Hallo ich habe in einer alten Schachtel PT100-Sensoren (die mit ca D=1mm und L=10mm aus Keramik) gefunden und an ein MAX31865 von Adafruit angeschlossen. Angezeigt werden plausible Werte (von derzeit Raumtemperatur). Wenn man sich dem Sensor mit der Hand nur nähert sieht man sofort den Temperaturanstieg. Soweit alles bestens, wie erwartet. Aber: gestern konnte man den Sensor richtig anfassen und es war kaum ein Temperaturanstieg zu sehen (statt erwarteter 27°C nicht über 13°C). Heute ist alles wieder normal. Das erschüttert das Vertrauen in das Gerät sehr. Meine Frage: hat der Sensor nach ca 45 Jahren in der Schublade Alterungserscheinungen oder hat der MAX31865 Ausfallerscheinungen? VG
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Klar kann Platin im ppm Bereich altern. Aber nicht sprunghaft in verschiedenen Richtungen. Wenn es nicht an der Software liegt, vermute ich, auch bei Vierdrahtmessung, ehr ein Kontakt-, Thermospannungs, oder Drahtbruchproblem.
Uwe B. schrieb: > Und was sagt ein Ohmmeter? Im Normalfall etwas über 100 Ohm. Leider habe ich während des ungeklärten Vorfalls nicht gemessen
Eine Verfälschung der Messung kann auch an den Materialien der Kontaktstellen auftreten, wenn diese unterschiedliche Temperatur haben. Dann können dort kleine Thermospannungen entstehen. Obwohl ja ein Widerstand gemessen wird, verfälschen solche Thermospannungen manchmal die Messung.
Alexander S. schrieb: > PT100-Sensoren (die mit ca D=1mm und > L=10mm aus Keramik) Und in dem 1 mm Durchmesser sind dann noch zwei Drähte eingebettet? Mach mal ein Bild vom Sensor. Welcher Hersteller ist es? mfg Klaus
Alexander S. schrieb: > die mit ca D=1mm und L=10mm aus Keramik das sind (üblicherweise) sehr teure und gute Sensoren. Die altern nicht nennenswert, wir setzen einige solche ein, die 20+ Jahre in Betrieb sind. Aber sie sind sehr empfindlich bzgl. z.b. mechanischer Spannungen. Ich tippe auch eher auf ein Kontaktproblem, schlechte Lötstelle oder ähnliches. Die Drähte von diesen Sensoren lassen sich wirklich nicht gut löten. Sicher ist es so etwas.
Wenn Elektronik gelegentlich mal scheinbar grundlos ausfällt und ohne weitere Maßnahmen beim nächsten mal wieder funktioniert, dann riecht für mich stark nach irgendeiner Form von Wackelkontakt. Insofern solltest Du einfach mal testen, ob sich das Problem durch (ggf. intensives) wackeln zumindest gelegentlich reproduzieren lässt. Wenn es selbst unter so verschärften Bedingungen nur ein einmaliger Glitch bleibt, dann wars wohl ein Fehler in der Matrix.
Ein solcher Pt-100 ist ein ganz dünner und langer Platindraht, der auf ein Keramikstäbchen aufgewickelt und verkittet ist. Wegen der Keramik ist er empfindlich gegen Biegung oder Schlag (Drahtbruch). Es gibt sie auch in Glas eingeschmolzen. Genaueres zum Pt-Messwiderstand in Band 1 des "Kohlrauschs": https://www.ptb.de/cms/presseaktuelles/wissenschaftlich-technische-publikationen/buecher/nicht-in-navigation/der-kohlrausch.html
Alexander S. schrieb: > Meine Frage: hat der Sensor nach ca 45 Jahren in der Schublade > Alterungserscheinungen Es könnte sich eine (isolierende)Oxidschicht auf Klemmstellen und Klemmverbindungen gebildet haben. Abschmiergeln sollte reichen bzw. mal mit einem Ohm-meter durchmessen.
Michi S. schrieb: > Insofern solltest Du > einfach mal testen, ob sich das Problem durch (ggf. intensives) wackeln > zumindest gelegentlich reproduzieren lässt. Irgendwie müssen die Dinger doch kaputt zu kriegen sein - schade. Ein paar nicht zu schnelle Temperaturzyklen über einen größeren Bereich wären für einen Temperatursensor wohl angemessener.
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