Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Optokoppler LTV-844


von Hans-Joachim P. (hajo666)


Lesenswert?

Hallo,zusammen,

Ich habe ein Phänomen in meiner Steuerung entdeckt.
Möglicherweise ein EMV-Problem.

Hintergrund:
Es gibt ein kleines Netzteil von Meanwell APV-8W 12V (230/12V/8W)
Eigentlich ein Spielzeug. Aber für meine Anforderungen ausreichend.
Dieses Netzteil speist meine Steuerung mit 12V.
In dieser Schaltung befindet sich ein Optokoppler LTV-844.
Dieser steuert einen Spannungswandler für die Solaranlage (Inselbetrieb)
Die Steuerung funktioniert auch wie sie sie soll.

Ist der Wandler aus (Batterie unter Mindestspannung)
und ich meine Ständerbohrmaschine (230V 1-phasig) oder den Backofen in 
der Küche einschalte, bekommt der LTV-844 einen Fehlimpuls über das 
12V-Netzteil.
Er schaltet dann kurz durch, Schaltet den Wandler ein, welcher dann nach 
ca. 2 Sekunden wieder ausgeht.
Wenn ich die Schaltung mit einem Batterieblock betreibe, ist alles ok.
Der Störimpuls wird also vom Netzteil in die Schaltung importiert.
Mit dem Labornetzteil als Spannungsversorgung 12V das gleiche Problem.

Ich habe schon versucht etwas über Tiefpaßfilter zu googlen, aber das 
hat keinen Erfolg gebracht. Bezieht sich alles auf 230 V oder mehr bzw. 
für Audiotechnik und Frequenzweichen.

Ein Oszilloskop ist leider nicht vorhanden. Habe auch schon einen 
Kondensator (Elko) 680μF und einen 1,2k Widerstand eingesetzt, aber ohne 
Erfolg.

Wenn jemand einen Vorschlag machen kann wie ich des Problems Herr werde,
wäre ich glücklich.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Du könntest einen Schaltplan zeichnen und posten.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:

> Habe auch schon einen Kondensator (Elko) 680μF und einen
> 1,2k Widerstand eingesetzt, aber ohne Erfolg.

Elkos sind zum Ausfiltern von hochfrequenten Störungen eher nicht
geeignet. Da sollte man zusätzlich Kerkos parallel schalten.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> In dieser Schaltung befindet sich ein Optokoppler LTV-844.

Schaltpläne in Prosa lassen zu viele wichtige Details unklar, als daß 
man zielführend antworten könnte.
Außerdem sind das 4 Optokoppler in einem Gehäuse, welcher davon macht 
das Problem?

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Ein Oszilloskop ist leider nicht vorhanden.

Das wäre das Mittel der Wahl, also besorg dir eins.

> Ist der Wandler aus (Batterie unter Mindestspannung)
> und ich meine Ständerbohrmaschine (230V 1-phasig) oder den Backofen in
> der Küche einschalte, bekommt der LTV-844 einen Fehlimpuls über das
> 12V-Netzteil.

Dann wäre die erste Vermutung, dass sich die Störung leitungsgebunden 
über das 230V-Netz verbreitet. Ein anständiges Netzentstörfilter vor dem 
12V-Netzteil müsste dann helfen?

Bist du sicher, dass die Störung über den LTV-844 läuft?
Dann dürfte sie nicht auftreten, wenn du den Eingang vom OC 
kurzschließt.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Er schaltet dann kurz durch, Schaltet den Wandler ein, welcher dann nach
> ca. 2 Sekunden wieder ausgeht.

Und, wen stört das ?

von Hans-Joachim P. (hajo666)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier ein Auszug der Schaltung.
Die Optokoppler sind nicht das Problem. Das Problem sind wohl eher die 
Schaltspitzen aus dem Netz. Die müssen irgendwie herausgefiltert werden.
Offensichtlich ist die Elektronik zu empfindlich für diese Art 
Schaltspitzen.
Im Batteriebetrieb läuft ja alles.

Erklärung zum Schaltplan:
Die rote und schwarze Leitung kommen vom Netzteil.
Gelb ist die Steuerleitung vom Spannungswächter. Dieser arbeitet mit 
LM324 als Komparator und autark mit der Versorgungsspannung aus der 
Solarbatterie. (12V)

Hinweis zum Wandler:
Der Wandler hat auf der einen Leitung ein 12 V-Signal. Wenn es mit der 
2.Leitung kurzgeschlossen wird, schaltet der Wandler ein.

Ich habe noch einen X2 MKP 2,2 μF vom Induktionsfeld gefunden.
Leider auch keinen Erfolg zur Entsörung.

Werde wohl doch auf Batteriebetrieb umstellen anstelle des Netzteils.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Offensichtlich ist die Elektronik zu empfindlich für diese Art
> Schaltspitzen.

Die Schaltung ist großer Mist. C3 zwischen Kollektor und Emitter von Q3 
wird wird bei Ansteuerung unkontrolliert entladen. Sinnvoll wäre, das 
Signal am Eingang von Q3 zu filtern.

Michael B. schrieb:
> Und, wen stört das ?

Blöde Frage - Offensichtlich stört es den TO, sonst hätte er diesen 
Thread nicht eröffnet. Der Wandler soll sich dabei nicht einschalten - 
fertig.
Nimm das doch einfach zu Kenntnis.

: Bearbeitet durch User
von Hans-Joachim P. (hajo666)


Lesenswert?

Hier wird nichts gefilter, das ist eine reine Zeitverzögerung.
Sonst nichts.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Erklärung zum Schaltplan:
All das hat rein garnichts mit dem Optokoppler zu tun und natürlich 
sehen wir auch nicht was Q3 ansteuert, der bereits bei wenigen nA 
Basistrom aufsteuert weil da wirklich nichts ist was entstörend wirkt.

Hans-Joachim P. schrieb:
> Leider auch keinen Erfolg zur Entstörung.
WO 'entstörts' Du?
Du pflanzt wahllos Bauteile irgendwo hin und hast nicht verstanden was 
eigentlich das Problem ist.
10k parallel 10nF über BE von Q3 UND Q6.
Und klemm C3 raus. Was soll der eigentlich tun, außer Q3 kaputtmachen 
und Q6 bei jedem Furz auf der Versorgung aufsteuern?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Und klemm C3 raus. Was soll der eigentlich tun
Der macht das, was im Text darunter steht.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Und klemm C3 raus. Was soll der eigentlich tun
>
> Der macht das, was im Text darunter steht.

Allerdings sorgt er auch dafür, dass die Schaltung auf jeden kleinsten 
Mucks anspricht.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Allerdings sorgt er auch dafür, dass die Schaltung auf jeden kleinsten
> Mucks anspricht.

Was das Gegenteil ist was der TO bezweckt, daher die Frage.

von Enrico E. (pussy_brauser)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Offensichtlich ist die Elektronik zu empfindlich für diese Art
> Schaltspitzen.
> Im Batteriebetrieb läuft ja alles.

Dann stabilisiere doch einfach die Versorgungsspannung mit einem 100R 
Widerstand und einer 10V Z-Diode.

von Hans-Joachim P. (hajo666)


Lesenswert?

Hallo,Enrico,

danke für den Tip.
Werde ich mal ausprobieren.
Kann aber eine Weile dauern da ich die Platine abändern muß.

Viele Grüße

Hans

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hans-Joachim P. schrieb:
> Werde ich mal ausprobieren.
> Kann aber eine Weile dauern da ich die Platine abändern muß.
Du machst da jetzt aber nicht eine neue Leiterplatte, sondern fädelst 
schon die paar Bauteile in deinen Prototypen rein?

Enrico E. schrieb:
> Dann stabilisiere doch einfach die Versorgungsspannung
Wenn da jetzt nur nicht noch was über die Basis des Q3 reinkommt und den 
kurz mal aufsteuert...

: Bearbeitet durch Moderator
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.