Moin, ein Messebauer hat uns vor einem Jahr zwei Leuchtpodeste gebaut. Auf Messen sind regelmäßig die Sicherungen geflogen, wenn diese angeschlossen wurden. Ich habe mir diese Dinger nun mal genauer angeschaut und der Hersteller (individuell für uns gefertigt) hat tatsächlich zwei Anschlussmöglichkeiten vorgesehen. 1) Kaltgerätestecker an der Seite 2) Fest angeschlossenes Kabel (2m) mit Schuko-Stecker am Ende Diese beiden Möglichkeiten sind tatsächlich einfach parallel geklemmt!! Wird das Podest über den Kaltgerätestecker versorgt, so liegt der Schukostecker offen und hat 230V an den Kontakten. Diese kamen regelmäßig mit dem Metallgehäuse in Kontakt, wodurch der LSS auslöste. Es hätte aber auch leicht jemand anfassen können und wir können von Glück reden, dass dies nicht passiert ist. Wie man es richtig macht, ist mir klar und darum soll es hier nicht gehen. Vielmehr interessiert mich der rechtliche Aspekt: Soll ich die Teile nun einfach fachgerecht umbauen und es dabei beruhen lassen?! Am liebsten würde ich dem Hersteller so richtig die Ohren lang ziehen. Imho hätte die Elektroinstallation in dem Teil nur eine Elektrofachkraft machen dürfen und die hätte sowas niemals angestellt. Auch hätte ich erwartet, dass eine 0100-600 Prüfung vor der Übergabe an den Kunden hätte stattfinden müssen. Wenn der Messebauer (große Firma mit mehreren Standorten) mehr von solchem Bockmist fabriziert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es jemanden erwischt. Also nur eine böse E-Mail hinschreiben und um Stellungnahme bitten oder was würdet ihr tun? Vielen Dank für eure Meinungen.
Fabian H. schrieb: > Vielen Dank für eure Meinungen. Viel Getrolle. Man fragt sich, ob Deutschen nichts anderes mehr einfällt als sich aufzuregen. Einfach das Schukokabel ab machen und gut is.
Fabian H. schrieb: > Wenn der Messebauer (große Firma mit mehreren Standorten) mehr von > solchem Bockmist fabriziert War sicherlich ein Subunternehmer. Der Fachkräftemangel ... (Meine Oma hat vor Jahrzehnten immer die Verlängerungskabel repariert, damals gab es noch keine ans Kabel angegossenen Stecker und man musste öfter die rausgerissenen Adern wieder anklemmen. Da kam es auch schon mal vor, dass an beiden Enden eines Kabels ein Stecker mit Stiften war.) Bei mir hat es ein Renovierer geschafft, eine neu verlegte Steckdose sauber anzuklemmen, aber dabei PE und N zu vertauschen. Trotz korrekter Farben (gr/ge bzw. bl). FI-Schalter gab es in der Wohnung vor meinem Einzug noch nicht, also ist es zunächst unbemerkt geblieben.
Ich würde das eskalieren, das ist grob fahrlässig was die da abgeliefert haben. Wenn du jetzt selbst nachbesserst, bist du beim nächsten noch nicht entdeckten Fehler mit in der Haftung. Außerdem lernt beim Auftragnehmer dann niemand etwas. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Michael B. schrieb: > Einfach das Schukokabel ab machen und gut is. So einfach ist das nicht. Wir brauchen schon beide Anschlussmöglichkeiten. Außerdem haben die zwei Podeste in Summe einen fünfstelligen Betrag gekostet. In dieser Preisklasse sehe ich es gar nicht ein selbst nachzubessern. Wenn es für mich wäre, würde ich mich auch weniger darüber aufregen. Aber das Podest wird von meinen Mitarbeitern und Kunden verwendet. Ich trage die Verantwortung für meine Mitarbeiter! Und wenn es jemanden von diesen "erwischt", dann spielt es für mich keine große Rolle, ob ich daran Schuld bin oder nicht. Deshalb kann ich deine leichtfertige Meinung nicht teilen.
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>> Einfach das Schukokabel ab machen und gut is. Fabian H. schrieb: > So einfach ist das nicht. Wir brauchen schon beide Anschlussmöglichkeiten Die Kaltgerätebuchse hast du ja noch. Also kann es ja wohl nicht so schwer sein, ein dazu passendes Kaltgerätekabel mit Schukostecker bereit zu legen, oder?
Doch. Der Ausgang der Kaltgerätebuchse ist seitlich. Wird das Podest aber in den Messeboden eingelassen, muss der Anschluss von unten erfolgen. Aber wie gesagt: Um die Umsetzung soll es hier nicht gehen! Steve van de Grens schrieb: > Was bringt das, außer Stress? Das der Hersteller zukünftig nur noch befähigte Personen mit solchen Angelegenheiten vertraut.
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Steve van de Grens schrieb: > Thorsten O. schrieb: >> Ich würde das eskalieren > > Was bringt das, außer Stress? Abhilfe? Verbesserung im Prozess?
Rolf schrieb: > Bei mir hat es ein Renovierer geschafft, eine neu verlegte Steckdose > sauber anzuklemmen, aber dabei PE und N zu vertauschen. àhnliches habe ich auch schon bei einem käuflichen Kaltgerätekabel (Kaltgerätestecker - Schuko-Stecker) mit angegossenen Steckern erlebt. Je nach dem, wie der Stecker in die Steckdose gesteckt wurde, lag N oder L auf dem Gehäuse des damit angeschlossenen Gerätes.
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Fabian H. schrieb: > ein Messebauer hat uns vor einem Jahr zwei Leuchtpodeste gebaut. Auf > Messen sind regelmäßig die Sicherungen geflogen, wenn diese > angeschlossen wurden. Ich habe mir diese Dinger nun mal genauer > angeschaut und der Hersteller (individuell für uns gefertigt) hat > tatsächlich zwei Anschlussmöglichkeiten vorgesehen. > 1) Kaltgerätestecker an der Seite > 2) Fest angeschlossenes Kabel (2m) mit Schuko-Stecker am Ende Während Schukostecker an einem Ende und mehrere weibliche (Kalt- geräte-)Stecker am anderen Ende durchaus normal und zulässig sind, dürfen männliche Stecker am anderen Ende natürlich nicht montiert werden. Wenn jemand dadurch zu schaden käme, würde der Hersteller eines solchen Kabels sicherlich vor Gericht landen.
Fabian H. schrieb: > Wir brauchen schon beide > Anschlussmöglichkeiten. Dann musst Du in Dein Podest einen ausreichend dimensionierten dreipoligen Umschalter einbauen, mit dem ausgewählt wird, welcher Anschluss verwendet wird.
Rainer W. schrieb: > àhnliches habe ich auch schon bei einem käuflichen Kaltgerätekabel > (Kaltgerätestecker - Schuko-Stecker) mit angegossenen Steckern erlebt. > Je nach dem, wie der Stecker in die Steckdose gesteckt wurde, lag N oder > L auf dem Gehäuse des damit angeschlossenen Gerätes. Nicht nur du.
Harald K. schrieb: > Fabian H. schrieb: >> Wir brauchen schon beide >> Anschlussmöglichkeiten. > > Dann musst Du in Dein Podest einen ausreichend dimensionierten > dreipoligen Umschalter einbauen, mit dem ausgewählt wird, welcher > Anschluss verwendet wird. Nochmal, es soll hier nicht um die Umsetzung gehen. Aber danke für deinen Beitrag. Es reicht mir auch, wenn der seitliche Kaltgerätestecker nur ins innere auf eine Kaltgerätekupplung führt. Man kann dann entweder diese Kupplung anschließen oder eben ein anderes Kabel. Also quasi von innen umstecken. Eine Idee, auf die auch der Messebauer hätte kommen müssen.
Fabian H. schrieb: > Eine Idee, auf die auch der Messebauer hätte kommen > müssen. Ja, der hat, wenn das so ist, wie eingangs beschrieben, lebensgefährlichen Pfusch geliefert. Man sollte ihn kontaktieren und in zunächst nicht zu unfreundlichem Ton fragen, ob er sich dessen bewusst wäre, was er da gebaut hat. Wenn darauf keine befriedigende Reaktion ("Ach Du Scheiße! Nutzen Sie das auf keinen Fall, ich komm' rum und bring' das in Ordnung, gleich heute noch") kommt, dann eskaliert man den Fall. Deutlicher Hinweis auf den lebensgefährlichen Mangel, Ausbesserung einfordern, mit Beauftragung eines Elektrikers und entsprechender Rechnungsstellung drohen. Rechtsanwalt zu Hilfe ziehen.
Wenn der Messebauer es gebaut hat, liegen euch ja auch die Messprotokolle nach DGUV V3, TRBS DIN VDE 0701, DIN EN 60601-1 usw. vor. Oder? Wenn nicht hättet ihr es nicht übernehmen dürfen. Außerdem macht ihr doch auch regelmäßig eine Prüfung ortsveränderlicher Geräte und Betriebsmittel, oder? Da wäre das auch aufgefallen. Das ist keine Entschuldigung für den Messebauer, da haben wohl mehrere versagt.
Protokolle will er mir jetzt zuschicken. Eigene Prüfungen machen wir natürlich. In diesem Zusammenhang ist es ja aufgefallen.
Fabian H. schrieb: > Kaltgerätestecker an der Seite Fabian H. schrieb: > Kaltgerätebuchse ist seitlich Was denn nun? Mit der Buchse ist es ja in Ordnung!
Andreas M. schrieb: > Fabian H. schrieb: >> Kaltgerätestecker an der Seite > > Fabian H. schrieb: >> Kaltgerätebuchse ist seitlich > > Was denn nun? Mit der Buchse ist es ja in Ordnung! Nein, auch mit Buchse nicht. Man müsste ja ein Selbstmörderkabel verwenden.
Mein Beitrag bezog sich auf die Sicherheit, hätte ich dazuschreiben sollen!
Manfred P. schrieb: > .. gibt es in jedem ordentlichen Haushalt. Hab ich im ganzen Leben noch nie gebraucht...
Harald K. schrieb: > einen ausreichend dimensionierten dreipoligen Umschalter Zweipolig ist absolut ausreichend, denn PE umzuschalten ist nicht nur unnötig, sondern birgt sogar das Risiko, daß genau dieser Kontakt des Umschalters als erster versagen könnte; davon merkt man nichts, hat aber keine Schutzerdung mehr. Fabian H. schrieb: > Wird das Podest aber in den Messeboden eingelassen, > muss der Anschluss von unten erfolgen. Also verläßt das fix angeschlossene Netzkabel das Podest auf der Unterseite? Dann sollte aber bei freistehender Verwendung zwischen Podestunterseite und Boden genug Platz bleiben, daß man den KG-Stecker auf die Unterseite verlegen und dort zumindest noch eine abgewinkelte Kupplung einstecken kann, oder?
Michi S. schrieb: > Dann sollte aber ... der Typ, der das Ding verbrochen hat, einfach einen Moment lang nachgedacht haben. Hat er aber nicht, und er hat auch nicht verstanden, was für ein entsetzlicher Murks ihm dann eingefallen ist. Bin interessiert auf die Rückmeldung auf die von mir formulierte Anfrage, ob er sich denn im klaren darüber ist, was er da gebaut hat.
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Das ist doch noch gar nix, vor über 30 Jahren beim VEB Gleichschritt wollte auch ein ZugFührer Leutnant (Ing.) der NachrichtenTruppen von mir so ein ähnliches Kabel wie Puckelfred 2x Bilder davon hat, für seinen Nachrichten-Gerätesatz Made in Russia. Meine mehrfachen Fragezeichen im Blick u. der anschließenden Frage hat er auch nicht kapiert. Auf der einen Seite einen Schukostecker u. auf der anderen einen spez. russ. 3x pol. metall. Stecker mit ÜberwurfVerschraubung. Ich habe ihm dann erklärt er solle noch mal genau nachsehen, ich bau das dann nämlich nicht noch mal um weil es ganz sicher nicht passt. So doof waren die Russen ja nun auch nicht. Es gab schon damals den Fachkräftemangel, auch bei den Ings.. Der TO hier oben sollte schnellst möglich reagieren u. sich erstmal dumm stellen, nicht dass er noch eine Mithaftung bekommt. Wareneingangsprüfung u. Funktionskontrolle verpennt?
Messebau eben. Schnell mit Kabelbindern, Spaxschrauben und anderem Kram zusammengefummelt. Muss 5 Tage halten und das wars.
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