Hallo zusammen! nach einiger Zeit des passiven Mitlesens habe ich mich gerade im Forum angemeldet. Ich bin im Zusammenhang mit der Suche nach einem neuen Lötkolben hier gelandet und habe mich durch die diversen Threads über KSGER-T12-Lötstationen geackert. Mittlerweile habe ich so eine Station mit integriertem Netzteil bei AliExpress gekauft. Das Modell ist Version 2.1. Es gibt ja viele Hinweise auf die sicherheitstechnischen Baustellen insbesondere der Netzteilplatine und deren Beseitigung. Allerdings ist die Netzteil-Platine meines Modells anders aufgebaut und ich bin daher etwas irritiert. Zur Info: meine PSU Platine trägt die Beschriftung V2.2-220610. Ich habe ein paar Fotos gemacht, ich hoffe, man kann die relevanten Dinge einigermaßen sehen. Es stellen sich mir ein paar Fragen und ich hoffe auf erhellende Antworten von Euch. 1. Der Kühlkörper überlappt nicht die Hochvolt-Leiterbahn in der Nähe des großen Elkos. Auch der Abstand zwischen den eingelöteten Aluminiumpfosten des Kühlkörpers und anderen Lötpunkten erscheint mir ausreichend. Aber: Die Leiterbahnen zu der Schottky-Diode selbst, die der besagte Kühlkörper kühlt, führen auf der Oberseite der Platine unter dem Kühlkörper durch. Ich gehe davon aus, dass das nicht so dramatisch ist, da die Diode ja nicht mit der Netzspannung gespeist wird. Liege ich da richtig? 2. Am anderen Ende des genannten Kühlkörpers befindet sich ein mittelgroßer Elektrolytkondensator. Dieser ist so eingelötet, dass er direkt eine Rippe des Kühlkörpers berührt. Ist das ein Problem bezüglich einer ungewollten zusätzlichen Erwärmung des Kondensators? Ich würde sonst zur Abhilfe die Rippe des Kühlkörpers abfeilen, damit sie den Kondensator nicht mehr berührt. 3. Die um die Platine herumführende GND-Leiterbahn auf der Rückseite der Platine erscheint mir dünner als bei der sonst üblichen Version des Netzteils. Ist sie trotzdem noch ausreichend? 4. Das Gehäuse ist bereits mit einem relativ dünnen schwarzen Kabel an PE angeschlossen. Ist das dick genug oder sollte ich eines mit größerem Querschnitt verwenden? 5. Seht Ihr noch weitere Probleme bei diesem Netzteil, die ich unbedingt beheben sollte? Viele Grüße Christoph
Christoph Ulrich schrieb: > Mittlerweile habe ich so eine Station mit integriertem Netzteil bei > AliExpress gekauft. Wenn Du die Hose voll hast, kaufe nicht in China. Hier kann niemand tief genug hineinschauen, insbesondere nicht in den Wandlertrafo. Also entweder vertrauen, vielleicht noch mit dem Isolationstester dran - oder raus und ein Netzteil aus vertrauenswürdiger Quelle einrüsten.
Danke für Deine Antwort! Mein Plan wäre, die offensichtlichen Fehler zu beseitigen und ansonsten zu vertrauen. Bezüglich des Trafos denke ich, dass im schlimmsten Fall der Controller eben abrauchen würde und eventuell noch die Lötspitze durchbrennt, bevor der Haus-FI anspringt. Oder sehe ich das zu locker? In den ja durchaus zahlreichen Threads habe ich zumindest bisher noch keine Erfahrungsberichte von Trafo-bedingten Problemen gelesen.
Christoph Ulrich schrieb: > Bezüglich des Trafos denke ich, dass im schlimmsten Fall der Controller > eben abrauchen würde und eventuell noch die Lötspitze durchbrennt, Beim klassischen Netzteil mit Trafo und Gleichrichter sorgt dieser dafür, dass die Kleinspannung vom Netz getrennt ist und man sie gefahrlos anfassen darf. Das ist beim Schaltnetzteil nicht anders, nur, dass er eben kleiner ist. Wenn dieser einen Isolationsfehler hat oder bekommt, kann die 12V-Seite einen Bezug zur Netzspannung bekommen. Das mögliche Risiko lässt sich minimieren, wenn die 12V mit dem Schutzleiter verbunden sind - aber, ob man das immer möchte? Ich bin ganz sicher kein notorischer Bedenkenträger, aber leider habe ich schon Chinakram gesehen, der mir Bedenken bereitet hat. Andererseits habe ich eine Heißluftstation, beim deutschen Händler gekauft aber trotzdem Made in China, wo ich einfach hoffe, dass nichts passiert. Vertraue oder eben nicht, ich glaube kaum, dass Du etwas verbessern kannst. Man kann auch im Internet stochern, wenn das Gerät serienmäßig gefährlich wäre, hätte sich das herumgesprochen.
Christoph Ulrich schrieb: > . Das Gehäuse ist bereits mit einem relativ dünnen schwarzen Kabel an > PE angeschlossen. Da wär ich nicht so sicher...
Christoph Ulrich schrieb: > PXL_20231122_200652264_2.jpg Kriechstrecken L-PE und N-PE sind auf der Platine nicht eingehalten. Abhilfe wäre, die PE-Leiterbahn von zweckentfremdetem Sicherungshalter bis zur Lötöse des Schalters zu entfernen. Ich würde die Kaltgerätebuchse um 180° verdreht einbauen und mit flexibler Litze neu verdrahten. Schalter, N und PE muss dabei leider mit längeren Litzen neu angeschlossen werden, aber was soll's. Schalter-L und Schalter-N können direkt vom Kaltgeräte-L/-N genommen werden. Die Leiterbahn unter dem Flyback-Schalttransistor-Kühlkörper ist auch schlecht. Wenigstens ein Mausloch könnte man in den Kühlkörper feilen. Schlimm sowas. mfg mf
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Danke Dir vielmals! Coole Idee mit der um 180 Grad gedrehten Buchse. In dem Zusammenhang kann ich dann die Erdung des Gehäuses auch nochmal mit einem gescheiten Kabel erledigen. Und die Kriechstrecken-Geschichte ist ja auch einigermaßen einfach zu lösen. Den Kühlkörper könnte ich grundsätzlich ja auch einfach etwas höher setzen, indem ich ihn auslöte und die Lötstifte auf der anderen Seite etwas weniger tief reinmache und ein neues Loch für die Befestigung bohre. In dem Zusammenhang dann auch noch die Kühlrippe kürzen, die den Elko berührt, oder ist das nicht so relevant?
Manfred P. schrieb: > Wenn Du die Hose voll hast, kaufe nicht in China. :-) Aber mal ernsthaft, wenn man schon im Vorfeld Kenntnis von mehreren Schwächen hat, würde man wohl zu etwas anderem Greifen, oder?
Jürgen S. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Wenn Du die Hose voll hast, kaufe nicht in China. > :-) Das war jetzt von mir etwas zu bissig kommentiert? > Aber mal ernsthaft, wenn man schon im Vorfeld Kenntnis von mehreren > Schwächen hat, würde man wohl zu etwas anderem Greifen, oder? Für die unbedarften Käufer wird alle paar Monate im Fernsehen gewarnt, dass China böse und gefährlich ist. Das sehe ich zum Teil als übertrieben an, aber auch nicht generell abseits der Wahrheit. Wer hier im Forum über längere Zeit gelesen hat, wird den einen und anderen Thread zum Thema gesehen haben, es mangelt am Vertrauen gegen China-Netzteile. Da nun leider so ziemlich jede Elektronik von dort kommt, stellt sich die Frage, ob ein Gerät vom deutschen Händler wirklich besser / sicherer sein wird. Ich habe eine Heißluftstation ZD-939L, da klebt ein Typenschild von Reichelt drauf anstatt von Zhongdi. Kann mir Reichelt eine zuverlässige Fertigungsüberwachung gewährleisten? Nach Forenpalawer habe ich kontrolliert, dass der Schutzleiter bis zum Handteil durchgängig vorhanden ist, mehr kann ich nicht tun.
Manfred P. schrieb: > Wer hier im Forum über längere Zeit gelesen hat, wird den einen und > anderen Thread zum Thema gesehen haben, es mangelt am Vertrauen gegen > China-Netzteile. > Da nun leider so ziemlich jede Elektronik von dort kommt, stellt sich > die Frage, ob ein Gerät vom deutschen Händler wirklich besser / sicherer > sein wird. Ich denke, man kann in China durchaus beides: Ramsch UND Qualität. Mit Ramsch allein wird eine Nation kaum zur Industriemacht, die wissen ganz gut was sie tun. Und man weiß dort auch ganz gut mit Export von Ramsch richtig Geld zu verdienen. Es bleibt Lotterie dort einzukaufen, mangels Alternativen kommt man aber immer schwerlicher umhin.
Manfred P. schrieb: > Ich habe eine Heißluftstation ZD-939L, da klebt ein Typenschild von > Reichelt drauf anstatt von Zhongdi. Kann mir Reichelt eine zuverlässige > Fertigungsüberwachung gewährleisten? Wenn ein Gerät für den Import durch einen in der EU ansässigen Händler produziert wird, werden andere Maßstäbe an die Fertigungsqualität gestellt als wenn das Gerät für weltweiten Individualimport produziert wird (wie z.B. beim Kauf via eBay oder aliexpress). Der das Gerät importierende Händler klebt ein CE-Zeichen drauf, weil er der "Inverkehrbringer" ist und haftet damit für vom Gerät ausgehende Schäden. Daher ist der Händler auch aus reinem Selbstschutz daran interessiert, daß das Gerät den hierzulande üblichen Vorschriften entspricht. Daß eine "Qualität", wie auf den Bildern zu sehen, über einen in der EU ansässigen Händler vertrieben wird (und dieser Händler keine Eintagsfliege ist), ist daher mit einer gewissen Sicherheit auszuschließen. Bei Geräten gänzlich unbekannter China-Hersteller, die nur via aliexpress oder eBay vertrieben werden, würde ich darauf verzichten, irgendwas netzbetriebenes zu kaufen. Lötstationen für T12-Lötspitzen gibt es auch mit Anschluss für ein 24V-Netzteil. Das wiederum kauft man dann (als Versicherung) nicht via aliexpress & Co., sondern von einem in der EU ansässigen Händler. Auch wenn das Netzteil aus China kommt, wie es z.B. bei Meanwell-Netzteilen der Fall ist. Es gibt sogar T12-Lötkolben, bei denen die Regelektronik im Handgriff untergebracht ist, und an die man ein beliebiges Netzteil anschließen kann - auch ein altes Notebook-Netzteil mit 19V. Dann hat der Lötkolben zwar etwas weniger Leistung als er bei 24V erreichen würde, reicht aber für die meisten Lötarbeiten immer noch bestens aus.
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