Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik warum hier zwei Vorwiderstände


von Peter L. (oe6loe)


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hat jemand eine Erklärung, warum hier 2 Vorwiderstände eingezeichnet 
sind?
Ich weiß schon e ist nicht einfach nur eine Led

Peter

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von Harald A. (embedded)


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Könnte aus Gründen des Layouts gemacht worden sein, ein Widerstand ist 
ja auch immer eine Brücke.

von Falk B. (falk)


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Peter L. schrieb:
> hat jemand eine Erklärung, warum hier 2 Vorwiderstände eingezeichnet
> sind?

Im Normalfall braucht man das nicht. Aber wenn man die 
Gleichtaktunterdrückung von Störeinkopplungen von der Sekundär- auf die 
Primärseite minimieren will, sollte man die Widerstände an der 
Primärseite möglichst gleich machen, so wie im Bild.

von Benjamin K. (bentschie)


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Das könnte auch mit Störunterdrückung zusammenhängen.
Die ganz schnellen Treiber (SiC, GaN) haben durch die sehr großen dU/dt 
und die eben doch vorhandenen Koppelkapazitäten signifikante Störströme.

Durch die Aufteilung in zwei Widerstände wirken beide Pfade (nach Plus 
und nach Minus) ähnlich und es kann eine Unterdrückung der Störungen 
erreicht werden.

Ich würde sagen Datenblatt lesen oder eventuell gibts ja App-Notes oder 
eine Beschreibung im Eva Board dazu.

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von Daniel P. (kenny123)


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Bei dem Bauteil handelt es sich um SLMi350, falls es wen interessiert 
(kA warum das wieder ein Geheimnis ist).

Wie man bei den Parameter-Testschaltungen sehen kann, ist bei allen 
Schaltungen nur ein 270Ohm Widerstand verwendet worden, nur bei der CMTI 
(common mode transient immunity) wird der Widerstand aufgesplittet.

Bei min. 150kV/µs oder 150V/ms auch nicht unwesentlich wie Benjamin K. 
schon schön erläutert hat.

von J. T. (chaoskind)


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Daniel P. schrieb:
> Bei min. 150kV/µs oder 150V/ms a

Sollten 150kV/US nicht 150MV/ms sein? Oder 150kV/ms also 150V/us?

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von Daniel P. (kenny123)


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J. T. schrieb:
> Daniel P. schrieb:
>> Bei min. 150kV/µs oder 150V/ms a
>
> Sollten 150kV/US nicht 150MV/ms sein? Oder 150kV/ms also 150V/us?

Ja hast recht :) Im Datenblatt steht jedenfalls min. 150kV/µs CMTI

von Udo S. (urschmitt)


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J. T. schrieb:
> Daniel P. schrieb:
>> Bei min. 150kV/µs oder 150V/ms a
>
> Sollten 150kV/US nicht 150MV/ms sein? Oder 150kV/ms also 150V/us?

Das 'n' liegt neben dem 'm' also wird wohl eher 150V/ns gemeint sein.
Hat sich ja jeder schon vertippt.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Daniel P. schrieb:
> Wie man bei den Parameter-Testschaltungen sehen kann, ist bei allen
> Schaltungen nur ein 270Ohm Widerstand verwendet worden,

Nö: https://www.eechina.com/blog-166301-175460.html

https://en.sekorm.com/doc/2339022.html

von Bruno V. (bruno_v)


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Meines Erachtens unterscheiden sich Datenblatt und die Schaltung des TO.


Beim Datenblatt ist der negative Pol nicht an Masse. Damit ist die LED 
im Mittel auf gleichem Potenzial.

Beim TO wäre die LED besser direkt an Plus angebunden.

Oder 2 Transistoren (high und low). Oder ein Transistor, der die LED 
kurzschließt.

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von Daniel P. (kenny123)


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Manfred P. schrieb:
> Daniel P. schrieb:
>> Wie man bei den Parameter-Testschaltungen sehen kann, ist bei allen
>> Schaltungen nur ein 270Ohm Widerstand verwendet worden,
>
> Nö: https://www.eechina.com/blog-166301-175460.html
>
> https://en.sekorm.com/doc/2339022.html

Doch:
https://www.sillumin.com/productdetails/SLMi350.html

https://www.sillumin.com/files/datasheet/SLMi350_Datasheet.pdf

Ich habe auch explizit Parameter Testschaltungen geschrieben (Seite 8), 
weil die zeigen wie der Hersteller zu seinen Werten kommt.

In Figure 6 ist auch noch ein Fehler eingebaut als Suchspiel ;)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Welche Bauform haben die Widerstände? Eventuell dient das einfach der 
Aufteilung der Verlustleistung.
Allerdings ist die bei 7 bis 16mA (Datenblattwert) und 2,2V an der Diode 
(bei 10mA), also 2,8V an den Widerständen mit 5V Versorgung nicht so 
groß, dass sich die Widerstände auslöten. 28mW für beide zusammen.
Funkentstörung könnte noch ein Grund sein.
> Suchspiel
stimmt, der Anschluss gehört nach pin 3, nicht 4

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von Mani W. (e-doc)


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Falk B. schrieb:
> sollte man die Widerstände an der
> Primärseite möglichst gleich machen, so wie im Bild.

Beweise?

Ein simpler 270 R als Vorwiderstand für die Led, egal wo
angeordnet...

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von Falk B. (falk)


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Mani W. schrieb:
> Beweise?

Der Herr Maxwell sagt dir warum.
>
> Ein simpler 270 R als Vorwiderstand für die Led, egal wo
> angeordnet...

Nö.

von Falk B. (falk)


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So sieht das Modell und dessen Simulation aus. Die parasitären 
Koppelkapazitäten zwischen Ausgang und Eingang erzeugen Störströme, wenn 
der Ausgang sehr schnell schaltet (Mittelpunkt einer Halbbrücke).

I = C * dU/dt = 1pF * 100V/ns = 100mA

Die Koppler sind auf 150V/ns spezifiert, das ist RATTENSCHNELL!
Bei asymmetrischen Vorwiderständen fließt der Störstrom nahezu komplett 
durch die LED (bzw. das Ersatzgebilde im Optokoppler) und bewirkt ein 
parasitäres Schalten. Das ist GANZ schlecht, so killt man sich seine 
Leistungsstufen!
Mit symmetrischen Widerständen fließen die Gleichtaktstörströme 
symmetrisch ab und es fließt KEINERLEI Störstrom durch die LED! Auch 
wenn das in der Praxis nicht so perfekt wie im LTspice ist, ist es doch 
um Größenordnungen besser!
Siehe Anhang.

von Peter L. (oe6loe)


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vielen Dank für die Erklärungen und die Simulation!
Hab diesen Strombegrenzungswiderständen leider bis jetzt zu wenig 
Beachtung geschenkt.

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von Mani W. (e-doc)


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Falk B. schrieb:
> So sieht das Modell und dessen Simulation aus.

Many Thanks!

Ohne so hohen Forderungen tut es auch ein Widerstand...

von Falk B. (falk)


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Mani W. schrieb:
> Ohne so hohen Forderungen tut es auch ein Widerstand...

Manchmal schon, manchmal nicht. Es müssen nicht immer 100V/ns sein, es 
reicht deutlich weniger, denn für die Schaltstörung braucht man auch 
keine 100mA, da reichen ggf. 2-3mA, je nach Auslegung der Schaltung.

von Mani W. (e-doc)


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Ist logisch und klar!

Danke für die Info...

von Falk B. (falk)


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Mani W. schrieb:
> Ist logisch und klar!

Ach, auf einmal?

von Mani W. (e-doc)


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Falk B. schrieb:
> Ach, auf einmal?

Unter Deinen gezeigten Umständen, und ob die Simulation stimmt...

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