Ich habe eine kurze Frage. Mit was würdet ihr die Tischplatte versiegeln? Ich hatte an Hardwachs gedacht, aber wie sieht es da mit der elektrostatischen Aufladung aus? Na gut nun sind es doch 2 Fragen geworden. Ich wünsche allen Lesern und Schreibern einen guten Rutsch ins neue Jahr, bleibt gesund und munter. Grüße aus Dresden Bernd
Beschichtete Tischplatten muss man nicht versiegeln. Har_t_wachs ist für rohes Holz; ein damit behandelter Tisch bleibt aber wasserempfindlich. Für einen Werktisch würde ich sowas nicht verwenden wollen. Eine Küchenarbeitsplattte ist günstig, sieht aber bei hartem mechanischem Einsatz irgendwann zerwichst aus. Die bessere Alternative: Linoleum auf die Arbeitsplattte draufpacken. Das dämpft, und das kann im Bedarfsfall auch erneuert werden.
Bernd N. schrieb: > aber wie sieht es da mit der elektrostatischen Aufladung aus? Statt Linoleum bei Bedarf eine ESD-Matte auflegen, für grobe Arbeiten aber wieder beiseite tun. Harald K. schrieb: > sieht aber bei hartem mechanischem Einsatz irgendwann zerwichst aus. wo gehobelt wird dürfen doch auch Späne fliegen und Linoleum wird auch irgendwann zerstört aussehen... Holzoberfläche in erneuerbar: 3mm Sperrholzplatte Billigstvariante: Karton mfg mf
Achim M. schrieb: > wo gehobelt wird dürfen doch auch Späne fliegen und Linoleum wird auch > irgendwann zerstört aussehen... Kann man aber im Gegensatz zur Oberfläche einer beschichteten Platte leicht austauschen. Und daß man bei Grobarbeiten das Werkzeug (und dazu gehört für mich auch der Werktisch) durch entsprechendes Opfermaterial schützt, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, oder? (Wobei: Ich hab' mal einen Horstlöffel gesehen, der an einer Standbohrmaschine in den Bohrtisch gebohrt hat ... und das damit begründete, daß das ja nicht anders ginge)
Danke für eure Antworten, vielleicht habe vergessen für was ich den Arbeitstisch verwenden will. Also der steht in meinem Arbeitszimmer und soll nur für elektronische Arbeiten verwendet werden. Für Arbeiten an Handy oder ähnlichen habe ich eine Silikonmatte , die ich bedarfsweise benutzen kann.
Sylvester ist die Zeit für blöde Sprüche, in diesem Sinne: Es kommt darauf an. Was soll denn da wie gewerkt werden? Verschiedene Matten (Gummi mit Wulst für öliges, ESD, Schneiden) und Folien / Pappen (reinigen, malen) hat Vorteile. Die Buchenplatte darunter bekommt Wachs damit sie nicht zustaubt.
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Bernd N. schrieb: > Also der steht in meinem Arbeitszimmer und soll nur für elektronische > Arbeiten verwendet werden. Papier-Schreibtischunterlage, also diese typischen Werbegeschenke mit aufgedrucktem Kalender o.dgl. Wenn Du die zu sehr eingesaut hast (Lötzinn, Heisskleber...), kommt die aktuelle Seite in den Müll.
T. schrieb: > Ich würde klaren Parkettlack oder Bootslack draufpinseln, das ist > robust. Genau Und mit Bremsenreiniger sauber machen. Mann, das sind bloss Verwendungsbezeichnungen, die nichts über Zusammensetzung und Inhaltsstoffe aussagen. Es gibt Bremsenreiniger von Aceton über Waschbenzin bis Spüli, und Parkettlack von Acryl bis 2-Komponenten, Bootslack von Leinöl bis Epoxidharz. Und alle sind völlig unterschiedlich. Es ist nutzlos, sie zu erwähnen bei anderen Anwendungen.
Arbeitsplatte in der Werkstatt hab ich mit Bio-Kettenöl eingeölt. Der Kram zieht langsam tief ins Holz und verharzt da, sieht zwar nicht so genial aus. Verhindert aber, dass die Platte Wasser etc. zieht. Vorteil ist, dass Brandflecken und sonstige Sachen optisch nicht gross stören, Öl ist im Gegensatz zu Lack tief drin.
Bernd N. schrieb: > soll nur für elektronische Arbeiten verwendet werden. Und dafür ist Holz großer Mist, Thema ESD-Schutz. Harald K. schrieb: > Die bessere Alternative: Linoleum auf die Arbeitsplattte draufpacken. Wenn ich mal eine Quelle wüsste, wir hatte in der Firma Linoleumartige Meterware mit definertem ESD-Verhalten.
Ich verwende eine austauschbare Hart-Masonitplatte, die alle paar Jahre erneuert wird. Das funktioniert bei mir schon jahrzehntelang. Und kostet wenig. Diese Platte sitzt in einem Rahmen die mit dem Rahmen flach abschließt.
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Michael B. schrieb: > Bootslack von Leinöl bis Epoxidharz Bootslack ist für den Schiffsrumpf konzipiert und deshalb ein 1K-PUR-Lack. Es mag sein das Billigheimer die Bezeichnung geklaut haben, um irgendwas billiges so teuer wie Bootslack zu verkaufen, aber das tut hier nichts zu Sache. Das ist auch meine Empfehlung an den TO. 1K-PUR-Lack ist recht beständig gegen mannigfaltige Misshandlung. Ich nutze das mittlerweile in zweiter Generation für die Werkbank und sehe keinen Bedarf, daran etwas zu ändern. Mit ESD hatte ich da auch noch nie Probleme. Ich fertige aber auch keine Halbleiter auf meiner Werkbank.
Rote T. schrieb: > Arbeitsplatte in der Werkstatt hab ich mit Bio-Kettenöl eingeölt. > Der Kram zieht langsam tief ins Holz und verharzt da, Das war aber ein Scheiss-Kettenöl, dass man auf keinen Fall in die Kettensäge tun sollte. Und auch nicht auf einen Holztisch. Nimm Leinöl. Das härtet zwar aus, wird aber nicht so hart wie Epoxy oder 2-Komponenten PU Lacke.
Martin S. schrieb: > Bootslack ist für den Schiffsrumpf konzipiert und deshalb ein > 1K-PUR-Lack. Nein. Natürlich nicht. Es mag halt sein, dass du nur eine Sorte kennst. Der angeblich beste Lack für ein Holzboot ist https://www.dictum.com/de/oele-dbf/le-tonkinois-vernis-marine-no1-bootslack-farblos-1-l-810235 Holzboote halten dicht, weil das Holz quillt, ähnlich einem Holzfass. Es darf daher nie bis zur Darre durchtrocknen.
Michael B. schrieb: > Holzboote halten dicht, weil das Holz quillt, ähnlich einem Holzfass. Es > darf daher nie bis zur Darre durchtrocknen. Naja, Bootsrümpfe aus Holz werden idR durch Kalfatern abgedichtet, Schweinearbeit, selbst schon gemacht in der 180-to-Klasse. Weiter ist zu unterscheiden ob das Boot nur zu Sportzwecken ins Wasser kommt oder ganzjährig darin schwimmt. Dann muss noch unterschieden werden ob der Lack oberhalb oder unterhalb der Wasserlinie aufgetragen werden soll (Antifouling)... Ein Teak-Deck wird freilich nicht angepinselt, Aufbauten aus Mahagoni bspsws dagegen schon. Oft mit Klarlack im 2-K-System weil haltbarer als 1-K. Du siehst, auch Deine Definition von "Bootslack' ist noch nicht ganz ausgegoren :-) Das, was der Volksmund darunter versteht, ist eben ein klarer, robuster Lack. Und darauf hat T. (ueberregulator) angespielt. Genau unter dieser Bezeichnung habe ich welchen gekauft und damit die Sitzgarnitur auf der Veranda gestrichen, mit Erfolg. DerSchmied
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Michael B. schrieb: > T. schrieb: >> Ich würde klaren Parkettlack oder Bootslack draufpinseln, das ist >> robust. > > Mann, das sind bloss Verwendungsbezeichnungen, die nichts über > Zusammensetzung und Inhaltsstoffe aussagen. Mit der Zusammensetzung kann man nicht viel anfangen, weil die ist garnicht so genau angegeben dass man daraus die genauen Eigenschaften ableiten könnte. Da wird je nach Anwendungszweck eine andere Qualität gewählt, deshalb sucht man nach Verwendungszweck aus. So findet man die Sachen im Geschäft auch viel besser. Man könnte jetzt warten bis ein spezieller Werktischlack rausgebracht wird, aber Parkettlack oder Bootslack findet man halt in jedem Baumarkt. Ich würde Parkettlack bevorzugen, weil die hohe UV-Beständigkeit vom Bootslack ist nicht nötig.
> Also der steht in meinem Arbeitszimmer und soll nur für > elektronische Arbeiten verwendet werden. Genau dafuer hab ich eine Holzplatte aus Eiche verwendet und nehme das Oel hier: https://www.holz-metall.info/Mylands-Holzveredelungsoel-Danish-Oil-250ml/097999155-06 Ausserdem ab und an etwas Antikwachs auf echten Bienenwachs. Ich meine stellt euch mal vor ihr hab edles Hifizeugs auf dem Tisch, da wollt ihr doch nicht irgendeinen Scheiss drunter haben das den Spirit of Hifi absaugt oder? Hat seine Eignung bisher von 0Hz bis 80Ghz bewiesen. :-D Vanye
Gesundes Neues. Also ich danke euch allen für die vielseitigen Tipps . Ich würde mich zwischen Parkettlack und Linoleum entscheiden. Es kommt ja noch ein Gummimatte mit rechteckigen Löschern drauf, sieht da aus als wären abgerundete Gummistreifen ca 5mm hoch horizontal und vertikal angeordnet. Da fällt eine Schraube und andere Kleinteile nicht so schnell vom Tisch. Da kann das Radio oder Ähnliches auch nicht so schnell zerkratzt werden.
wichtig ist das du dich nicht auflädst, denn dann kannst du dich auch nicht elektrostatischt über deine Bauteile-> Tisch-> Erde entladen. Zuhause einfach kein Schuhwerk tragen, in der Firma sieht das etwas blöd aus, da ist eben ein Handgelenkband, ableitfähige Schuhe, Stuhlbezug usw. das Mittel der Wahl und evtl. möglichst wenig Kunststoff wie z.B. Polyester in der Kleidung. Für meine Werkbänke im Keller habe ich Bambusplatten für mein geschweißtes Gestell genommen, das ist wirklich Widerstandsfähig , da braucht man nichts versiegeln, habs nicht mal eingeölt.
Thomas schrieb: > wichtig ist das du dich nicht auflädst, denn dann kannst du dich auch > nicht elektrostatischt über deine Bauteile-> Tisch-> Erde entladen. Das ist in der Tat viel häufiger der Fall. Oder eigentlich fast immer. Wir haben in der Firma einen ESD Fussboden. Das nützt aber nix, wenn die Rollen vom Stuhl hoch isolierend sind. Der Stuhl samt Mitarbeiter lädt sich richtig auf und "patsch" ist auch schon mal ein µC hinüber gewesen. Das war aber ein einmaliger Fall, da auch keine ESD Schuhe getragen wurden. Es muss in der ESD "Kette" alles stimmen, sonst hilft es nicht. Der effektivste Schutz ist ein (lästiges) ESD Armband mit Spiralkabel am Handgelenk. Was den Arbeitstisch angeht ist (unbeschichtetes) Holz nicht schlecht. Es ist ja von Natur aus ESD geschützt. Ich habe lange Jahre eine Buchen Leimholzplatte verwendet, die zum Schutz mit passendem Öl behandelt wurde. Wichtig ist dabei, dass man die Platte von beiden Seiten mit Öl behandelt. Sonst zieht die ungeölte Seite Luftfeuchtigkeit und die ganze Platte verzeiht sich. Da habe ich mal Lehrgeld gezahlt...
Spricht was gegen geerdetes Metall vorne am Tisch, z.B. eine Alu-L-Profil vorne, gleichzeitig als Kantenschutz?
T. schrieb: > Spricht was gegen geerdetes Metall vorne am Tisch, z.B. eine > Alu-L-Profil vorne, gleichzeitig als Kantenschutz? Kommt auf die Verwendung an. Ich würde es bei mir nicht machen. Eine "nackte" Platine im Testbetrieb rutscht dann gerne mal auf die Metallkante und und kann anschliessend gleich in den Müll.
Bernd N. schrieb: > Ich habe eine kurze Frage. Mit was würdet ihr die Tischplatte > versiegeln? > Ich hatte an Hardwachs gedacht, aber wie sieht es da mit der > elektrostatischen Aufladung aus? Die Ideen mit Linoleum halte ich für sehr flexibel … denn wenn auf Dauer die E-Technik / Elektronik dann doch zu kompliziert wird … könnte man immer noch in die Bildenden Künste ausweichen - und es mit Linolschnitt versuchen
T. schrieb: > Spricht was gegen geerdetes Metall vorne am Tisch Dagegen spricht zum einen die Kurzschlussgefahr, zum anderen ist es beim Hantieren mit Netzspannung ggf. ungesund, wenn man den aufliegenden Arm auf diesem Weg niederohmig erdet.
Thomas schrieb: > Bambusplatten Die sind ja von Haus aus schon harzgetränkt und gepresst. Was will man da noch versiegeln?
Hmmm schrieb: > T. schrieb: >> Spricht was gegen geerdetes Metall vorne am Tisch > > Dagegen spricht zum einen die Kurzschlussgefahr, zum anderen ist es beim > Hantieren mit Netzspannung ggf. ungesund, wenn man den aufliegenden Arm > auf diesem Weg niederohmig erdet. Ok, bei mir liegen so oder so immer Drähte, Bauteile, Werkzeuge aus Metall etc rum.
Stefan M. schrieb: > Was den Arbeitstisch angeht ist (unbeschichtetes) Holz nicht schlecht. > Es ist ja von Natur aus ESD geschützt. > Ich habe lange Jahre eine Buchen Leimholzplatte verwendet, die zum > Schutz mit passendem Öl behandelt wurde. Dafür nimmt der Kollege Schlosser mit etwas Petroleum verdünntes Leinöl-Firnis auf der Multiplex-Platte. Das gibt nach einigen Tagen eine robuste Oberfläche, das Leinöl härtet aus. Für die etwas feineren Arbeiten habe ich vor über 2 Jahrzehnten ein paar alte Schreibtischplatten vom Tischler mit Linoleumbodenbelag bekleben und mit Hartholzleisten versehen lassen. Die Tische haben einiges mitgemacht, sehen immer noch gut aus. Die Leisten wurden zwischen durch mal abgeschliffen, die alten Schubladengestelle zugunsten eines stabilen selbstgefertigten Gestelles entsorgt. (In den Schubladen sammelte sich eh nur Müll) Linoleum hat neben der Robustheit antistatische Eigenschaften. (und ist ein ökologischer Baustoff) Man bekommt geeignete Reste für kleines Geld beim Bodenverlegerbetrieb. Uwe
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Michael B. schrieb: > Und auch nicht auf einen Holztisch. Nimm Leinöl. Das härtet zwar aus, > wird aber nicht so hart wie Epoxy oder 2-Komponenten PU Lacke. Bei den PU-Lacken stimmt das so allerdings nicht. Die gibt es je nach Anwendung in allen möglichen Härtegraden - durchaus auch in "weich". Wird gerne bei Maschinenlacken genommen, die stark beansprucht werden, aber nicht reißen/splittern dürfen, bspw. innerhalb von CNC-Einhausungen und permanent fliegenden scharfkantigen Spänen, die auf sie einprasseln. Diese 2K-Lacke sind schlagzäh und funktionieren tatsächlich wie beworben :-) Gibt es bspw. von der Firma Mipa. Ansonsten zum OP: Ich würde die Oberfläche nicht zu glatt gestalten, weil sonst Dinge leicht verrutschen können, üblicherweise, wenn man eh schon beide Hände benötigt <:-) Auch wenn es sich um einen Elektroniktisch handelt, würde ich darauf achten. - man arbeitet ja doch auch mechanisch an ihm. Eine ordentliche Reibung benötigt man bspw. auch beim einhändigen Lötspitzenwechsel einer JBC. Die ist zwar schon schwer, aber es nervt, wenn die beim Abziehen mit nach vorne kommt. Der Tisch hier ist leider glatt lackiert aber sonst durch seine Auszüge und Stabilität einfach herausragend. Die Lösung hier: eine entsprechende Antistatikunterlage mit Anschluss für Erdung aus gummiartigem Kunststoff. Die (Maße 60x80cm) war nicht teuer (50€?) aber ist absolut rutschfest und auch lösemittelbeständig (zumindest gegen Spiritus, Aceton und Isopropanol) und hat eben eine definierte Erdung. Probleme gibt es bei "normalen" Schaltungen mit der sehr geringen Leitfähigkeit nicht. Bei hochohmigen Verstärkern sollte man natürlich entsprechend Vorkehrung treffen.
Uwe B. schrieb: > Für die etwas feineren Arbeiten habe ich vor über 2 Jahrzehnten ein paar > alte Schreibtischplatten vom Tischler mit Linoleumbodenbelag bekleben > und mit Hartholzleisten versehen lassen. Linoleum. Meine Rede.
Michael B. schrieb: > Und auch nicht auf einen Holztisch. Nimm Leinöl. Das härtet zwar aus, > wird aber nicht so hart wie Epoxy oder 2-Komponenten PU Lacke. Man nimmt Leinöl-Firnis, ein gekochtes Leinöl. Unverarbeitetes Leinöl zieht zwar in das Holz ein, bildet aber keine (bzw. kaum eine) Schutzschicht. Eine auf lange Zeit schmierige Angelegenheit. Besser in den Salat tun. Leinölfirnis gibt es im gutsortierten Baumarkt, nicht im Supermarkt. Nebenbei, Leinöl ist ein wesentlicher Bestandteil von Linoleum. Das Thema mit der Selbstentzündungsgefahr des zusammengeknüllten, mit Leinölfirnis getränkten, Lapppen ist ja sicherlich bekannt... Uwe
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