Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eigener Schaltkreis zestört zeitverzögert Dopplerradar


von Lennart M. (l_moeller)


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Moin zusammen,

ich habe einen eigenen Schaltkreis entworfen, um den Output eines 
"TECNOIOT HB100 Microwave Motion Sensor 10.525GHz Doppler Radar 
Detectors" zu verstärken und mir diesen dann auf einem Oszilloskop 
anzusehen. Leider gehen mir die Detektoren nach ca. 1 Minute Benutzung 
kaputt, und ich kann mir nicht erklären, warum. Bei der Handhabung mit 
dem Detektor bin ich geerdet, weshalb ich einen statischen Schock auf 
der Schottky-Diode ausschließen kann. Eine Skizze meines Schaltkreises 
und ein Foto des Aufbaus sind beigefügt.

Noch ein paar Details: An dem weißen und grauen kabel schließe ich das 
Oszilloskop an und als op amp verwende ich "JRC4558D Dual Opamp" von 
BOJACK

Ich wäre für Hilfe sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Lennart

von Peter D. (peda)


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Lennart M. schrieb:
> Leider gehen mir die Detektoren nach ca. 1 Minute Benutzung
> kaputt

Woran erkennst Du das?
Lt. TI Datenblatt möchte der RC4558 mindestens 10V sehen, um zu 
arbeiten, aber ich lese da nur 5V am Netzteil.

von Lennart M. (l_moeller)


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Peter D. schrieb:
> Woran erkennst Du das?


Der Schaltkreis funktioniert für ca eine Minute, dann steigt der 
benötigte Strom schlagartig von 0,05 auf 0,012 ampere und am Oszillosp 
sind keine ausschläge mehr zu sehen trotz Bewegung vor dem Sensor.

Beitrag #7586287 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Schon mit einem LM358 würde es funktionieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lange Leitung und der Kondensator fehlt.

von Michael B. (laberkopp)


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Lennart M. schrieb:
> Leider gehen mir die Detektoren nach ca. 1 Minute Benutzung kaputt

Die Schaltung hier
https://botland.de/bewegungssensoren/7561-hb100-mikrowellen-bewegungssensor-doppler-effekt-5903351249843.html
sieht anders aus, vor allem 27k zur Ableitung mach Masse. Dir läuft wohl 
einfach der Koppelkondensator durch Leckströme voll.

von Stefan M. (derwisch)


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Mal ins blaue geraten...

Die ganze Schaltung auf einer Platine mit durchgehender Massefläche 
aufbauen (löten).
Leitungen erheblich(!) kürzer gestalten
Oder wenn, dann alle signalführenden Leitungen abgeschirmt (Koax) 
nehmen.

Soweit ich weiß, ist das Nutzsignal bei diesen Radar Sensoren sehr klein 
(irgendwo im mV Bereich).
Allein deshalb sollten Leitungen sehr kurz und abgeschirmt sein.

Wer weiß, was da ansonsten alles an Störsignalen reinballert.

Deine Ausrüstung sieht ja ganz ok aus, da würde ich (mit verlaub) alle 
Steckbretter erstmal sehr weit aus dem Fenster werfen.
Die taugen n.m.M höchstens um einen Wechselblinker aufzubauen.
Bei sehr kleinen Signalen (AC oder HF) sorgen Steckbretter nur für 
Frust.

Eine Europlatine (z.B.) mit vollständiger Massefläche und dann alles 
ganz klein aufbauen.
Das wäre mein Tipp, um erstmal Aufbaufehler zu vermeiden.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Lennart M. schrieb:
> dann steigt der benötigte Strom schlagartig von 0,05 auf 0,012 ampere

Verstehe ich nicht. Von 0,05 auf 0,012? Dann sinkt doch der benötigte 
Strom ...

LG, Sebastian

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Dir läuft wohl einfach der Koppelkondensator durch Leckströme voll.

Laberkopp

Hast du dir den Schaltplan überhaupt angesehen?

10k nach Gnd und 10k zur halben Versorgungsspannung. Wo soll die 
Spannung auf dem Kondensator hinlaufen?

von Lu (oszi45)


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Lennart M. schrieb:
> Leider gehen mir die Detektoren nach ca. 1 Minute Benutzung
> kaputt, und ich kann mir nicht erklären,

Kurzer Blick: So hätte ich nie eine NF-Schaltung aufgebaut.
Besser: kurze Verbindungen und Abblock-Cs
Wahrscheinlich schwingt sich was zu Tode?

von H. H. (Gast)


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Lu O. schrieb:
> So hätte ich nie eine NF-Schaltung aufgebaut.

Und das auch noch mit mehr als 50dB Verstärkung...

von Björn W. (bwieck)


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Ich kann dem Hinzens Sarkasmus schon verstehen.. Mit Null Ahnung gleich 
nen Radardetector auf Steckbrett zusammenzufummeln. Das ist sicherlich 
humoristisch Wertvoll.

von HaJo (hajohausb)


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Rainer W. schrieb:
> Wo soll die
> Spannung auf dem Kondensator hinlaufen?

Dahin wo die Unsymmetrien sie bringen. Das verbaute Kondensatorbonbon 
speichert sowas wesentlich besser als der an dieser Stelle vorgesehene 
Elko es jemals könnte.

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Sebastian W. schrieb:
> Lennart M. schrieb:
>> dann steigt der benötigte Strom schlagartig von 0,05 auf 0,012 ampere
>
> Verstehe ich nicht. Von 0,05 auf 0,012? Dann sinkt doch der benötigte
> Strom ...
>
> LG, Sebastian

ebenst.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Um bei einer Kabellänge von 1 Meter irgend welchen Schwingneigungen rein 
prophylaktisch vorzubeugen, kann man schon mal vorm Zug den 12k in 10k 
und 2k2 aufteilen und dazwischen das Signal abgreifen.

Egal was da jetzt auf dem Steckbrett für Effekte ablaufen, es ist immer 
der 2k2 zur Sicherheit in der Leitung.

Lu O. schrieb:
> So hätte ich nie eine NF-Schaltung aufgebaut.

Das kommt noch dazu.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wo ist der 100nF Kondensator?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lennart M. schrieb:
> schließe ich das Oszilloskop an
Für brauchbare Messungen solltest du einen 10:1 Tastkopf verwenden. 
Diese Krokoklemmen sind sicher nicht für Messungen im mV-Bereich 
geignet.

> Leider gehen mir die Detektoren nach ca. 1 Minute Benutzung kaputt
Ich würde da die Sensoren einfach mal ganz ohne eigene Schaltung so 
anschließen, wie es im DB angegben ist und kontrollieren, ob die noch 
tun.
1
Unless noted otherwise, the specifications are measured with +5VDC, CW operation, 12 kΩ load at ambient temperature of +25°C.

Stefan M. schrieb:
> Soweit ich weiß, ist das Nutzsignal bei diesen Radar Sensoren sehr klein
> (irgendwo im mV Bereich).
Auch hier das Datenblatt: "Received Signal Strength 200 µVpp":
- 
https://www.limpkin.fr/public/HB100/HB100_Microwave_Sensor_Module_Datasheet.pdf

von Martin S. (mmaddin)


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Dieter D. schrieb:
> Wo ist der 100nF Kondensator?

Links.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Der würde aber im Bild Aufbau.jpg ganz nach rechts auf kürzestem Weg 
direkt zwischen die Anschlüsse des Sensors gehören.

von Rainer W. (rawi)


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HaJo schrieb:
> Dahin wo die Unsymmetrien sie bringen.

Und mit was für Unsymmetrien rechnest du?
Solange die klein gegenüber den 10k sind, passiert da nicht sonderlich 
viel.
Der erste OP darf natürlich nicht 2mV Offset haben.

von Hans (ths23)


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Dieter D. schrieb:
> und der Kondensator fehlt.

nicht nur das, ein Widerstand fehlt auch noch.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Hans schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> und der Kondensator fehlt.
>
> nicht nur das, ein Widerstand fehlt auch noch.

Es fehlen noch zwei 4,7uF Elkos! Einer als Koppelkondensator zwischen 
den beiden Verstärkerstufen und einer in der Gegenkopplung von der 
ersten Stufe.

Außerdem muss die blaue Drahtbrücke durch einen 330k Widerstand ersetzt 
werden, sonst wird der Eingang der ersten Stufe einfach nur mit DC 
zugestopft.

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Dieter D. schrieb:
> und der Kondensator fehlt.

Mach doch bitte mal ein Foto von der Oberseite der Sensorplatine, 
vielleicht hat sich da, mit ein bisschen Glück, doch noch irgendwo 
heimlich ein 100nF SMD Kondensator versteckt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Enrico E. schrieb:
> vielleicht hat sich da, mit ein bisschen Glück, doch noch irgendwo
> heimlich ein 100nF SMD Kondensator versteckt.
Verlierst du die Hoffnung generell erst sehr, sehr spät?

So wie der Dachdecker, der vom 50-stöckigen Hochhaus fällt und beim 10. 
Stock denkt "Bis hier ist es ja zum Glück noch gut gegangen!"

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Lothar M. schrieb:
> Verlierst du die Hoffnung generell erst sehr, sehr spät?

Ja natürlich, die Hoffnung stirbt bei mir immer erst ganz zum Schluss, 
wenn wirklich gar nix anderes mehr geht.

Lothar M. schrieb:
> So wie der Dachdecker, der vom 50-stöckigen Hochhaus fällt und beim 10.
> Stock denkt "Bis hier ist es ja zum Glück noch gut gegangen!"

Das denke ich aber erst, wenn ich 10 Zentimeter über dem Boden schwebe. 
Denn es könnte mich ja vorher noch eine ausgefahrene Markise retten ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Enrico E. schrieb:
> Das denke ich aber erst, wenn ich 10 Zentimeter über dem Boden schwebe.
Nach 50 Stockwerken "schwebst" du nicht mehr, sondern rast bei s=149,9m 
(50 Stockwerke a 3m minus 10cm) mit v = sqrt(2gs) = 55 m/s dem Boden 
entgegen.

Du musst also ein Blitzdenker sein, denn dir bleiben zu deisem Zeitpunkt 
bis zur abrupten Geschwindigkeitsreduzierung noch t = s/v = 0,1m/55m/s = 
1,8 ms. Weil man nicht oft in dieser Situation ist, verschätzt man sich 
da leicht...

: Bearbeitet durch Moderator
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Lothar M. schrieb:
> Du musst also ein Blitzdenker sein, denn dir bleiben zu deisem Zeitpunkt
> bis zur abrupten Geschwindigkeitsreduzierung moch t = s/V = 0,1m/55m/s =
> 1,8 ms ...

Du hast natürlich Recht, für 1,8ms lohnt es sich tatsächlich nicht, das 
Gehirn extra einzuschalten. Es wird unmittelbar danach sowieso 
automatisch wieder abgeschaltet.

Und ich als "Blitzmerker" habe erst 16 Stunden später festgestellt, dass 
der TE eine ganz andere Schaltung aufgebaut hat, als ich vorher 
angenommen hatte.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Enrico E. schrieb:
> Lu O. schrieb:
>> So hätte ich nie eine NF-Schaltung aufgebaut.
>
> Das kommt noch dazu.

1m-Widerstände? 1 Milliohm?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Lennart M. schrieb:
> dann steigt der
> benötigte Strom schlagartig von 0,05 auf 0,012 ampere

Finde den Fehler.... äh, 12 war schon immer  mehr als 5.


mfg

von Thomas F. (tommf)


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Christian S. schrieb:
> äh, 12 war schon immer  mehr als 5.

Aber 50mA sind mehr als 12mA.

von Gerald B. (gerald_b)


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Lothar M. schrieb:
> Enrico E. schrieb:
>> Das denke ich aber erst, wenn ich 10 Zentimeter über dem Boden schwebe.
> Nach 50 Stockwerken "schwebst" du nicht mehr, sondern rast bei s=149,9m
> (50 Stockwerke a 3m minus 10cm) mit v = sqrt(2gs) = 55 m/s dem Boden
> entgegen.
>
> Du musst also ein Blitzdenker sein, denn dir bleiben zu deisem Zeitpunkt
> bis zur abrupten Geschwindigkeitsreduzierung noch t = s/V = 0,1m/55m/s =
> 1,8 ms. Weil man nicht oft in deiser Situation ist, verschätzt man sich
> da leicht...

Worin besteht der Unterschied, ob man aus dem 1. Stock, oder dem 10. 
Stock fällt?
1. Stock: Peng! Aaaah!
10. Stock: Aaah! Peng!

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