Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Dipl.-Ing. auch als solchen Anschreiben (Bewerbung)


von Jürgen (bergensdorf)


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Moin,

doofe Frage, bin aus dem Internet nicht so richtig schlau geworden auf 
die Frage, ob man im Anschreiben einen Diplom Ingenieur auch als diesen 
betiltet. Also ich meine jetzt im ersten Satz des Anschreibens:
Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).

Ich bin mir da halt gerade unsicher weil ich einmal im Netz gefunden 
habe, dass man es weglässt, aber es wohl nach DIN5008, wohl doch 
angegeben werden soll.
https://www.sekretaria.de/bueroorganisation/korrespondenz/din-5008/akademische-titel-amts-und-berufsbezeichungen/

Auf der Seite der Stellenanzeige hat die Person auch das Dipl-Ing. 
angegeben.

Weiß da jemand vielleicht etwas genaueres? Bei sowas kann man ja immer 
richtig schön ins Fettnäpfchen treten.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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Unueblich. [x]

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich wuerde den Dipl.Ing. weglassen. Sollte Herr Mueller sich deshalb auf 
den Schlips getreten fuehlen, wuerde ich mit ihm eh' nicht gerne 
arbeiten wollen.

Gruss
WK

von Jan (dunno)


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Dergute W. schrieb:
> Sollte Herr Mueller sich deshalb auf den Schlips getreten fuehlen,
> wuerde ich mit ihm eh' nicht gerne arbeiten wollen.

+1 dafür. Nen Ing hat jeder, muss man sich nichts drauf einbilden.

Nen Dr. würde ich wohl so anschreiben, aber wenn er im Alltag auf das 
Dr. besteht, ist's ätzend..

Edith: Selbst unsere Profs an der Uni haben im Alltag auf den Titel gern 
verzichtet..

: Bearbeitet durch User
von Vancouver (vancouver)


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Im Gegensatz zum Dr. ist ein Dipl.-Ing. kein Bestandteil des Namens und 
steht daher nicht im Personalausweis. (Der Dr. kann, muss aber auch 
nicht im Perso stehen. Bei Prof. bin ich mir nicht ganz sicher).
Streng genommen hat also niemand ein Recht darauf, mit Frau/Herr 
Dipl.-Ing. angesprochen zu werden.

Sagen wir so: Wenn du weißt, dass sich der Typ gerne an seinem eigenen 
Titel aufgeilt, dann schreib ihn hin, wenn du den Job unbedingt haben 
willst, und achte darauf, dass er nicht dein direkter Vorgesetzter wird. 
In allen anderen Fällen lass den Titel weg.

von A. F. (chefdesigner)


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Jürgen schrieb:
> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).

In Österreich Pflicht :-)

von Vancouver (vancouver)


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@Jan:

Genau so isses. Ab einem bestimmten Bildungslevel bestehen die meisten 
nicht mehr auf ihrem Titel, zumindest im MINT-Bereich.

Ich finde das Zitat nicht mehr, aber jemand hat mal gesagt:
Dein Titel sagt etwas über deinen Abschluss. Ob Du ihn trägst, sagt 
etwas über deinen Charakter.

von Steffen K. (botnico)


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Bei einem sehr penetrant in Deutschland agierenden Hersteller passiver 
Bauteile hat der Leiter Vertrieb auf der Visitenkarte stehen: "Staatlich 
geprüfter Elektrotechniker".

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Jürgen schrieb:
> bin aus dem Internet nicht so richtig schlau geworden auf
> die Frage, ob man im Anschreiben einen Diplom Ingenieur auch als diesen
> betiltet. Also ich meine jetzt im ersten Satz des Anschreibens:
> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).

Da mir das Problem schon einige Jahre aufgefallen ist, gebe ich meist 
diesen Hinweis raus….

von Klaus P. (kpi6288)


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Auch wenn jemand nicht darauf besteht, heißt das noch lange nicht, dass 
er es nicht erwartet.

In einem (geschäftlichen) Brief gehört der akademische Grad Titel auf 
jeden Fall in die Adresse (siehe DIN 5008).

Der höchste akademische Grad gehört im Bewerbungsschreiben auch in die 
Anrede. Also nur "Sehr geehrter Herr Prof. Müller", nicht "Sehr geehrter 
Herr Prof. Dr.-Ing. Müller".

In einem (Bewerbungs-) Gespräch lässt man den Dipl-Ing. in Deutschland 
üblicherweise weg. Den Dr. hingegen nennt man mindestens einmal bei der 
Begrüßung.

Das gehört einfach zu guten Umgangsformen - und diese kosten nichts. Du 
willst doch einen Job - soll der Angeschriebene von Dir denken, dass Du 
nicht einmal solch einfache Regeln kennst? Du hast ja in dem Job 
vielleicht auch Kundenkontakte. Und dabei musst Du solche Regeln auch 
beachten.

Wenn der Gesprächspartner ausdrücklich sagt, dass Titel und akdemische 
Grade im Unternehmen nicht genannt werden (oder wenn sich sowieso alle 
mit Vornamen ansprechen), ist das natürlich anders. Aber erst dann.

von Joachim B. (jar)


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Joe G. schrieb:
> gebe ich meist
> diesen Hinweis raus….

überholt?
Dr. ist ein akademischer Grad und kein Titel in D
Professor ist eine Berufsbezeichnung in D

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_akademischer_Grade_(Deutschland)
https://www.gesetze-im-internet.de/ordeng/BJNR008440957.html
(1) Titel werden durch den Bundespräsidenten verliehen

komisch, wurde einer der falschen Dr. in Regierungskreisen schon 
verurteilt?
https://www.bundestag.de/resource/blob/935318/9f26dfdacda60b3638207e1c021a3bc8/WD-7-006-23-pdf-data.pdf

von Hans (ths23)


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Jürgen schrieb:
> Moin,
>
> doofe Frage, bin aus dem Internet nicht so richtig
Wenn er den Dipl.-Ing. in der Annonce angegeben hat, dann würde ich ihn 
auch so ansprechen. Offensichtlich legt er Wert darauf.
Ich persönlich finde es höflicher, wenn man den akademischen Grad/Titel 
in der Anrede mit benutzt, auch wenn es heutzutage immer unüblicher 
wird.

von Joachim B. (jar)


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Hans schrieb:
> Ich persönlich finde es höflicher, wenn man den akademischen Grad/Titel
> in der Anrede mit benutzt

habe ich über 30 Jahre so gehalten und das wollten die neuen Professoren 
nicht mehr.

von Thomas (db8nr)


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Dipl.Ing. ist kein Titel, sondern ein akademischer Grad.
Anders sieht es bei einer Prinzessin aus - die hat einen Titel ;-))

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Nicht vergessen: Beim Dr.-Ing. (FH) darf der Zusatz "FH" in Klammern 
nicht einfach weggelassen werden!

von Thomas (db8nr)


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Wenn man auf "Drews Schmidt" getauft wurde kann seinen Namen abkürzen.
Also: "Dr.Schmidt"

Drews ist Deutsch oder Niederdeutsch und ist die alte niederdeutsche 
Form von Andreas.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jürgen schrieb:
> Ich bin mir da halt gerade unsicher weil ich einmal im Netz gefunden
> habe, dass man es weglässt, aber es wohl nach DIN5008, wohl doch
> angegeben werden soll.
> 
https://www.sekretaria.de/bueroorganisation/korrespondenz/din-5008/akademische-titel-amts-und-berufsbezeichungen/

Könntest Du Dir vorstellen, dass Anrede und Anschrift sicv nicht nur in 
der Bezeichnung voneinander unterscheiden?

Klaus P. schrieb:
> Der höchste akademische Grad gehört im Bewerbungsschreiben auch in die
> Anrede. Also nur "Sehr geehrter Herr Prof. Müller", nicht "Sehr geehrter
> Herr Prof. Dr.-Ing. Müller".

Das wäre nicht "Professoor" und schon gar nicht "Prof.", sondern 
"Doktor",  nicht etwa "Dr." oder "Dr.-Ing."

von Max (bit8)


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Walter T. schrieb:
> Nicht vergessen: Beim Dr.-Ing. (FH) darf der Zusatz "FH" in Klammern
> nicht einfach weggelassen werden

Der war gut... Ist das was neues?

von Frank O. (frank_o)


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Jan schrieb:
> Nen Dr. würde ich wohl so anschreiben, aber wenn er im Alltag auf das
> Dr. besteht, ist's ätzend..

Der Doktor und auch der Professor gehören zum Namen dazu und sind 
zwingend in offiziellen Schreiben dazu zu fügen.
Die "Inge" lässt man weg.

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Mir persönlich sind Titel vollkommen egal. Wer meint, sich damit 
profilieren zu müssen hat sowieso sämtliche Sympathien verspielt-

Aber zum Glück arbeite ich in einem Bereich, in dem das keine Rolle 
spielt. Und wer sich doch dadrüber aufregt, nicht mit Dr. angesprochen 
zu werden, hat eben Pech gehabt.

Fehlender Respekt? Nein. Man stelle sich vor, es steht einer mit einem 
Doktor in Genderwissenschaften oder so einem Quatsch. Das kann man nicht 
ernst nehmen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> überholt?
> Dr. ist ein akademischer Grad und kein Titel in D
> Professor ist eine Berufsbezeichnung in D
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_akademischer_Grade_(Deutschland)
> https://www.gesetze-im-internet.de/ordeng/BJNR008440957.html
> (1) Titel werden durch den Bundespräsidenten verliehen

Wo siehst du einen Wiederspruch zu meinem Text?

von M.A. S. (mse2)


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Andi F. schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).
>
> In Österreich Pflicht :-)

In Österreich kann man (viellmehr meistens frau) ja auch auf dem 
Standesamt promovieren...
:)

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Hans schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Moin,
>>
>> doofe Frage, bin aus dem Internet nicht so richtig
> Wenn er den Dipl.-Ing. in der Annonce angegeben hat, dann würde ich ihn
> auch so ansprechen.

Das erscheint mir hier das Sinnvollste zu sein. Heutzutage wird in 
vieler Hinsicht weiten Kreisen der Gesellschaft großen Wert darauf 
gelegt, die Menschen so anzusprechen, wie sie das selbst wünschen (z.B. 
ist in Deutschland Deadnaming gesetzlich verboten).

Warum sollte man das beim "Dipl.-Ing." anders handhaben? Ja, es gibt da 
Normen, und historische (angeben) und moderne (weglassen) 
Gepflogenheiten, aber es erscheint mir an einfachsten und 
naheliegendsten, es hier (so lange es wirklich ein Dipl.-Ing. ist), wie 
mit dem Rest der Anrede zu machen.

Natürlich kann es passieren, dass jemand den "Dipl.-Ing." im 
Bewerbungsschreiben angibt, damit der Personaler gleich zu Anfang sieht, 
dass der die für die Stelle verlangte (oder vom Bewerber vermutet 
gewünschte) akademische Qualifikation vorliegt, und sonst keinen Wert 
auf die Anrede legt. Aber auch da sehe ich kein Problem, wenn im 
Antwortschreiben der "Dipl.-Ing." steht.

von Oliver S. (oliverso)


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Motopick schrieb:
> Unueblich. [x]

Ohne zu wissen, wo der TO wohnt, ist das pauschal falsch.
In AT wärs z.B. durchaus üblich.

Oliver

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> Heutzutage wird in
> vieler Hinsicht weiten Kreisen der Gesellschaft großen Wert darauf
> gelegt, die Menschen so anzusprechen, wie sie das selbst wünschen (z.B.
> ist in Deutschland Deadnaming gesetzlich verboten).

So lange es keine Unterhaltungspflicht oder Ansprechpflicht per Gesetz 
gibt, kann ich damit leben. Man muss das Spiel nicht mitspielen.

: Bearbeitet durch User
von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Vancouver schrieb:
> Ich finde das Zitat nicht mehr, aber jemand hat mal gesagt:
> Dein Titel sagt etwas über deinen Abschluss. Ob Du ihn trägst, sagt
> etwas über deinen Charakter.


Dem kann man nur zustimmen.
Abschlussnennung dort wo es Sinn macht (also auch der ausschließlichen 
geschäftlichen Visitenkarte, geschäftlichen Internettauftritten), aber 
im Alltag, bei der Bestellung, der Reservierung, wofür auch immer und 
spätestens beim dritten Zusammentreffen nicht.

Thomas schrieb:
> Dipl.Ing. ist kein Titel, sondern ein akademischer Grad.
> Anders sieht es bei einer Prinzessin aus - die hat einen Titel ;-))

Tja, aber so mancher Dr. Prof. oder wohl auch seltener Ing. wollte wohl 
als "Prinzessin" ;-) oder "besser" Adeliger (LOL was für ein Quatsch das 
es sowas noch gibt und manche darauf stehen und bestehen...) erscheinen 
.

Zum Glück ist das aber schon länger überwiegend Vergangenheit.

Andi F. schrieb:
> In Österreich Pflicht :-)

Hoffentlich ist das :-) im Alltag endlich Realität geworden...

Über die (ernstahfte...) Titelverliebtheit so mancher "bessern" Dame und 
seltsamer weise auch des "einfachen Volks" wurde ja schon vor weit über 
50 Jahren im Kabarett (auch im österreichischen selbst) herrlich und so 
zutreffend hergezogen.

Ist Österreich (oder besser Wien?) da mittlerweile in der Jetztzeit 
angekommen, oder findet man immer noch die Herren Hofräte mitsamt ihrer 
Gattin in der Staatsoper vor? ;-)

von Gerald M. (gerald_m17)


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Als ich noch noch im Getränkemarkt gejobbt habe, war einer bei mir und 
hat seine Getränke auf Kommission bestellt. Als ich nach seinem Namen 
gefragt hatte, hat er mit "Doktor" angefangen.
Weil ich das sowas von Panne fand, benutze ich meinen quasi nirgends und 
gerade den jüngeren ist das auch egal. Die älteren Leute bestehen da 
eher Mal drauf (damals war das wohl noch besonderer).
Ich handhabe das auch bei Anschreiben so, dass ich das einfach weg 
lasse. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, schreibt man den einfach 
rein und gut ist. Daran stören tut sich keiner wenn es da steht, normal 
überliest man das.

von Jörg R. (solar77)


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Ch'Tihla Dok'Marr schrieb:
> Mir persönlich sind Titel vollkommen egal.

Troll ist auch kein Titel🤡

von Hans (ths23)


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Ch'Tihla Dok'Marr schrieb:
> Mir persönlich sind Titel vollkommen egal. Wer meint, sich damit
> profilieren zu müssen hat sowieso sämtliche Sympathien verspielt-
>
> Aber zum Glück arbeite ich in einem Bereich, in dem das keine Rolle
> spielt. Und wer sich doch dadrüber aufregt, nicht mit Dr. angesprochen
> zu werden, hat eben Pech gehabt.
>
> Fehlender Respekt? Nein. Man stelle sich vor, es steht einer mit einem
> Doktor in Genderwissenschaften oder so einem Quatsch. Das kann man nicht
> ernst nehmen.
Du bist halt ein völlig respektloser Troll, der keinerlei Achtung vor 
der Leistung seines Gegenüber hat.
Wo er den Doktor erworben ist erst mal völlig Rille. Im Allgemeinen 
haben die Leute was für die Erlangung dieses akademischen Grades getan. 
Selbst der "Doktor ehrenhalber" bekommt diesen Titel weil er etwas 
geleistet hat. Ja es gibt auch Leute die sich solche Titel kaufen, aber 
die lassen wir bei dieser Betrachtung mal außen vor.

von Jürgen (bergensdorf)


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Danke für Eure Antworten, so richtig einig ist sich wohl hier keiner und 
ja ich finde auch man muss es nicht immer nach Normen machen. Ich habe 
jetzt einfach den Namen mit dem Dipl.-Ing. oben in die Adresszeile unter 
den Firmennamen gepackt (wie in der DIN-Norm) und so lasse ich es.

Es ist für mich halt schon etwas ungewöhnlich, dass jemand seinen 
akademischenn Abschluss mit in die Stellenausschreibung schreibt, zumal 
es für die Stelle nicht wirklich eine Relevanz hat.

von Jörg R. (solar77)


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Jürgen schrieb:
> Danke für Eure Antworten, so richtig einig ist sich wohl hier
> keiner..

Ist ja auch kein Forum für solche Fragen.;-)

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Hans schrieb:
> Du bist halt ein völlig respektloser Troll, der keinerlei Achtung vor
> der Leistung seines Gegenüber hat.

Ich finde die Bauern die aktuell auf die Straße gehen leisten mehr als 
50% aller sogenannten Doktoren. Wertgeschätzt wird das von dir 
vermutlich auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Gerald M. schrieb:
> Als ich nach seinem Namen
> gefragt hatte, hat er mit "Doktor" angefangen.
> Weil ich das sowas von Panne fand,

habe ich glatt übersehen, dass es auch den Familiennamen "Doktor" gibt?

https://nachnamen.net/nachname-doktor

: Bearbeitet durch User
von Sup (sup_aamax)


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Bis vor einigen Jahren gab es auf dem Bewerberportal der Fa. Stihl eine 
Maske für die Onlinebewerbung. Unter anderem gab es da ein Dropdownmenü 
mit einer Auswahl an Adelstiteln. Die Auswahl war riesig "Baron von, 
Baron zu, Großherzog, Freiherr von zu ..." war ganz lustig, schade, das 
sie das nicht mehr haben.

von A. F. (chefdesigner)


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Jürgen schrieb:
> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).

Das macht keiner mehr. Man schreibt mit Vornamen an.

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Ein Professor mit dem ich einmal zusammengearbeitet habe sagte mal zu 
mir „Titel sind Schall und Rauch!“ Das war einer, der hatte es richtig 
drauf und wollte nicht mit Titel angesprochen werden. Andere, die 
wirklich drauf bestanden haben hatten es oft fachlich nicht wirklich 
drauf!
Fazit: Lass die Titelanrede sausen. Brauchst du nicht.

von A. F. (chefdesigner)


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Sup schrieb:
> ein Dropdownmenü
> mit einer Auswahl an Adelstiteln.
Möglicherweise hat jemand die Firma darauf hingewiesen, dass Adelstitel 
schon seit geraumer Zeit abgeschafft worden sind. Leider haben das auch 
heute noch sehr viele nicht verstanden und reden die einschlägigen 
Herren immer noch so an, dabei ist der "Titel" nur noch ein Name. So 
z.B. gibt es Leute die mit Namen "Herzog" heißen. Man nennt ihn aber 
nicht Herzog Andreas, sondern anders herum.

Aus dem Grund gibt es auch keinen Prinz, Markus von Anhalt, sondern nur 
einen vorbestraften Ex-Bordellbesitzer Markus ... Prinz-von-Anhalt. 
Seine Frau heißt dann auch nicht etwa Prinzessin, sondern auch nur 
"PVA".

Ein Dipl.-Ing. ist im Übrigen auch kein Titel, sondern eine 
Berufsbezeichnung.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


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Jürgen schrieb:

> die Frage, ob man im Anschreiben einen Diplom Ingenieur auch als diesen
> betiltet. Also ich meine jetzt im ersten Satz des Anschreibens:
> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).

> Bei sowas kann man ja immer
> richtig schön ins Fettnäpfchen treten.

Welches Fettnäpfchen?

Du bewirbst Dich doch nicht als Conférencier oder Protokoll-Droide, also 
ist es wurscht.
Wenn man sich nicht sicher ist, nimmt man im Bewerbungs-Anschreiben die 
allgemeine Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren",
wenn aus der Ausschreibung ein Name ersichtlich ist, kann man auch 
diesen verwenden, eben "Sehr geehrter Herr Müller".


Diese Formulierung entscheidet ohnehin nicht, ob oder wie schnell dieses 
Bewerbungsanschreiben im Papierkorb landet.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. F. schrieb:

> Aus dem Grund gibt es auch keinen Prinz, Markus von Anhalt, sondern nur
> einen vorbestraften Ex-Bordellbesitzer Markus ... Prinz-von-Anhalt.
> Seine Frau heißt dann auch nicht etwa Prinzessin, sondern auch nur
> "PVA".

Unsinn, vgl

https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/anschriften-anreden/familiennamen-mit-adelsbezeichnungen/familiennamen-ehemalige-adelsbezeichnungen-node.html

: Bearbeitet durch User
von A. B. (funky)


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A. F. schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Müller(ist nur ein Beispielsname).
>
> In Österreich Pflicht :-)

Ja sicher. Wer soll mir denn wat wie wo tun wenn ich den Herrn Dr. ohne 
Dr. anspreche?

von Bruno V. (bruno_v)


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Jürgen schrieb:
> Auf der Seite der Stellenanzeige hat die Person auch das Dipl-Ing.
> angegeben.

Für mich entscheidend ist das „wie“, bzw. bis zum ersten Komma oder 
Umbruch:

Dipl.-Ing. Markus Müller: genau so (jeweils mit Herr davor)

Markus Müller, Dipl.-Ing. soundso: Herr Markus Müller.

Müller, Markus, Dipl. …: Herr Müller

: Bearbeitet durch User
von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


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> Für mich entscheidend ist das „wie“, bzw. bis zum ersten Komma oder
> Umbruch:
>
> Dipl.-Ing. Markus Müller: genau so (jeweils mit Herr davor)
>
> Markus Müller, Dipl.-Ing. soundso: Herr Markus Müller.
>
> Müller, Markus, Dipl. …: Herr Müller

Lt. Anhang von Beitrag "Re: Dipl.-Ing. auch als solchen Anschreiben (Bewerbung)" :

"Akademische Grade wie Dr. und Dipl.-Ing. stehen unmittelbar vor dem 
Namen. Bachelor- und Mastergrade stehen hinter dem Namen – als Abkürzung 
können Sie z. B. “B. A.” und “M. A.” verwenden. "

also erste Variante, Dipl.-Ing. vor dem Namen.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Und dann gibt's da noch Diplom-Informatiker, die sich nur mit 
Dipl.-Inform. abkürzen dürfen, weil man dereinst Angst vor einer 
Verwechslung mit dem Ing. hatte.

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


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Wollvieh W. schrieb:
> Und dann gibt's da noch Diplom-Informatiker, die sich nur mit
> Dipl.-Inform. abkürzen dürfen,


 Mumpitz.
Natürlich dürfen sich die Diplom-Informatiker auch als Dipl.-Inf. 
abkürzen, steht in der jeweiligen Prüfungsordnung. Beispiel Technische 
Universität Dresden:

"Ist die Diplomprüfung bestanden, wird der Diplomgrad mit Angabe der 
Berufsbezeichnung verliehen: "Diplom-Informatiker" (abgekürzt: 
Dipl.-Inf.)."

https://www.verw.tu-dresden.de/AmtBek/PDF-Dateien/2017-12/11poD27.06.2017.pdf 
§29

von Bruno V. (bruno_v)


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Klar P. schrieb:
> also erste Variante, Dipl.-Ing. vor dem Namen.

Natürlich. Aber es ging ums ob. Und wenn in Anzeige, Homepage oder Flyer 
der Titel/Vorname zwar steht, aber nicht in der ersten Variante, dann 
schreibe ich ihn gar nicht, weil er offensichtlich „nur“ zur 
Beschreibung dient.

(Wie in den 3 Beispielen beschrieben)

: Bearbeitet durch User
von Max (bit8)


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Nach 20 Jahren Frührente im Lebenslauf interessiert sich keiner mehr für 
das Diplom, punkten könntest Du evtl. wenn Du in den 20 Jahren Deinen 
Doktor und Master gemacht hast, was das Amt sicherlich und somit der 
Steuerzahler bezahlen musste.

Ich gebe Dir einen guten Tipp geh einfach mal endlich arbeiten! Danke!

von Jura K. (juristischer_zensor)


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Sup schrieb:
> Bis vor einigen Jahren gab es auf dem Bewerberportal der Fa. Stihl eine
> Maske für die Onlinebewerbung. Unter anderem gab es da ein Dropdownmenü
> mit einer Auswahl an Adelstiteln. Die Auswahl war riesig "Baron von,
> Baron zu, Großherzog, Freiherr von zu ..." war ganz lustig, schade, das
> sie das nicht mehr haben.

Wenn sie bald in der Schweiz sind, werden sie das dann wohl wieder 
einführen.
Wenn man sich die Stellenbörsen auf Unternehmenseiten und auch hier 
anguckt, könnte man meinen, wir sind schon mitten drin in der 
deindustriellen Revolution. An die vielen Neueinsteiger, die 2-mal pro 
Jahr aus den Hochschulen quellen, denkt mal wieder keiner - wo sollen 
die bitte hin, wenn hier die Unternehmen gerade (Habeck-)Pause machen.
Nach 2 Jahren Arbeitslosigkeit hat man als Absolvent verschissen und 
kann die Umschulung klar machen.

: Bearbeitet durch User
von Rudi K. (ykabel)


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A. B. schrieb:
> In Österreich Pflicht

dort ist auch jeder Dorfschullehrer der "Herr Professor"

von Rick M. (rick-nrw)


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Meinen akademischen Grad erwähne ich nur im Lebenslauf

Dipl.-Ing. (FH) Willi Wutz, M.Eng.

Ich schreibe keinen mit Herr Dipl.Ing Meier an - falls Dr. Meier so 
mache ich das.

Mit freundlichen Grüßen

Willi Wutz (ohne den restlichen Kram)

In Österreich sieht das anders aus - Herr Kommerzienrat, Herr Hofnarr, 
Herr Ingenenör etc.

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