Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RS485: Wann kommt woher Spannung?


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von Philipp (philippre)


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Hallo Zusammen,

zuerst einmal:
1) Ich bin leider keine Elektrofachkraft - vielleicht wäre dann diese 
Frage nicht notwendig
2) Ich habe viel gegooglet und auch hier im Forum gelesen
3) und Youtube-Videos zu RS485 geschaut

Trotzdem habe ich leider keine Antwort auf eine grundlegende RS485 
Verständnisfrage gefunden: Wann kommt woher Spannung auf den Bus?

Erstmal die eine Frage: Von Woher kommt Spannung auf den Bus? Gibt es 
nur eine einzelne Spannungsquelle auf dem Bus (dann wahrscheinlich der 
Master) oder mehrere (dann alle Busteilnehmer)?

Und dann noch die wichtigere Frage: Wann "kommt" Spannung auf den Bus? 
Ist dauerhaft Spannung auf dem Bus, oder nur, wenn Kommunikation 
stattfindet?

Ich hoffe, die Fragen sind verständlich. Schonmal danke für eure 
Antworten!

Viele Grüße
Philipp

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Philipp schrieb:
> nur eine einzelne Spannungsquelle auf dem Bus (dann wahrscheinlich der
> Master) oder mehrere (dann alle Busteilnehmer)?

Jeder Teilnehmer muss die Spannung auf dem Bus zum Kommunizieren 
verändern können. Alle Slaves hören zu, der Master spricht einen Slave 
an, geht auf zuhören und der angesprochene Slave antwortet durch 
Änderung der Spannungsdifferenz zwischen A und B.

Philipp schrieb:
> Wann "kommt" Spannung auf den Bus?
> Ist dauerhaft Spannung auf dem Bus, oder nur, wenn Kommunikation
> stattfindet?

Gegen Masse ist dauerhaft eine Spannung auf dem Bus durch 
Bias-Widerstände in jedem Slave.

Wenn Kommunikation stattfindet, wird diese Spannung von dem 
"sprechenden" Gerät verändert.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Sebastian R. schrieb:
> egen Masse ist dauerhaft eine Spannung auf dem Bus durch
> Bias-Widerstände in jedem Slave.

Bild dazu:
- https://en.wikipedia.org/wiki/RS-485

von Cyblord -. (cyblord)


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Philipp schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> zuerst einmal:
> 1) Ich bin leider keine Elektrofachkraft - vielleicht wäre dann diese
> Frage nicht notwendig

Normalerweise kann eine Elektrofachkraft gerade so, an einem guten Tag, 
einen Lichtschalter anschließen. Natürlich werden alle Kabel zu kurz 
abgeschnitten und alles mit dem Hammerstil in die Dose gehämmert. Aber 
die Lampe leuchtet ab und zu.

Von diesem Thema hier verstehen die sicher nichts.

: Bearbeitet durch User
von Philipp (philippre)


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Hallo Sebastian,

danke für deine Antwort!

Sebastian R. schrieb:
> Jeder Teilnehmer muss die Spannung auf dem Bus zum Kommunizieren
> verändern können. Alle Slaves hören zu, der Master spricht einen Slave
> an, geht auf zuhören und der angesprochene Slave antwortet durch
> Änderung der Spannungsdifferenz zwischen A und B.
Das Grundlegende Schema, wie Master und Slaves über den Bus kommuniziert 
wird, ist mir soweit bekannt. Aus deiner Antwort entnehme ich, dass die 
Busteilnehmer selbst keine Spannung auf den Bus geben, sondern die 
Spannung von einer externen Quelle kommt und die Busteilnehmer diese 
Spannung lediglich ändern?
Hintergrund der Frage ist, dass ich ein Endgerät habe, das partout nicht 
Modbus mit mir sprechen will - ich habs mit mehreren Mastern versucht. 
Zwischen A und B liegen an diesem Endgerät 3,3V an. Das hat mich stutzig 
gemacht, deswegen will ich nun die physische Ebene der Kommunikation 
besser verstehen.

Sebastian R. schrieb:
> Gegen Masse ist dauerhaft eine Spannung auf dem Bus durch
> Bias-Widerstände in jedem Slave.
Mal wieder eine "Nicht-Elektriker" Frage dazu: Du sprichst von einer 
Spannung gegen die Masse. Ist denn auf dem eigentlichen Bus (A und B) 
dauerhaft eine Spannung, oder nur wenn kommuniziert wird?

Danke & Grüße
Philipp

von Hmmm (hmmm)


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Philipp schrieb:
> Erstmal die eine Frage: Von Woher kommt Spannung auf den Bus?

Vom gerade sendenden Teilnehmer.

Philipp schrieb:
> Ist dauerhaft Spannung auf dem Bus, oder nur, wenn Kommunikation
> stattfindet?

Ein vernünftiger RS485-Bus hat Bias-Widerstände, die dafür sorgen, dass 
ein sauberer Ruhepegel (i.d.R. High) da ist, wenn niemand sendet.

Der Bus ist nicht dafür gedacht, die Teilnehmer zu versorgen, das musst 
Du anderweitig lösen, z.B. mit einem 4adrigen Kabel für RS485-A/B, GND 
und Versorgungsspannung.

Sebastian R. schrieb:
> Gegen Masse ist dauerhaft eine Spannung auf dem Bus durch
> Bias-Widerstände in jedem Slave.

Die Bias-Widerstände sollten tunlichst nur bei einem Busteilnehmer 
(idealerweise dem Master) vorhanden sein, weil man sonst mit jedem 
weiteren Teilnehmer immer mehr die Ausgangstreiber quält, bis gar nichts 
mehr geht.

Ein brauchbarer Wert für einen 5V-Bus mit beidseitiger 
120-Ohm-Terminierung ist 680 Ohm.

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp schrieb:
> Wann kommt woher Spannung auf den Bus?

Immer vom Sender.

Philipp schrieb:
> Wann "kommt" Spannung auf den Bus?

Nur wenn jemand sendet.

> Ist dauerhaft Spannung auf dem Bus,
> oder nur, wenn Kommunikation stattfindet?

Sebastian R. schrieb:
> Gegen Masse ist dauerhaft eine Spannung auf dem Bus durch
> Bias-Widerstände in jedem Slave.

Ja, der Ruhepegel, nicht mal unbedingt ein Stopbit sondern oft 
'illegal'. Man braucht ihn auf jeden Fall wenn keine dritte Leitung 
Masse verbindet.

von Philipp (philippre)


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Hallo,

danke für die Antworten! Ich fasse zur Kontrolle nochmal mein bisheriges 
Verständnis zusammen:

- Es gibt nicht eine einzelne Spannungsquelle für den Bus, sondern jeder 
Busteilnehmer "gibt" die Spannung auf den Bus
- Das tun die Teilnehmer nur, wenn sie senden
- Das würde für mich auch bedeuten, dass, wenn der Bus offen ist bzw. 
ein Teilnehmer noch gar nicht verdrahtet ist, keine Spannung an diesem 
Teilnehmer zwischen A und B messbar sein sollte? (Siehe meine 
Beobachtung mit den dauerhaften 3,3V an dem Endgerät, bei dem ich 
Kommunikationsprobleme habe).


Michael B. schrieb:
> Ja, der Ruhepegel, nicht mal unbedingt ein Stopbit sondern oft
> 'illegal'. Man braucht ihn auf jeden Fall wenn keine dritte Leitung
> Masse verbindet.

Ich habe bisher immer nur mit 2-Draht gearbeitet. Hier wirds für mich 
nochmal spannend - zum Ruhepegel finde ich beim recherchieren wenig 
brauchbares. Dieser Ruhepegel ist keine Spannung zwischen A und B (würde 
ja den Feststellungen oben widersprechen)?
So wie ich das aus einem ABB Handbuch verstehe, geht es da wieder um die 
Bias-Widerstände. Ich bastle keinen Controller zusammen sondern verwende 
einen "fertigen" Modbus-Master, wo diese Funktionalität ja bereits 
verbaut sein sollte.

Nochmals danke für euren Input, eure Antworten haben mir schon viel 
geholfen! Es wundert mich immer noch, dass ich bei meiner bisherigen 
Recherche keine Antwort auf die scheinbar einfache Frage "wann kommt von 
wo Spannung auf den Bus" gefunden habe...

Viele Grüße
Philipp

: Bearbeitet durch User
von Th S. (osszilierer)


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Philipp schrieb:
> Nochmals danke für euren Input, eure Antworten haben mir schon viel
> geholfen! Es wundert mich immer noch, dass ich bei meiner bisherigen
> Recherche keine Antwort auf die scheinbar einfache Frage "wann kommt von
> wo Spannung auf den Bus" gefunden habe...

warscheinlich weil die KI noch nicht gelernt hat das umzusetzen in 
"welche Signalpegel liegen bei RS485 auf dem Bus".

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp schrieb:
> Es wundert mich immer noch, dass ich bei meiner bisherigen Recherche
> keine Antwort auf die scheinbar einfache Frage "wann kommt von wo
> Spannung auf den Bus" gefunden habe

Weil der ganze Rest der Welt weiss, dass ein Punkt immer eine Spannung 
(die wird nämlich gegenüber einem anderen Punkt gemessen) hat, auch eine 
Wolke gegenüber der Erde.

Die Frage ist eher, wie belastbar die Spannung ist. So eine 
elektrostatische Spannung auf einer Plastikoberfläche halt eher wenig. 
Ein Starkstromkabel eher mehr. Und wenn ein Starkstromkabel an beiden 
Enden nicht angeschlossen ist liegt jeder Leiter trotzdem auf einer 
Spannung z.B. gegenüber Erde aber es wird kein Strom fliessen wenn man 
ihn verbindet, z.B. erdet sondern die Spannungsdifferenz zwischen beiden 
wird schnellstens zusammenbrechen.

Es gibt kein Kabel 'ohne Spannung', es gibt nur eine Spannungsdifferenz 
von 0 zwischen 2 Leitern, und da Bias-Widerstände bei RS485 oft gehen 
Masse der angeschlossenen Geräte gehen, ist die Differenz wenn keiner 
sendet oft 0 und liegt damit im illegalen Bereich.

Erst wenn einer sendet wird von ihm eine positive bzw. negative 
Differenzspannung aufgelegt.

von Rolf (rolf22)


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> Es wundert mich immer noch, dass ich bei meiner bisherigen
> Recherche keine Antwort auf die scheinbar einfache Frage "wann kommt von
> wo Spannung auf den Bus" gefunden habe...

Na ja, du hast u. a. bei Youtube recherchiert, wie du sagst. IMHO ist 
das eine Informationsquelle der Art, wie sie Hauisfrauen nutzen, wenn 
sie Tipps für Hefeteig suchen. SCNR.

In Wikipedia siehst du Bilder der Transmitter und eine Tabelle mit den 
Buszuständen. Außerdem wird gesagt, dass die Amplitude der Transmitter 
knapp unter der Betriebsspannung liegt. Alle diese Informationen 
zusammengenommen erlauben nur einen Schluss:
Solange Spannung da ist, kommt sie (wenn alles in Ordnung ist) in jedem 
Moment immer von einem einzigen Transmitter. Solange dieser eine 
Transmitter seinen Ausgang nicht freiwillig hochohmig schaltet und dies 
allen anderen vorher mitteilt, darf kein anderer Spannung auf den Bus 
geben.
Gut, der WP-Autor hätte das explizit sagen können. Aber eigentlich ist 
es ja nach seiner Beschreibung klar.

Beitrag #7541206 wurde vom Autor gelöscht.
von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Ja, der Ruhepegel, nicht mal unbedingt ein Stopbit sondern oft
> 'illegal'.

Was für ein Schwachsinn. Ein Stopbit bezeichnet ein Zeitfenster nach der 
Übertragung der Daten.
Hier geht es um den Ruhepegel, der logisch dem Pegel während des 
Stopbits entspricht.
Der Ruhepegel muss innerhalb der Spezifikation liegen. Was ist daran 
illegal?

von Hmmm (hmmm)


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Philipp schrieb:
> Das würde für mich auch bedeuten, dass, wenn der Bus offen ist bzw. ein
> Teilnehmer noch gar nicht verdrahtet ist, keine Spannung an diesem
> Teilnehmer zwischen A und B messbar sein sollte?

Kommt darauf an. Wenn Bias-Widerstände vorhanden sind, sorgen die wie 
gesagt für den Ruhepegel.

Philipp schrieb:
> Dieser Ruhepegel ist keine Spannung zwischen A und B (würde ja den
> Feststellungen oben widersprechen)?

Dir fehlen wirklich massiv Grundlagen.

Die Bias-Widerstände ziehen A auf High-Pegel (meistens 5V) und B auf 
Low-Pegel (GND), was natürlich zu einer entsprechenden Differenz 
zwischen A und B führt.

Diese Differenz fällt aber bei einem sauber terminierten Bus geringer 
aus, weil Bias- und Terminierungswiderstände einen Spannungsteiler 
bilden. Der Standard schreibt mindestens 200mV vor.

Philipp schrieb:
> Ich bastle keinen Controller zusammen sondern verwende einen "fertigen"
> Modbus-Master, wo diese Funktionalität ja bereits verbaut sein sollte.

Mit einem Oszilloskop und einem Logic Analyzer sollte man das Problem 
eingrenzen können, aber ich glaube, dafür brauchst Du jemanden vor Ort, 
der sich damit auskennt.

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Ja, der Ruhepegel, nicht mal unbedingt ein Stopbit sondern oft
>> 'illegal'.
>
> Was für ein Schwachsinn. Ein Stopbit bezeichnet ein Zeitfenster nach der
> Übertragung der Daten.
> Hier geht es um den Ruhepegel, der logisch dem Pegel während des
> Stopbits entspricht.
> Der Ruhepegel muss innerhalb der Spezifikation liegen. Was ist daran
> illegal?

Gehirn zu Hause vergessen ? Einfach mal rumstänkern wollen ohne 
Sachverstand ?

Illegal ist ein Pegel, wenn er weder der logischen 1 noch der logischen 
0 zugeordnet ist.

Und RS485 definiert eine Differenz >0.2V als 1 und eine <-0.2V als 0.
Liegt die Spannung beider Leitung weniger auseinander, z.B. 0V, ist das 
ein illegaler Zustand.

Klug wäre, die Leitung durch die Bias Widerstände nicht auf den Wert des 
Startbits, sondern den Wert des Stopbits zu legen, damit eine neginnende 
Kommunikation unmittelbar synchronisiert. Bei zumindest 55 Ohm sind 
dafür aber 3.7mA oder 645 Ohm an 5V und GND nötig. Die üblichen 
bias-Widerstände sind viel grösser, 4k7 oder 10k, so dass nicht mal die 
Parallelschaltung aller dafür reicht.

Sie dienen nur der Übermittlung eines Potentialbezugs bei 
nicht-vorhandener GND Verbindung und gehen meist bei A und B an GND.

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Und RS485 definiert eine Differenz >0.2V als 1 und eine <-0.2V als 0.
> Liegt die Spannung beider Leitung weniger auseinander, z.B. 0V, ist das
> ein illegaler Zustand.

Eben - das Bias-Netzwerk wurde genau erfunden, um einen definierten 
Zustand sicherzustellen, auch wenn gerade niemand auf den Bus sendet.

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Eben - das Bias-Netzwerk wurde genau erfunden, um einen definierten
> Zustand sicherzustellen, auch wenn gerade niemand auf den Bus sendet.

DAS TUT ES ABER NICHT .

Offenkundig bist du trotz 3-maliger Wiederholung inkl. Zahlen recht 
begriffsstutzig..

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Michael B. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Eben - das Bias-Netzwerk wurde genau erfunden, um einen definierten
>> Zustand sicherzustellen, auch wenn gerade niemand auf den Bus sendet.
>
> DAS TUT ES ABER NICHT .

Wenn man es vermurkst, natürlich nicht.

Michael B. schrieb:
> Die üblichen bias-Widerstände sind viel grösser, 4k7 oder 10k

Das mag vielleicht auf irgendwelchen Chinamodulen üblich sein, die bei 
Leuten mit ein paar cm Buslänge und daher ohne Terminierung auf dem 
Schreibtisch betrieben werden.

Wenn man einen ernsthaften Bus betreiben will, muss man es schon richtig 
machen:

Hmmm schrieb:
> Ein brauchbarer Wert für einen 5V-Bus mit beidseitiger
> 120-Ohm-Terminierung ist 680 Ohm.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Hmmm schrieb:
> Wenn man einen ernsthaften Bus betreiben will, muss man es schon richtig
> machen:
>
> Hmmm schrieb:
>> Ein brauchbarer Wert für einen 5V-Bus mit beidseitiger
>> 120-Ohm-Terminierung ist 680 Ohm.

Oder bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/EIA-485#/media/Datei:Rs485-bias-termination.svg

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> DAS TUT ES ABER NICHT .

Dietrich L. schrieb:
> Oder bei Wikipedia:
> https://de.wikipedia.org/wiki/EIA-485#/media/Datei:Rs485-bias-termination.svg

Was tut es nicht?
Wenn man das Netzwerk an 5V anschließt, entsteht zwischen A und B eine 
Potentialdifferenz von über 400mV.

Michael B. schrieb:
> Klug wäre, die Leitung durch die Bias Widerstände nicht auf den Wert des
> Startbits, sondern den Wert des Stopbits zu legen, damit eine neginnende
> Kommunikation unmittelbar synchronisiert.

Sehr kluge Idee. So macht man das gewöhnlich. Nur Leute die nicht 
verstanden haben, dass es bei RS485 mit den Signalzuordnungen "A" und 
"B" munter durcheinander geht, kommen auf die Idee, den Bus auf 
Startbit-Pegel vorzuspannen.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn man das Netzwerk an 5V anschließt, entsteht zwischen A und B eine
> Potentialdifferenz von über 400mV.

Nicht ganz, es sind gut 200mV, am anderen Ende sollte ja ebenfalls ein 
Abschlusswiderstand sitzen.

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Für 24V findest du hier einen Schaltplan, wie ein aktiver Terminator 
funktioniert:
https://www.ramser-elektro.at/shop/hydrothyr-5-und-zubehoer/aktiver-modbus-abschlusswiderstand-modbus-bias-modul/

von Rainer W. (rawi)


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Fred R. schrieb:
> Für 24V findest du hier einen Schaltplan, wie ein aktiver Terminator
> funktioniert:
> 
https://www.ramser-elektro.at/shop/hydrothyr-5-und-zubehoer/aktiver-modbus-abschlusswiderstand-modbus-bias-modul/

Auch dort ist der obere Biaswiderstand viel zu groß, um genügend Strom 
durch den Abschlusswiderstand fließen zu lassen. Ein der Spezifikation 
entsprechender Pegel wird nicht erreicht.

Vielleicht sollte man einfach einmal jemand zu Wort kommen lassen, der 
sich mit Modbus auskennt (s. Kap. 3.1 RS485 Bus Verdrahtung (Modbus RTU) 
auf S.6).
https://www.ics-schneider.de/wp-content/uploads/2021/12/Bedienungsanleitung_VA_5xx_Modbus_RTU_Slave_Installation.pdf

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Rainer W. schrieb:
> Auch dort ist der obere Biaswiderstand viel zu groß, um genügend Strom
> durch den Abschlusswiderstand fließen zu lassen. Ein der Spezifikation
> entsprechender Pegel wird nicht erreicht.

Doch, das passt. Du hast bloss übersehen, dass das Ding mit 24V versorgt 
wird.

von Rainer W. (rawi)


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Hmmm schrieb:
> Du hast bloss übersehen, dass das Ding mit 24V versorgt
> wird.

Du hast Recht

von Philipp (philippre)


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Rolf schrieb:
> In Wikipedia siehst du Bilder der Transmitter und eine Tabelle mit den
> Buszuständen.

Wikipedia war meine erste Recherchequelle. Wenn man sich mit dem Thema 
bereits auskennt, kann man aus diesen Informationen sicherlich meine 
Frage beantworten.

Hmmm schrieb:
> Dir fehlen wirklich massiv Grundlagen.

Ja, das habe ich gemeint mit "ich bin keine Elektrofachkraft". Ich war 
zwar damals Jahrgangsbester im Physik-LK, aber das bringt für solche 
praktischen Fragestellungen wenig - bzw. ist einiges Wissen wohl auch 
einfach nicht mehr da :)

Hmmm schrieb:
> Die Bias-Widerstände ziehen A auf High-Pegel (meistens 5V) und B auf
> Low-Pegel (GND), was natürlich zu einer entsprechenden Differenz
> zwischen A und B führt.

Daraus schließe ich, dass ich durch einfaches Messen der Spannung 
zwischen A- und B Ausgang eines Endgeräts im offenen oder Ruhezustand 
nicht schließen kann, ob es korrekt funktioniert - dazu müsste ich dann 
genauer wissen, wie das Gerät intern aufgebaut ist.
An den Endgeräten, die ich auf dem Schreibtisch zur Verfügung habe, habe 
ich nachgemessen. Hier war sowohl im offenen als auch im Ruhezustand 
jeweils 0V zwischen A und B.

Hmmm schrieb:
> Mit einem Oszilloskop und einem Logic Analyzer sollte man das Problem
> eingrenzen können, aber ich glaube, dafür brauchst Du jemanden vor Ort,
> der sich damit auskennt.

Zu dieser Einschätzung komme ich nun auch. Die 3,3V, die im offenen 
Zustand an dem Endgerät, mit dem ich nicht kommunizieren konnte, waren 
mein erster Strohhalm zur weiteren Fehlersuche...

von Gustav G. (gustavgggg)


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Bei RS485 definiert sich ein logisches Bit aber über den unterschied von 
einer Spannungsdifferenz der differentiellen Leitungen. Da ist der 
Ruhepegel erstmal vollkommen egal.

von Cyblord -. (cyblord)


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Gustav G. schrieb:
> über über den unterschied von
> einer Spannungsdifferenz

Das wäre die 2. Ableitung der Spannungsdifferenz.

von Clemens L. (c_l)


Angehängte Dateien:

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Philipp schrieb:
> Daraus schließe ich, dass ich durch einfaches Messen der Spannung
> zwischen A- und B Ausgang eines Endgeräts im offenen oder Ruhezustand
> nicht schließen kann, ob es korrekt funktioniert - dazu müsste ich dann
> genauer wissen, wie das Gerät intern aufgebaut ist.

Die RS-485-Spezifikation erlaubt für einen Empfänger (also einen 
Transceiver mit inaktivem Sender) einen Widerstand von höchstens ca. 12 
kΩ; für den genauen Zusammenhang zwischen Spannung und Strom siehe die 
Grafik. Das ist ein "Unit Load"; moderne Chips haben oft 1/8 UL. Du 
kannst also zwischen den Pins alles mögliche messen.

Ob ein Treiber korrekt funktioniert, kannst du nur messen, wenn er aktiv 
ist.

> Zwischen A und B liegen an diesem Endgerät 3,3V an.

Das könnte ein Kurzschluss zur Stromversorgung sein (schlecht), oder 
einfach nur ein schwacher Pull-Up-Widerstand (OK).

Wie weit kann dein Treiber diese Spannung ändern? (Das kannst du nur mit 
einem Oszilloskop herausfinden.)

von Hmmm (hmmm)


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Interessant wäre noch, um welche Geräte es überhaupt geht.

von Philipp (philippre)


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Hmmm schrieb:
> Interessant wäre noch, um welche Geräte es überhaupt geht.

Als Master verwende ich verschiedene USB-RS485 Bridges, mit denen ich 
bisher immer erfolgreich Modbus "gesprochen" habe. Das Endgerät ist ein 
Ultraschall-Wasserzähler: https://www.thomsen-messtechnik.com/at600.htm
Ich bin mit dem Hersteller im Kontakt, um die Kommunikation 
herzustellen. Die dauerhaften 3,3V waren eine erste Beobachtung, mit 
denen ich die Fehlersuche gestartet habe. Diese haben mich zu der Frage 
dieses Threads geführt :)

Clemens L. schrieb:
> Du
> kannst also zwischen den Pins alles mögliche messen.
>
> Ob ein Treiber korrekt funktioniert, kannst du nur messen, wenn er aktiv
> ist.

Danke für dieses Fazit. Und dieses Messen kann nur mit einem Oszilloskop 
erfolgen, für dessen korrekte Bedienung man wiederum viel Erfahrung 
braucht.
Schonmal danke für eure schnelle Hilfe, schön, ein so aktives Forum zu 
haben.

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