Forum: PC-Programmierung Build script make.sh nennen?


von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ich habe neulich ein Software-Projekt gesehen, das mit einem Build 
Script Namens make.sh (und make.bat) ausgeliefert wurde.

Den Befehl "make" assoziiere ich stark mit einem Makefile, deswegen 
finde ich diesen Namen unpassend. Ich bin eher gewohnt, dass solche 
Scripte build.sh oder compile.sh heißen.

Wie sind da eure Erfahrungen?

von Rolf M. (rmagnus)


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Wenn ich ein Makefile habe, wozu dann das Skript? Und wenn nicht, warum 
nicht? ;-)

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Den Befehl "make" assoziiere ich stark mit einem Makefile, deswegen
> finde ich diesen Namen unpassend

Naja, keiner wird denken dass "make.sh" ein Makefile ist. Ich finde es 
völlig wurscht, make.sh ist als Name völlig in Ordnung. Es impliziert 
auch schön dass dort (indirekt) make aufgerufen wird.

Rolf M. schrieb:
> Wenn ich ein Makefile habe, wozu dann das Skript?

Grade zum Crosscompilen sind gerne mal eine Menge Optionen & 
Umgebungsvariablen für make nötig, oder auch Aufrufe an Packagemanager 
wie conan.io oder vcpkg... Die würde man typischerweise in ein 
Build-Script verpacken.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Steve van de Grens schrieb:
> Ich bin eher gewohnt, dass solche
> Scripte build.sh oder compile.sh heißen.

Dann benenn' es halt bei dir um.

> Wie sind da eure Erfahrungen?
So wie ich das sehe, scheint fast jeder Depp von Informatiker extrem 
drauf abzufahren, irgendein Buildsystem oder irgendwas, was 
Dokumentation "automatisiert" erstellen koennen soll, zum Segen der 
Menschheit unbedingt entwickeln zu muessen.
Naja, sollnse halt...Man muss och joenne koenne.

Gruss
WK

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Dergute W. schrieb:
> So wie ich das sehe, scheint fast jeder Depp von Informatiker extrem
> drauf abzufahren, irgendein Buildsystem oder irgendwas, was
> Dokumentation "automatisiert" erstellen koennen soll, zum Segen der
> Menschheit unbedingt entwickeln zu muessen.

Manager wollen regelmäßige Arbeitsschritte möglichst weit automatisiert 
haben, um Fehler zu vermeiden, um schnell liefern zu können, und neues 
Personal schnell arbeitsfähig zu haben. Ich denke, das macht schon Sinn.

IT Fachleute automatisieren ihren eigenen Job weg. Das war schon immer 
so. Man sieht aber auch, das die Branche sehr Kreativ darin ist, sich 
immer wieder neue Arbeit zu schaffen. Cloud Computing ist da ein 
Paradebeispiel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich bin eher gewohnt, dass solche Scripte build.sh oder compile.sh
> heißen.

Heißen sie oft, ja. Aber ist auch völlig egal hier, denn make.sh kann 
man nur explizit als make.sh aufrufen, sodass die Sache klar ist – 
anders als ein make.bat, welches man auch einfach als "make" aufrufen 
könnte.

von Rolf M. (rmagnus)


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Niklas G. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Wenn ich ein Makefile habe, wozu dann das Skript?
>
> Grade zum Crosscompilen sind gerne mal eine Menge Optionen &
> Umgebungsvariablen für make nötig, oder auch Aufrufe an Packagemanager
> wie conan.io oder vcpkg... Die würde man typischerweise in ein
> Build-Script verpacken.

Ich nehme heute eigentlich wenn's geht immer CMake. Da kann man solche 
Optionen drin unterbringen und dann mit ccmake, cmake-qt oder ggf. 
eingebauten Funktionen der IDE schön komfortabel einstellen.

Dergute W. schrieb:
>> Wie sind da eure Erfahrungen?
> So wie ich das sehe, scheint fast jeder Depp von Informatiker extrem
> drauf abzufahren, irgendein Buildsystem oder irgendwas, was
> Dokumentation "automatisiert" erstellen koennen soll, zum Segen der
> Menschheit unbedingt entwickeln zu muessen.

Nicht zum "Segen der Menschheit", aber es ist halt ein grundlegendes 
Tool, um vernünftig arbeiten zu können, genauso wie ein 
Versionierungstool wie z.B. git. Das gehört einfach in den 
Werkzeugkasten eines Software-Entwicklers mit rein.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Das war schon immer
> so. Man sieht aber auch, das die Branche sehr Kreativ darin ist, sich
> immer wieder neue Arbeit zu schaffen. Cloud Computing ist da ein
> Paradebeispiel.

Wie viele Projekte wurden verkompliziert durch die Verwendung von 
Cloud-Plattformen statt eigener selbstverwalteter Server, und wie viele 
wurden dadurch vereinfacht? Ich kenne nur solche der letzteren Art.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Niklas G. schrieb:
> Ich kenne nur solche der letzteren Art.

Ich kenne beides, gute und schlechte Fälle.

Viele haben sich eine Cloud aufschwatzen lassen, obwohl dafür gar kein 
Bedarf bestand und die dorthin migrierte Software dafür schlecht 
geeignet ist.

In solchen Fällen bringt die Cloud unnötige Komplexität. Jemand, der 
meinen Chef beriet, sagte treffend: Tun sie sich das nur dann an, wenn 
sie es wirklich brauchen.

Die Möglichkeit, auf Knopfdruck horizontal zu skalierem ist zum Beispiel 
verlockend, aber wenn man sie nicht braucht, dann ist der damit 
verbundene Overhead eine ständige teure Last. Zudem ist es teuer, die 
Hoheit über die Daten zu behalten, wenn man einen der drei großen 
Dienstleister verwendet. Andererseits ist eigenes Personal zum Betrieb 
einer eigenen vernünftigen Cloud ebenfalls teuer. Zum Betrieb gehört ja 
auch, einen ziemlich hohen Stapel an abhängigen Programmen aktuell zu 
halten und sicher zu konfigurieren. Da ist ständig Bewegung drin.

Wenn du es schaffst, einem Mittelständischen Unternehmen eine Migration 
zu einer Cloud zu verkaufen, dann hast du damit gleich mehreren Leuten 
einen langfristigen Job besorgt. Denn so eine Cloud hält sich nicht 
selbst am Laufen.

Um auf den Auslöser dieser Seiten-Diskussion zurück zu kommen: Die IT 
versteht es ganz gut, Cloud System zu vermarkten und damit ihre Jobs zu 
erhalten. Als Programmierer bin ich ein direkter Profiteur dieses 
Wahnsinns.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Um auf den Auslöser dieser Seiten-Diskussion zurück zu kommen

Die ganze Cloud-Diskussion hat mit der Originalfrage rein gar nichts zu 
tun.

: Bearbeitet durch Moderator
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