Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 25Hz High Side Switching


von E.F. K. (ef_k)


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Hallo, ich bin auf der Suche nach einem High Side Switch um 12V/4A zu 
schalten. Damit sollen auch 25kHz PWM Signale für Lüfter geschaltet 
werden können. Also ein High Side Equivalent zum VNP5N07 
(https://www.mouser.de/datasheet/2/389/vnp5n07-1852780.pdf). Vielleicht 
kennt da jemand was.
Vielen Dank schonmal im Vorraus

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Nimm einen Lüfter mit PWM Eingang.

von H. H. (Gast)


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BTS50055, BTS50080.

Aber mit 25kHz wird das nichts.

von E.F. K. (ef_k)


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Danke, sowas ähnliches hatte ich bereits gefunden. Gibt es irgend einen 
technischen Grund warum die meisten High Side Switcher so "langsam" 
sind?

von Clemens L. (c_l)


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E.F. K. schrieb:
> Gibt es irgend einen technischen Grund warum die meisten High Side
> Switcher so "langsam" sind?

Weil schnelle Switches nicht benötigt werden und teurer wären.

Je größer die maximale Spannung ist und je robuster der Schalter sein 
soll, desto dicker muss die Isolationsschicht zwischen Gate und 
Drain-Source-Kanal sein. Dies vergrößert die Gate-Kapazität und 
verlangsamt das Umschalten.

Mit einem höheren Gate-Strom könnte man das Umschalten beschleunigen, 
aber die meisten High-Side-Switches benutzen einen N-Kanal-MOSFET mit 
einer Ladungspumpe, die nicht viel Strom liefern kann.

Du könntest dir einen diskreten Switch aus einem P-Kanal-MOSFET und 
einem starken Gate-Treiber bauen.

von E.F. K. (ef_k)


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Ja da werde ich wohl nicht drum rum kommen. Hatte gehofft es gäbe eine 
simple integrierte Lösung mit den nötigen sicherheitsmechanismen (ESD, 
Überlast). :/

von H. H. (Gast)


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E.F. K. schrieb:
> Ja da werde ich wohl nicht drum rum kommen. Hatte gehofft es gäbe
> eine
> simple integrierte Lösung mit den nötigen sicherheitsmechanismen (ESD,
> Überlast). :/

Es gibt High-Side Gatetreiber mit Überlasterkennung.

von Peter D. (peda)


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Was willst Du mit 25KHz und 4A?
Die Elektronik der Lüftermotoren wird da durchdrehen.
Die 25kHz sind für den PWM-Eingang und da reichen 5V/1mA dicke aus.

von Michi S. (mista_s)


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E.F. K. schrieb:
> Damit sollen auch 25kHz PWM Signale für Lüfter geschaltet
> werden können.

Willst Du damit ein bereits vorhandenes PWM-Signal nur ein/aus-schalten 
oder soll der gesuchte High-Side-Switch die PWM erst erzeugen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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E.F. K. schrieb:
> Gibt es irgend einen technischen Grund warum die meisten High Side
> Switcher so "langsam" sind?
Weil es kaum Verbraucher gibt, die schneller geschaltet werden müssen. 
Und oft packen die in die langsame Umschaltzeit noch 
Überwachungsfunktionen wie Überstromabschaltung usw.

> für Lüfter
Ich frage nochmal, weil du es offenbar noch nicht gesehen hast: welche 
Lüfter willst du da mit PWM ansteuern? Oder ist das wieder so ein 
geheimes CIA Projekt?

von H. H. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Oder ist das wieder so ein
> geheimes CIA Projekt?

Ohne die deutschsprachigen Webforen könnten die schon lange dicht 
machen.

von Uuu B. (hansdampf2)


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E.F. K. schrieb:
> Damit sollen auch 25kHz PWM Signale für Lüfter geschaltet
> werden

Lüfter mit knapp 50W haben eine relativ große mechanische Trägheit, eine 
PWM von 10 … 100 Hz ist wahrscheinlich völlig ausreichend und das 
Problem mit dem Switch ist keines mehr. Ein SF150 (230V, 45/55W) kann 
sogar noch mit 0,2s Zykluszeit laufen, ohne das die Modulation akustisch 
hörbar wird. Die CIA nutzt übrigends keine Lüfter, sondern rauchlose 
Munition..

von H. H. (Gast)


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Uuu B. schrieb:
> Die CIA nutzt übrigends keine Lüfter, sondern rauchlose
> Munition..

Und ruchlose.

von E.F. K. (ef_k)


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Peter D. schrieb:
> Was willst Du mit 25KHz und 4A?
> Die Elektronik der Lüftermotoren wird da durchdrehen.
> Die 25kHz sind für den PWM-Eingang und da reichen 5V/1mA dicke aus.

Ja klar ist mir bewusst. Zur Erläuterung, das Ganze sollen 
"Powerausgänge" für ein Mikrocontrollerboard werden. Quasi ein RP-Pico 
der direkt ein Peltier-Element oder etwas in der Art und ebend auch 
Lüfter oder dergleichen ansteuern können soll. Aus den hier getroffenen 
aussagen entnehme ich, dass es sinnvoll währe die Funktionalität 
aufzuteilen. Also einpaar langsame "Hochstromausgänge" (4A) und einige 
PWM-Ausgänge mit 0.5A oder so. Die PWMs sollen von den 
3.3V-PWM-Ausgängen des RP2040 geschalten werden. Alles mit 12V

von E.F. K. (ef_k)


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Lothar M. schrieb:
> Ich frage nochmal, weil du es offenbar noch nicht gesehen hast: welche
> Lüfter willst du da mit PWM ansteuern? Oder ist das wieder so ein
> geheimes CIA Projekt?

Normale PC-Lüfter. Es geht aber eher darum flexible Ausgänge zu machen 
an denen sowohl hochstromige Peripherie als auch schnelle PWMs 
angeschlossen werden können.

von E.F. K. (ef_k)


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Michi S. schrieb:

> Willst Du damit ein bereits vorhandenes PWM-Signal nur ein/aus-schalten
> oder soll der gesuchte High-Side-Switch die PWM erst erzeugen.

Das PWM wird von einem RP2040 erzeugt. Es geht also darum dieses auf 12V 
zu übertragen

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die eierlegende Wollmilchsau also.

von Hmmm (hmmm)


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E.F. K. schrieb:
> Also einpaar langsame "Hochstromausgänge" (4A) und einige PWM-Ausgänge
> mit 0.5A oder so. Die PWMs sollen von den 3.3V-PWM-Ausgängen des RP2040
> geschalten werden. Alles mit 12V

E.F. K. schrieb:
> Normale PC-Lüfter.

Du weisst aber, dass Du auf den PWM-Eingang eines PC-Lüfters keine 12V 
(oder überhaupt irgendeine Fremdspannung) geben darfst?

von Rainer W. (rawi)


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Uuu B. schrieb:
> Lüfter mit knapp 50W haben eine relativ große mechanische Trägheit, eine
> PWM von 10 … 100 Hz ist wahrscheinlich völlig ausreichend

Steht doch im Titel: "25Hz"

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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E.F. K. schrieb:
> Es geht aber eher darum flexible Ausgänge zu machen an denen sowohl
> hochstromige Peripherie als auch schnelle PWMs angeschlossen werden
> können.
Tja, dann bist du ratzfatz im Abseits. Nämlich in dem Abseits, für das 
du deine eigene spezifische Lösung bauen musst (die eben sonst keiner 
hat), weil du deine eigenen Anforderungen hast (die eben sonst keiner 
hat).

Wenn ich in so einem Abseits stehe, dann überlege ich, ob mein Ansatz 
schon der Richtige ist und warum das ausser mir keiner braucht.

Wenn es aber nur ums "will ich" geht, dann sind solche Gedanken 
natürlich hinfällig.

von Uuu B. (hansdampf2)


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Lothar M. schrieb:
>> Es geht aber eher darum flexible Ausgänge zu machen an denen sowohl
>> hochstromige Peripherie als auch schnelle PWMs angeschlossen werden
>> können.
> Tja, dann bist du ratzfatz im Abseits.

Nicht unbedingt. Im Bild ein Auszug aus einem anderen Projekt - dort zum 
Zuschalten hoher Leistungen an einen Akku. Der "Open-Collector" OPV 
schaltet einen 50A-HEXFET. Es könnte auch mit 25kHz funktionieren, da 
der IRF4905 eine Rise bzw. Delay Time von unter 100ns aufweist. Wichtig 
wäre ein schnelles Umladen am Gate. Ob das mit dem angegebenen 
Widerstand realisierbar ist, käme auf einen Versuch an. Das 
Pegelshifting wäre mit dieser Schaltung grundsätzlich möglich.

von H. H. (Gast)


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Uuu B. schrieb:
> Im Bild ein Auszug aus einem anderen Projekt

Typischer Bastelwastelmurks.

von Uuu B. (hansdampf2)


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H. H. schrieb:
> Typischer Bastelwastelmurks.

Danke Dir für den konstruktiven Beitrag!

von Clemens L. (c_l)


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E.F. K. schrieb:
> Es geht aber eher darum flexible Ausgänge zu machen
> an denen sowohl hochstromige Peripherie als auch schnelle PWMs
> angeschlossen werden können.

Der Ausgang eines Gate-Treibers (z.B. UCC27517, und viele andere) ist 
schnell und hochstromig.

von Rainer W. (rawi)


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Uuu B. schrieb:
> Der "Open-Collector" OPV ...

Warum sagst du nicht "Comparator", so wie es im Datenblatt des TLC372 
steht?
Außerdem besitzt der einen Open-Drain Ausgang. Von BJT ist da weit und 
breit nichts zu sehen.

> Wichtig wäre ein schnelles Umladen am Gate. Ob das mit dem angegebenen
> Widerstand realisierbar ist, käme auf einen Versuch an.

Was wird da wohl passieren, wenn mehrere nF über satte 2k2 umgeladen 
werden sollen. So viel braucht man da nicht dran rumzuversuchen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Uuu B. schrieb:
> Im Bild ein Auszug aus einem anderen Projekt - dort zum Zuschalten hoher
> Leistungen an einen Akku.
Allerdings ohne jegliche der vielen Schutzschaltungen, die aus einem 
simplen Mosfet einen Smartswitch machen.

> da der IRF4905 eine Rise bzw. Delay Time von unter 100ns aufweist.
Mit der im Datenblatt angegebenen Schaltung nach Bild 10a, die aktive 
high- und low-Spannungen und einen niederohmigen Gatewiderstand mit 2R5 
hat.

> Wichtig wäre ein schnelles Umladen am Gate. Ob das mit dem angegebenen
> Widerstand realisierbar ist, käme auf einen Versuch an.
Man kann ausrechnen, in welche Richtung das Ergebnis des Versuchs geht: 
mit einem 2k2 Widerstand zum Entladen des Gates, das um die 2nF hat, 
kommt schon rechenrisch eine Abschaltzeit von um die 4µs heraus.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Ka warum der Hinweis noch nicht kam: https://www.ti.com/lit/slua618

25kHz ist doch kein wirkliches Problem. Im einfachsten Fall einen Gate 
driver der 18V kann (können sehr, sehr viele) und ein pmos der 20V 
gate-source aushält. Sowas gibt's und ist einmal ultra-exotisch.

Schnelle suche bei TME nach pmos mit mehr als 12V gate-source Spannung, 
sortiert nach Preis und 1. Type, die 4A verträgt: AO3407A (0.14€)

1. Bester gate driver bei jlcpcb, der 12v verträgt und auch 3V3 
eingangspegel mag: DGD0211C (0.3$)

Gate-Widerstad darfst du dir "überlegen"... Soll heißen, aufbauen und 
dann so bemessen, dass du EMV mäßig heimkommst.

73

von Mi N. (msx)


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von Hans M. (bauzi)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mal abgesehen von dem zu langsamen Bauteil mit Ein- und Ausschaltzeiten 
im 20µs Bereich (und 25kHz sind ja nur 40µs Zykluszeit) würde mir das 
"Obsolete Product" da am meisten zu denken geben...

: Bearbeitet durch Moderator
von Uuu B. (hansdampf2)


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Mein angegebenes Beispiel mit dem IRF4905 funktioniert so nicht bei 
25kHz - ein kurzer Test mit einem BS170 zur Ansteuerung zeigt, dass das 
Umladen der Gate-Kapazität nur per Widerstand zu lange dauert. Erst ab 
Frequenzen unterhalb von 5 kHz oder einem deutlich verringerten 
Widerstand (oder natürlich einem spezialisierten Treiber) schaltet der 
Hexfet halbwegs sauber durch. Die gelbe Linie ist die Ausgangsspannung 
(Last), die blaue die Gate-spannung am Hexfet. Unter Last brach die 
Spannung wegen zu dünner Anschlussleitungen auf 9 V zusammen, daher 
stimmen die Amplituden in den Screenshots nicht so ganz.
War ja auch nur als Anregung gedacht ...

: Bearbeitet durch User
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