Ich habe kürzlich einen vermeintlichen NiMH Akku für die Toniebox bei Amazon erworben. (Auf dem Bild in Blau, der andere Akku ist ein echtes NiMH Akkupack für die Toniebox) Doch scheinbar verwendet der Akku statt wie üblich drei in Reihe geschaltete 1,2V NiMH AA Zellen, drei parallel geschaltete Li-Ion Zellen ohne weitere Bezeichnung. Auf der Platine des Li-Ion-Akkupacks sind folgende Chips verbaut: 8205A (Links) DW01A (rechts) https://datasheet.lcsc.com/szlcsc/1810151911_Guangdong-Hottech-8205A_C181100.pdf https://hmsemi.com/downfile/DW01A.PDF Bei dem einen Chip handelt es sich also um einen Akku-Schutz IC, der die Spannung bei ca 4.3V abregelt. Der NTC wurde komplett durch einen normalen Widerstand ersetzt. Die Toniebox verwendet einen BQ24400. https://www.ti.com/lit/ds/symlink/bq24400.pdf?ts=1700736438142&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.ti.com%252Fproduct%252Fde-de%252FBQ24400 Nach Messungen geht die Spannung auf bis ca. 4,5V hoch, wenn eine NiMH Zelle voll geladen ist. Das Verhalten des Li-Ion-Akkus habe ich nicht ausprobiert. Ich bin technisch nicht so tief in der Materie, aber für mich ist es kritisch, dass nur der Schutz-IC den Akku vor Überladung schützt. Oder ist das total unkritisch? Weitere Informationen zum Toniebox Akkupack https://toniebox-reverse-engineering.github.io/docs/wiki/general/battery-power-supply/
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Schick das Teil zurück und beschaff dir aus vertrauenswürdiger Quelle den passenden Akku. China gehört da nicht dazu, selbst wenn das Toni Dingens daher stammen sollte.
Mir geht es nicht um das Zurückschicken. Ich habe genug funktionierende hochwertige Akkus... Mir geht es darum zu verstehen, was an diesem Produkt genau falsch ist um meinen Wissenshorizont zu erweitern...
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Nekké N. schrieb: > Ich bin technisch nicht so tief in der Materie, aber für mich ist es > kritisch, dass nur der Schutz-IC den Akku vor Überladung schützt. Oder > ist das total unkritisch? Irgend ein Bauteil muß das halt machen. Funktionieren wirds. Oliver
Der bq24400 lässt bis 6V am Akku zu, der DW01 verträgt nach Abschaltung bis 10V, der MOSFET am Gate auch, im Prinzip klappt das also. Der bq24400 schaltet sogar nach einiger Zeit ab, ist also kein Dauerlader. Es gibt zwar keinen doppelten Schutz vor Überladung, wenn die Akkuschutzschaltung kaputt geht wird der Akku also überladen, aber der DW01 verhindert sogar eine Tiefentladung, was bei NiMH nicht realisiert war. Geht also, ist aber nicht so sicher wiesn bei Kinderspielzeug gerne hätte, auch im Handy gibt es ja doppelten Schutz, im Modellbau jedoch nicht.
Danke für die Erklärung Michael. Existiert irgendeine Norm, Empfehlung oder ähnliches wie ein Li-Ion Akku geschützt werden sollte? Daher ggbfs. etwas, auf dem man den Hersteller oder Amazon hinweisen könnte? PS: Der NiMH in der Box war eine bewusste Designentscheidung vom Hersteller, um genau die Gefahren durch den Akku zu minimieren.
Das Problem ist halt die Spannungslage, NiMh hat relativ lange ca3,6V bis dann plötzlich ein starker Abfall folgt. Li-ion fällt halbwegs linear von 4,2 bis 3V ab. Wenn das Teil die 4,2V verträgt, dann wärs recht simpel. Da wär einfach eine Lade/entladeschaltung ausreichend, die den maximalen Ladestrom begrenzt falls überhaupt nötig, bei voll und bei zu niedriger Entladespannung abschaltet. Wenn nen Spannungswandler dann besser von 2S aus, dann muss der nur abwärts regeln.
Nekké N. schrieb: > Daher ggbfs. > etwas, auf dem man den Hersteller oder Amazon hinweisen könnte? Ach du Schxxx... Wenn du alle Hersteller oder Amazon auf jedes Produkt hinweisen möchtest, welches nicht so ganz deine persönlichen oder auch nur allgemein gültigen Sicherheitsstandards einhält, reicht ein Leben nicht aus. Das das den Angesprochenen dann noch völlig am Arxx vorbeigeht, kommt noch dazu. Spar die die Mühe. Oliver
Nekké N. schrieb: > PS: Der NiMH in der Box war eine bewusste Designentscheidung vom > Hersteller, um genau die Gefahren durch den Akku zu minimieren. Quark. Der einzige Grund ist "billigst". Oliver
Uli S. schrieb: > Das Problem ist halt die Spannungslage, NiMh hat relativ lange ca3,6V > bis dann plötzlich ein starker Abfall folgt. Li-ion fällt halbwegs > linear von 4,2 bis 3V ab. Wenn das Teil die 4,2V verträgt, Ich habe eine Handlampe von 3xNiMH auf 1xLiIon umgerüstet, das passt. Frisch geladen bzw. mit angeschlossenem Ladegerät kommen NiMH über 1,2 Volt, das Gerät muß bis 5 Volt vertragen. NiMH wird bis 1,0 oder gar 0,8 V entladen, auch das passt sauber zum Verlauf einer LiIon. Ich bin der gleichen Meinung: Michael B. schrieb: > Geht also, ist aber nicht so sicher ...
In einer Lampe ist nochmal welche Art von komplizierter Elektronik enthalten?
Uli S. schrieb: > In einer Lampe ist nochmal welche Art von komplizierter Elektronik > enthalten? Was hast Du nicht verstanden? Drei NiMH können frisch geladen 4,2V erreichen, mit angeschlossenem Ladegerät bis 5 Volt. Entladen dürfen sie bis mindestens 3 Volt herunter werden. Ein LiIon-Akku erreicht voll maximal 4,3 Volt und wird bis 3 Volt entladen. Damit ist es egal, wie das Gerät aussieht, die Spannungslage des LiIon ist im zulässigen Bereich.
Dein Ton muss nicht sein. Ich geb nur zu bedenken, dass es nicht sicher ist, dass die Elektronik mit der wenigstens theoretisch höheren Spannung der Akkus zurechtkommt. Es gibt ja auch noch den Innenwiderstand. Auch wenns nicht sehr wahrscheinlich ist, aber wer weiss denn, wie eng auf Kante die Elektronik in dem Ding gestrickt ist.
Uli S. schrieb: > > Ich geb nur zu bedenken, dass es nicht sicher ist, dass die Elektronik > mit der wenigstens theoretisch höheren Spannung der Akkus zurechtkommt. > Es gibt ja auch noch den Innenwiderstand. Auch wenns nicht sehr > wahrscheinlich ist, aber wer weiss denn, wie eng auf Kante die > Elektronik in dem Ding gestrickt ist. Da die Box über das Stecker-NT mit 9V beschickt/geladen wird, muss zwischen Buchse und Akkupack zwingend eine erste Spannungsbegrenzung vorhanden sein. Anders als beim NiMh-Pack, hat das LiIon-Pack zusätzlich eine eigene Schutzplatine. Man es mit den Bedenken auch übertreiben.
Uli S. schrieb: > Dein Ton muss nicht sein. > > Ich geb nur zu bedenken, dass es nicht sicher ist, dass die Elektronik > mit der wenigstens theoretisch höheren Spannung der Akkus zurechtkommt. Wieso höhere Spannung? Der li-ion geht nicht über 4.3V, beim NiMh Akku-Pack hast du 4.5V beim Ladevorgang der Box.
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Oliver S. schrieb: > Nekké N. schrieb: >> PS: Der NiMH in der Box war eine bewusste Designentscheidung vom >> Hersteller, um genau die Gefahren durch den Akku zu minimieren. > > Quark. Der einzige Grund ist "billigst". > > Oliver Warum ist das billigste Akkupack auf Amazon für die Box dann ein Li-Ion?
Ralf X. schrieb: > Da die Box über das Stecker-NT mit 9V beschickt/geladen wird, muss > zwischen Buchse und Akkupack zwingend eine erste Spannungsbegrenzung > vorhanden sein. Oder auch nicht? > Anders als beim NiMh-Pack, hat das LiIon-Pack zusätzlich eine eigene > Schutzplatine. > Man es mit den Bedenken auch übertreiben. Das ist ein interessanter Einwurf, der evtl. das K.O. für den Lithium ist. Der Ladestecker liefert begrenzten Strom für die drei NiMH, seine Leerlaufspannung ist unbekannt. Solange die NiMH Strom ziehen, sorgen diese dafür, dass die Spannung nicht über ca. 5 Volt kommt. Jetzt einen LiIon-Akku mit Schutzschaltung rein, wird diese bei 4,3 Volt den Akku abtrennen. Das bedeutet, dass die Elektronik dann die volle Spannung des Ladesteckers sieht, welche evtl. zu hoch ist. Bei einem, mir detailliert bekannten, DECT-Telefon mit NiMH-Akku liegt parallel zum Ladeanschluß eine Z-Diode. Die klemmt die Spannung auf einen unkritischen Wert, falls das Gerät ohne Akkukasette ins Ladefach kommt.
Der Lade IC der Toniebox ist auf iFixit genannt. Daher existiert eine eigene Ladeschaltung für den NiMH Akku. Der Spannungseingang wird in mehreren Stufen auf 5V/3.3V heruntergeregelt. Das Netzteil ist ein einfaches 9V 2A Gleichstrom Netzteil, wobei die Box auch mit niedrigeren Spannungen klar kommt.
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Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber würde gerne meine erfahrungen dazu beitragen. Ich habe auf eigene Faust versucht die Toniebox mit einem Liion/Lipo zu betreiben. man sollte dabei bedenken das die Toniebox bei einer Batteriespannung von ziemlich genau 3,5 Volt abschaltet wegen leeren Akku. Allerdings ist der Akku nicht leer, da die Zellen nur knapp unter den 1,2 Volt der Nennspannung liegt. Ich habe einen LithiumAkku und ein 1S BMS genommen. Der Akku ist eine HV-Liion Zelle aus einem Smartphone. diese haben im gegensatz zu den normalen Lithium Zellen eine höhere Ladeschlussspannung von 4,35 statt 4,2 Volt. Das BMS hat eine Ladeschlussspannung von ca. 4,3 Volt und nutzt die Kapazität des Akkus fast vollständig aus. Da die Toniebox wie gesagt bei 3,5 Volt abschaltet wird der Lithium Akku nicht unter den Schwellwert von 3,3 Volt, der bei HV Zellen empfohlen wird, entladen. Jetzt kommen wir zur Krux der Sache.... Der Laderegler in der Box kennt nur NiCd und NimH Zellen, also keine Lithium. Wenn der Lihtium Akku voll ist wird das Laden durch das BMS unterbunden, aber die Spannung ist weiterhin da. Da die Akkuspannung nicht über einen bestimmten wert, in diesem Zenario, steigt, versucht der gq24400 immer weiter zu laden und geht nicht in den Standby. Das heist das die Toniebox mit Lithium Akku von grund auf eine höhere Stromaufnahme hat als mit NimH Akkupack. Orginal hat sie eine Stomaufnahme ( Vollständig geladen) von 0,7 watt. Mit Lithium Akku sind es ca. 1,8 Watt wenn der Akku voll ist. die werte sind auf der AC seite gemessen. Ich bin sogar am überlegen ob man die Box mit ein wenig aufwand aus 4S NimH Umbauen kann, das die Kapazität der Zellen voll ausgeschöpft werden, bei 4S ist bei 0,87 Volt / Zelle schluss und nicht schon bei 1,167 Volt / Zelle.
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