Forum: Platinen Bildet Patina eine Schutzschicht bei bleihaltiges Lötzinn bei Tiffany Lampen


von Lukas S. (lukas_s607)


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Guten Abend,

ich habe folgendes anliegen: Ein Freund von mir hat mir ein schönes 
Kunstobjekt gebaut, mit dieser Tiffany Löttechnik. Nun hat er 
festgestellt, dass sein Lötzinn höchstwahrscheinlich bleihaltig ist 
(Schmilzt bereits bei 200 grad, war wohl ein eBay-Kleinanzeigen Kauf und 
der Verkäufer hat angegeben es sei bleifrei). Die Lötnähte des Objektes 
sind patiniert und danach mit diesem Schlussfinish (er meinte es sei 
wohl eine Art Öl) behandelt. Nun ist meine Frage, ob die Patina quasi 
eine Schutzschicht bildet und somit kein Blei beim anfassen der Lötnähte 
an die Haut "überragen/abgegeben" wird (bzw. was passiert da eigentlich 
genau, kann mir das jemand sagen?), oder ob es an sich keinen 
Unterschied macht, ob die Lötnähte patiniert sind oder nicht? Muss ich 
mir jetzt sozusagen immer die Hände waschen, wenn ich das Teil angefasst 
habe (soll man ja wenn man mit Bleihaltigem Lötzinn arbeitet machen) 
oder bildet die Patina quasi eine ganz dünne Schicht auf dem Lötzinn und 
damit eine Art Schutz Barriere?

Vielleicht weiß ja einer von euch bescheid.

Liebe grüße Lukas

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Lukas S. schrieb:

> somit kein Blei beim anfassen der Lötnähte
> an die Haut "überragen/abgegeben" wird

Wenn du nicht regelmäßig direkt vorm Essen Dein Kunstobjekt abrubbelst,
ist das völlig uninteressant. Bei grösseren Reinigungsarbeiten daran
sollte man sich allerdings anschliessend die Hände waschen.

von Lukas S. (lukas_s607)


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Ne das nicht, aber es ist ein Teelichthalter, wo auch mal das Teelicht 
gewechselt werden muss. Also fürs Verständnis, entschuldige ich kenne 
mich damit nicht aus. Die Patina verhindert nicht, dass Blei beim 
Anfassen abgegeben wird? Macht es theoretisch keinen Unterschied ob ich 
das Patinierte Lötzinn oder das ungelötete von der Rolle anfasse?

von Manfred K. (4for)


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wir werden alle sterben..

von Lukas S. (lukas_s607)


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Manfred K. schrieb:
> wir werden alle sterben..
ja danke, das war mir neu

von Michael B. (laberkopp)


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Lukas S. schrieb:
> Vielleicht weiß ja einer von euch bescheid.

Die Patina verhindert nicht, dass sich Blei abreibt, im Gegenteil, sie 
ist giftiger als das Blei an sich.

Aber die Lackschicht aus Leinöl (die auch verhindern soll dass die 
Patina beim putzen weggewischt wird).

Du würdest dich wundern, wo überall Blei drin ist. In Automatenstahl, in 
Aluminiumlegierungen, in Verlängerungskabelgummi, in Wildbret Schrot vom 
Jäger, in Messing, in Zinn(figuren), in Kristallglas.

Da kommt es auf das Blei in der Lampe auch nicht mehr an. Ein 
Jahrhundert an Tiffany Verglasungen hat keine besondere Sterblichkeit 
von Tiffanybesitzern ergeben.

von Helmut -. (dc3yc)


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Früher war sogar Bleitetraethyl im Benzin! Bin damit jahrzehntelang 
gefahren, hab die Abgase eingeatmet und lebe immer noch!
Und habe 40 Jahre mit bleihaltigem Lötzinn gelötet, nebenbei mein 
Pausenbrot gegessen. Und nun im Alter merke ich: puh, irgendwann werde 
ich doch sterben müssen. Manche meiner Kumpels und Arbeitskollegen sind 
auch schon tot.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Helmut -. schrieb:
> Früher war sogar Bleitetraethyl im Benzin! Bin damit jahrzehntelang
> gefahren, hab die Abgase eingeatmet und lebe immer noch!

Ich habe jahrelang jedes Wochenende Kfz-Benzin in meinen Benzinkocher 
gefüllt und darauf meinen Tee / meine Suppe gekocht. Das auch noch im 
Alutopf, bis ich endlich meinen Geiz überwunden und auf Edelstahl 
gewechselt habe.

> Und habe 40 Jahre mit bleihaltigem Lötzinn gelötet, nebenbei mein
> Pausenbrot gegessen.

Und nebenbei noch geraucht? Das hat bis zumindest Mitte der 80er 
niemanden interessiert. Beruflich wurde ich irgendwann dem Lötkolben 
entfremdet, rechtzeitig vor dem Bleiverbot. Privat löte ich natürlich 
weiterhin bleihaltig.

Ich lebe noch, und wenn sich das ändert, liegt es sicher nicht am 
Bleihaltigen Lot.

von Lukas S. (lukas_s607)


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@Michael B
Vielen Dank für deine Antwort, also kann mein Kumpel auch einfach Leinöl 
benutzen und es auf die Lötnähte auftragen? Muss das dann irgendwann mal 
erneuert werden, das wird sich ja sicherlich über die Zeit abreiben 
oder?

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Früher waren sogar die Trinkwasserrohre aus Blei. Auch Dachschindeln 
(die zum Kabel durchführen)
Bei Letzteren ist es nur semigut, wenn das Haus abbrennt, aber dann hat 
man eh andere Probleme.
So ist beim Brand von Notre Dame viel Blei freigesetzt worden.

von Michael B. (laberkopp)


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Lukas S. schrieb:
> Muss das dann irgendwann mal erneuert werden, das wird sich ja
> sicherlich über die Zeit abreiben oder?

Wer reibt an einer Lampe ? Aladin ?

Eigentlich staubt man die höchstens ab.

Leinöl ist farblose Ölfarbe, fas härtet aus. Die geht nicht einfach so 
ab. Vielleicht verwendet er auch anderen Schutzlack, auch ok. Nur echtes 
Öl, das flüssig bleibt, wie Weissöl (Möbelpolitur), bietet keinen 
Abriebschutz.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerald B. schrieb:
> Früher waren sogar die Trinkwasserrohre aus Blei.

Ja, da sind die Leute auch krank von geworden.

Noch früher hat man Wein mit Bleizucker gesüsst, daran sind sie 
gestorben.

Und das Tetraethylblei hat auch viele Todesopfer durch krank durch 
Schwermetalle erzeugt.

https://www.gtfch.org/cms/images/stories/media/tk/78_3/meissner2.pdf

"Der schlimmste Erfinder
Es gibt allerdings noch eine zweite Todesstatistik, und deren Opferliste 
könnte länger sein als die der Ver- kehrsunfalltoten: die durch 
Tetraethylblei"

von Lukas S. (lukas_s607)


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Es sind Teelichthalter, die müssen beim Wechsel des Teelichts angehoben 
werden, also auch angefasst... Schon mehr als bei einer Lampe. Aber das 
mit dem Leinöl ist ja ein super Tipp, das gebe ich so weiter.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Früher waren sogar die Trinkwasserrohre aus Blei.
>
> Ja, da sind die Leute auch krank von geworden.

Aber nur, wenn die Rohre neu waren, frisch dran rumgemurkst wurde oder 
sehr weiches Wasser im Spiel war.
Normal war, daß sich die Dinger mit einer mehr oder weniger dicken 
Kalkschicht zugesetzt haben, was das Blei dann doch recht effektiv aus 
dem Wasser rausgehalten hat.

Will man natürlich nicht haben, sowas.

Aber Trinkwasser ist auch 'ne ganz andere Nummer als das gelegentliche 
Anfassen eines Gegenstandes.

Von der Tiffanylampe geht eine deutlich geringere Gefährdung aus als von 
einem Bleiteller, selbst wenn der nur an der Wand hängt und einstaubt. 
Denn irgendwer könnte auf die Idee kommen, ihn abzustauben und in der 
Weihnachtszeit, weil er so "schön" ist, mit Weihnachtssüßkram gefüllt 
auf den Tisch zu stellen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Lukas S. schrieb:
> Aber das
> mit dem Leinöl ist ja ein super Tipp, das gebe ich so weiter.

Na, ich weiss ja nicht. Ist das nicht dieser gefaehrliche Stoff, der 
damit kontaminierte Lappen zur Selbstentzuendung bringt? Das ist ja fast 
wie Plutonium, da kann das auch passieren.
Also da ist mir rumliegendes Blei lieber.

scnr,
WK

von Jens M. (schuchkleisser)


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Nach dem Kacken, vor dem Essen: Händewaschen nicht vergessen!

So lange du die Lampe nicht ableckst wird da nix passieren, und selbst 
wenn du mal ein bissel daran rumgrabbelst: siehe oben.
Wenn du sie allerdings mal richtig polierst oder so, dann könnte es sein 
das du Abrieb an den Flossen hast, und der enthält Blei. Merkst du auch 
sofort, weil im Umkreis von 37 Kilometern alle Hunde, Katzen, Vögel und 
vor allem Spinnen elendig verrecken.

Wie sind wir nur damals mit Bleibenzin, Tiffanyfenstern und 
Tiffanylampen an jeder Ecke groß geworden?

von Harald W. (wilhelms)


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Lukas S. schrieb:

> Es sind Teelichthalter, die müssen beim Wechsel des Teelichts angehoben
> werden, also auch angefasst.

Und was hindert den "Anfasser" daran,
sich anschliessend die Hände zu waschen?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harald.

Harald K. schrieb:

> Aber nur, wenn die Rohre neu waren, frisch dran rumgemurkst wurde oder
> sehr weiches Wasser im Spiel war.
> Normal war, daß sich die Dinger mit einer mehr oder weniger dicken
> Kalkschicht zugesetzt haben, was das Blei dann doch recht effektiv aus
> dem Wasser rausgehalten hat.

Das gilt auch so für Fließgewässer. In einer mehr basischen Umgebung 
bleibt das Blei in Verbindungen im Sediment festgelegt, schlägt die 
Umgebung ins Saure um, z.B. durch sauren Regen oder Gülle oder 
dergleichen, wird das Blei wieder mobilisiert und kann aufgenommen 
werden.

Blei in den Sedimenten vonm Fließgewässern ist nicht selten, weil es 
hierzulande viele, auch kleinere, Bleivorkommen gibt, die dann durch 
Erosion angeschnitten werden.

Solche Lagerstätten werden auch durch Regenwasser ausgelaugt, und die 
ausgelaugten Metalle werden in tiefern Regionen dann bei Vermischung mit 
kalkhaltigem eher basischem Grundwasser wieder ausgefällt. Dort reichern 
sie sich in einer "Zementationszone" an. Weiter oben bleiben nur die 
schwerer löslichen Eisenanteile der Lagerstätte als "eiserner Hut" 
zurück.

Das sind so die Nachteile von "weichem" Wasser.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harald.

Harald W. schrieb:

>> Es sind Teelichthalter, die müssen beim Wechsel des Teelichts angehoben
>> werden, also auch angefasst.
>
> Und was hindert den "Anfasser" daran,
> sich anschliessend die Hände zu waschen?

Die Unkenntnis darüber, einen bleihaltigen Gegenstand angefasst zu 
haben, der auch noch durch Abrieb die Finger kontaminiert.

Gilt auch für die Umgebung, weil die ebenso auf die Idee kommen könnte, 
das häufige Händewaschen als Waschzwang zu interpretieren und dann den 
Wäscher wegen seiner psychischen Deformation zu mobben.

P.S. Ich habe mir als Kind selber Bauklötze kalt aus Bleiabfällen 
zusammengeschmiedet. Die einzige Ermahnung war, "Blei ist giftig, also 
wasch Dir anschliessend immer die Finger".

Und so lebe ich immer noch.....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Michael B. (laberkopp)


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Jens M. schrieb:
> Wie sind wir nur damals mit Bleibenzin, Tiffanyfenstern und
> Tiffanylampen an jeder Ecke groß geworden?

Na ja, auch wenn du lernresistent deine alternative Wahrheiten zum 
Besten gibst, die Reduzierung von Blei in der Umwelt, von Benzin zu 
Farben und Mennige, waren der Gesundheit durchaus zuträglich, ich hab 
den wisschenschaftlichen Artikel verlinkt für den du zu faul zum Lesen 
warst weil er deine verschwurbelte Geschichtsverklärung nicht stützt.

Neun,, Tiffanylampen kommen darin nicht vor, obwohl sicherlich einige 
verbrannt auf der Müllkippe ins Grundwasser ausgewaschen wurden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Reduzierung von Blei in der Umwelt, von Benzin zu Farben und Mennige,
> waren der Gesundheit durchaus zuträglich
Ich finde die Wirkung dieser Kupferbandagen auf Dächern sehr 
eindrucksvoll. Wenn die schon hartnäckiges Moos so durchschlagend 
vernichten, dann möchte ich nicht wissen, was diese ausgespülten 
Kupferionen in der freien Natur sonst noch alles umbringen können.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Michael B. schrieb:
> deine alternative Wahrheiten

Das ist keine "Alternative Wahrheit"... Das ist einfach Fakt.

Michael B. schrieb:
> Reduzierung von Blei in der Umwelt, von Benzin zu
> Farben und Mennige, waren der Gesundheit durchaus zuträglich

Das hab ich nicht bezweifelt.
Wie viele Millionen Tonnen Blei aus Sprit, Farben, Waffen und Lot ist in 
den letzten Jahrzehnten in die Umwelt gekommen?
Wie viel nimmt man auf, wenn man diese krüppelige Lampe ableckt, eine 
Viertelstunde, bis die Zunge lahm ist?
Die Menge, die man beim abstauben oder "berühren beim Teelichtwechsel" 
aufnimmt, ist wahrscheinlich an der Nachweisgrenze, wenn überhaupt, und 
zwar außen auf der Hand, und trotz genau dort verorteter Tests.
Damit irgendwas passiert, müsste das erstmal über eine Kippe oder Futter 
in den Körper kommen. Und selbst dann passiert das ja im Normalfall 
nicht etliche Male.
Grundsätzliche Hygiene setze ich mal voraus, da ist auch kein 
Waschzwang, den man anderen erklären müsste.
Wenn Frau nach dem Polieren merkt das sie davon immer graue Pfoten 
bekommt, wird sie hoffentlich von alleine auf den Trichter kommen, das 
Wasser und Seife helfen...

Da muss man echt mal die Kirche im Dorf lassen.

Und wenn man Angst davor hat, dann muss man die Lampe eben als 
Sondermüll entsorgen...

Michael B. schrieb:
> sicherlich einige
> verbrannt auf der Müllkippe ins Grundwasser ausgewaschen

Und das ist sicherlich für mehr Leute längerfristig ein Problem als 
diese eine Lampe ab und an mal anzufassen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn die schon hartnäckiges Moos so durchschlagend
> vernichten, dann möchte ich nicht wissen, was diese ausgespülten
> Kupferionen in der freien Natur sonst noch alles umbringen können.

Ein Stück Kupfer im Aquarium(-Wasser) hilft bei Schneckenproblemen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man hat dereinst sogar Wein mit Bleizucker (Pb-Acetat) gesüsst.

Warum das allerdings nicht einfach bloss normaler Zucker sein konnte,
darf man mich nicht fragen O_°

von Jens M. (schuchkleisser)


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War billiger.

von Michael B. (laberkopp)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> man hat dereinst sogar Wein mit Bleizucker (Pb-Acetat) gesüsst.
> Warum das allerdings nicht einfach bloss normaler Zucker sein konnte,
> darf man mich nicht fragen O_°

Damals gab es keine Zuckerrüben, die wurde erst um 1800 gezüchtet, und 
keinen Rohrzucker, den gab es nur im unentdeckten Amerika, sondern nur 
Honig (Honigwein, Met) und der war teuer (wie heute auch).

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> dann möchte ich nicht wissen, was diese ausgespülten
> Kupferionen in der freien Natur sonst noch alles umbringen können.

Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, d. h. der Mensch benötigt
Kupfer, um zu überleben.

von Gerald B. (gerald_b)


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Wer eine Katze im Haushalt hat, die Freigänger ist, und die auch noch 
mit bloßen Händen streichelt, hat unbewußt mit ganz anderen Bleimengen 
zu tun.
Das Katzenfell ist für kleinste Bleipartikel, wie sie in der Natur 
vorkommen, wie ein Magnet.
Habe ich vor Jahren mal gelesen und kam bei einer wissenschaftlichen 
Untersuchung raus. Zumal Katzen sehr reinliche Tiere sind sich oft 
putzen. Die Katzen selber vertragen aber von ihrer Physiologie her, mehr 
Blei, als der Mensch.

von Hmmm (hmmm)


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Lothar M. schrieb:
> möchte ich nicht wissen, was diese ausgespülten Kupferionen in der
> freien Natur sonst noch alles umbringen können.

In der nicht ganz so freien Natur bringen sie Spermien um:

https://de.wikipedia.org/wiki/Intrauterinpessar#Wirkung

von Bernd G. (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Es sind Teelichthalter, die müssen beim Wechsel des Teelichts angehoben
> werden, also auch angefasst...

Ich könnte dir gegen aufgerundetes Porto ein Paar Vinylhandschuhe 
zusenden. Allerdings nur in Größe 9.

von Sebastian W. (wangnick)


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Lukas S. schrieb:
> Tiffany Löttechnik

Wirklich die Tiffany Löttechnik mit verlöteten und dann patinierten 
Kupferruten?

Meine Frau und ich haben bei einem Workshop im Glasmuseum Linnich 
Weihnachtsengel gefertigt, die aus zugeschnittenem, in Bleiruten (!) 
gefasstem, und dann verlötetem Antikglas bestehen. Ich habe davon ein 
Bild in einem anderen Thread (vom Knacker?) gepostet.

Da stammt mehr Blei von den Ruten als vom Lötzinn.

Und solche Ruten lassen sich für genau diese Technik wohl auch weiterhin 
im Handel recht problemlos beziehen (so zumindest die Aussage der 
Leiterin des Workshops).

Hoffentlich reiben sich unsere Katzen nicht nachts heimlich an den 
Engeln ... :)

LG, Sebastian

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Wer eine Katze im Haushalt hat, die Freigänger ist, und die auch noch
> mit bloßen Händen streichelt, hat unbewußt mit ganz anderen Bleimengen
> zu tun.
> Das Katzenfell ist für kleinste Bleipartikel, wie sie in der Natur
> vorkommen, wie ein Magnet.
> Habe ich vor Jahren mal gelesen und kam bei einer wissenschaftlichen
> Untersuchung raus. Zumal Katzen sehr reinliche Tiere sind sich oft
> putzen. Die Katzen selber vertragen aber von ihrer Physiologie her, mehr
> Blei, als der Mensch.

Tcha, wer sich nicht die Hände nach dem Knuddeln wäscht,
kann auch noch ganz andere Überraschungen erleben.

und überhaupt Blei... pfft.

Am besten sind die Leute, die sich vom Hund durchs Gesicht lecken lassen
und dann auch noch glauben dass das gesund sei.

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerald B. schrieb:
> Habe ich vor Jahren mal gelesen und kam bei einer wissenschaftlichen
> Untersuchung raus.

Das hast Du bestimmt im Internet gelesen. Die finden ja alles raus!

von Jens M. (schuchkleisser)


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Was im Internet steht, stimmt.
Immer.
Wusste schon Göthe!

von Joachim B. (jar)


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von Foobar (asdfasd)


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Passend dazu, Bleikristallglas (mind. 24 Ma% Blei!):

2023-07-05 - Applied Sience - Measuring the amount of lead (Pb) consumed 
when drinking from lead crystal glassware:

   https://youtu.be/-cAB5FG4bXI

TL;DV: Am Anfang hoch, "wäscht" sich aber raus.

von Gerald B. (gerald_b)


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Foobar schrieb:
> Passend dazu, Bleikristallglas (mind. 24 Ma% Blei!):

Die können erstmal die ganzen Bildröhren recyclen, die um 
Röntgenstrahlung zu absorbieren, aus Bleiglas bestanden.
Wobei es bei den Jugos sogar schon ne Firma gibt, die bleifreies 
Kristallglas hinbekommen, habe ich letztens in einer Reportge gesehen. 
Was drin ist, verraten sie aber nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Was im Internet steht, stimmt.
> Immer.
> Wusste schon Göthe!

Der?
https://goethes.de/

von Jens M. (schuchkleisser)


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Harald W. schrieb:
> Der?
> https://goethes.de/

Neeeee
göthe.de, wie mans spricht!

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Der?
>> https://goethes.de/
>
> Neeeee
> göthe.de, wie mans spricht!

Der gute Mann heisst Göthe.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Lothar M. schrieb:
> Ich finde die Wirkung dieser Kupferbandagen auf Dächern sehr
> eindrucksvoll.

Es wird geschrieben, dass man diese nicht einsetzen soll, wenn die 
Dachrinne aus Zinkblech ist.

> Wenn die schon hartnäckiges Moos so durchschlagend
> vernichten, dann möchte ich nicht wissen, was diese ausgespülten
> Kupferionen in der freien Natur sonst noch alles umbringen können.

Als Türbeschlag hilft Kupfer gegen Bakterienübertragung.

Gerald B. schrieb:
> Wobei es bei den Jugos sogar schon ne Firma gibt, die bleifreies
> Kristallglas hinbekommen, habe ich letztens in einer Reportge gesehen.
> Was drin ist, verraten sie aber nicht.

Toll, die dürften dann in die Spülmaschine, wo klassisches Kristallglas 
nach wenigen Durchläufen blind wird?

von Christian B. (luckyfu)


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Harald W. schrieb:
> Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, d. h. der Mensch benötigt
> Kupfer, um zu überleben.

Gleichzeitig benötigt der Körper es aber eben nur in kleinster Menge, 
Spuren halt. Wird es zu viel, droht eine Kupfervergiftung. Gleiches gilt 
für alle Spurenelemente. Ohne geht es nicht, aber zu viel ist in der 
Regel genauso tödlich. Das hat Paracelsus im 16. Jahrhundert schon 
niedergeschrieben.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Normal war, daß sich die Dinger mit einer mehr oder weniger dicken
> Kalkschicht zugesetzt haben, was das Blei dann doch recht effektiv aus
> dem Wasser rausgehalten hat.

Mit einer Kalkschicht hat das überhaupt nichts zu tun. In den Bleirohren 
bildet sich durch chemische Reaktion mit im Wasser gelösten Ionen eine 
Schicht von schwerlöslichen Bleicarbonaten.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer W. schrieb:
> Bleicarbonat

Nah genug an Calciumkarbonat, um es "Kalkschicht" zu nennen ...

Wie auch immer: Bleirohre will man nicht. Vielleicht, um sie zu 
Silvester zum Bleigießen zu verwenden ...

von Harald W. (wilhelms)


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Harald K. schrieb:

> Vielleicht, um sie zu Silvester zum Bleigießen zu verwenden ...

Selbst da wurde das Blei inzwischen abgeschafft.

von Harald K. (kirnbichler)


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Harald W. schrieb:
> Selbst da wurde das Blei inzwischen abgeschafft.

Eben. Und damit man noch "richtig" Bleigießen kann und nicht dieses 
komische Ersatzzeug verwenden muss, greift man halt zum alten Bleirohr.

Früher war bekanntlich mehr Lametta -- das war auch bleihaltig.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Nah genug an Calciumkarbonat, um es "Kalkschicht" zu nennen ...

Die von dir genannte Kalkschicht, die das Rohr teilweise zusetzt, 
entsteht durch Ablagerung aus kalkhaltigem Wasser. Mit der durch 
chemische Reaktion entstehenden Passivierung der Bleirohren durch 
Bleikarbonate hat die nur gemein, dass es sich auch um Salze der 
Kohlensäure handelt.

: Bearbeitet durch User
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