Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik HC-12 Funkmodul- UART wirklich 3,3V Level?


von Reinhard T. (reinhard_t884)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe diese Funkmodule:
https://statics3.seeedstudio.com/assets/file/bazaar/product/HC-12_english_datasheets.pdf

Auf Seite 2 steht, das die UART 3,3 Volt Pegel hat und intern jeweils 
ein 1K Widerstand in Reihe geschaltet ist.
Wenn ich das Modul an 5V anschließe, messe ich aber am TX Pin 4,9V.
Anschließen möchte ich es an einem D1 Mini, könnte das Probleme geben, 
oder sorgt der 1K Widerstand für eine ausreichende Strombegrenzung?

Gruß Reinhard

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


Lesenswert?

Offenbar hast du anderer Module bekommen, als das Datenblatt beschreibt.

von Reinhard T. (reinhard_t884)


Lesenswert?

Das ist nicht gut. Wenn ich sie mit dem Foto vergleiche, dann erkenne 
ich keinen Unterschied.

von Steve van de Grens (roehrmond)


Lesenswert?

> oder sorgt der 1K Widerstand für eine ausreichende Strombegrenzung

Bei einem AVR hätte mit ja geantwortet, aber nicht beim ESP8266.

Die internen ESD Schutzdioden des ESP funktionieren anders als übölich. 
Da die Eingänge des ESP8266 nur bis 3,6V spezifiziert sind, aber die 
Schutzschaltung wesentlich mehr Spannung zulässt, würde ich mich nicht 
auf die 1K Widerstände verlassen.

Packe zusätzlich noch 3,3V Zenerdioden dazu, damit du sicher unter den 
3,6V bleibst.

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Es steht aber auch drin, dass sowohl RxD als auch TxD einen Pullup zu 
entweder der internen (vermutlich 3.3V) oder einer externen VCC (der 
VCC-Anschluss) haben.
Und wenn du es mit 5V versorgst, dann wird der TxD dadurch wohl auf 5V 
gezogen.
Also noch nachvollziehbar, wenn auch nicht ausreichend genau 
beschrieben.

Reinhard T. schrieb:
> Anschließen möchte ich es an einem D1 Mini, könnte das Probleme geben,
> oder sorgt der 1K Widerstand für eine ausreichende Strombegrenzung?
Vielleicht. 1k in Serie zwischen 3.3V und 5V ohne Berücksichtigung der 
IC-Schutzdiode macht rund 1.5mA. Offen ist jedoch, wie viel der PU noch 
dazu beiträgt. Kann man normalerweise akzeptieren, hängt aber vom IC ab.
Mach doch einen Lastwiderstand (≈2k) an TxD, so dass der Pegel 
entsprechend kleiner wird. Muss man ggf. wegen des unbekannten PU 
ausprobieren.

EDIT: Das Modul kann doch auch mit 3.3V betrieben werden - dann hast du 
die Unterschiede nicht ...

: Bearbeitet durch User
von Reinhard T. (reinhard_t884)


Lesenswert?

Steve van de Grens schrieb:
> Packe zusätzlich noch 3,3V Zenerdioden dazu, damit du sicher unter den
> 3,6V bleibst.

Gute Idee, muß mal schauen ob ich welche hier habe.

Klaus H. schrieb:
> Mach doch einen Lastwiderstand (≈2k) an TxD, so dass der Pegel
> entsprechend kleiner wird. Muss man ggf. wegen des unbekannten PU
> ausprobieren.
>
> EDIT: Das Modul kann doch auch mit 3.3V betrieben werden - dann hast du
> die Unterschiede nicht ...

Ich betreibe den D1 Mini an drei AA Alkaline Batterien und wollte das 
HC-12 Modul direkt mit der Batteriespannung versorgen. Für den 
Längsregler auf dem Modul zieht der HC-12 sicher zuviel Strom.

Übrigens, am SET Pin, der laut Datenblatt mit einem Pullup beschaltet 
ist, liegen exakt 3,3 Volt.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Reinhard T. schrieb:
> Übrigens, am SET Pin, der laut Datenblatt mit einem Pullup beschaltet
> ist, liegen exakt 3,3 Volt.

Soweit ich das Datenblatt verstanden habe, hat das Modul einen 
3V3-Regler drauf. Und der SET-Pin hat 10k nach dieser internen Spannung. 
Und andere Pins, wie der TX müsste den PU direkt an VCC haben, also der 
extern angelegten Spannung, deshalb siehst du da mehr. Passt doch.

Der Längsregler auf dem Modul dient seiner Versorgung. Nur: man soll 
nicht dauerhaft im 'Full Power Mode' senden, sonst wird er überlastet / 
zu heiß. (Schön formuliert: "to avoid the module built-in LDO fever" 😀).
Soweit ich das verstehe, kann man die Sendeleistung für kürzere 
Distanzen auch deutlich reduzieren. Default sind es +20dBm für 
idealerweise 1km Distanz, mit AT+Px kann man sie deutlich reduzieren bis 
-1dBm. Brauchst du die Distanz?

: Bearbeitet durch User
von Reinhard T. (reinhard_t884)


Lesenswert?

Klaus H. schrieb:
> Der Längsregler auf dem Modul dient seiner Versorgung. Nur: man soll
> nicht dauerhaft im 'Full Power Mode' senden, sonst wird er überlastet

Ich meine eigentlich den Längsregler auf dem D1 Mini, da wollte ich 
nicht den HC-12 zusätzlich ranhängen.

Auf dem HC-12 ist dieser Controller verbaut:
https://www.st.com/resource/en/datasheet/stm8s003f3.pdf

Der liegt mit VDD an den 3,3 Volt des Längsreglers.
Der TX Ausgang des Controllers liegt direkt an einem Bauteil, was wie 
ein Transistor aussieht. Da steht nur 24 drauf. Der zweite Pin des 
Bauteils liegt an 3,3 Volt und vom dritten Pin aus liegt ein 3,3K 
Widerstand gegen 5V und ein 200 Ohm Widerstand geht zum TX Anschluß des 
Moduls.
Das verstehe ich überhaupt nicht, wie funktioniert das?

Gruß Reinhard

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


Lesenswert?

Reinhard T. schrieb:
> Ich meine eigentlich den Längsregler auf dem D1 Mini, da wollte ich
> nicht den HC-12 zusätzlich ranhängen.

Geht auch nicht, der ist wie du schon sagtest nicht stark genug.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Klaus H. schrieb:
> Default sind es +20dBm für idealerweise 1km Distanz

"idealerweise 1km" beinhaltet auch eine schnarchlangsame 
Datenübertragung. Bei Batteriebetrieb kommt es nicht auf die Leistung, 
sondern auf Sleepstromaufnahme und Energie pro Aussendung an.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Reinhard T. schrieb:

> Auf Seite 2 steht, das die UART 3,3 Volt Pegel hat und intern jeweils
> ein 1K Widerstand in Reihe geschaltet ist.
> Wenn ich das Modul an 5V anschließe, messe ich aber am TX Pin 4,9V.

Der SOT23 ist der LDO. Schau mal, was da rein und was raus kommt. Wenn 
da 4.9V rauskommen, dann wird wohl das gesamte Modul hinüber sein.

Bei direkt in Shenzhen auf dem Gemüsemarkt gekauften Bauteilen habe ich 
feststellen dürfen, dass nicht immer das drin ist, was drauf steht. Und 
die Chinesen hauen nicht nur uns, sondern auch ihresgleichen übers Ohr. 
Seitdem bin ich da vorsichtig.

Wenn Du mehr als eines dieser Module hast, würde ich davon absehen, da 
5V draufzugeben. Laut Spec sollen die DInger auch mit 3.2V 
funktionieren.

fchk

von Reinhard T. (reinhard_t884)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Der SOT23 ist der LDO. Schau mal, was da rein und was raus kommt. Wenn
> da 4.9V rauskommen, dann wird wohl das gesamte Modul hinüber sein.

Da gehen die 5V ran und 3,3 Volt kommen raus wie erwartet. An 5V hängt 
nur der LDO, ein Abblockkondensator und ein 3,3K Widerstand.
Ich habe es inzwischen aufgebaut und es funktioniert alles.

Steve van de Grens schrieb:
> Packe zusätzlich noch 3,3V Zenerdioden dazu, damit du sicher unter den
> 3,6V bleibst.

Hab mir welche bestellt, dann  bin ich auf der sicheren Seite.


Vielen Dank und einen guten Rutsch!

Gruß Reinhard

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.