Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Inbetriebnahmeingenieur Siemens AG


von Max W. (bavarian2023)


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Guten Morgen Community,

ich bin aktuell 25 Jahre alt, bin Mechatronik-Ingenieur und habe auch 
ein paar Jahre Erfahrungen als Entwickler gesammelt.

Ich möchte nun ein paar Jahre (ca.2-3 J) im Ausland 
Inbetriebnahmen/Servicetätigkeiten durchführen.
Die Einsätze können sich von ein paar Tagen über 1-2 Monate erstrecken.

In einem früheren Thread habe ich gelesen, dass man nach CoL/QoL 
entsendet wird und es sich überhaupt nicht mehr lohnt IBN/Service zu 
machen. Auch zahlt man hier deutlich drauf??
Gibt es hier Siemensianer, die wir genauere Details zur Reiserichtlinie 
etc. geben können?
Welche Tipps kann man hier geben?

Wie sieht es mit Übernachtungspauschalen/Hotelbuchungen, Flüge, Spesen 
und sonstigen Zulagen aus?

Vielen Dank für eure Tipps/Hilfen

: Verschoben durch Moderator
von Max W. (bavarian2023)


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Gibt es hierzu Erfahrungen und Tipps?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Max W. schrieb:
> Gibt es hierzu Erfahrungen und Tipps?

IBN zu machen ist was für Verrückte!

von Unwichtig (noname_user)


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Cha-woma M. schrieb:
> IBN zu machen ist was für Verrückte!

Deswegen nehmen sie da auch nicht jeden. Bis zur Anmeldepflicht hier gab 
es doch so einen Spezi dafür, wie hieß er gleich?

Wer hier allerdings wgn. solcher banalen Fragen einen Thread startet ...
IBN heißt nicht um sonst In Betrieb Nahme, nicht Lehrausbildung oder
Handlangerei oder Praktikum, u. dann auch noch aus der Entwicklung.
Ergo vom Regen in die Traufe, vllt. erst mal im Innendienst mit dem 
Service u. Support weiter machen um einen Einblick in die Realität zu 
bekommen?

Konditionen werden i.d.R. mit dem AG vereinbart, genau wie die Umstände 
drum herum.
Noch dazu sucht sich der AG nach den Fähigkeiten der Bewerber diese aus, 
es steht also wie überall auch die Arbeit im Vordergrund.
Als IBN-ler sollte man noch dazu auch ganz gut vernetzt sein, man kann 
ja nicht alles selber wissen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max W. schrieb:
> Gibt es hierzu Erfahrungen und Tipps?
Du hast genau diesen Post und diese Frage vor 10 Tagen schon gestellt. 
Du hast schon damals keine brauchbare Antwort erhalten. Was erwartest du 
jetzt?

Unwichtig schrieb:
> Deswegen nehmen sie da auch nicht jeden.
Und deswegen ist auch nicht jeder geeignet. Einer, der sich wie der TO 
von vorn herein über mehrere Anfragen mit den Aussagen von Anderen 
"absichern" will, ist da eher fehl am Platz. Das weiß und sage ich, weil 
ich selber auch 8 Jahre Inbetriebnahme und "Feuerwehr" gemacht habe. Da 
kann man sich nicht vorher alle Informationen zusammenklauben und jeden 
fragen, wie er das machen würde, sondern da muss man einfach hin und die 
Sache richten. Man kann dabei viel lernen. An manchen Tagen lernt man 
aber auch alles, was man über das Scheitern wissen muss.

: Bearbeitet durch Moderator
von Marci W. (marci_w)


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Cha-woma M. schrieb:
> IBN zu machen ist was für Verrückte!

Lothar M. schrieb:
> sondern da muss man einfach hin und die
> Sache richten. Man kann dabei viel lernen. An manchen Tagen lernt man
> aber auch alles, was man über das Scheitern wissen muss.

Hallo ihr beiden. Ich kann euch zu 100% zustimmen! ;-)

ciao

Marci

Beitrag #7580286 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris K. (kathe)


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Max W. schrieb:
> ich bin aktuell 25 Jahre alt, bin Mechatronik-Ingenieur und habe auch
> ein paar Jahre Erfahrungen als Entwickler gesammelt.

Wie lange hast du wirklich Erfahrung gesammelt?
Und Ingenieur gibt es seit mehreren Jahren nicht das zu deinem alter 
passen würde.
Seit zig Jahren gibt es nur noch Bachelor und Master.

Macht dicht.
Angemeldet seit   03.01.2024 23:36
Beiträge   6

von Max W. (bavarian2023)


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Danke für die qualifizierte Antwort!
Konstruktive Antworten sind nicht möglich??

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Max W. schrieb:
> Danke für die qualifizierte Antwort!
> Konstruktive Antworten sind nicht möglich??

Was ist den "Konstruktive Antworten"?

Max W. schrieb:
> Wie sieht es mit Übernachtungspauschalen/Hotelbuchungen, Flüge, Spesen
> und sonstigen Zulagen aus?

Die Frage solltest du die HR von BIG S fragen.

Ausserdem, welcher Bereich von Siemens aus D-land macht noch Produkte 
die beim Kunden "in Betrieb" genommen werden?

Und ferner ist nicht überall wo Siemens auf den Firmenschild draufsteht 
noch Siemens drin. Gibt genügend Fälle wo zwar der Name "Siemens"  an 
der Hofeinfahrt dransteht. Aber der Laden drin "outgesourct" ist.  So 
Dienstleister halt die vllt. auch von ehemaligen Siemens-MA geführt 
werden.

von Hadmut F. (hadmut)


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Ich war nicht bei Siemens.
Hochinteressanter job. Meinst 14h/tag und WE wird durchgearbeitet weil 
der termin drückt. Als selbständiger mit WE und gefahrenzulage bis zu 
25k/monat.
Die einheimischen ingenieure zeigen dir auch wo die guten nutten sind :)

von Alex (alex_k2)


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Max W. schrieb:
> ich bin aktuell 25 Jahre alt, bin Mechatronik-Ingenieur und habe auch
> ein paar Jahre Erfahrungen als Entwickler gesammelt.

Gerade mal mit dem Studium fertig und da willst du schon "ein paar Jahre 
Erfahrungen als Entwickler gesammelt" haben? Wer soll das glauben?

von Lu (oszi45)


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Ohne entsprechende Leute in der Firma zu kennen, die Dir helfen können, 
wirst Du weniger Erfolg haben als Du denkst.
Inbetriebnahmen sind selten im 5-Sterne-Hotel, sondern eher am Ende der 
Welt in einer schlammigen Industrielandschaft. Hast Du schon Tropentest 
und alle nötigen Impfungen?  Bist Du dafür schon reif? Suchwort Zocker

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Ich war 2 Jahre auf IBN, das hat mir nachher die ganze Karriere lang bei 
der Entwicklung geholfen.
Ich kann IBN, losgeloest von Siemens, empfehlen. Zumindest solange man's 
lustig und interessant findet. Denn dort sieht man so viel... Wie wird 
das Zeug, was man herstellt/verkauft effektiv gehandhabt. Nicht wie 
sich's Verkauf und Entwicklung vorstellt.
Und auch welche Moeglichkeiten man im Feld draussen haben sollte. In 
Sachen Debugging, Wartung.
Man lernt weshalb welche Schadenfaelle auftreten, und kann sich 
ueberlegen wie sie zu vermeiden sind.
Bezahlung .. weniger wichtig, solange man die Rechnungen bezahlen kann.

: Bearbeitet durch User
von Marci W. (marci_w)


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Purzel H. schrieb:
> Ich kann IBN, losgeloest von Siemens, empfehlen.
Ich nicht (mehr). IBN war vor z.B. 15 Jahren noch ganz erträglich. OK, 
Hotel als 2. Heimat, WE oder zumindest Samstags arbeiten, min. 12h 
täglich, das war damals schon eher nicht so lustig. Unangenehm wird es 
immer dann, wenn der Kunde mit der "geladenen Pistole" hinter den 
Programmierern steht, weil der Maschinenbauer völlig unrealistische 
Termine genannt hat.
Oder wenn man erst bei der IBN das Programm erstellen kann, in lauten, 
kalten Fabrikhallen. Kommt sicher auch drauf an, wie gut der 
Maschinenbauer plant und arbeitet. Das ist ein sehr weiter Bereich.

Ich hatte schon große Projekte mit zig Programmierern, da konnten wir 
erst mit der IBN starten, als der Abnahmetermin bereits verstrichen war. 
Das ist Scheiße, da beißen einen auf jeden Fall als Letzten die Hunde.

> Zumindest solange man's lustig und interessant findet.

Interessant ist es auf jeden Fall! jedenfalls, wenn man im 
Sondermaschinenbau tätig ist. Serien-IBN kenne ich nicht.

Ich empfinde den psychischen Druck als sehr unangenehm, vor allem in 
Verbindung mit extrem langen Arbeitszeiten und WE-Arbeit, so dass Du aus 
dem Psychostress nicht einmal mehr kurzzeitig rauskommst. Die 
SW-Entwickler sind immer die letzten, die auf der Baustelle starten 
können. Und sollen/müssen ggf. die Verzögerungen und den Pfusch der 
vorausgehenden Gewerke ausbügeln bzw. ausbaden. Ich kenne zwei Leute aus 
meinem Umfeld, die zumindest zeitweise wegen Burn-Out ausgefallen waren.
OK, wenn das Gehalt lockt, kann man eine Weile als Programmierer/IBN 
arbeiten. Aber irgend wann kommt man zur Einsicht, dass das Geld die 
Nachteile des Jobs nicht (mehr) aufwiegt.
Aber das kommt wie bereits geschrieben alles sehr auf die Größe des 
Maschinenbauers an. Je größer der ist, desto weniger stressig wird die 
Sache im Allgemeinen, da entweder seriöser geplant wird und/oder im 
Hintergrund andere Leute sich mit dem Endkunden herumschlagen und die 
"Kopfarbeiter" weitestgehend von dem Gerangel "abschirmen".

Just my 2 cents.

ciao

Marci

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Marci W. schrieb:
> Interessant ist es auf jeden Fall! jedenfalls, wenn man im
> Sondermaschinenbau tätig ist. Serien-IBN kenne ich nicht.
Ja, lehrreich ist es!
> Ich empfinde den psychischen Druck als sehr unangenehm, vor allem in
> Verbindung mit extrem langen Arbeitszeiten und WE-Arbeit, so dass Du aus
> dem Psychostress nicht einmal mehr kurzzeitig rauskommst.
Den Druck haben die alten Hasen nicht mehr. Die sind abgebrüht!
Allerdings ist man als "frisch von der Schulbank" schon ganz schön 
geschockt wie der Umgang und der Ton auf IBN ist. Manche können sowas 
nicht ab, und gehen dann sehr bald. Auf Großanlagen ist man ja oft 1-5 
Jahre. Je nach Anlagen-Type und Größe. Auf den KKW`s war von Siemens 
dann dauerhaft eine Tuppe von 20-50 MA um die Anlagen zu warten und 
Revisionsarbeiten vorzubereiten oder auch auszuführen.
So ein on-site-engeneering ist dan meist fast eine Lebensstelle. Z.Z. in 
D-land aber  passe.

Insgesamt ist IBN nur für 2-5 Jahre zum Berufsanfang annehmbar. Später 
sollte es schon was Planbareres sein. Oder man wird zum echten 
dauerhaften "Expatria". Ist also aus D-land dauerhaft weg!

von Lu (oszi45)


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Cha-woma M. schrieb:
> Den Druck haben die alten Hasen nicht mehr. Die sind abgebrüht!

Naja, den Letzten beißen die Hunde heißt ein Sprichwort. Zur Übergabe 
bist DU dort und bügelst aus, was andere bei der Entwicklung "übersehen" 
haben.

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