Hallo Leute, Ich verzweifle an einem Kondensator da ich nicht herausfinde was er macht. Vielleicht könnt ihr mir helfen ... Es geht um einen Schneckenantrieb in einem Pelletofen. Das ist ein BERGER LAHR RSM 63/8 FG. Ein Synchronmotor mit Baugröße 63 und 8 Poolpaaren, 230V bei 50/60Hz, 375/450 U/min bei 50/60 Hz. Ein Betriebskondesator von 0,36µF ist vorgeschrieben. Dies passt auch alles. Den Betriebskondesator mit 0,36µF finde ich auch auf dem Layout, das ist der Elko hinten auf der Platine (siehe Bild). Aber was macht dieser 2. Kondensator mit 3,15µF zwischen L1 und N also der Ansteuerung für die Platine ??? Für Infos besten Dank ...
Eine virtuelle Phase erzeugen, damit ein Drehfeld entsteht. -> Kondensatormotor
@Abdul K. Um ein Drehfeld hinzubekommen brauche ich den Betriebskondesator (Cb), das ist mir auch klar wie ich schrieb. Es geht um den 2. Kondensator .... @Carlos Der 2. Kondensator schluckt nur Funken ? Dient er der EMV, dann müsste er doch laut Datenblatt vom Motorhersteller benannt werden ? Oder dient er zum Schutz der Ansteuerungsplatine damit die keinen Spannungspeak abbekommt ? Darf dieser dann auch größer oder kleiner Ausfallen ?
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Michl schrieb: > Kondensator mit 3,15µF zwischen L1 und N Offensichtlich zur Funkentstörung. Parallelkompensation kommt hier ja kaum in Frage. Und dann muss der auch nicht genau die 3,15µF haben.
Michl schrieb: > Der 2. Kondensator schluckt nur Funken ? Ein kleiner Parallelkondensator i.d.R. kleiner als ein halber µF zwischen L und N schluckt Funken, ein größerer Parallelkondensator kompensiert induktive Blindwiderstände. EVU mögen keine Belastung der Leitungen durch Blindleistung = Hin- und Herschieberei von ungezähltem Strom = kein Verkauf. https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistungskompensation Bei Leuchtstofflampen, kleineren Motoren sinds wenige µF, bei größeren Maschinen je Leistung mehr, in Kraftwerken gibts richtig große Kondensatorenbänke. Michl schrieb: > Den Betriebskondesator mit 0,36µF finde ich auch auf dem Layout, das ist > der Elko hinten auf der Platine Falls Du den gelben auf den Fotos meinst, das ist kein Elko. Der weiße ist auch kein Elko, MKP steht bei WIMA (deutscher Hersteller) f. metallisierter Folienkondensator Polypropylen Sicherheitsklasse X2. Solche dienen als Anlaufkondensator aka Betriebskondensator aka Motorkondensator, je nach Motorschaltung. Hast Du denn Drehstrom oder warum schreibst Du L1 anstatt nur L? Mit der Salamitaktik und ohne den Plan genau zu kennen, wird Dir niemand genaues schreiben können.
Michl schrieb: > Hallo Leute, > Ich verzweifle an einem Kondensator da ich nicht herausfinde was er > macht. Vielleicht könnt ihr mir helfen ... https://www.se.com/de/de/brands/berger-lahr/ https://www.berger-positec.at/ueber-uns Frag mal GENAUSO an bei der Mailadresse, steht meistens irgendwo bei Kontakt oder im Impressum, vlt. gibts ja einen, der Zeit hat In der Vorweihnachtszeit geht manches, was sonst nicht geht. Viel Glück!
Hp M. schrieb: > H. H. schrieb: >> Offensichtlich zur Funkentstörung. > > Oder das Schaltbild stimmt nicht. Schau dir die Fotos und seine Skizze genau an, das passt schon so.
Carlos schrieb: > MKP steht bei WIMA (deutscher Hersteller) > f. metallisierter Folienkondensator Polypropylen Sicherheitsklasse X2. Das steht auch bei Wima nicht automatisch für X2.
Beitrag #7560903 wurde von einem Moderator gelöscht.
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten. @Carlos Natürlich hast du recht, sind jeweils MKP und MKP/PMF. Ich schrieb aus faulheit versehentlich allgemein Elko ... Kein Drehstrom, Phase und N. Salamitaktik ist natürlich quatsch und mag ich selber nicht, es ist ein Rika Rio Pelletsofen im Wohnzimmer und bei dem Motor mit den 2 Kondensatoren geht es um den Schneckenantrieb. Einen Schaltplan gibt es nicht, deswegen habe ich so viele Infos wie möglich mit reingepackt und die Verschaltung auf der kleinen Platine mit den 2 angelöteten Kondensatoren nachgezeichnet. Also von der Rika Hauptplatine gibt es einen Ausgang für die Förderschnecke, das sind die unteren 2 blauen Adern welche an die kleine Platine im Bild gehen. Hier liegt für eine bestimmte Zeit die Spannung 230V an und die Schnecke dreht und fördert somit Pellets in den Brennraum. Hintergrund der ganzen Geschichte war ein defekter Kondensator für den Gebläsemotor welchen ich nun austauschte. Dieser hatte nicht mehr die angegebene Kapazität und das Gebläse lief zu schwach. Nachdem Austausch fand ich nun die 2 Kondensatoren für die Schnecke und möchte die nun auch austauschen, dabei bin ich bei dem weißen Kondensator hängen geblieben weil es kein Anlaufkondensator ist. Dies war der Auslöser für die Frage hier im Forum. Die Kondensatoren sind 15 Jahre alt, das Gebläse läuft nun nach dem Tausch wieder 1a ... Der weiße dient also der Kompensation der Blindleistung da größer halbes µF, wieder was gelernt !.. Der gelbe Kondensator ist von der Firma Selectronic, dieser Typ aber nicht mehr gelistet und im Internet wurde ich nicht fündig. Ich werde die mal anschreiben ... Nochmals vielen Dank an alle !
Michl schrieb: > Der weiße dient also der Kompensation der Blindleistung da größer halbes > µF, wieder was gelernt !.. Etwas falsches gelernt.
Carlos schrieb: > Michl schrieb: >> Der 2. Kondensator schluckt nur Funken ? > > Ein kleiner Parallelkondensator i.d.R. kleiner als ein halber µF > zwischen L und N schluckt Funken, ein größerer Parallelkondensator > kompensiert induktive Blindwiderstände. EVU mögen keine Belastung der > Leitungen durch Blindleistung = Hin- und Herschieberei von ungezähltem > Strom = kein Verkauf. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistungskompensation War zumindest die Antwort von Carlos .... Also doch zum Entstören, Funken löschen ?
Hm, so eine Kombination habe ich noch nie gesehen. Kleine Betriebskondensatoren sind ja völlig normal weil von der Motorgröße/Leistung abhängig aber ein so großer Enstörkondensator? In 5% wäre der auch unnötig teuer..... Kann mir da jemand die Zusammenhänge erläutern?
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Thomas R. schrieb: > Kann mir da jemand die Zusammenhänge erläutern? Entwickler mit Halbwissen findet man in der Branche genug.
Auf "gut Glück" tauschen, kann auch bedeuten, sich "Knallfrösche" ins Haus zu holen, so das es nicht zuverlässiger wird, sondern das Gegenteil eintritt. Wenn also noch nichts streikt, dann hilft nur die Kapazität zu messen, und zu gucken, wie die sich zum aufgedruckten Wert verhält. Ein Überspannungsableiter (Varistor), ist was Langlebigkeit betrifft, erfolgversprechender, weil er einen Durchschlag mit Selbstheilung und Kapazitätsabnehme verhindert, als blind den Kondensator zu tauschen.
> Ein Überspannungsableiter (Varistor), ist was Langlebigkeit betrifft, > erfolgversprechender, weil er einen Durchschlag mit Selbstheilung und > Kapazitätsabnehme verhindert, als blind den Kondensator zu tauschen. Gerade das Gegenteil ist bei Varistoren der Fall. Nach einer Zahl Überspannungsereignissen können Varistoren in einen leicht leitenden Zustand übergehen und sich dann bis zur Entzündung erhitzen. Daher gibt es Varistoren die bereits intern mit einer Temperatursicherung ausgestattet sind, die dann den Stromfluss unterbricht. Selbstheilung gibt es z.B. bei MP-Kondensatoren, da brennt sich die Fehlerstelle frei und der Kondensator lebt mit geringerer Kapazität ungefährlich weiter.
Hans G. schrieb: > da brennt sich die > Fehlerstelle frei und der Kondensator lebt mit geringerer Kapazität > ungefährlich weiter. Die Betonung liegt auf "mit geringerer Kapazität". Je nachdem, wie gut der Fertiger seinen Prozess im Griff hat, welche Charge du erwischt hast und wie verseucht dein Netz mit Störnebel ist, passiert das mit stark schwankender Häufigkeit. Wenn jetzt der Varistor die Durchschläge abfängt, lebt der Kondensator entsprechend länger. Man kann und sollte dem Varistor eine Sicherung vorschalten, die bei Dauerleitung auslöst. Das kann man ja optisch anzeigen, damit man den Varistor austauscht und nicht abwartet, bis der Kondensator versagt. Ist alles eine Frage, wieviel Aufwand man treiben will. Angesichts der lächerlich zu nennenden Preise bei Bauelementen und der Wichtigkeit einer Heizung, sollte eigentlich der Entwicklungsing. beim Hersteller dieses Probem abfangen und nicht der Endkunde. Das ist eben der Unterscheid, zwischen Theorie und Praxis, den es eigentlich nicht geben sollte ;-)
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Kann mir da jemand die Zusammenhänge erläutern? > > Entwickler mit Halbwissen findet man in der Branche genug. Na dann laß uns doch mal teilhaben ;-) Ein Kondensator dieser Bauart und diesem Kapazitätswert an dieser Stelle ist ganz sicher KEIN Entstörkondensator. Bis zu welcher unteren Grenzfrequenz soll der denn dämpfen? Und vor allen Dingen: welche "Funken" denn? Da gibt es keinen Schalter oder Kommutator weit und breit.....
Gerald B. schrieb: > Auf "gut Glück" tauschen, kann auch bedeuten, sich "Knallfrösche" ins > Haus zu holen, so das es nicht zuverlässiger wird, sondern das Gegenteil > eintritt. > Wenn also noch nichts streikt, dann hilft nur die Kapazität zu messen, > und zu gucken, wie die sich zum aufgedruckten Wert verhält. > Ein Überspannungsableiter (Varistor), ist was Langlebigkeit betrifft, > erfolgversprechender, weil er einen Durchschlag mit Selbstheilung und > Kapazitätsabnehme verhindert, als blind den Kondensator zu tauschen. Also auf gut Glück tausche ich definitiv nichts, beim Gebläse wurde der Kondensator ausgebaut und geprüft, war von der Kapazität her n.i.O. und wurde getauscht, Gebläse läuft wieder 1a. Bei dieser Aktion tauchten die 2 Kondensatoren für die Schnecke auf, da diese beiden gelötet sind wollte ich erstmal Ersatz daheim haben bevor ich die Auslöte und dabei evtl. Beschädige oder sie sowieso defekt sind. Ja, die Schnecke läuft noch, wenn aber der Betriebskondensator nicht mehr die richtige Kapazität hat kann ja dadurch irgendwann eine Wicklung im Motor abrauchen ... Deswegen sehe ich einen Tausch schon als sinnvoll wenn die Kapazität nicht mehr passt !
Thomas R. schrieb: > Ein Kondensator dieser Bauart und diesem Kapazitätswert an dieser Stelle > ist ganz sicher KEIN Entstörkondensator. Was denn sonst? > Bis zu welcher unteren Grenzfrequenz soll der denn dämpfen? > Und vor allen Dingen: welche "Funken" denn? Genau deshalb: den hat einer eingebaut, der keine Ahnung hatte, was er da tut. Und sich deshalb locker um eine Zeherpotenz verhagelt. Die Alternative ist Schlamperei: der Kondensator wurde samt Wert von irgendwoher da in den Schaltplan reinkopiert und keiner hat sich was dabei gedacht. Die zweite Alternative ist, dass von den Dingern ein Restposten mit 10000 Stück aufgekauft wurde, und die einfach da verbraucht wurden, wo sie nicht "stören". Denn auch Blindleistungskompensation ist bei so einem winzigen Motörchen mit grade mal 11W eigentlich nicht angesagt: - https://www.pollin.de/productdownloads/D310683D.PDF Und wenn schon, dann nicht mit einem kapazitiven Blindwiderstand, der den induktiven Strom locker um das 5-fache "überkompensiert". Michl schrieb: > Bei dieser Aktion tauchten die 2 Kondensatoren für die Schnecke auf, da > diese beiden gelötet sind Ich würde interessehalber mal den C2 (einpolig) ablöten und schauen, was passiert. Mit >>99% Wahrscheinlichkeit merkt man gar nichts vom fehlenden Kondensator.
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Nur zur Vollständigkeit .. Habe von der Firma BERGER POSITEC (ehemals BERGER LAHR) eine Antwort bekommen. Meine Frage: "Ist der zweite Kondensator relevant, bzw. was ist dessen Aufgabe?" Die Antwort:" Die zweite Komponente ist ein Entstörkondensator (X oder Y Kondensator), der zwischen zwei Phasen oder zwischen Phase und Nullleiter eingesetzt wird, um Störsignale zu dämpfen, die in diesem Fall vom Motor abgegeben werden und sonst ins Stromnetz gelangen würden. Dieser Kondensator sollte nicht zwingend notwendig sein und wird i.d.R. von uns auch nicht bereitgestellt. Zur Anschlussbelegung der Lötkontakte bzw. der dargestellten Schaltungsskizze kann ich leider keine Auskunft geben." Bedeutet somit für mich das dieser 2. Betriebskondensator nicht für den Motor von der Firma Berger Lahr benötigt wird sondern nur vorsichtshalber von der Firma Rika hinzugefügt wurde, ebenso die kleine Platine. Somit KÖNNTE auch sein das die Kapazität falsch berechnet wurde vom Ofenhersteller ...
Michl schrieb: > Somit KÖNNTE auch sein das die Kapazität falsch berechnet wurde > vom Ofenhersteller ... Da wurde nichts berechnet.
Michl schrieb: > Habe von der Firma BERGER POSITEC (ehemals BERGER LAHR) eine Antwort > bekommen. Super, danke fürs Nachfragen und posten. H. H. schrieb: > Da wurde nichts berechnet. Sicher nicht.
@Lothar M. + H.H. Gern, alle Infos sollten geteilt werden, auch im Nachgang. Ziemlich sicher wurde nichts berechnet ... :-) Sobald ich Ersatz daheim habe werde ich die beiden Kameraden auslöten und durchmessen, ebenso dann auch ein Versuch ohne Kondensator 2 !.. Werde dann nochmals Berichten und dann sollte das Thema erledigt sein. Nochmals vielen Dank an Alle für die vielen Infos, wirklich ein nettes Forum hier !!!
Hallo, bin neu hier im Forum und habe an meinem Pelletofen (Ohlsdorf -LIMA-) auch einen defekten Kondensator der Fa. Selectronic 0,36/5/500VA PMF, siehe Bild. Leider habe ich bisher keine Bezugsquelle dafür finden können. Habe gelesen, das sie eine Anfrage an die Fa. BERGER POSITEC gestartet haben, kann man diesen Kondensator dort noch kaufen? Wenn ja, haben sie vielleicht einen Ansprechpartner bzw. eMail Adresse für mich?
Sascha schrieb: > 0,36/5/500VA PMF Das sind keine 500VA, sondern 500VACeff. = 500 Volt AC effektiv. Siehe auch den Beitrag "Frage: Was ist das für ein (Entstör) Kondensator?" Dort ist ein Link zum Hersteller drin.
Sascha schrieb: > -LIMA-) > auch einen defekten Kondensator der Fa. Selectronic 0,36/5/500VA PMF, > siehe Bild. > Leider habe ich bisher keine Bezugsquelle dafür finden können Warum willst du denselben Schrott nochmal ? Nimm einen guten 0.36uF Motorbetriebskondensator. Selbst 0.33uF sind aber gerade schwer beschaffbar https://www.mouser.de/c/passive-components/capacitors/motor-start-capacitors-motor-run-capacitors/?capacitance=0.33%20uF&product=Motor%20Run%20Capacitors&voltage%20rating%20dc=500%20VDC Von 0.33 bis 0.39 würde ich trotz 5% Toleranz des Originals akzeptabel finden. Als Rettung gingen 2 0.68uF in Reihe oder 2 0.18uF parallel.
Hallo Sascha, Ich habe eine Email an info@selectronic-kondensatoren.de geschrieben und bekam freundlicherweise 2 Stück kostenlos zugesandt. Sehr freundlicher Kontakt ... Nachdem ich Ersatz hatte habe ich den alten ausgelötet und geprüft, der hatte noch 0,34uF, also fast noch in der Toleranz. Empfinde den Kondensator also nicht als Schrott wenn er fast 17 Jahre überlebte. Die Schnecke lief ja auch noch. Jetzt ist ein neuer drinn und alles Schick. Den 2. Kondensator habe ich nicht mehr verbaut und die Schnecke läuft tadellos.
Michl schrieb: > hatte noch 0,34uF, also fast noch in der Toleranz. Streiche "fast". Zusammen miz der Genauigkeit Deiner Messung ist der in Ordnung.
Danke an Alle für die schnellen Antworten, habe die Fa. Selectronic angeschrieben und warte auf Antwort. Mal schauen was draus wird, melde mich dann nochmal.
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