Ich habe mir eine ext. Soundcard Behringer UMC202HD gekauft. Der Sound ist viel besser als der der PC Soundcard. Ich will mal mit dem Programm ARTA messen, wie gut die UMC202HD ist. Dazu brauche ich auch ein Audio Loopback Kabel. Die UMC202HD hat als Eingänge 2 symmetrische Mono-Kombibuchsen (6,35mm Klinke 3-polig plus XLR Buchse 3-polig) und als Ausgänge 2 6,35mm Klinkenbuchsen 3-polig. Auf den Eingängen liegt schaltbar auch Phantomspannung 48V. Wie müsste ich ein passendes Loopback Kabel selbst bauen? Stecker habe ich. XLR auf Klinke oder Klinke auf Klinke? Alle 3 Pole durchverbunden? Kriege ich gleiche Werte, wenn ich das Loopback Kabel symmetrisch (3-polig) durchverbinde oder wenn ich die Ein-Ausgänge unsymmetrisch durchmesse (2-polig bzw. Klinke TS)? Viele Fragen ...
Erst mal der Link zu ARTA: https://artalabs.hr/download.htm Shareware aus Kroatien " you can freely use ARTA software in a demo mode. The demo mode of programs is fully functional except loading and saving of files are disabled." Bauvorschläge zu einer "Messbox" gibt es auch dazu https://artalabs.hr/AppNotes/AN1_SwitchBox-Rev05Ger.pdf Das Handbuch beschreibt auch das Loopback-Kabel https://artalabs.hr/AppNotes/ARTA-HB-D2.4-Rv0.1.pdf auf Seite 9 von 181 "Für Soundkartentests wird eine Loopback-Verbindung von Line-In (blau) zu Line-Out (grün) mit Stereo-Kabel mit 3,5 mm Klinkensteckern hergestellt." Auf S.20-28 ist die Soundkartenmessung damit beschrieben. Bernd Kaa DG4RBF hat mal Soundkarten für Phasenrauschmessungen ausgemessen, UKW-Berichte Heft 4/2015, 1/2016, 2/2016: http://www.dg4rbf.de/pnts.htm
Ich habe die UKW-Berichte mal angeschaut, am Ende des dritten Teils steht der Test. Er benutzt die Software Audiometer von Thomas Baier: https://dg8saq.darc.de/Audiometer/index.htm Interessant ist die Aussage, dass das anti-aliasing-Filter für Messzwecke (oder SDR) oberhalb das Audiobereichs ungünstig sein kann, weil auch eine Samplingrate von 192 kHz je nach Soundchip nicht ausnutzbar ist.
Grundlegend für Stereo steht Spannung zwischen dem Signalpol (l oder r) zum Massepotential, sowie auch eine Spannung zwischen dem einen Signalpol l zum anderen Signalpol r. insgesamt also 3 Spannungen. Der gemeinsame Massepol schließt dies über die Eingangsimpedanzen eigentlich kurz. Man kann beim Kopfhörer, wenn man die Masseleitung mit einem zusätzlischen Widerstand "verschließt", die Töne, die nur zwischen den Pluspotentialen (l u r) übertragen werden, besser heraushören. Das hat einen (Stereo-) Effekt im Klangbild. Außerdem kann man damit bei der Stereoanlage ein "Loch" in der Mitte bearbeiten(, so denke ich, nicht erprobt). ich denke also, die gemeinsame Masse kann ein anderes Resultat liefern.
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Danke für die Infos! Ich habe mir so eine ARTA Messbox selbst gebaut, funktioniert gut. Unsicher bin ich über die genaue Verschaltung eines Loopback Kabels speziell für die UMC202HD. Die Inputs sind XLR/Klinke kombiniert, wobei die Klinke auch 3-polig ist (symmetrische Mono-Verbindung). Der Mic Vorverstärker scheint nur bei XLR Anschluss zu arbeiten. Die Ausgänge sind auch Klinke 3-polig.
Dirk O. schrieb: > Die Inputs sind XLR/Klinke kombiniert, wobei die Klinke auch 3-polig ist > (symmetrische Mono-Verbindung). Der Mic Vorverstärker scheint nur bei > XLR Anschluss zu arbeiten. > Die Ausgänge sind auch Klinke 3-polig. In diesem Fall reicht ein einfaches TRS-TRS-Patchkabel, gibt es fertig im Bündel für <10 Euro on-line zu kaufen.
Christoph db1uq K. schrieb: > Software Audiometer von Thomas Baier: > https://dg8saq.darc.de/Audiometer/index.htm Der Link liefert bei mir "not found".
900ss D. schrieb: > Der Link liefert bei mir "not found". https://dg8saq.darc.de/AudioMeter/index.shtml
es ist ja nicht ganz klar welche soundkarte mit welcher soundkarte gemessen werden soll. arta handbuch 2.2 s.20 test der eigenen soundkarte. loopbackkabel. arta handbuch 3. s.29 spannungsteiler zur pegelanpassung eines mikrofons. arta handbuch 3.4 s.49 abb 5.2 sieht so aus als soll der recchte eingangskanal ohne überspannungsschutz und spannungsteiler direkt gekillt werden. falsch. für den linken input mag das gehen. arta handbuch 6.0.1 s.56 messleitung bezeichnet das anlegen vom der abschirmung, ob auf beiden seiten oder nicht. nicht. das verdrillen der leitungen vermindert brummeinstreuung beträchtlich. arta handbuch 6.7 s.136 frequenzweichenbemessung , die abbildung scheint mir wiederum den rechten input ungeschützt zu betreiben. kann doch nicht so richtig sein. also unsymmetrisch beschreibt : eine leitung ist zugleich masseabschirmung. symmetrisch bedeutet beide signalleitungen sind zusätzlich mit einem masseschirm umgeben. Dirk O. schrieb: > Kriege ich gleiche Werte, wenn ich das Loopback Kabel symmetrisch > (3-polig) durchverbinde oder wenn ich die Ein-Ausgänge unsymmetrisch > durchmesse (2-polig bzw. Klinke TS)? deine frage betrifft also die kabelkapazitäten und deren wirkung. jeh, da bin ich überfragt.
Auf yt testet btw "Julian Krause" recht viele Audio Interfaces. Das UMC202HD war da auch schon dabei: https://www.youtube.com/watch?v=YquAMkHJYjA&t=185s (auch in https://www.youtube.com/watch?v=O_L86wNbzi0 werden diverse Grafiken gezeigt wo das UMC202HD mit auftaucht, wenn man so allgemein vergleichen will wo es so steht im Vergleich zu anderen Audio Interfaces)
Hoppla, Fehler meinerseits, das symmetrische kann ja auch bedeuten, daß das Signal zweimal von den Innenleitern geführt wird, einmal normal und einmal invertiert. Daraus kann dann Störeinstreuung herausgefiltert werden. Sry, das habe ich falsch gemacht. Das bedeutet natürlich einen störbefreiten Input, den man sicher lieber messen will. Wie sich das allerdings mit dem nur einseitig aufgelegten Masseanschluß verträgt, finde ich wieder rätselhaft. mach doch mal eine zeichnung oder schaltplan, den man dann verbesssern könnte.
Carypt C. schrieb: > Das bedeutet natürlich einen störbefreiten Input, den man sicher lieber > messen will. Wie sich das allerdings mit dem nur einseitig aufgelegten > Masseanschluß verträgt, finde ich wieder rätselhaft. Das "Rätsel" löst sich dadurch, dass man ein Gerät benutzt, das auch einen symmetrischen Eingang verwendet, welches den GND nur zur (einseitigen) Abschirmung zu benutzt. Da steckt einfach ein Differenzverstärker drin. Steckt man da ein unsymmetrisches Signal rein, bekommt man den halben Pegel (im Bezug auf das, was durch den symmetrischen Ausgang als +x - -x = 2x käme), hat den vollen common mode Anteil der Störungen und ebenfalls das voll Rauschen. Hinzu kommt aber auch noch Dreck auf dem GND. Daher nimmt man DI-Boxen, die das Signal am Ort der Entstehung symmetrisch machen. Dann fällt das gros der Einstreuung und des GND-bounce weg und man bekommt im Bezug auf das letztliche Signal auch nur das halbe Rauschen vom Eingangsverstärker des Endgerät. Dirk O. schrieb: > Ich habe mir eine ext. Soundcard Behringer UMC202HD gekauft. Du hast dir ein Spielzeug gekauft. Wenn du etwas messen möchtest, sollte man da zu anderen Geräten greifen. Wenn es billig sein soll, dann gibt es zu 19,95 fertige Kleingeräte aus CN, die mit 5V laufen und S/PDIF abgeben. Dann hat man auch einen Billigwandler, aber schon mal viele Übertragungsprobleme weg.
symmetrisch : das signal wird in normal (hot) und invertiert (cold) hingereicht, und auf der abschirmung zurückgeleitet. nun ist aber die abschirmung am einen ende gar nicht angeschlossen, wie soll da ein strom fließen ? oder ist es doch nur signal und masse auf den innenleitern man könnte vielleicht behaupten, daß die symmetrische leitung zusätzliche signalverarbeitung erfordert, diese ist vielleicht wiederum fehlerbehaftet. was ist denn deine geschätzte meinung, welche verkabelungsart besser sei und weshalb ? vorteile, nachteile. ich bin nicht kompetent diese frage zu beantworten. mußte aber viel lesen. annähernd viel info fand ich hier , 3 links , leider fehlen ein paar grafiken : https://www.redeweb.com/de/Artikel/Komponenten/der-Mythos-der-geschirmten-Kabelverbindungen/ https://www.redeweb.com/de/Artikel/Komponenten/der-Mythos-der-geschirmten-Kabelverbindungen-a/ https://www.redeweb.com/de/Artikel/symmetrische-Dr%C3%A4hte-und-Masse/
Jürgen S. schrieb: > Du hast dir ein Spielzeug gekauft. In deinen Augen (für deine Ansprüche) vielleicht. Hilfreicher wäre ein Beitrag gewesen der beschreibt was die Nachteile des gewählten Gerätes sind und wo die Grenzen sind. Und eine Empfehlung für jemand der nur eine begrenzte Menge Geld ausgeben möchte. Und auch dazu erklären was damit dann sinnvoll geht und nicht geht.
Carypt C. schrieb: > ... das symmetrische kann ja auch bedeuten, daß das Signal zweimal von den > Innenleitern geführt wird, einmal normal und einmal invertiert. Daraus > kann dann Störeinstreuung herausgefiltert werden. Sry, das habe ich > falsch gemacht. Genau. Das ist ja auch der Grund, warum ich hier nach einem passenden Loopback Kabel gefragt habe. Sollte das Loopback Kabel auch so komplett symmetrisch durchverdrahtet werden oder geht auch unsymmetrisch? Übrigens: ich will mit der UMC202HD nicht unbedingt etwas messen, sondern nur einmalig die UMC202HD selbst durchmessen (Frequenzgang, Verzerrung, ..). Sie soll auch zum VLF und niedriger Empfang dienen. Jürgen: die UMC202HD ist sicher kein Spielzeug. Wie kommst du denn da drauf? Begründung?
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Oh Weh , die Angaben weiter oben in meinem Beitrag beziehen sich nicht auf das Handbuch(usermanual) sondern auf die Appnotes wie von Christoph verlinkt : https://artalabs.hr/AppNotes/ARTA-HB-D2.4-Rv0.1.pdf . Dort also die Seiten 20 , 29 , 49 , 56 , 136 . entschuldigung. Soweit ich weiß kann man die symmetrische Klinke auch mit einer normalen Monoklinke ansteuern, Spitze-Signal, (Mittelring und) Massering auf Masse. Eben wie eine Gittarrenkabel-Monoklinke. ich denke am Output geht das auch, dann ist cold und Masse verbunden. Die Eingangsimpedanzen und Ausgangsimpedanzen (Vorwiderstände) bei Soundkarten sollten eine Stromüberlastung eigentlich ausschließen. Die Spannung darf halt nicht zu hoch werden. Wie man die symmetrische Spannungen erzeugt habe ich mich gefragt. So schwierig kann das ja auch nicht sein, ich bin zwar mit Operationsverstärkern nicht sehr vertraut, aber es geht ja auch einfach mit Widerstands-spannungsteiler oder mit Spule mit Mittenabgriff. Es ist zwar meine Vermutung, aber cold und Masse kurzschließen führe zu verringertem Signalpegel, cold wäre eigentlich noch die eigentliche Masse, die Bezugspunkte hätten sich nur geändert. Aber ich bin kein Gerätehersteller und will da nichts kritisieren. Mich würde eher interessieren ob die Transienten-übertragung genauso gut ist, zb der Einschwingvorgang für einen Beckenschlag. ich denke, zumindest die hohe Abtastrate 192khz der Soundkarte ist positiv zu bewerten, schlecht wird sie auch nicht sein. Wenn man sich viele verschiedene Youtube Videos anhört von den gleichen Platten, dann merkt man schon Unterschiede, ob es aber an der Soundkarte liegt ??? sry für so viel larifari-gefasel
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Mark S. schrieb: > Dirk O. schrieb: >> Die Inputs sind XLR/Klinke kombiniert, wobei die Klinke auch 3-polig ist >> (symmetrische Mono-Verbindung). Der Mic Vorverstärker scheint nur bei >> XLR Anschluss zu arbeiten. >> Die Ausgänge sind auch Klinke 3-polig. > > In diesem Fall reicht ein einfaches TRS-TRS-Patchkabel, gibt es fertig > im Bündel für <10 Euro on-line zu kaufen.
Mark S. schrieb: >> Dirk O. schrieb: >>> Die Inputs sind XLR/Klinke kombiniert, wobei die Klinke auch 3-polig ist >>> (symmetrische Mono-Verbindung). Der Mic Vorverstärker scheint nur bei >>> XLR Anschluss zu arbeiten. >>> Die Ausgänge sind auch Klinke 3-polig. >> >> In diesem Fall reicht ein einfaches TRS-TRS-Patchkabel, gibt es fertig >> im Bündel für <10 Euro on-line zu kaufen. Ja, Mark, hatte ich wohl gelesen. Werde das auch so probieren. Bleibt nur der Punkt, ob ich mit zwei Klinke 6,35mm TRS-TRS Patchkabeln auch den MIDAS Vorverstärker, der angebl. nur über XLR arbeitet, mit erfasse. Wenn nicht, bräuchte ich zwei XLR auf Klinke 6,35mm TRS Kabel. Muss ich wohl einfach probieren ...
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900ss schrieb: > In deinen Augen (für deine Ansprüche) vielleicht. Hilfreicher wäre ein > Beitrag gewesen der beschreibt was die Nachteile des gewählten Gerätes > sind und wo die Grenzen sind. Die Grenzen stehen in den Datenblättern - soweit sie überhaupt publiziert werden und damit sind die Nachteile klar. Die Vorteile liegen auch auf der Hand: Die Geräte sind billig! Ich muss daher nicht jedem Meßwert hinterher gehen und aufzeigen, wie weit man ein System zum Messen benutzen kann. Bezüglich Rauschen, THDN und Auflösung, Bandbreite etc sollte das ein Ingenieur selber können. Ich denke es liegt auf der Hand, dass Consumer-Systeme generell nicht zum Messen gebaut sind sondern zum optimalen Geldverdienen. Ferner ist jedem klar, dass Systeme an der unteren Kante erst erst keine Messmittel sein können. Zu normalen Audiokarten kann man pauschal sagen, dass sie aufgrund der Überabtastungsthematik und AC-Kopplung aufgrund ihres Baus und Auslegung für ein Musikspektrum für Frequenzen zwischen 50Hz und 1-2kHz tauglich sind, wenn man genaue Amplituden und Phasen haben will. Um die verbauten Wandler besser zu nutzen, braucht es andere Eingangstufen und eine andere Signalverarbeitung.
Jürgen S. schrieb: > Ich denke es liegt auf der Hand, dass Consumer-Systeme generell nicht > zum Messen gebaut sind sondern zum optimalen Geldverdienen. Ferner ist > jedem klar, dass Systeme an der unteren Kante erst erst keine Messmittel > sein können. Ja Nein Insbesondere wenn man die Möglichkeit der Kalibrierung ausschöpft, ist schon die billigste Soundkarte von Behringer durchaus als Meßmittel für viele Szenarios geeignet.
Jürgen S. schrieb: > Zu normalen Audiokarten kann man pauschal sagen Ja sicher. Da wird einem nichts geschenkt. Aber es kommt wohl auch auf die Ansprüche an, die man an ein System stellt. Ich vermute schon, dass deine Ansprüche da deutlich über dem Können einer Audiokarte (oder besser Konsumerkarte) stehen. Aber für den Hausgebrauch (wo immer der liegt) scheint es nicht soo schlecht zu sein. Jürgen S. schrieb: > für Frequenzen zwischen 50Hz und 1-2kHz tauglich sind, Ist das ein Schreibfehler oder meintest du wirklich 1-2kHz?
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So, ich habe mir jetzt ein Loopback-Kabel selbst gebaut, siehe Bild! Ich habe das voll durchkontaktiert, also symmetrisch von 3-polig-XLR auf 6,35mm-Klinke-TRS. Die Loopback-Messungen der UMC202HD mit ARTA klappen damit tatsächlich gut. THD+N war mit 0,0067% ok, denke ich. Mir geht es eigentlich auch nicht darum, wie gut die Behringer ist, aber ich denke für MEINE Messzwecke reicht die allemal. Mit dem Programm ARTA muss man ja als erstes vor allen Messungen kalibrieren. Das hatte ich mit meiner alten Soundkarte auch gemacht und klappte nach ARTA-Anleitung damals wunderbar. Wichtig ist z.B., die beiden Kanäle pegelmäßig zu kalibrieren. Das läuft bei ARTA mit einer Mess-Sinusspannung, die ich extern auch mit einem True-RMS Messgerät messe. Danach wird dann in ARTA der absolute Pegel festgelegt. Was mir noch nicht ganz klar ist: Im Gegensatz zu meiner alten Soundkarte hat die UMC202HD ja für jeden Kanal insgesamt 3 "Regler" bzw. Pegelsteller, die den Ein-/Ausgangspegel beeinflussen: 1. Eingangs-Level (GAIN) je Kanal 2. Ausgangs-Level (OUTPUT) für beide Kanäle 3. Eingangs-Attenuator -20 dB (PAD) je Kanal Wenn ich die UMC202HD zu Messzwecken nutzen will, muss ich ja bei absoluten Pegelmessungen von einer Grundstellung dieser "Regler" ausgehen. Ok, PAD kann ich einfach ausgeschaltet lassen. Aber wie ist das mit GAIN und OUTPUT? Bei den Loopback-Tests habe ich schon gemerkt, dass die nicht in Maximal- oder Minimalstellung der Regler klappen, d.h. man muss Zwischenstellungen nutzen, um vernünftig messen zu können. Da bliebe für eine Kalibrierung im Prinzip nur die Mittelstellung der Regler, die aber nie genau wieder zu treffen ist. Damit wäre eine zuverlässige Kalibrierung kaum möglich. Ich denke aber, dass auch andere Techis Audio-Interfaces für Messzwecke nutzen. Wie machen die bzw. ihr das? Wie kann ich mit der UMC202HD am besten Absolutpegel kalibrieren? Mit meiner alten Soundkarte war das kein Problem: die hatte gar keine Pegelsteller... ;-)
Ohne Deine Soundkarte speziell zu kennen empfehle ich den Gain-Steller auf Minimum zu stellen, da hierbei die größtmögliche Dynamik ("SINAD") zu erwarten ist.
Jürgen S. schrieb: > Dirk O. schrieb: >> Ich habe mir eine ext. Soundcard Behringer UMC202HD gekauft. > Du hast dir ein Spielzeug gekauft. > Wenn du etwas messen möchtest, sollte man da zu anderen Geräten greifen. Hm, hast du zufällig eine Empfehlung? Zwei Ohren und ein gutes Timing (Latenz) helfen natürlich auch schon sehr gut weiter. So gesehen könnte man einen Zauberwürfel empfehlen? Mit Oszies kann man auch "Reloop" machen, macht im übrigen auch Spaß ;) Noch besser ists, wenn man dann seine Aufzeichnung den Unternehmern unter die Nase hält. Stichwort "was ist denn das für eine Wellenform?" Theorien könnten manchmal auch recht spannend werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Karplus-Strong-Algorithmus
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900ss schrieb: > Ist das ein Schreibfehler oder meintest du wirklich 1-2kHz? ja, 1-2kHz, weil man bis da noch ein typisches rosa (und mit Einschränkungen statistisch weisses) Signal durchmessen kann, mitsamt seinen Oberwellen und auch 14-16 Bit Auflösung / Frequenz bekommt, wenn es z.B. ein Sägezahn ist. Bei guten Karten noch mehr. Darüber werden zunehmend mehr Oberwellen verbogen, weil es in Richtung Bereichsgrenze geht. Ein Signal das z.B. 2kHz + 4kHz + 8kHz Oberwellen besteht, hat 3 Energielinien, deren Amplitude so genau abgebildet werden, dass man eine FFT machen und es ziemlich verlustarm rekonstruieren kann. Dasselbe Signal eine Oktave höher, reicht schon bis 16kHz, die dann bereits mit einem z.B. 1-2dB Senkung = Fehler daher kommt. D.h. deren Amplitudenangabe ist nur noch auf 20%-30% genau. Man kann das bedingt korrigieren, wenn man die roll off Kennlinie seines Wandlers kennt, hat aber in jedem Fall ein Dynamikproblem, besonders bei IIR-Filtern. Auch mit Korrektur sind also die oberen 1-2 Oktaven nur auf Prozente genau meßbar und liegen damit im Bereich der Auflösung von Oszilloskopen. Da hilft es nichts, dass die Karte 24 Bit hat. Hinzu kommmt, dass Soundkarten absolut ungenau sind, weil sie keine Kalibrierung haben (und bis auf Ausnahmen auch nicht brauchen). D.h. die dort gemessenen 32767 einer 16 Bit Karte sind nicht genau 1,000 V, sondern liegen auch um Prozente in der Wiese. Das kann man z.B. bei einigen o.g. Produkten testen, wenn man 2 identische Exemplare vergleicht. Man kann jetzt hergehen, seine Soundkarte kalibrieren, den Vorverstärker kalibrieren und Vieles mehr. Das ist aber recht umständlich und auch nur begrenzt sinnvoll, da die beiden Stereoeingänge z.B. schon von einander abweichen und zwar in Linearität und Dynamik. Bei den o.g. Produkten von Steinberg und Behringer reicht es z.B. schon, ein Signal gleichzeitig auf beiden Kanälen aufzuzeichnen und dann zu versuchen, sie amplitudenrichtig abzuziehen, um sie auf Null zu bringen. Dieser Test war für einen meiner Ex-Kunden sehr heilsam, der auch glaubte, er hätte mit einem Steinberg-Premium-Produkt ein Messmittel an der Hand. Mark S. schrieb: > Insbesondere wenn man die Möglichkeit der Kalibrierung ausschöpft, ist > schon die billigste Soundkarte von Behringer durchaus als Meßmittel für > viele Szenarios geeignet. Dann viel Spaß! Statt eines permanent zu wiederholenden Kali-Vorgangs, um Wärmedrift und Alterung wegzubekommen und dann trotzdem mit Nichtlinearitäten zu kämpfen, die man nicht wegbekommt, greift man lieber zu einem besseren Produkt, welches das schon inbegriffen hat und investiert das Geld nur einmal.
Danke für die Erklärung. Stimmt mich nachdenklich weil mir auch im Kopf rumschwirt, mit einer Soundkarte und ARTA Audiomessungen zu machen. Aber nicht professionell sondern eher die "Heimlabor" Variante ;) Jürgen S. schrieb: > greift man lieber zu einem besseren Produkt, welches das schon > inbegriffen hat und investiert das Geld nur einmal. Was würdest du denn an Soundkarte empfehlen (USB) wenn es geht die sagen wir mal gerade noch OK ist? Also wie ich schon schrieb, ins Studio möchtet ich nicht, ist nur für das private Umfeld zum Messen. Ich kann mir dann kann immer noch überlegen ob ich das Geld ausgeben möchte ;) Oder ob ich doch einen gebrauchten Audioanalyzer nehme. Aber das sollte ich vermeiden will ich dann noch solch einen Trümmer hier stehen hab :)
ich habe dieselbe Behringer Soundkarte mit ECM8000 professionell und privat genutzt für Audiomessungen mit ARTA. Selbstverständlich kann man damit messen! Man muß sich freilich klar sein, dass das (teilweise) Hausnummern sind, wenn nicht im reflexionsarmen Raum gemessen wird. Das habe ich seinerzeit mit dem fertigen Produkt beim namhaften Lautsprecherhersteller in DE gemacht, damit wurden die eigenen "precompliance" Messungen durchaus bestätigt. Etwas Mitdenken hilft, wenn man sich über die stehenden Wellen im Raum klar ist. Und dann geht es bei der Phase der Entwicklung primär um die Auswirkungen von baulichen Änderungen und DAS geht allemal!
Gunnar F. schrieb: > Etwas Mitdenken hilft, > wenn man sich über die stehenden Wellen im Raum klar ist. Wie willst du die denn bitte behandeln, wenn du nicht sicher bist, ob du infolge solcher Effekte Überhöhungen oder Auslöschungen bekommst? Munteres Probieren an unterschiedlichen Orten? Gunnar F. schrieb: > Das habe ich seinerzeit mit dem fertigen Produkt beim namhaften > Lautsprecherhersteller in DE gemacht Ich kenne die Herstellerszene in CH und DE sehr genau und mich würde interessieren, wer das gewesen sein soll, der externes Personal zum Vermessen der eigenen Lautsprecher benötigt und wieso dort kein Geld für eine eigene Messausstattung vorliegen soll Wie in deinem Text mitschwingt, braucht es einen Raum ohne Reflexionen und der ist so teuer, dass einige Hundert Euro für ein gutes Mikrofon und 1-2 KiloEuro für einen Wandler drin sein müssen. Einen PC braucht es ja auch noch. Ich glaube die Geschichte nicht. Alle mir bekannten Hersteller haben gut ausgestattete Meßlabore. Ich muss da nie nimmer irgendetwas mtbringen.
Der Witz an ARTA ist ja dass akustische Lautsprechermessungen auch ohne den reflexionsarmen Raum möglich sind. Und für diese Art Messungen dürfte die Behringer durchaus geeignet sein. Höherwertige Soundkarten wie die Motu M4 oder die Spitzenklasse von RME machen Sinn wenn extreme Auflösung für THD+N und Rauschmessungen das Ziel sind. Professionelles Laborequipment von AP kostet ein Vielfaches, bietet dafür natürlich sämtliche normgerechten Messszenarien out of the box. Wie bei solchem Equipment üblich, kann es genau das, aber kein bisschen mehr. Die Lösung mit der Soundkarte sehe ich, in Verbindung mit ein paar DIY-Adaptern, als flexibler an.
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Rolf S. schrieb: > Ich glaube die Geschichte nicht. und warum glaubst du dass mich das interessiert? Rolf S. schrieb: > mich würde > interessieren, wer das gewesen sein soll wenn ich das veröffentlichen wollte, hätte ich nicht "namhafter Hersteller" geschrieben. Rolf S. schrieb: > der externes Personal zum > Vermessen der eigenen Lautsprecher benötigt dir ist der Unterschied zwischen Lautsprecher(-system/ vulgo -Box) und Chassis klar? Ich habe für meinen AG eine Box entwickelt, mit Chassis des "namhaften Herstellers" und sowohl im eigenen Labor als auch bei ebendem gemessen. Einmal mit dem o.g. "low-end" Equipment und einmal richtig. Die Erfahrung zeigte, meine "precompliance-Messungen" waren durchaus in Ordnung. Rolf S. schrieb: > Wie willst du die denn bitte behandeln, wenn du nicht sicher bist, Willst du Nachhilfe in Akustik? Es gibt Frequenzen, wo die Dämpfung groß genug ist, dass die stehenden Wellen keine Rolle mehr spielen. Ich habe meine "Messungen" nicht in einer leeren Schwimmhalle gemacht...
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Mark S. schrieb: > Der Witz an ARTA ist ja dass akustische Lautsprechermessungen auch ohne > den reflexionsarmen Raum möglich sind. Dann brauchst du aber Vergleichs- und Kreuzmessungen. Ohne eine Kalibrierung geht es grundsätzlich nicht, weil du nicht weist, aus welchen Winkeln die Reflexionen kommen. Das Mikro rechnet alle in ein Signal. Wie dir aber sicher bekannt ist, hat jedes Mikrofon eine starke Abhängigkeit der Sensitivität vom Winkel. Auch Kugelmikrofone haben das. Auch wenn also zwei Reflektionsspektren genau gleich aussehen, sind sie unterschiedlichen Räumen zuzuordnen und wenn ein Lautsprecher dann anders anregt, weil er anders abstrahlt, verändert sich das Verhalten und es kommt zu anderen Bewertungen. Machen Viele falsch!
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