Hallo zusammen. Wie sind die Erfahrungswerte, wenn ich einen Asynchronmotor an einem (EATON)-Frequenzumrichter betreibe? Ist dabei ein Motorschütz notwendig oder sinnvoll? Handelt es sich um eine unbedingte Notwendigkeit oder eher um eine optionale Maßnahme? Vielen Dank.
Hängt nur ein Motor dran, wird üblicherweise kein Motorschutzschalter verbaut. Bei mehr als einem Motor schon. Aber Achtung: Ein Motorschütz kann einen Motor an einem FÜ nicht wirklich schützen: Bei niedrigen Drehzahlen und Eigenkühlung kann der Motor schon bei Nennstrom überhitzen da die Kühlung durch den langsamer laufenden Lüfter schlechter wird. Also entweder Temperaturüberwachung oder thermisches Motormodell im FÜ nutzen. Jörg
Motorschütz und Motorschutzschalter sind zwei verschiedene Teile.
Es kommt ganz auf den Umrichter und die Anwendung drauf an. Lässt sich wie so oft nicht pauschal beantworten. Was hast du denn vor?
H. H. schrieb: > Motorschütz und Motorschutzschalter sind zwei verschiedene Teile. Es wäre also erstmal zu klären, was der TE nun wirklich meint. Ein Motorschütz, um den Motor vom FU zu trennen, sollte immer drin sein. Ein Motorschutz hingegen kann trickig werden, ist aber oft schon im FU integriert.
Matthias S. schrieb: > Ein > Motorschütz, um den Motor vom FU zu trennen, sollte immer drin sein. Ach wo, das ist eine große Ausnahme.
H. H. schrieb: > Ach wo, das ist eine große Ausnahme. Ein Missverständnis - mit 'sollte immer drin sein' meinte ich, das es technisch kein Problem darstellt, so etwas zu machen.
Matthias S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Ach wo, das ist eine große Ausnahme. > > Ein Missverständnis - mit 'sollte immer drin sein' meinte ich, das es > technisch kein Problem darstellt, so etwas zu machen. Kann schon Ärger bereiten. Nicht jeder FU kann einen laufenden Motor fangen.
Matthias S. schrieb: > um den Motor vom FU zu trennen, sollte immer drin sein. Genau das ist tunlichst zu unterlassen. Der FU hat hier Hand auf dem Motor. Der'Motorschütz' gehört, wenn schon VOR den FU, um im Fehlerfall den FU und den Motor abschalten zu können.
Danke der Nachfrage. Es geht mir rein um die Grundlagen! Ich bereite eine Schulung für angehende Elektrotechniker vor... Und bin erstaunt, dass dieses Thema hier in verschiedenen Fachbüchern eben auch verschieden gehandhabt wird! Das einzige was sich eben sehr selten finde ! Ist den motorinternen PTC auch zu verwenden wenn vorhanden! Letzteres über ein separates Überwachungsmodul welches eventuell die Überhitzung den Frequenzumrichter meldet (wenn dieser keinen Temperatur-Messegang hat) oder den Motor eben mit einem Schütz von der Energie zu trennen. Wir lassen sich natürlich mittels SPS oder in meinem Fall einer Logo auch innerhalb der Schulung schöne Wissens-Verkettung realisieren. Die da wären... Achtung Motor überhitzt... Eingreifen erforderlich! Oder was die Mangelkühlung aufgrund von zu niedriger Drehzahl auch interessante Meldungen auszugeben bzw. Warnungen. Ich bin immer bemüht in meinen Schulungen und Kosten möglichst realistische Konstellationen herbeizuführen. Mein Gedanke ist immer aus der Praxis -> für die Praxis! Die Leute sollen schließlich etwas in ihren Köpfen mitnehmen, und damit auch später vernünftig ihr Geld zu verdienen! Letzteres leiher ich fast jeden Tag runter. Aber da ich es in der Regel noch mit sehr jungen Leuten zu tun habe... Fehlt diesen eben auch hier der Weitblick und die Einsicht! War zu meiner Zeit auch nicht anders. Beste Grüße Dankeschön
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Interessant wäre eine Kombination eines Motorschutzes. Welche eben die Phasen überwacht (Phasenausfall?) und die Körpertemperatur oder Wicklungstemperatur das Marriott dasselbe. Aber eigentlich müsste der FU bei einem Phasenausfall ja selbstständig reagieren denke ich. Das wäre naheliegend. Bei einem Einphasen FR würde das allerdings bis auf die Temperaturüberwachung nichts bringen. Theoretisch alles ein einfaches Thema,- aber wenn man in das Detail geht wird es schwierig wie man hier sieht. Es gibt hier wohl mehrere Ansätze, ob richtig oder falsch wird sich wohl erst im entstanden oder abgewendet mit Fehlerfall zeigen. Grüße AG Thomas S. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> um den Motor vom FU zu trennen, sollte immer drin sein. > > Genau das ist tunlichst zu unterlassen. Der FU hat hier Hand auf dem > Motor. > > Der'Motorschütz' gehört, wenn schon VOR den FU, um im Fehlerfall den FU > und den Motor abschalten zu können.
Wenn der Schütz vor dem FU ist, darf dieser, außer wenn der FU defekt ist, nicht während eines drehenden Motor geöffnet werden. Wenn der Motor austrudelt generiert er normalerweise eine Spannung, die die Zwischenkreisspannung im FU auf unzulässige Höhe anhebt und der FU deswegen kaputt wird. Wenn der Schütz nach dem FU ist und während des Motorlauf geöffnet wird, kann durch die kurzzeitige, während des öffnen der Kontakte unsymmetrische Belastung des FU das IGBT Modul sterben.
Mobile schrieb: > Wenn der Schütz vor dem FU ist, darf dieser, außer wenn der FU defekt > ist, nicht während eines drehenden Motor geöffnet werden. Das sollte ja wohl die (SPS)-Steuerung so handhaben. Und wenn die Spannung fällt, dann wirds eh dunkel. Sollte dass ein Problem sein, dafür gibt es Bremswiderstände. Gleich am FU. Mobile schrieb: > Wenn der Schütz nach dem FU ist und während des Motorlauf geöffnet wird, > kann durch die kurzzeitige, während des öffnen der Kontakte > unsymmetrische Belastung des FU das IGBT Modul sterben. Deshalb ist das Schütz IMMER vor dem FU. Das kenn ich nicht anders. Dies hat auch den Vorteil, den FU bei momentanden Pausen stromlos zu machen. Somit spart er Strom, und das Sicherheitmerkmal 'unbeabsichtigter Wiederanlauf' wird eingehalten.
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'unbeabsichtigter Wiederanlauf' Frage: Ist damit eine Selbsthaltung gemeint, welche bei Stromausfall abfällt`? Besze Grüße. Thomas S. schrieb: > Mobile schrieb: >> Wenn der Schütz vor dem FU ist, darf dieser, außer wenn der FU defekt >> ist, nicht während eines drehenden Motor geöffnet werden. > > Das sollte ja wohl die (SPS)-Steuerung so handhaben. Und wenn die > Spannung fällt, dann wirds eh dunkel. Sollte dass ein Problem sein, > dafür gibt es Bremswiderstände. Gleich am FU. > > Mobile schrieb: >> Wenn der Schütz nach dem FU ist und während des Motorlauf geöffnet wird, >> kann durch die kurzzeitige, während des öffnen der Kontakte >> unsymmetrische Belastung des FU das IGBT Modul sterben. > > Deshalb ist das Schütz IMMER vor dem FU. Das kenn ich nicht anders. Dies > hat auch den Vorteil, den FU bei momentanden Pausen stromlos zu machen. > Somit spart er Strom, und das Sicherheitmerkmal 'unbeabsichtigter > Wiederanlauf' wird eingehalten.
Andreas schrieb: > 'unbeabsichtigter Wiederanlauf' > Frage: > Ist damit eine Selbsthaltung gemeint, welche bei Stromausfall abfällt`? > Besze Grüße. Welche Selbsthaltung ? - Das Schütz vor dem FU hat keine. Darf es nicht haben. Das wird von der SPS angezogen. Ist die SPS stromlos, fällt auch das Schütz wieder mit ab. Frohe Weihnachten
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Ein häufig schaltendes Schütz vor dem FÜ sollte man vermeiden: Die Vorladeschaltung des FÜ mag nur eine bestimmte Anzahl von Einschaltungen pro Zeiteinheit, sonst wird dem Vorladewiderstand zu warm ums Herz... Und NEIN, das Abschalten der FU-Versorgung macht einem Industrie-FÜ nichts aus. Steigt die ZK-Spannung über den Grenzwert, sperrt er die Enddtufe. Frohes Fest!
Jörg K. schrieb: > Und NEIN, das Abschalten der FU-Versorgung macht einem Industrie-FÜ > nichts aus. Steigt die ZK-Spannung über den Grenzwert, sperrt er die > Enddtufe. Und bis zu einem gewissen Grad macht das, aufgrund des Eigenverbrauchs des FUs auch ohne Bremswiderstand gar nix aus. Manche möchten eben auch eine gaaaans Sichere Abschaltung welche eine garantierte Spannungsfreiheit des Motors erfordert aus welchem Wunschgedanken heraus auch immer. Die machen natürlich einen zusätzlichen Schütz hinter den FU. Es gibt aber auch Anwendungen welche einen Mehrmotorbetrieb an EINEM FU vorsehen. Da hat man, wenn nicht alle Motoren gleichzeitig laufen schon Schütze zwischen FU und Motoren plus zusätzlichen Motorschutzschalter. Wenn jemand, der Schulungen zum Thema geben möchte so pauschal von Motorschütze spricht frage ich mich allerdings ob diese Person die fachliche Tiefe erfasst hat...
Ich habe hier mal für alle Ungläubigen, und schwer zu überzeugenden Mitdiskutierer obige Ausschnitte wegen Schütz angehängt. Das komplette Handbuch findet man bei Mitsubishi. Siemens mit seinen FU's - Micromaster, ect. ist gleichlautend. Hoffe nun das dies auch den Letzten erhellt.
Bitte den Link oder das PDF. Danke. Thomas S. schrieb: > Ich habe hier mal für alle Ungläubigen, und schwer zu überzeugenden > Mitdiskutierer obige Ausschnitte wegen Schütz angehängt. > Das komplette Handbuch findet man bei Mitsubishi. Siemens mit seinen > FU's - Micromaster, ect. ist gleichlautend. > > Hoffe nun das dies auch den Letzten erhellt.
Andreas schrieb: > Bitte den Link oder das PDF. Klappt grad nicht. Tante Google kennt den aber : Mitsubishi FRD720 Dann auf die Produktseite, und dort unter Download
Thomas S. schrieb: > Ich habe hier mal für alle Ungläubigen In dem Text steht Leistungsschütz. Der Begriff Motorschütz wird von Unwissenden und Laien gern für den Motorschutzschalter verwendet... Der gefährliche Wiederanlauf kann auch gewünscht sein. Meinen Umrichter am Hauswasserwerk verwende ich genau in diesem Modus, da ich mir einen Bereitschaftsbetrieb mit 30 -50W nicht leisten möchte. Wenn der Umrichter dabei dann am Tag 5 von seinen 1000000 Schaltspielen einbüßt ist mir wurscht.
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