Forum: Markt [S] Exterm dünnen Draht 0.005-0.01mm


von Ste N. (steno)


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Für ein Projekt suche ich einen sehr sehr dünnen Draht, max. 0,01mm 
besser dünner. Es geht um die Restauration eines alten 
Okularschraubenmikrometers. Als Faden ist dort ein 0.08mm Draht verbaut, 
welcher im Okular wie ein dicker Balken erscheint. Es sieht auch so aus, 
als scheint er nicht Original zu sein und wurde schon mal ersetzt.

Kennt jemand so etwas, bzw. eine Bezugsquelle für Kleinstmengen. Ich 
benötige eingentlich nur 1-2cm, aber durch die Empfindlichkeit den 
dünnen Drahtes werden sicher mehrere Versuche fällig, daher besser ein 
längeres Stück von so 50cm am besten knickfrei. Irgend was 
Nichtrostendes wie Kupfer, Edelstahl oder sonstiges.

Gruß, Steffen

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von Bernd G. (Gast)


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Früher hat man für so etwas Spinnenfäden genommen.
Und warum muß es unbedingt Draht sein, warum geht keine Kunstfaser?

von Ste N. (steno)


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Ein Spinnfaden wäre sicher ideal, aber wie sollte ich sowas da rein 
bekommen. Kunststoff geht natürlich auch, mir ist da leider nichts in 
den Dimensionen bekannt.

von Robert K. (Gast)


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Carbonfaser

Eine Kohlenstoff-Faser oder auch -Filament hat einen Durchmesser von 
etwa 5–9 Mikrometer. (wikipedia)

von Klaus R. (klaus2)


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...kann man den Cu Draht nicht selbst dünner ziehen? Spinnfaden wäre 
auch mein Versuch - die äußeren vom Netz halten nur (sind auch dicker), 
kleben aber imho nicht!

Klaus.

von Ste N. (steno)


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Kohlefasergarn hatte ich auch gerade gefunden, einzelner 
Faserdurchmesser 0,0048mm. Jetzt ist die alles entscheidende Frage, 
woher bekommt man ein Restsück von wenigen cm Länge. Ich hatte nur 
Angebote von 1m für 160€ gesehen.

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von J. S. (jojos)


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Diesen Fädelstift habe ich bei Ali gekauft, der ist gestern gekommen:
https://de.aliexpress.com/item/32969115727.html

Lt. Beschreibung mit 0,02 mm Schweißdraht :), aber es war eine Rolle 
0,02 und eine 0,01 mm Draht. Selbst die 0,02 sind mir schon viel dünn, 
für die 0,01 mm habe ich gar keine Verwendung. Denn würde ich abgeben 
wenn du es damit probieren willst. Da ist nicht viel auf der Rolle 
drauf, es wird aber reichen. Ansonsten gibt es den Draht da auch einzeln 
ohne den Stift.

von Christian M. (likeme)


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Super dünne Fäden kann man mit dem 3D Drucker "ziehen". Einfach bisserl 
was manuell aus dem Extruder pressen und dann mit der Hand lang ziehen.

von J. S. (jojos)


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Stimmt, besonders TPU zieht sich wie Kaugummi.

hier noch der Link zum Draht selber:
https://de.aliexpress.com/item/32975590288.html

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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HF Litze besteht meines Wissens nach aus 0,1mm Einzeldrähten.

von 1N 4. (1n4148)


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Irgendein Erodierer in der Nähe? Die haben dünnste Drähte, tlw. <0,01mm.

von Malte J. (maltejahn)


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Hatte mal einen Wolframdraht 5um für ein Hitzdraht Anemometer benutzt. 
Vielleicht kommt man an so was ran. Verarbeitung war super...

von Oliver R. (orb)


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Grabbelkiste öffnen und ein paar kleine Relais raussuchen. Da ist ne 
ganze Spule mit dünnem Kupferdraht drin.

von Robert K. (Gast)


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Ste N. schrieb:
> Ich hatte nur
> Angebote von 1m für 160€ gesehen.

https://www.ebay.de/itm/155251979329

von Uli S. (uli12us)


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Kennst keine Blondine mit langen Haaren, die sind angeblich die dünnsten 
mit unter 1/10mm.

von ΜC N. (uc_nerd)


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Ich kann dir 0,04mm Cu Draht anbieten. Wird vermutlich aber zu dick 
sein.

von Max H. (nilsp)


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Dünnen Kupferdraht vom Lack befreien, und dann einfach in eine Ätzlösung 
oder Säure hängen bis die gewünschte Dicke erreicht ist?

Das müsste auch per Elektrolyse mit einfachem Salzwasser gehen. Ist 
vermutlich gleichmäßiger als das Ätzen weil es blubbert und sich dadurch 
kein Anodenschlamm absetzen kann.

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von Gerald B. (gerald_b)


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Bonddraht müßte vom Durchmesser in dem Bereich liegen. Ansonsten, Gold 
ist sehr weich und lässt sich ziehen. Frage mal bei einem Goldschmied 
nach, ob er dir ein paar cm passender Dicke ziehen kann.
Aber nicht nur einer, der Schmuck verkauft, sondern einer, der auch 
selber ws anfertigen kann ;-)

von Ste N. (steno)


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Uli S. schrieb:
> Kennst keine Blondine mit langen Haaren, die sind angeblich die dünnsten
> mit unter 1/10mm.

Ich hab selber dünnes Haar, gemessen 0,05mm. Ist viel zu dick.

Es wird jetzt wohl bei Carbon bleiben, das Angebot von ebay ist nicht 
schlecht.

Auch Danke an jojos für das Angebot, aber ich glaube selbst 0,01mm ist 
zu dick. Im Okular dieses Mikrometers ist eine Strichplatte eingeklebt, 
welche extrem feine Linen hat. Selbst mein 0,05mm dünnes Haar wirkt 
dagegen richtig dick. 1/10 davon wäre schon besser.

von Michael B. (laberkopp)


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Ste N. schrieb:
> Für ein Projekt suche ich einen sehr sehr dünnen Draht, max. 0,01mm
> besser dünner

Hier siehst du  was an Drahtdurchmessen möglich idt

https://schmelzleiter.de/herstellung/typologie-von-metalldraehten/84-feinstdraht

Bleibt fur unter 10um nur Wolfram oder Platin. Du wirst mit 10um Vorlieb 
nehmen müssen.

Neben Draht gibt es noch den echten Seidenraupenfaden um 6um, 
Kohlenstofffaser.

Wenn es dir also gelingt,,aus einem Seidenfaden ein ausreichend langes 
Stück zu isolieren, könnte das die billigste Quelle sein. Ich befürchte, 
der Faden wird sich je nach Deuchtigkeit lângen, muss also zum richtigen 
Zeitpunkt eingebaut werden.

https://www.e-periodica.ch/cntmng%3Fpid%3Dori-001%253A1969%253A14%253A%253A317

von Kurt A. (hobbyst)


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Polyester Nähgarn aufdrehen und eine einzelne Faser rausziehen. Es gibt 
auch Nähgarne die bestehen aus Endlosfasern

von Florian R. (Firma: TU Wien) (frist)


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Hi,
ich könnte dir Aramid Faserern schicken, ich denke die sind ca 10 µm 
dick. Sonst bei Goodfellow [1] schauen, CU Draht ab 1µm, nur zahlen will 
man das halt nicht...

Grüße
Flo

[1] https://www.goodfellow.com/

von Thomas (db8nr)


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Eventuell taugen Bonddrähte aus Gold, Alu, Kupfer und die gibt es für 10 
µm bis 500 µm Durchmesser.

von Sinus T. (micha_micha)


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Einen Glasstab in der Flamme erhitzen und dann schnell langziehen. Damit 
bekommst du beliebig dunne Fäden zustande. Ist zwar ein bischen Übung 
nötig, um den richtigen Erweichungsgrad zu erwischen und die richtige 
Ziehgeschwindigkeit, aber das Handling hinterher ist ziemlich einfach: 
die richtig dünnen Glasfasern sind biegsam, können mit der Schere 
geschnitten werden und wenn was schief geht, kannst du immer wieder neue 
machen.

Edit: und sie sind gerade, was ja bei dir auch nicht unwichtig ist

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Malte J. schrieb:

> Hatte mal einen Wolframdraht 5um für ein Hitzdraht Anemometer benutzt.
> Vielleicht kommt man an so was ran. Verarbeitung war super...

Wie dick sind denn die Glüfäden von Glülampen? da kommt man doch
am einfachsten billig an kleine Längen.

von Martin S. (sirnails)


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Weil's noch nicht gesagt wurde: Heißklebepistole. Einfach etwas 
rausdrücken, und dann den Faden lang ziehen. Erfahrungsgemäß lässt sich 
das sehr dünn gestalten.

Wäre zumindest einen Versuch wert, weil so ein Ding fast jeder daheim 
liegen hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Wie dick sind denn die Glüfäden von Glülampen? da kommt man doch
> am einfachsten billig an kleine Längen.

Klar, und dann gerade kloppen oder was ?

von J. T. (chaoskind)


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Michael B. schrieb:
> Klar, und dann gerade kloppen oder was ?

Leute mit Verstand ziehen den einfach gerade, dass du dafür ne Richtbank 
brauchst, wundert mich jetzt aber nicht großartig

von Harald W. (wilhelms)


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J. T. schrieb:

> Leute mit Verstand ziehen den einfach gerade, dass du dafür ne Richtbank
> brauchst, wundert mich jetzt aber nicht großartig

Ausserdem gibt es am Anfang und Ende der Glühdrähte
auch immer kurze, gerade Stücke.

von Peter N. (alv)


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Wolframdraht in Glühlampen ist doppelt gewendelt, außerdem ist dieser 
Draht recht spröde.
Man wir ihn kaum auf Länge glatt bekommen.

von Klaus R. (klaus2)


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Harald W. schrieb:
> auch immer kurze, gerade Stücke.

...von 1-2cm, ja sicher.

Klaus.

von J. T. (chaoskind)


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Peter N. schrieb:
> Wolframdraht in Glühlampen ist doppelt gewendelt, außerdem ist dieser
> Draht recht spröde.

In den Birnchen für Fahrräder ist der nur einfach gewendelt. Dünnen 
Draht durch die Wendel schieben, abknipsen und dann kannst den Glühdraht 
abziehen wie von ner Garnrolle.

von Michael B. (laberkopp)


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J. T. schrieb:
> Leute mit Verstand

Leite die das schon mal probiert haben müssen dir leider erzählen, dass 
deine Milchmädchenvorstellung in die Hose geht weil der Draht sofort 
bricht.

Warum wird hier ständig das blaue vom Himmel herunterphantasiert.

Du solltest in deinem Leben mehr TUN und weniger PALAVERN.

von J. S. (jojos)


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Der Glühdraht ist mit Sicherheit deutlich dicker, meine 20 µm sind kaum 
kaum zu sehen dagegen. Der reißt auch sehr schnell, die Grenze zwischen 
gespannt und durch ist da sehr eng beieinander.

von Uli S. (uli12us)


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Mal ne verrückte Idee, wie wärs, ein ganz dünnes Blech hochkant 
einbauen. Vielleicht rechts und links ein rechtwinkliges Klötzchen an 
dem du das festpappst. Alufolie ausm Supermarkt ist normalerweise recht 
dünn. Es gibt auch Kupferfolie mit 0,01mm zu kaufen.Da müsstest du halt 
mit scharfer Schere, Skalpell oder ähnlichem nen ganz schmalen Streifen 
abschneiden.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Kohlefaser-Rovings hab ich hier rumliegen, da könnte ich nen Meter 
abschneiden und schicken.

Wolfram-Draht ist für gewöhnlich spröde, der bricht eher, als das man 
abwickeln kann.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Michael B. schrieb:
> Leite die das schon mal probiert haben müssen dir leider erzählen, dass
> deine Milchmädchenvorstellung in die Hose geht weil der Draht sofort
> bricht.

Komisch dass ich das schon exakt so praktiziert hab. Wenn du das 
Leuchtobst nach dem öffnen des Glaskörpers nochmal anmachst, ja dann 
wird der Glühfaden tatsächlich unhändelbar spröde. Ist dann aber auch 
kein Wolfram mehr.

von J. T. (chaoskind)


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So gerade nochmal probiert. Das Drahtdurchstecken kannst dir sogar 
sparen. Ein Ende abkniepen, und gefühlvoll gerade ziehen. Dabei drauf 
achten, das die einzelnen Wendeln nicht umschlagen, wenn er knickt, 
bricht der Draht tatsächlich recht leicht. Wolfram ist halt recht 
spröde, aber eben nicht unhändelbar, wie der Laberdepp meint.

Michael B. schrieb:
> Du solltest in deinem Leben mehr TUN und weniger PALAVERN.

Du solltest dir die Ratschläge, die du so rauslaberst, selbst mal zu 
Herzen nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd (bernd_mt-09)


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Uli S. schrieb:
> Mal ne verrückte Idee, wie wärs, ein ganz dünnes Blech hochkant
> einbauen. Vielleicht rechts und links ein rechtwinkliges Klötzchen an
> dem du das festpappst. Alufolie ausm Supermarkt ist normalerweise recht
> dünn. Es gibt auch Kupferfolie mit 0,01mm zu kaufen.Da müsstest du halt
> mit scharfer Schere, Skalpell oder ähnlichem nen ganz schmalen Streifen
> abschneiden.

So verrückt ist die Idee nicht. Im Tetrapack ist eine Alufolie, die ist 
circa 0,006mm dick. Die könnte man nehmen und dann hochkant einbauen, je 
dünner der Streifen geschnitten wird umso besser.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Glas und Heisskleber langziehen produziert
aber kaum gleichmässige Durchmesser

BTW

Chuck Norris bohrt da noch ein Loch in den gezeigten Draht
und macht daraus einen Schlauch

von J. T. (chaoskind)


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Bernd schrieb:
> So verrückt ist die Idee nicht. Im Tetrapack ist eine Alufolie, die ist
> circa 0,006mm dick. Die könnte man nehmen und dann hochkant einbauen, je
> dünner der Streifen geschnitten wird umso besser.

Da wird dann vermutlich das gerade schneiden ein Problem.
Den Streifen am Ende zwischen 2 Plastikscheibchen kleben/klemmen und 
runterschleifen. Quasi wie eine Probe die für Mikrotomschnitte 
vorbereitet werden.

von Michael B. (laberkopp)


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> Du solltest dir die Ratschläge, die du so rauslaberst, selbst mal zu
> Herzen nehmen

Und, wo sind deine gerade gereckten Wolframdrähte ?

Alles voller Spinner hier.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter N. schrieb:

> Wolframdraht in Glühlampen ist doppelt gewendelt,

In Kleinspannungslampen, z.B. Weihnachtsketten eher nicht.
Man sollte sich Lämpchen für 20mA oder weniger suchen.

> außerdem ist dieser Draht recht spröde.

Spröde wird er erst durch Gebrauch. Man sollte also neue Lämpchen
nehmen. Wie dick der Draht eines 20mA-Lämpchen abewr wirklich ist,
weiss ich auch nicht.

von J. T. (chaoskind)


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Vermutlich ist der Draht zu dünn um auf dem Bild gesehen zu werden....
Das Geheimnis ist sanftes ziehen und drehen gegen die Wendelrichtung.

von J. T. (chaoskind)


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P.s. gibt aber auch nicht mehr als n paar Zentimeterchen

von Ste N. (steno)


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Vielen Dank für die Unterstützung, hier sind ja wirklich gute Tips 
dabei. Aber ich glaube mir ist noch was besseres eingefallen. In meiner 
Wühlkiste habe ich noch eine Strichkreuzplatte aus einem Mikroskopokular 
gefunden. Wenn ich das Blech (in dem der Faden eingeklebt ist) etwas 
ausfeile passt die da gut rein. Ich hab die schon mal probehalber drauf 
gelegt, der Strich ist genau so dünn wie der von der schon eingebauten 
Platte. Und das gute ist, ich kann die Platte in Ruhe so justieren das 
beide Striche parallel zueinander sind und außerdem ist er absolut 
gerade und gleichmäßig.

Dazu hab ich auch gleich mal ne Frage. Wie bekommt man eigentlich so 
feine Gravuren in das Glas? Ich hab hier z.B. von Zeiss ein 
Objektmikrometer mit 1/100mm Einteilung, da schätze ich die Linienstärke 
max. auf 1-2µm. Da sind wir ja fast schon an der Grenze zur opt. 
Auflösung.

von J. T. (chaoskind)


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Aber ist ja klar, dass der Draht unmöglich zu bearbeiten ist, 
schlueßlich weiß ja jeder, das Glühwendeln direkt einbaubar aus dem 
Wolframerz gewonnen werden.

von J. T. (chaoskind)


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Ste N. schrieb:
> Ich hab hier z.B. von Zeiss ein Objektmikrometer mit 1/100mm Einteilung,
> da schätze ich die Linienstärke max. auf 1-2µm. Da sind wir ja fast
> schon an der Grenze zur opt. Auflösung.

Ist kein Wissen, nur geraten, aber evtl machen die das lithographisch.

von Walter T. (nicolas)


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Wie wird der Draht eigentlich gespannt, damit er bei verschiedenen 
Temparaturen immer noch gerade ist?

von Michael B. (laberkopp)


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J. T. schrieb:
> Aber ist ja klar, dass der Draht unmöglich zu bearbeiten ist,
> schlueßlich weiß ja jeder, das Glühwendeln direkt einbaubar aus dem
> Wolframerz gewonnen werden.

So einfach ist die Herstellung der Wendel nicht. Zumindest dünnerer 
Draht wird mit Kupfer umschlossen, dann gewendelt (direkt aneinander) 
und dann wird das Kupfer weggeätzt.

Weil weben der Draht eher ein Sinterbrocken als ein Draht ist

Aber dein geradegezogener sieht gut aus. Meiner in der Mitte meines 
Bildes, den habe ich gezogen (gereckt) bis er durchriss, danach hat er 
sich ein Stück zurückgewendelt. Wie du entgegen der Wendel gedreht haben 
willst, ist mir aber unklar.

von Gerald B. (gerald_b)


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J. T. schrieb:
> Ste N. schrieb:
>> Ich hab hier z.B. von Zeiss ein Objektmikrometer mit 1/100mm Einteilung,
>> da schätze ich die Linienstärke max. auf 1-2µm. Da sind wir ja fast
>> schon an der Grenze zur opt. Auflösung.
>
> Ist kein Wissen, nur geraten, aber evtl machen die das lithographisch.

Oder Lasergravur. Minimal erreichbare Strichbreite und Wellenlänge 
stehen in direktem Zusammenhang.

von Peter N. (alv)


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Ste N. schrieb:
> Dazu hab ich auch gleich mal ne Frage. Wie bekommt man eigentlich so
> feine Gravuren in das Glas? Ich hab hier z.B. von Zeiss ein
> Objektmikrometer mit 1/100mm Einteilung, da schätze ich die Linienstärke
> max. auf 1-2µm

Sind zwar nicht graviert, aber bei unseren Meßdias wurden Glasscheiben 
mit Metall bedampft und dann geätzt.

von Harald W. (wilhelms)


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Ste N. schrieb:

> Dazu hab ich auch gleich mal ne Frage. Wie bekommt man eigentlich so
> feine Gravuren in das Glas? Ich hab hier z.B. von Zeiss ein
> Objektmikrometer mit 1/100mm Einteilung, da schätze ich die Linienstärke
> max. auf 1-2µm. Da sind wir ja fast schon an der Grenze zur opt.
> Auflösung.

Das man auch deutlich feinere Strukturen bis in den Nanometerbereich
hinein herstellen kann, sieht man ja bei der Chipherstellung. Also
Photomaske aufbringen, belichten und ätzen. Mit der Vermessung derar-
tiger Strukturen im Nanometerbereich und daruter habe ich mich früher
beruflich beschäftigt.

von J. T. (chaoskind)


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Michael B. schrieb:
> So einfach ist die Herstellung der Wendel nicht. Zumindest dünnerer
> Draht wird mit Kupfer umschlossen, dann gewendelt (direkt aneinander)
> und dann wird das Kupfer weggeätzt.

Das wusste ich tatsächlich nicht, danke dafür. Ich freue mich übrigens 
zu sehen, das es von dir auch eine freundliche Version gibt. Ich weiß, 
ich bin in letzter Zeit oft auch trampelig unterwegs, aber ich sehe bei 
dir leider öfters mal, dass du deinem (Nick)Namen alle Ehre machst, und 
im Brustton der Überzeugung unhaltbares raushaut.

Michael B. schrieb:
> Aber dein geradegezogener sieht gut aus. Meiner in der Mitte meines
> Bildes, den habe ich gezogen (gereckt) bis er durchriss, danach hat er
> sich ein Stück zurückgewendelt.

Es ist zugebenermaßen friemelig, ich greife das Ende mit ner winzigen 
Spitzzange mit planen Backen, ziehe langsam in die Länge und drehe aus 
dem Handgelenk gegen die Wendel. Da mein Handgelenk leider 
drehwinkelbegrenzt ist, muss man so ca alle halbe Umdrehung 
umgreifen/die Hand wechseln. Ich hab wohl auch Zuwenig gedreht, einmal 
ist er mir auch weggebrochen, und das kurze Ende in Bild blieb, das 
abgebrochene war knappe 3cm lang, aber beim Brechen hab ich wohl gezuckt 
oder so, und es fiel aus der Zange. Und so ein dünner Draht ist auf 
meiner Werkbank unfindbar. Ich denke, einen Baumstamm in den Grande 
Canyon werfen, würde einen maßstabsgerechten Vergleich darstellen. Halt 
ne grobe uralte Holzplatte mit Rillen.

Danke für die Blumen.

von J. T. (chaoskind)


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P.S.

Und ich wollte nicht noch eine weitere neue Birne schlachten, weiter 
oben wurde erwähnt, mit gebrauchten geht's nicht, das ist auch meine 
Erfahrung, die brechen schon beim sanften anhauchen, teilweise.

von Uli S. (uli12us)


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Einige andere Metalle kann man weichglühen, wobei man das glühen nicht 
zu wörtlich nehmen sollte, einfach weil der Bereich bei Buntmetallen nur 
minimal ist oder gänzlich unsichtbar. Das würde ich bei dem Draht 
einfach auch probieren. Im schlimmsten Fall passiert halt einfach gar 
nix.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Uli S. schrieb:
> Im schlimmsten Fall passiert halt einfach gar nix.

Oder der Draht verbrennt

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