Forum: Haus & Smart Home USV oder ähnliches gesucht


von A. Z. (donvido)


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Hallo,

ich habe in einem Schacht hinter meinem Haus eine Pumpe (1100W), die 
regelmäßig den Schacht leer pumpt.
Im Falle eines Stromausfalles muss sichergestellt werden, dass der 
Schacht nicht überläuft.
Ich suche also eine USV oder ähnliches, die in der Lage ist, die Pumpe 
über einen bestimmten Zeitraum zu betreiben.
Je nach Wetter läuft die Pumpe 2-3 mal am Tag und braucht so ca 60s bis 
der Schwimmer die Pumpe abschaltet (ist wohl ein bisschen 
überdimensioniert).
Mit 600Wh könnte die Pumpe mehrere Tage überbrücken.
Worauf muss ich achten, was könnt ihr mir empfehlen, hab ich noch was 
vergessen?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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A. Z. schrieb:
> Worauf muss ich achten

Auf den Anlaufstrom, der ist oft viel höher als die normale 
Stromaufnahme. Wenn du keine konkreten Daten hast und es nicht messen 
kannst, dann gehe mal vom 10-Fachen Strom aus.

Und dann solltest du bedenken, dass eine normale USB bei Stromausfall 
die ganze Zeit arbeitet und Akku-Strom verbraucht. Sei weiß nicht, wann 
die Pumpe laufen muss.

Vielleicht ist es praktikabler, anstelle eines elektrischen Puffers den 
Pumpensumpf zu vergrößern.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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A. Z. schrieb:
> Ich suche also eine USV oder ähnliches

Klingt mehr nach Notstromdiesel. Und nach einer neuen oder auf 
Sanftanlauf umgebauten Pumpe, die den Diesel nicht gleich abwürgt.
BTDT (Firma).

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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Hatte ich auch schon im Sinn, aber bei den kurzen Laufzeiten der Pumpe, 
muss das Aggregat sehr oft starten, da es keinen Sinn macht, wenn es die 
ganze Zeit durchläuft.

von (prx) A. K. (prx)


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A. Z. schrieb:
> sehr oft starten

Wie oft fällt bei dir denn der Strom aus?

Rechne den Fall ein, dass der Strom ausfällt, weil es nicht nur bei dir 
längere Zeit Hunde und Katzen in den Schacht regnet.

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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Hält sich bis jetzt in Grenzen. Längere Ausfälle gabs bis jetzt keine. 
Wohne aber noch nicht so lange hier (Neubau).

von Steve van de Grens (roehrmond)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wie oft fällt bei dir denn der Strom aus?

Und wie klein ist der Pumpensumpf, wenn er "sehr oft" geleert werden 
muss?

Ich bin wirklich dafür, das Problem an der Wurzel zu packen, anstatt 
einen Balkon dran zu bauen.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Sache mit dem Anlaufstrom war ein sehr konkretes Thema im 
Unternehmen. Die Pumpen im Hof hätten den neu beschafften Diesel (*) 
sofort abgeschossen. Erst hiess es Neubeschaffung der Pumpen, dann ging 
aber doch Umbau.

*: Gibt es Notstromdiesel mit ordentlich Schwungrad dran? ;-)

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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Steve van de Grens schrieb:
> wie klein ist der Pumpensumpf

Ist ein Betonringschacht (Durchmesser 1m) mit ca 700l
Der Hub vom Schwimmer der Pumpe ist aber kleiner.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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A. Z. schrieb:
> Ist ein Betonringschacht (Durchmesser 1m) mit ca 700l
> Der Hub vom Schwimmer der Pumpe ist aber kleiner.

Das bringt mich auf folgende Idee:

Installiere eine zweite Pumpe die direkt von der Batterie versorgt 
werden kann.

Ihr Schwimmer kommt über den bereits vorhandenen Schwimmer, so dass 
diese Ersatzpumpe nur bei akutem Bedarf eingeschaltet wird, wenn die 
Hauptpumpe versagt.

Dann brauchst du keine USV, sondern nur einen preisgünstigen Bleiakku 
und ein handelsübliches Ladegerät.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Steve van de Grens schrieb:
> Dann brauchst du keine USV, sondern nur einen preisgünstigen Bleiakku
> und ein passende Ladegerät.

Sind DC-Pumpen mit 1kW gut verfügbar? Das Problem ist ja der 
Wechselrichter. Mit dem wär das quasi eine Online-USV. ;-)

von C. D. (derschmied)


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Steve van de Grens schrieb:
> Und wie klein ist der Pumpensumpf, wenn er "sehr oft" geleert werden
> muss?

Nuja, ausgehend davon dass solche Pumpen in dieser Leistungsklasse ca 
100 Liter/min schaufeln, das Ding 3x am Tag für 60 sec läuft, dann komme 
ich auf etwa 300 Liter/ Tag.

Weiter ausgehend von einem Schacht aus Betonringen mit Aussendurchmesser 
80 cm ergibt das ca 1 Meter Füllstand am Tag der abgepumpt werden muss.

Steve van de Grens schrieb:
> Ich bin wirklich dafür, das Problem an der Wurzel zu packen, anstatt
> einen Balkon dran zu bauen.

Sehe ich auch so.

A. Z. schrieb:
> ich habe in einem Schacht hinter meinem Haus

Da sollte genug Platz sein um ein größeres Reservoir unterzubringen. Mit 
den zur Stunde gegebenen Vorraussetzungen wird das mit USV schwierig.

DerSchmied

von Steve van de Grens (roehrmond)


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(prx) A. K. schrieb:
> Sind DC-Pumpen mit 1kW gut verfügbar?

Wer sagt denn, dass die Pumpe 1 kW haben muss? Lass sie doch ruhig 
langsamer arbeiten. In den Pumpensumpf passt doch locker eine ganze 
Badewanne.

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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C. D. schrieb:
> Mit
> den zur Stunde gegebenen Vorraussetzungen wird das mit USV schwierig

Kannst du das bitte begründen?

von A. Z. (donvido)


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A. Z. schrieb:
> ist wohl ein bisschen
> überdimensioniert

Steve van de Grens schrieb:
> Wer sagt denn, dass die Pumpe 1 kW haben muss?

Die Förderhöhe liegt bei ca. 3m

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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C. D. schrieb:
> Nuja, ausgehend davon dass solche Pumpen in dieser Leistungsklasse ca
> 100 Liter/min schaufeln, das Ding 3x am Tag für 60 sec läuft, dann komme
> ich auf etwa 300 Liter/ Tag.

Wenn dieses Wasser nicht nur von unten gespeist wird, sondern direkt 
oder indirekt auch von oben, sollte man nicht den Normalfall rechnen, 
sondern einen anhaltenden Wolkenbruch. Oder man akzeptiert dies als 
Super-GAU.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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A. Z. schrieb:
> Kannst du das bitte begründen?

A. Z. schrieb:
> Die Förderhöhe liegt bei ca. 3m

Salami-Taktik ist doof.

Förderhöhe 3m deutet auf anstehendes Grundwasser hin welches in den 
Keller drücken will, richtig? Da im Nachhinein baulich den Schacht zu 
vergrößern ist freilich enorm aufwändig und teuer.

Wenn die vorhandene Pumpe weiter genutzt werden soll wirst um Akku & 
Wechselrichter nicht umhin kommen, entsprechend zzgl Steuerung bzgl 
Stromausfall. Die Akkus über Jahre einsatzbereit vorzuhalten ist auch 
nicht billig,

Ev. könnte man auch über einen Generator mit Automatik-Start nachdenken, 
aber auch der will einen Akku, und dessen Ansteuerung will auch Saft 
haben.

Da hängt insgesamt einiges dran, eine 500€-Baumarktlösung wird es nicht 
geben.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Steve van de Grens schrieb:
> Auf den Anlaufstrom, der ist oft viel höher als die normale
> Stromaufnahme. Wenn du keine konkreten Daten hast und es nicht messen
> kannst, dann gehe mal vom 10-Fachen Strom aus.

Im Gartengrundstück läuft bei mir via WR eine Druckwasserpumpe, auch 1,1 
kW Förderhöhe 11 Meter. Der WR ist oberhalb 4kw und steckt das bequem 
weg, allerdings nuckelt der auch an 120 kg Blei.

: Bearbeitet durch User
von A. Z. (donvido)


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Ich hab mal eben die Zeit gestoppt.
Die Pumpe pumpt ca. 160l in 80s zieht dabei 3A.
Das macht 120l/min bei etwa 700W Leistung und 15Wh Verbrauch.
Es ist eine Makita p1110. Kennfelder gibts zur Pumpe leider keine.
Hier ein paar technische Daten:

Leistungsaufnahme
1100 W
Pumpleistung max.
250 L/min
Max. Fördermenge
15000 l/hr
Max. Förderhöhe
10 m
Max. Eintauchtiefe
5 m

In den Schacht läuft Schichtenwasser, dessen Menge stark Wetterabhängig 
ist.
Bei der aktuellen Witterung läuft relativ viel Wasser in den Schacht, im 
trockenen Sommer umso weniger. Da springt die Pumpe vlt einmal alle 3 
Tage an.
Der Wassereintrag durch direktes Regenwasser dürfte sich eigentlich in 
Grenzen halten.

Wenn ich einen Speicher mit 600Wh (12Vx50Ah) voll abfragen könnte, wäre 
die Pumpe in der Lage bis zu 40mal abzupumpen. Selbst wenn sie 5mal ab 
Tag laufen würde, könnte ich damit immernoch 8 Tage überbrücken. Das 
reicht mir ganz entspannt.

Hier hab ich mal auf die Schnelle einen WS aus dem Wohnwagenbereich.
Spricht da was dagegen?
https://womoshopping.com/TSI30-Sinus-Wechselrichter-3000W

(prx) A. K. schrieb:
> eine Online-USV

Als Offline-USV sollte das meiner Meinung nach vollkommen ausreichen.

von C. D. (derschmied)


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Steve van de Grens schrieb:
> A. Z. schrieb:
>> Worauf muss ich achten
>
> Auf den Anlaufstrom, der ist oft viel höher als die normale
> Stromaufnahme. Wenn du keine konkreten Daten hast und es nicht messen
> kannst, dann gehe mal vom 10-Fachen Strom aus.

A.Z. schrieb

Wenn ich einen Speicher mit 600Wh (12Vx50Ah) voll abfragen könnte, wäre 
die Pumpe in der Lage


Deine Rechnung hinkt also. Wenn die Pumpe läuft saugt Dir der WR an die 
75 bis 80 Ampere aus der Batterie, und das funzt nur wenn sie RANDVOLL 
ist. Bei teilentladenem Akku sinkt deren Spannung schnell unter einen 
Wert den der WR als Unterspannung interpretiert --> -Möööp- --> er 
schaltet ab.

Den Anlaufstrom, den die Pumpe haben will, versucht sich der WR aus dem 
Akku zu ziehen, und wenn da nicht genug kommt --> -Möööp- --> schaltet 
er ab.

Du wirst Akku & WR richtig fett überdimensionieren müssen, Kapazität in 
Ah  und der Leistungsbedarf der Pumpe lassen sich nicht 1:1 
gegenrechnen.

Zuverlässig und solide konzipierter Notstrom kostet richtig Geld, und in 
Deinem Falle kommen noch die Kosten für die Ansteuerung bei Stromausfall 
hinzu. Da ist schnell ein Monatslohn weg, und die Anlage steht trotzdem 
nur tot herum. Ein kleiner Benzinmoppel sollte es die paar Stunden über 
weit günstiger tun.

DerSchmied

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von Armin X. (werweiswas)


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Ich würde so eine Pumpe im Sammler versenken. Die läuft dann eben 30 min 
anstelle 2min, sollte wolh dennoch ausreichend sein.
https://www.fritz-berger.de/artikel/reich-tauchpumpe-twin-5776

Wenns ein bisschen schneller gehen soll dann eben die Folgende:
https://www.fritz-berger.de/artikel/tauchpumpe-power-jet-plus-12-v-weiss-7110

Deine 50Ah Autobatterie hat dann bei den angeforderten 5 - 6A eine 
nutzbare Kapazität von mindestens 40Ah gegenüber den vielleicht 25Ah bei 
Verwendung des Wechselrichters mit einem Eingangsstrom von 60 - 70A.

Bedenke auch, dass dein Schalter und die gesamte Notstromverkabelung 
ebenfalls auf den zu erwarteten Strom ausgelegt werden müssen.

von Roland E. (roland0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Steve van de Grens schrieb:
>> Dann brauchst du keine USV, sondern nur einen preisgünstigen Bleiakku
>> und ein passende Ladegerät.
>
> Sind DC-Pumpen mit 1kW gut verfügbar? Das Problem ist ja der
> Wechselrichter. Mit dem wär das quasi eine Online-USV. ;-)

Lenzpumpen aus dem Bootsbedarf. 24V und Bums...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Der Hybrid-Wechselrichter Solarix PLI-5800-48 (5kW Dauerlast, bis zu 
10kW kurzzeitig) von Steca/Kato (Preis ca. 900,-) und seine kleineren 
"Brüder" können auch als USV "missbraucht" werden - mit und ohne 
Solarmodule. Umschaltzeit bertägt ca. 10ms.

Benötigt wird nur noch ein entsprechendes Akku-Paket. So selten wie das 
System vermutlich gebraucht wird, können es sicher auch preiswerte 
Blei-Akkus sein ...

Steca/Kato ist nur ein Beispiel, was ich selber kenne, es gibt bestimmt 
auch andere Fabrikate, die das Gleiche können.

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Eine Bilgenpumpe aus dem Bootsbau. Kann Dauerbetrieb.

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt diese Pumpe auch mit reduzierter Leistung und Förderhöhe. Da das 
riesige Fördervolumen eh bei weitem nicht gebracht wird, seh ich das als 
vernünftigere Variante an, dann wär eine USV auch in der Lage den 
nötigen Strom zu liefern.

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