Forum: Fahrzeugelektronik Drehstromlichtmaschine Gleichrichterdioden defekt => Ersatz?


von T. S. (d-platoon)


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Hallo zusammen,

an der Lichtmaschine eines meiner Fahrzeuge haben sich die Dioden des 
Gleichrichters in die ewigen Jagdgründe verabschiedet.
Bzw. nicht ganz, sondern nur die drei von der "negativen Bank". Also 
diejenigen, bei welchen die Anode auf Masse liegt.
Es gibt die Teile zum einpressen ja zum nachkaufen. Allerdings haben 
die, die ich bisher gefunden habe Ø12,8mm und nicht wie meine Ø10,2mm.
Hat jemand eine Idee für einen Ersatz?

Ich dachte erst an Shottkys, aber die in der Leistungsklasse haben, so 
wie ich das gesehen habe, immer die Kathode am Gehäuse und das passt ja 
nunmal nicht...

Die LiMa hat 12V und 72A.
Hier noch eine Verständnisfrage: Muss ich die Dioden mit If auf die 72A 
auslegen? Ich bin mir gerade unschlüssig, wie sich die Ströme auf die 
Gleichrichtung auswirken. Beim B6U wird ja jede Diode nur 1/3 der Zeit 
leitend. Von daher sollte doch auch eine kleinere Diode ausreichen, 
oder?
Zumal für gut 70A ja auch etwas drickere Anschlussdrähtchen als bei 
meinen defekten Dioden notwendig wären.

Ach ja: auf den Dioden steht natürlich kein Typ - nur eine aufgedruckte 
67, was mich aber nicht wirklich weiter bringt.

Viele Grüße

P.S.: ich kann irgendwie leider gerade kein Bild mit anhängen :-/
Deswegen hier ein Link: 
https://www.hc-cargo.com/admin/public/getimage.aspx?image=/files/billeder/ecom/products/fg_photo/138808.jpg&width=400&height=380&crop=5

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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T. S. schrieb:
> Ich dachte erst an Shottkys

Moderne LiMa haben 35V Zener

https://www.lima-shop.de/Lichtmaschinen-Dioden/

von T. S. (d-platoon)


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Michael B. schrieb:
> T. S. schrieb:
>> Ich dachte erst an Shottkys
>
> Moderne LiMa haben 35V Zener
>
> https://www.lima-shop.de/Lichtmaschinen-Dioden/

Danke, auf der Seite war ich auch schon. Allerdings sind das alles 
welche mit Ø12,8mm. Die passen leider nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wie willst du eigentlich die eingepreßte Diode rausbekommen?

von Michael B. (laberkopp)


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von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Abdul K. schrieb:
> Wie willst du eigentlich die eingepreßte Diode rausbekommen?
Ähmmm....
Raus drücken?

von T. S. (d-platoon)


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Abdul K. schrieb:
> Wie willst du eigentlich die eingepreßte Diode rausbekommen?

Geht recht einfach - auf die Werkstattpresse damit, eine passende Nuss 
unter die Diode und oben mit einem Durchschlag drücken, dann flutscht 
die recht entspannt raus. Aber nur drücken - hämmern mögen die nicht.

Aber ich hab jetzt nochmals groß rumgesucht - ich bekomme die ganze 
Gleichrichterplatte für gut 5,- (und da Amazon mal wieder nen 
Gratismonat Prime angeboten hat, sogar mit kostenlosem Versand). Da mach 
ich keinen großen Aufwasch und hab das Ding bestellt.

Dennoch danke für eure Antworten!

von Andrew T. (marsufant)


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T. S. schrieb:
> Geht recht einfach - auf die Werkstattpresse damit, eine passende Nuss
> unter die Diode und oben mit einem Durchschlag drücken, dann flutscht
> die recht entspannt raus. Aber nur drücken - hämmern mögen die nicht.

Werkstattpresse ist exakt der richtige Ansatz.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Andrew T. schrieb:
> Werkstattpresse

Schraubstock

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Ähm, was hat das mit uC zu tun?

Bitte Admin verschieben.

von Martin S. (mmaddin)


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Thomas S. schrieb:
> Ähm, was hat das mit uC zu tun?

Nur am Rande, das Forum hier heißt "uc & Elektronik"!

von Thomas R. (thomasr)


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Michael B. schrieb:
> T. S. schrieb:
>> Ich dachte erst an Shottkys
>
> Moderne LiMa haben 35V Zener
>
> https://www.lima-shop.de/Lichtmaschinen-Dioden/

Wieso sind das Zenerdioden? Wo liegt denn da die Ansprechspannung? Bei 
der Angabe 12-300Volt würde ich auf völlig normale Si Dioden tippen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das sind Gleichrichterdioden, die auf die Zusatzfunktion 
Spannungsbegrenzung gezüchtet sind. So wird die Bordspannung vor 
Transienten geschützt.

von Thomas R. (thomasr)


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Dann muß das aber doch irgendwo angegeben werden? Woher soll ich wissen 
welche maximale Spannung ich dem Generator abverlangen kann?

Datenblatt?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das küngeln die Firmen über Requirements untereinander aus. Nicht immer 
fällt da am Ende ein zugängliches Datenblatt für uns ab!

ISO7637 offenbart da auch einiges. Geh mal von max 35V aus.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Woher soll ich wissen, welche maximale Spannung ich dem Generator
> abverlangen kann?

Ganz einfach, die Spannung, die auf dem Typenschild steht.

von Thomas R. (thomasr)


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Und was mache ich dann bei einem 42Volt Generator? Waren z.B. 
serienmäßig beim Transit für die elektrische Zusatzheizung verbaut. 
Original Bosch.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Und was mache ich dann bei einem 42Volt Generator? Waren z.B.
> serienmäßig beim Transit für die elektrische Zusatzheizung verbaut.
> Original Bosch.

Da wird nichts dran hängen, was mit Load Dump Probleme hat.

von Thomas R. (thomasr)


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Aber es muß doch für diese speziellen Dioden Datenblätter geben?

"Früher" haben wir aus Seriengeneratoren (Bosch) bis zu 80Volt 
rausgekitzelt (per MPPT und Wandler dann mehrere kW aus einem schnöden 
70A Generator) das war den Dioden völlig egal. Heute wäre das dann wohl 
Harakiri.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> "Früher" haben wir aus Seriengeneratoren (Bosch) bis zu 80Volt
> rausgekitzelt (per MPPT und Wandler dann mehrere kW aus einem schnöden
> 70A Generator) das war den Dioden völlig egal. Heute wäre das dann wohl
> Harakiri.

Früher konnte man ja auch mit falsch herum eingebauter Batterie
(Plus und Minus vertauscht) problemlos fahren. Seit es mehr und
mehr Elektronik im Auto gibt, muss man eben etwas gegen die
Störspannungen im Bordnetz tun.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jepp, das Radio mußte dazu passen😄

---
www.analog.com/media/en/technical-documentation/technical-articles/m139_ 
en-surge_stopper.pdf

Auf die Schnelle.

von Thomas R. (thomasr)


Angehängte Dateien:

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Würde mich wirklich interessieren.....

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Na einfach draufklicken. Hier nochmal als Anhang.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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https://www.diodes.com/assets/Datasheets/products_inactive_data/BZP61_62.pdf

https://www.semicon.sanken-ele.co.jp/sk_content/sg-c17vlz40r_ds_en.pdf


---
Die Leute hier, die im Autobereich arbeiten, könnten auch mal bisserl 
was posten. Warum muß ich das mühsam zusammensuchen. FAIL!

von Thomas R. (thomasr)


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Abdul, danke!

Allerdings wird daraus auch klar, daß es ganz verschiedene 
Ansprechspannungen geben kann, nicht nur 35Volt. Oder auch gar keine 
weil der Hersteller das anders löst (in den 90ern hatte BMW eine riesige 
Zenerdiode in der Zentralelektik)

In jedem Fall etwas gelernt.

von H. H. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Die Leute hier, die im Autobereich arbeiten, könnten auch mal bisserl
> was posten.

Da ist Verschwiegenheit eisernes Gesetz!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Aha. Ich habe also soeben Geheimwissenschaft veröffentlicht. Na 
hoffentlich geht das gut aus. Ich sehe es schon blau blinkend vorm Haus.

---
Die Norm für 12 V Versorgung scheint 35V zu sein.

BMW würde ich da jetzt nicht als gute Referenz sehen. Die blieben gerne 
auf dem Standstreifen liegen wegen Elektronik😂

von Unwichtig (noname_user)


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Harald W. schrieb:
> Früher konnte man ja auch mit falsch herum eingebauter Batterie
> (Plus und Minus vertauscht) problemlos fahren.

Glaubst du doch selber nicht, wie wurde der Motor dann angelassen, mit 
der Handkurbel? Fahren ginge vllt. schon, nur beim Anlassen wirds schon 
etwas hakelig wenn der Anlasser verkehrt herum dreht?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ente (das Auto)

Die Zündfunken dürften auch Probleme machen, Plasmaphysik.

von Ralf X. (ralf0815)


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Unwichtig schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Früher konnte man ja auch mit falsch herum eingebauter Batterie
>> (Plus und Minus vertauscht) problemlos fahren.
>
> Glaubst du doch selber nicht, wie wurde der Motor dann angelassen, mit
> der Handkurbel? Fahren ginge vllt. schon, nur beim Anlassen wirds schon
> etwas hakelig wenn der Anlasser verkehrt herum dreht?

Früher musste man öfter Autos anschieben oder anschleppen..
Problematisch wäre es nur, wenn der Scheibenwischer und Lüfter rückwärts 
laufen....
Und LM-Regler kann man dann auch auf jeden Fall wegschmeissen..

von H. H. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Aha. Ich habe also soeben Geheimwissenschaft veröffentlicht. Na
> hoffentlich geht das gut aus. Ich sehe es schon blau blinkend vorm Haus.

Wir werden alle gedingsblitzt werden, von den "Men in Car"!

von H. H. (Gast)


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Unwichtig schrieb:
> wenn der Anlasser verkehrt herum dreht?

Macht der aber nicht, ist ja ein Allstrommotor.

von Harald W. (wilhelms)


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Unwichtig schrieb:

> Glaubst du doch selber nicht, wie wurde der Motor dann angelassen, mit
> der Handkurbel? Fahren ginge vllt. schon, nur beim Anlassen wirds schon
> etwas hakelig wenn der Anlasser verkehrt herum dreht?

Warum sollte er? Da der Anlasser sowohl Feld- als auch Ankerwicklung
hat und deshalb ist er polunabhängig. Tja, Grundkenntnisse über die
Funktion von Motoren sind eben nicht "Unwichtig" :-) Das einzige
Teil, welches nicht funktionierte, war das Autoradio. Das war auch
die Fehlermeldung, mit der der Nachbar zu mir kam. Es hat bei mir
schon eine Weile gedauert, bis ich auf die Idee gekommen bin, mir
die Batterie anzusehen.

von Unwichtig (noname_user)


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Harald W. schrieb:
> Warum sollte er? Da der Anlasser sowohl Feld- als auch Ankerwicklung
> hat und deshalb ist er polunabhängig.

So viel zur Theorie, ich habe schon mehr als 1 Anlassermotor mal 
geprüft, nur weiß ich nicht mehr ob die auch anders herum drehen, ich 
glaube aber schon.

Aber das da von dir > Y

Harald W. schrieb:
> Das einzige Teil, welches nicht funktionierte, war das Autoradio.

Und was ist mit der Lichtmaschine, die kann wohl mitdenken und polt sich 
einfach um? Die arbeitet dann ggn. den Akku ....

von H. H. (Gast)


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Unwichtig schrieb:
> So viel zur Theorie, ich habe schon mehr als 1 Anlassermotor mal
> geprüft, nur weiß ich nicht mehr ob die auch anders herum drehen, ich
> glaube aber schon.

Also einfach keine Ahnung.


> Und was ist mit der Lichtmaschine, die kann wohl mitdenken und polt sich
> einfach um? Die arbeitet dann ggn. den Akku ....

Und auch hier.

Wohl noch nie eine Gleichstromlichtmaschine mit elektromechanischem 
Regler gesehen, geschweige denn verstanden.

von Harald W. (wilhelms)


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Unwichtig schrieb:

>> Warum sollte er? Da der Anlasser sowohl Feld- als auch Ankerwicklung
>> hat und deshalb ist er polunabhängig.

> So viel zur Theorie, ich habe schon mehr als 1 Anlassermotor mal
> geprüft, nur weiß ich nicht mehr ob die auch anders herum drehen, ich
> glaube aber schon.

Glauben heisst nicht wissen.

> Und was ist mit der Lichtmaschine, die kann wohl mitdenken und polt sich
> einfach um?

So isses bei Gleichstromlichtmaschinen. Ich war zwar auch etwas
erstaunt, als ich die Fehlerursache für das Nichtfunktionieren
des Radios gefunden hatte, aber da ich die Theorie kannte, war
es alles logisch. Mein Nachbar war übrigens mehrere Tage prob-
lemlos mit dem Auto zur Arbeit und zurück gefahren. Auch das
Radio funktionierte nach Umbau wieder. Anscheinend war dieses
durch eine Reihendiode o.ä gegen Falschpolung geschützt.

von Thomas R. (thomasr)


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Der Käfer hatte z.B. ursprünglich eine Gleichstromlichtmschine und die 
hat sehr wohl mit vertauschter Polarität funktioniert, der Anlasser 
sowieso. Da gerade die einfachen Autos damals keinerlei Elektronik 
hatten, war die Geschichte mit den vertauschten Batteriepolen relativ 
häufig. Allerdings brauchte man schon einen Hammer um die kleine Klemme 
auf den großen Batteriekopf zu bekommen.....

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> Der Käfer hatte z.B. ursprünglich eine Gleichstromlichtmaschine

Bei dem von mir geschilderten Fall handelte es sich um einen Käfer.

> Allerdings brauchte man schon einen Hammer um die kleine Klemme
> auf den großen Batteriekopf zu bekommen.....

Oder Schraubenzieher und Zange zum Aufbiegen.

von Thomas (kosmos)


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ein zu kleines Loch kann man doch passen aufbohren. Geht auf jeden Fall 
leichter als wieder zubohren.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> ein zu kleines Loch kann man doch passen aufbohren. Geht auf jeden Fall
> leichter als wieder zubohren.

Irgendwann möchte man ja die Batterie wieder richtig herum einbauen.
Und sei es nur, um wieder Radio hören zu können.

von Thomas (kosmos)


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muss man das verstehen? Es sollen doch defekte Dioden ersetzt werden. 
Man bohrt also die Löcher auf und presst dann dort neuen größeren rein 
und gut.

von H. H. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Man bohrt also die Löcher auf

Besser eine Reibahle nehmen, dann wird das Loch im Blech auch 
einigermaßen rund.

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