Forum: PC Hard- und Software Ergibt eine 360° Consumerkamera schon Sinn oder sollte man noch warten.


von Smart U. (Firma: Kein smartes Heim) (smartunplugged)


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Mir ist schon klar, daß das keiner hier weiß.
Es geht um Vermutung und bestenfalls Begründung dafür, wann sich 
360°-CKs lohnen.

Wenn man sich nämlich die teuersten Consumerkameras ansieht, hat sich an 
der Bildqualität und -auflösung nicht viel getan, die A. ist nach wie 
vor bei 8K. Das ist enorm für ein 16:9 Bild, aber nicht, wenn damit 360° 
x 180° abgedeckt werden sollen.

Auch rauschen die Kameras stark im Dunkeln, ein Problem, das sie mit 
Actioncams teilen, sie sind eben für die Sonne gedacht.

Außerdem haben sie eine klar sichtbare Linie, an der beide Videos 
verbunden werden.

Aber.

Aber der Effekt in einer VR-Brille ist einfach genial, 360° Videos in VR 
auf Youtube zu schauen ist richtig toll.

Doch glaube ich, daß sie jetzt einfach noch nicht gut genug sind und 
vieleicht auch nie werden, weil es doch nach wie vor ein Nischenmarkt 
ist.

Was meint ihr

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


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Smart U. schrieb:
> Außerdem haben sie eine klar sichtbare Linie, an der beide Videos
> verbunden werden.

Das kommt auf die Kamera und Software an.
[Edit] Unter Umständen reicht bereits ein 180°-Video, siehe unten...

Smart U. schrieb:
> Doch glaube ich, daß sie jetzt einfach noch nicht gut genug sind und
> vieleicht auch nie werden, weil es doch nach wie vor ein Nischenmarkt
> ist.

Naja, hat für Actioncams den Vorteil, nicht immer aktiv auf das 
interessanteste Detail zielen zu müssen, was oftmals gar nicht möglich 
ist, weil der/die Protagonisten weiß Gott anderes zu tun haben als die 
Kamera zu bedienen.

Nachher kann man sich dann ein 2D interessanten Ausschnitt aus dem 
360°-Material raussuchen.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Smart U. (Firma: Kein smartes Heim) (smartunplugged)


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Achim M. schrieb:
> Nachher kann man sich dann ein 2D interessanten Ausschnitt aus dem
> 360°-Material raussuchen.

Einen rauschenden, unscharfen Ausschnitt in niedriger Auflösung.

von J.-u. G. (juwe)


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> Ergibt eine 360° Consumerkamera schon Sinn oder sollte man noch warten.

Smart U. schrieb:
> Außerdem haben sie eine klar sichtbare Linie, an der beide Videos
> verbunden werden.

Dann lieber noch warten, bis es 380°-Kameras gibt. Da dürfte dann dieser 
Übergang deutlich weicher sein.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Smart U. schrieb:
> Wenn man sich nämlich die teuersten Consumerkameras ansieht, hat sich an
> der Bildqualität und -auflösung nicht viel getan, die A. ist nach wie
> vor bei 8K. Das ist enorm für ein 16:9 Bild, aber nicht, wenn damit 360°
> x 180° abgedeckt werden sollen.

Die Auflösung definiert sich nicht nur durch den Bildsensor, sondern
auch durch das Objektiv. Da bei einem Fischaugenobjektiv pro Bildpunkt
nur ein kleiner Anteil des Objektivdurchmessers wirksam ist, sind
Objektive für Auflösungen, wie du sie dir vorstellst, riesig, sowohl von
den Dimensionen als auch vom Preis. Für 360° braucht man zwei davon, was
den Preis verdoppelt.

Ok, gebraucht sind sie natürlich billiger. Hier gibt es gerade ein
Schnäppchen (mit ein paar Kratzern):

  https://www.ebay.de/itm/175929962933

Mit viel Glück findest du auch irgendwo noch ein zweites Exemplar. Zwei
passende Kameras dazu gibt du sicher ebenfalls gebraucht zu kaufen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Smart U. schrieb:
> Außerdem haben sie eine klar sichtbare Linie, an der beide Videos
> verbunden werden.

Einen perfekten Übergang bekommt man auch nicht hin, da die Objektive 
dafür eigentlich im selben Punkt liegen müssten, was sie aber naturgemäß 
nicht können. Man kann diesen Fehler höchstens mit einer geeigneten 
Nachbearbeitung kaschieren.

Yalu X. schrieb:
> Ok, gebraucht sind sie natürlich billiger. Hier gibt es gerade ein
> Schnäppchen (mit ein paar Kratzern):
>
>   https://www.ebay.de/itm/175929962933
>
> Mit viel Glück findest du auch irgendwo noch ein zweites Exemplar.

Hm, Blende 4, nicht verstellbar.

> Zwei passende Kameras dazu gibt du sicher ebenfalls gebraucht zu kaufen.

Einen einigermaßen nahtlosen Übergang bekommt man damit aber schon auf 
Grund des sehr großen Abstands zwischen den Objektiven auch nicht hin.

von Smart U. (Firma: Kein smartes Heim) (smartunplugged)


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Sehr lustig, hat das Niveau von Volker Pispers, beeindruckende 
Beobachtungsgabe

von Achim M. (minifloat)


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Smart U. schrieb:
> Achim M. schrieb:
>> Nachher kann man sich dann ein 2D interessanten Ausschnitt aus dem
>> 360°-Material raussuchen.
>
> Einen rauschenden, unscharfen Ausschnitt in niedriger Auflösung.

Klar, wenn du aus einem 8K-Bild 320x240 rausschneidest ;)

Wenn du mit ein wenig Umgebung und Fischoptik aus resultierenden 180° 
FOV - was ich eigentlich meinte - leben kannst, weit weniger schlimm.

Wahrscheinlich solltest du noch warten.

mfg mf

von Markus K. (markus-)


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Smart U. schrieb:
> Wenn man sich nämlich die teuersten Consumerkameras ansieht, hat sich an
> der Bildqualität und -auflösung nicht viel getan, die A. ist nach wie
> vor bei 8K. Das ist enorm für ein 16:9 Bild, aber nicht, wenn damit 360°
> x 180° abgedeckt werden sollen.

Man muss dazu offensichtlich das Video in dieser Auflösung komprimieren 
können, d.h. es sollte idealerweise einen Chip geben, der das kann. Man 
bekommt das natürlich irgendwie hin, aber ich würden sagen, günstig wird
das, wenn die Smartphone-SoCs das können. Die können aber momentan nur 
8K.

Evtl. sind auch die Videocodecs ein Problem. H.264 scheint nur bis 4K zu 
gehen und H.265 bis 8K, aber ich habe keine Ahnung, ob die in der Praxis 
nicht vielleicht doch mehr können.

Man hat ja auch bei 30fps bereits 4Gigapixel/s. Da muss man auch von der 
Speicherbandbreite usw. sehr aufpassen was man tut.

> Auch rauschen die Kameras stark im Dunkeln, ein Problem, das sie mit
> Actioncams teilen, sie sind eben für die Sonne gedacht.

Man könnte größere Pixel nehmen, aber dann werden die Imager und die 
Objektive schon sehr groß.

Alternativ könnte man das per KI entrauschen, aber bei der Datenrate 
braucht man sehr viel Rechenleistung.

> Außerdem haben sie eine klar sichtbare Linie, an der beide Videos
> verbunden werden.

Ich habe eine insta360 X3, da bin ich in der Hinsicht eigentlich schon 
zufrieden.

> Aber der Effekt in einer VR-Brille ist einfach genial, 360° Videos in VR
> auf Youtube zu schauen ist richtig toll.

Nutzt sich der Effekt nicht ab?
Ich habe nur mal ein kurzes Video in einer VR-Brille gesehen. Da lief 
jemand an einem vorbei und dann rechts. Da hat man den Kopf gedreht und 
konnte dem hinterher schauen. Aber das ist ja unpraktisch. Ich will ja 
nicht die ganze Zeit nach rechts schauen. Es ist also wichtig, dass die 
Handlung meistens vorne stattfindet.

> Doch glaube ich, daß sie jetzt einfach noch nicht gut genug sind und
> vieleicht auch nie werden, weil es doch nach wie vor ein Nischenmarkt
> ist.

Es gibt auch so Rigs mit zB 6 GoPros drin. Wenn man 8K Kameras nimmt, 
die einen geeigneten Öffnungswinkel haben, dann könnte man damit 16K 
Video machen. Mit der geeigneten Software. Kolor hatte sowas und die 
sind dann von GoPro gekauft worden. Keine Ahnung, was aus der Software 
geworden ist.

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