Forum: Fahrzeugelektronik Unbekannter IC/µC - was koennte das sein


von Max (elmax)


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Hi,

habe an einem Autotacho einen IC oder µC welcher die Schrittmotoren fuer 
Drehzahl, Tank, etc ansteuert. Damit meine Ich direkt ansteuert, Ich 
sehe keine H-Bruecke oder aehliches, die Motoren sind direkt mit dem IC 
verbunden bzw. geroutet auf der Leiterplatte.

Um den IC/µC zu verstehen wuerde Ich gerne ein Datenblatt haben, Ich 
finde nicht mal etwas zu der Firma "TNS JAPAN".

Hat Jemand einen Tipp wie man herausfinden kann worum es sich bei dem 
Baustein handelt?

Dank und Gruß

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Das nennt sich ASIC und du bekommst dazu mit höchster Wahrscheinlichkeit 
keine Informationen. Dass es zudem ein 20 Jahre alter Baustein ist, wird 
die Suche sicher nicht vereinfachen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Selbst wenn du den Chip bekommst, fehlt dir dann noch seine Firmware.

von Max (elmax)


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Lothar M. schrieb:
> Das nennt sich ASIC und du bekommst dazu mit höchster Wahrscheinlichkeit
> keine Informationen. Dass es zudem ein 20 Jahre alter Baustein ist, wird
> die Suche sicher nicht vereinfachen.

Ja da hast Du, woher weißt Du das, dass der Baustein 20Jahre alt ist?

Allein dein Beitrag reicht mir vollkommen aus und hilft weiter, weil Ich 
die Bestaetigung weitere Anstrengungen in Form einer Suche zu 
unterlassen und aufs Reverse Engineering einzugehen. Meine Idee war den 
Baustein mit Information zu fuettern, damit Ich die Schrittmotoren in 
Abhaengigkeiten zu anderen Sensoren ansteuern kann. In dem Fall kommt 
eine H-Brueck rein und die Leiterbahnen zum Schrittmotor vom ASIC werden 
unterbrochen.

Danke schoen!

von Harald K. (kirnbichler)


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Max schrieb:
> woher weißt Du das, dass der Baustein 20Jahre alt ist?

Das kann man dem aufgedruckten Datecode 0338 entnehmen.

Die Platine sieht außerdem nicht aus wie etwas, was in den letzten fünf 
Jahren produziert wurde.

von Ein T. (ein_typ)


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Harald K. schrieb:
> Die Platine sieht außerdem nicht aus wie etwas, was in den letzten fünf
> Jahren produziert wurde.

Könntest Du einem Laien vielleicht bitte kurz erklären, woran Du das 
festmachst? Dankeschön!

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ein T. schrieb:
> Könntest Du einem Laien vielleicht bitte kurz erklären, woran Du das
> festmachst? Dankeschön!

Danke, das wüsste ich auch gerne

: Bearbeitet durch User
von Max (elmax)


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Harald K. schrieb:
> Max schrieb:
>> woher weißt Du das, dass der Baustein 20Jahre alt ist?
>
> Das kann man dem aufgedruckten Datecode 0338 entnehmen.
>
> Die Platine sieht außerdem nicht aus wie etwas, was in den letzten fünf
> Jahren produziert wurde.

Wie entschluesselt man in dem Kontext "0338"? Handelt es sich dabei um 
einen Standard das es sich lohnt es zu merken?

Danke.

von Andreas M. (andreas_m62)


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03 = 2003
38 = 38.Kalenderwoche

von Harald K. (kirnbichler)


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Ein T. schrieb:
> Könntest Du einem Laien vielleicht bitte kurz erklären, woran Du das
> festmachst? Dankeschön!

Unter anderem an der Bauform des ICs selbst. Rechteckige Flatpacks sind 
schon lange aus der Mode gekommen, heute sind die Dinge quadratisch und 
dünner, wenn man überhaupt noch Gehäuse mit Beinchen einsetzt.

Deutlich verbreiteter ist aber QFN oder BGA.

Abgesehen davon wird heute meistens ein feineres Rastermaß verwendet, 
Leiterbahnzüge sind feiner und passive SMD-Bauteile kleiner.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Max schrieb:
> Ich finde nicht mal etwas zu der Firma "TNS JAPAN".

Auf dem Gehäuse steht ja auch YNS ;-)

Harald K. schrieb:
> Abgesehen davon wird heute meistens ein feineres Rastermaß verwendet,
> Leiterbahnzüge sind feiner und passive SMD-Bauteile kleiner.

Stimmt, genau so wie die Aussage zu der Gehäuseform, natürlich.
Allerdings halt nur für Neuentwicklungen...
Es gibt auch immer noch sehr viel an Elektronik die schon seit 20, 30 
Jahren identisch (oder nur mit den allernotwendigsten) Veränderungen 
gefertigt wird.
Aber das sind dann doch meist Nischenlösungsprodukte. Bei einer 
Elektronikbaugruppe aus dem KFZ Bereich sind die Lebenszyklen sehr sehr 
viel kürzer. Ausser vielleicht es ist irgendein exotisches Arbeitsgerät 
(viel exotischer als ein normaler Bagger oder Radlader...)

Gruß
Carsten

von Max (elmax)


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Carsten S. schrieb:

> Auf dem Gehäuse steht ja auch YNS ;-)

Jo, sehr gut erkannt, habe Ich heute Abend auch erst erkannt.

Mal eine Frage in die Runde. Habe den Tacho auf meinem Tisch und steuere 
den besagten Schrittmotor nun mit einem µC an, was soweit klappt. Am 
Ende muss ich eine pcb fertigen und hoffen das die EMV-Teufel fern 
bleiben dann sollte es klappen - so die Idee.

Beim wegnehmen der Versorgungsspannung - je nach physikalischer Position 
des Schrittmotors - bleibt nun dummerweise der Zeiger stehen (:

Meine Fragen,
1. Wie machen das die Hersteller (ja wenn Ich nicht faul bin messe Ich 
mal am Tacho nach), dass das Abschalten erkannt wird und der 
Schrittmotor auf Anschlag faehrt
2. Werden beim Anschalten Impulse auf den Schrittmotor gegeben sodass er 
gegen Uhrzeigersinn auf Anschlag steht?

Gerade Frage 2 steht in meinem Interesse, dann programmiere Ich es in 
die Initialisierungsroutine mit ein.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Harald K. schrieb:
> Deutlich verbreiteter ist aber QFN oder BGA.

BGA aber wohl nur wenn es nicht
anders geht wegen dem Underfill.

Vanye

von Ein T. (ein_typ)


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Harald K. schrieb:
> Ein T. schrieb:
>> Könntest Du einem Laien vielleicht bitte kurz erklären, woran Du das
>> festmachst? Dankeschön!
>
> Unter anderem an der Bauform des ICs selbst. Rechteckige Flatpacks sind
> schon lange aus der Mode gekommen, heute sind die Dinge quadratisch und
> dünner, wenn man überhaupt noch Gehäuse mit Beinchen einsetzt.
>
> Deutlich verbreiteter ist aber QFN oder BGA.
>
> Abgesehen davon wird heute meistens ein feineres Rastermaß verwendet,
> Leiterbahnzüge sind feiner und passive SMD-Bauteile kleiner.

Okay, verstanden. Lieben Dank für die Erklärungen! :-)

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Max schrieb:
> Wie machen das die Hersteller (ja wenn Ich nicht faul bin messe Ich
> mal am Tacho nach), dass das Abschalten erkannt wird und der
> Schrittmotor auf Anschlag faehrt
> 2. Werden beim Anschalten Impulse auf den Schrittmotor gegeben sodass er
> gegen Uhrzeigersinn auf Anschlag steht?

Davon gehe ich mal aus.

Man könnte die Stromversorgung z.B. mit einem Kondensator ausreichend 
puffern und mit einer Diode dafür sorgen, dass er sich nicht in die 
falsche Richtung entlädt). Ein eigener Spannungsregler hinter dem 
Kondensator sorgt für das IC wiederum für stabile 3,3 oder 5V.

von Thomas P. (topla)


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Max schrieb:

> Meine Fragen,
> 1. Wie machen das die Hersteller (ja wenn Ich nicht faul bin messe Ich
> mal am Tacho nach), dass das Abschalten erkannt wird und der
> Schrittmotor auf Anschlag faehrt

Das Kombiinstrument hängt permanent an der Spannung (Klemme 30, 
Batteriespannung). Bei Zündung aus (abschalten) wird die Klemme 15 
spannungslos. Das erkennt der Controller und bringt die Zeiger in die 
Ausgangsstellung/Nullstellung.

Max schrieb:

> Meine Fragen,
> 2. Werden beim Anschalten Impulse auf den Schrittmotor gegeben sodass er
> gegen Uhrzeigersinn auf Anschlag steht?
Wurde vorher nur Klemme 15 und nicht Klemme 30 abgeschaltet, kennt der 
Controller die Zeigerstellungen und muss nichts tun. Bei Neustart (nach 
Klemme 30 spannungslos) wird mit Sicherheit die Nullposition aller 
Zeiger angefahren.
Manche Hersteller haben bei jedem Einschalten eine Funktion 
implementiert, die die Zeiger in die Enposition und dann wieder auf die 
Nullstellung bzw. den aktuellen Wert bringt. Wer es braucht...

Thomas

von Max (elmax)


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Thomas P. schrieb:

> Das Kombiinstrument hängt permanent an der Spannung (Klemme 30,
> Batteriespannung). Bei Zündung aus (abschalten) wird die Klemme 15
> spannungslos. Das erkennt der Controller und bringt die Zeiger in die
> Ausgangsstellung/Nullstellung.

Bingo, das ist die Loesung, so einfach kann es sein wenn man mitdenkt (:

Werde dafuer einen simplen Spannungsteiler mit 2 Widerstaenden nehmen um 
den Pegel auf 5V zu senken, ein GPIO wird abgefragt und bei Zustand 0 
faehrt der Motor auf Anschlag. Muss halt noch die Geschwindigkeit finden 
damit er mit den restlichen synchron runterfaehrt und als Konstante im 
µC ablegen.

Waere es schoener anstelle einem Spannungsteiler, eine Z-Diode oder 
Festspannungsregler als Pegelwandler 12V -> 5V zu verwenden?

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