einen der Pins Y0..7 
auf Z schaltet und (jetzt kommts) dieser Pin D des Flipflops ein 
Eingang ist?

Wie wäre es, wenn du deine Schaltung mal (mitsamt Versorgung, Prüfling 
und Oszi) völlig abstrakt mit Kästchen und Schaltern schematisch 
skizzierst und dann Bauteile suchst, die die gewünschte Funktion 
erfüllen?

BTW: ist dir klar, dass dieser Analogmultiplexer bei 5V 
Versorgungsspannung nur Spannungen zwischen 0..5V an den Pins Y und Z 
sehen darf?

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Ich habe weiter recherchiert und gelesen, dass das, was ich
> erreichen möchte, auch mit einem Flip-Flop möglich ist

Falsche Richtung - beim 74xx74 ist D ein Eingang und Q ein Ausgang
Du suchst doch einen Multiplexer, oder nicht?

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Solch ein Multiplexer ist ein Analogschalter. Der kann nur Signale 
verarbeiten die innerhalb seiner eigenen Versorgungsspannung liegen. 
Davon abgesehen möchte man bei Messungen an Halbbrücken doch schon 
ziemlich schnell messen. Für eine recht bescheidene Bandbreite von 10MHz 
müßte der Multiplexer schon mit wenigstens 2 x 8 x 10 = 160MHz getaktet 
werden. ich sag mal das wird nix. Nimm ein 1-Kanal Scope und triggere 
extern fest auf deine Taktquelle, dann kannst Du alle Testpunkte der 
Reihe nach erfassen.

: Bearbeitet durch User
von A. M. (a_m688)


Lesenswert?

Die Geschwindigkeit sollte keine Rolle spielen, ich benötige den 
Multiplexer lediglich für Schaltzwecke. Ich wünsche mir wirklich sehr, 
dass es funktioniert. Wie meinst du mit das: "Nimm ein 1-Kanal Scope und 
triggere extern fest auf deine Taktquelle, dann kannst Du alle 
Testpunkte der
Reihe nach erfassen." ... Wie könnte ich meine Schaltung verbessern?

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Ich wünsche mir wirklich sehr, dass es funktioniert.
So funktioniert Elektronikentwicklung aber nicht. Zumindest nicht 
zuverlässig.

> ich benötige den Multiplexer lediglich für Schaltzwecke.
Ich bin normalerweise gut im Glaskugellesen, aber selbst ich kann aus 
der bisherigen Beschreibung nicht entnehmen, warum du mit einem 
Analogmultiplexer herummachst und von Digitaltechnik schreibst. Oder was 
denn das Gerät überhaupt machen soll.

Deshalb mach es wie

ich schrieb:
>>> Wie wäre es, wenn du deine Schaltung mal (mitsamt Versorgung, Prüfling
>>> und Oszi und Labview) völlig abstrakt mit Kästchen und Schaltern
>>> schematisch skizzierst
Und dann können wir dir beim Realisieren dieser Schaltung helfen.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Wie meinst du mit das: "Nimm ein 1-Kanal Scope und
> triggere extern fest auf deine Taktquelle, dann kannst Du alle
> Testpunkte der
> Reihe nach erfassen."

Durch die externe Synchronisation mit immer demselben Referenzsignal 
hast Du einen festen Zeitbezug. Ansonsten schließe ich mich meinen 
Vorrednern an, die Informationslage ist bislang dürftig, keiner weiss 
wie groß die zu messenden Spannungen und welche Frequenzen und 
Zeitauflösungen relevant sind.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Mark S. schrieb:
> Für eine recht bescheidene Bandbreite von 10MHz
> müßte der Multiplexer schon mit wenigstens 2 x 8 x 10 = 160MHz getaktet
> werden.

Das muss allerdings nicht sein bei einem alternierenden Betrieb, wobei 
nach jedem Strahldurchlauf des scopes der Eingangs-Kanal gewechselt 
wird.

von A. M. (a_m688)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> ich schrieb:
>>>> Wie wäre es, wenn du deine Schaltung mal (mitsamt Versorgung, Prüfling
>>>> und Oszi und Labview) völlig abstrakt mit Kästchen und Schaltern
>>>> schematisch skizzierst
> Und dann können wir dir beim Realisieren dieser Schaltung helfen.

Wenn du das meinst... So ungefähr habe ich mir das alles vorgestellt...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> So ungefähr
Jetzt noch ein wenig detaillierter: wer triggert das Oszi? Wer triggert 
den Prüfling? Und welche 8 Spannungen willst du am Prüfling messen?

von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> So ungefähr habe ich mir das alles vorgestellt...

Das ist unverständliches Chaos Pur. Oder die volle
Verarschung, anders kann man das nicht interpretieren.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Für mein Projekt versuche ich einen Demultiplexer zu bauen.

A. M. schrieb:
> Auf jeden Fall würde ich gerne das gleiche Ergebnis erzielen wie
> im Video.

Da wird an einer Reihenschaltung aus Akkus jede Akkuspannung einzeln 
differentiell gemessen und mit Hilfe von Optokopplern die Signalwege 
umgeschaltet, anstatt Relais zu verwenden. die Spannungen sind 
quasistatisch, was an der Halbbrücke eher nicht zu erwarten sein wird. 
Die Darstellung auf dem Oszilloskop zeigt alle acht Spannungen 
nacheinender auf Bildschirmbreite, also wird die Schaltung vom 
Triggerausgang des Oszilloskops gesteuert. Pro Takt einmal weiter 
schalten, Zeitbasis ist auf die achtfache Zeit eingestellt.

A. M. schrieb:
> So ungefähr habe ich mir das alles vorgestellt...

Oh, das könnte eine Dip-l-Ohm-Arbeit werden.

Meine Empfehlung wäre, erst mal mit Gattern, Flipflops, Zählern, 
BCD-Decodern und solchen Analogschaltern wie 4066 zusammen mit einem 
analogen Oszilloskop zu experimentieren. Das ist eigentlich schon 
Aufwand genug, ich veranschlage dafür ein halbes Jahr. Danach kann man 
immer noch den LeCroy aus dem Schrank heraus wuchten und sich da in 
seinen Menüs verlieren, den PC anbinden und an der Halbbrückenschaltung 
ein paar Abläufe sich anschauen.

Aber das sind uralte Herangehensweisen, die vermutlich heute nicht mehr 
aktuell sind.

mfg

von Joe (Gast)


Lesenswert?

Wie wäre es erstmal mit Simulationssoftware das Design zu überprüfen?

von Joe L. (joelisa)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Der Multiplexer/Demultiplexer soll es ermöglichen, mit nur
> einem Kanal des Oszilloskops 8 verschiedene Signale
> gleichzeitig/nacheinander zu messen.

> Ich dachte darüber nach, Flip-Flops einzubauen, ...

Also doch Digitalsignale? Für mich riecht das nach "LA für den kleinen 
Mann" - und sowas gibt es zu kaufen, auch gebraucht, z.B. von DLI, hp, 
Tektronix. Oder auch von Saleae.

Davon gibt es auch Clones, für'n schmalen Taler aus reinstem Chinesium. 
Finden sich z.B. beim Ali oder in der Bucht unter dem Stichwirt "USB 
Logic Analyzer". Weil - muss ja auch nicht gleich von AZ-Delivery sein 
...

Aber umgehen damit muss man auch können.

von Motopick (motopick)


Lesenswert?

> Davon gibt es auch Clones, für'n schmalen Taler aus reinstem Chinesium.

Fuer die kann man sich auch eine Firmware schreiben, mit der sich
der LA dann als "Serieller USB-Adapter" meldet, und auf diesen
emulierten seriellen Port gesendeten Signale parallel ausgibt. :)
Ein Strobe-Signal gibt es wahlweise dazu...

Dazu muss man aber den vorgeschalteten TTL Buffer entfernen und
durch Bruecken ersetzen.

Damit koennte der TO dann glatt auf seinen "Demultiplexer" verzichten.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

A. M. schrieb:
> Mein Ziel ist es, mit LabVIEW
> das Schaltverhalten einer MOSFET-Halbbrückenschaltung zu erfassen.

Gleichzeitig kann nicht gehen, nacheinander schon.

A. M. schrieb:
> So ungefähr habe ich mir das alles vorgestellt...

Welche Spannungen liegen den in deiner

A. M. schrieb:
> MOSFET-Halbbrückenschaltung

an ? Die willst du ja zum Scope durchleiten, dafür muss entweder der 
Analog-Multiplexer (CD4051?) taugen, oder man muss das Signal 
vorbehandeln. So ein CD4051 schafft nur +/-8V.

Welche Frequenzen willst du sehen ? So ein einfacher Analogmultiplexer 
schafft nicht das, was ein LeCroy schafft, das Signal wird also durch 
deine Schaltung verschlechtert. Ist das akzeptabel ?

Warum nimmst du nicht gleich ein Oszilloskop mit genügend Eingängen ?

Warum nicht erst mal die Halbbrücken-Schaltung per Hand untersuchen, 
warum willst du die Untersuchung automatisieren ?

Ist es ok, wenn Masse des Oszilloskops immer mit derselben Stelle der 
Schaltung verbunden wird, oder muss man die Masseverbindung auch 
umschalten ?

Weisst du eigentlich wie schlecht das Signal wird, wenn die 
Oszilloskopzuleitung Masse und Signal getrennt führt und die Leitung 
nicht mehr abgeschirmt ist ?

A. M. schrieb:
> Ich habe weiter recherchiert und gelesen,
> dass das, was ich erreichen möchte, auch mit einem Flip-Flop möglich
> ist

Jetzt wird es völlig abstrus. Vorher ging es ja noch, nun ist es 
Ahnungslosigkeit pur.

Es gäbe so was fertig: 
https://de.elv.com/elv-scope-multiplexer-smp-16-203369 in Billig, oder 
in Theorie http://www.peter-junglas.de/rz/rzinfo/info1_99/node23.html 
oder in gut 
https://ch.rs-online.com/web/p/messdatenerfassung-zubehor/1953154

von Wastl (hartundweichware)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Vorher ging es ja noch, nun ist es Ahnungslosigkeit pur.

Und deswegen gehst du auf diesen Troll-Käse so im Detail ein?
Schade um die vergeudete Lebenszeit.

von A. M. (a_m688)


Lesenswert?

Ich lese mehr Fragen als Verbesserungsvorschläge. Ich danke euch für die 
Antworten. Ich wollte damit niemanden verärgern, wenn es dazu gekommen 
ist, tut es mir leid, Leute.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.