Forum: PC Hard- und Software Technische Daten unklar


von Rüya Z. (rya_z)


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Hallo,

ich betrachte gerade die Daten von der
https://www.mindfactory.de/product_info.php/Synology-NAS-DS723--2-bay_1479397.html

und ich verstehe nicht, was hiermit gemeint ist?:

Installierte Speichertreiber:  Nein
Typ des installierten Speicherlaufwerks: Nein

kann mir einer hier weiterhelfen?

Gruß
Ruya

von Crazy Harry (crazy_h)


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Das ist ein NAS, geliefert ohne Festplatten. Die kannst/mußt dir selber 
aussuchen und einbauen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rüya Z. schrieb:
> und ich verstehe nicht, was hiermit gemeint ist?:

Das ist ein leeres NAS, Du musst die Festplatten dafür selbst 
beschaffen.

Das 723+ hat zwei Einbauplätze für 3.5"- bzw. 2.5"-SATA-Festplatten 
(oder SSDs), und zusätzlich hat es zwei Steckplätze für NVMe-SSDs, die 
als Cache zur Beschleunigung genutzt werden können.
Außerdem gibt es noch einen Steckplatz für eine Netzwerkkarte, wenn 
einem die beiden 1-GBit-Ports nicht genügen, kann man da eine 
10-GBit-Karte einbauen.

Die genauen Spezifikationen solltest Du Dir nicht beim Händler, sonderm 
beim Hersteller ansehen. Der weiß, was da drin ist, und was das kann, 
der Händler zeigt nur Kreativität beim Abtippen und Einfüllen in das 
eigene Warenwirtschaftssystem.

von Rüya Z. (rya_z)


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Harald K. schrieb:
> Rüya Z. schrieb:
>> und ich verstehe nicht, was hiermit gemeint ist?:
>
> Das ist ein leeres NAS, Du musst die Festplatten dafür selbst
> beschaffen.
>
> Das 723+ hat zwei Einbauplätze für 3.5"- bzw. 2.5"-SATA-Festplatten
> (oder SSDs), und zusätzlich hat es zwei Steckplätze für NVMe-SSDs, die
> als Cache zur Beschleunigung genutzt werden können.
> Außerdem gibt es noch einen Steckplatz für eine Netzwerkkarte, wenn
> einem die beiden 1-GBit-Ports nicht genügen, kann man da eine
> 10-GBit-Karte einbauen.
>
> Die genauen Spezifikationen solltest Du Dir nicht beim Händler, sonderm
> beim Hersteller ansehen. Der weiß, was da drin ist, und was das kann,
> der Händler zeigt nur Kreativität beim Abtippen und Einfüllen in das
> eigene Warenwirtschaftssystem.

Würdest du mir das empfehlen?
oder sollte ich mir doch den einen günstigere Variante holen?

von Xanthippos (xanthippos)


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Wenn du noch nicht weißt, was du brauchst, erst mal eine große Platte in 
einen alten Rechner schrauben und als Fileserver nutzen.

Dann siehst du ja, ob es für dich ausreicht, ob für dich ein Standard 
Fileserver ideal ist oder ob du ein NAS aus Basis und SSDs zusammen 
stellen musst.

von Rüya Z. (rya_z)


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OK, also folgendes hab ich vor:
ich möchte vom meinem Rechner Backup auf externe Platte machen.
Da aber die Externeplatte auch kaputt gehen können, sollte min.zwei 
Platten parallel geschrieben werden.

Natürlich soll diese auch am Fritzbox 7490 hängen, damit ich auf die 
Platte auch über das Internet zugreifen kann bei Bedarf.

einen alten Rechner schrauben und als Fileserver zu nutzen, würde sehr 
viel Strom verbrauchen, da es 23/7 laufen soll und das mit dem Backup 
auf zwei Platten muss ja auch automatisch folgen.

Hoffe konnte mein vorhaben schildern.

Gruß
Rüya

von Rolf M. (rmagnus)


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Das ist offenbar eine schlechte Übersetzung aus dem Englischen, 
erkennbar z.B. daran, dass zu den unterstützten Dateisystemen auch 
"Fett" gehört.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rüya Z. schrieb:
> Würdest du mir das empfehlen?
> oder sollte ich mir doch den einen günstigere Variante holen?

Da ich nicht weiß, was Du damit anstellen willst, was für Festplatten Du 
da einbauen willst, kann ich Dir überhaupt gar nichts empfehlen.

Das Gerät ist das günstigste von Synology, in das eine 
10-GBit-Netzwerkkarte eingebaut werden kann.

Wenn 2.5 GBit auch reichen, kann man bei den Modellen ohne 
Netzwerkkartensteckplatz mit einem USB-Ethernetadapter weiterkommen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rüya Z. schrieb:
> Natürlich soll diese auch am Fritzbox 7490 hängen,

Klaro, damit im Falle Du wirst gehackt, dieser auch die Backups 
behandeln kann.

von Harald K. (kirnbichler)


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Dieter D. schrieb:
> Klaro, damit im Falle Du wirst gehackt, dieser auch die Backups
> behandeln kann.

Man kann auch ein VPN verwenden, statt ein NAS direkt ins Internet 
raushängen zu lassen. Das empfiehlt sich definitiv. Und die 7490 kann 
auch Wireguard, man ist also nicht auf das alte IKE-VPN angewiesen, für 
das es nur schimmelig-grindige Clients für Windows gibt.

von Peter D. (peda)


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Rüya Z. schrieb:
> Natürlich soll diese auch am Fritzbox 7490 hängen, damit ich auf die
> Platte auch über das Internet zugreifen kann bei Bedarf.

Das würde ich aber nicht Backup nennen, sondern Arbeitskopie, d.h. 
potentiell angreifbar.

Für ein Backup benötigt man mindestens 2 Medien, die rotierend und nie 
gleichzeitig angeschlossen sind. Mit Arbeitskopie ergibt das 3 gültige 
Datensätze. Mehr ist natürlich immer sicherer.

Bisher hatte ich Datenverluste nur durch eigene Dummheit und nie durch 
Viren oder HDD-Defekte. Und einmal hat mir ein defekter Speicherriegel 
Daten geschreddert. Erst bei größeren Kopieraktionen werden ja alle 
Riegel als Cache verwendet. Jedes Backup sollte daher mit MD5 
verifiziert werden.

Hast Du mal gemessen, wie schnell man über die Fritzbox auf Medien 
zugreifen kann?
Ich hatte mal eine HDD an USB2 des O2 DSL-Routers angeschlossen, aber 
lächerliche 3MB/s sind ein Witz. Über USB3 am PC erziele ich ~250MB/s, 
quasi was die HDD hergibt.

von Lu (oszi45)


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Ein Backup ist nur sicher, wenn es stromlos an einem sicheren Ort liegt. 
Nur dort kann es nicht gelöscht oder verfälscht werden.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Ich hatte mal eine HDD an USB2 des O2 DSL-Routers angeschlossen, aber
> lächerliche 3MB/s sind ein Witz.

Vielleicht ist ja ein "O2 DSL-Router" was anderes als eine 7490? Die 
nämlich hat schon einen USB3-Anschluss ...

von Peter D. (peda)


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Harald K. schrieb:
> Vielleicht ist ja ein "O2 DSL-Router" was anderes als eine 7490?

Bestimmt.
Aber 3MB/s ist extrem weit weg von den möglichen 60MB/s des USB2.
Und interessant wäre es schon, ob NAS + Fritzbox einen Flaschenhals 
bilden könnten gegenüber einer direkt angeschlossenen HDD.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Vorteil einer universellen Fritzbox ist, dass nicht noch ein 
zusätzliches Gerät 365 Tage Strom verbraucht, Nachteil ist, dass der 
USB-Anschluss viel Geduld erfordert. Deswegen kann ein NAS schon eine 
Überlegung wert sein. Es ersetzt aber KEIN Backup, was im Schrank liegt.

von AlterEli E. (altereli)


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Hallo Rüya,

mit einem NAS bist ja schon mal auf dem richtigen Weg.
Nur wie schon gesagt wurde ist es als ALLEINIGES Backup nur bedingt 
geeignet.

1. Arbeitskopie auf dem PC.
2. Ablage auf dem NAS.
3. Backup vom NAS auf eine (eher zwei) externe Festplatte(n).

Sieh dir mal den kleinen Leitfaden zur Heimnetzwerktechnik an, da werden 
alle Themen angesprochen und erklärt. Im Teil 1 findest du:
- Fritz!Box
- NAS
- VPN
- Backup

Download Heimnetzwerktechnik für den Heimanwender:
https://c.gmx.net/@418026224904837772/r1Gxt7MnQnG670tj2JFqYw

Ende des Monats gibts ein Update.

Viele Grüße

Helmut

: Bearbeitet durch User
von AlterEli E. (altereli)


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Nachtrag, Hier kannst du ein NAS virtuell ausprobieren:
Synology
https://demo.synology.com/de-de/dsm

QNAP
https://www.qnap.com/de-de/live-demo/

Asustor
https://www.asustor.com/de/live_demo

Viele Grüße

Helmut

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Aber 3MB/s ist extrem weit weg von den möglichen 60MB/s des USB2.

60? 40, wenn man mit MSD redet.

> Und interessant wäre es schon, ob NAS + Fritzbox einen Flaschenhals
> bilden könnten gegenüber einer direkt angeschlossenen HDD.

Sofern man das im Heimnetz betrachtet, ist die Fritzbox irrelevant. 
Natürlich ist ein NAS langsamer als eine direkt an einen PC 
angeschlossene Festplatte, einfach schon, weil das Netzwerk langsamer 
ist. Die wenigsten haben mehr als GBit-Ethernet zu Hause, und damit ist 
das NAS auf eine Datenübertragungsrate von 100 MByte/sec gedeckelt.

Eine an der Fritzbox angeschlossene Festplatte kann auch nicht schneller 
weden als das Netzwerk; und WLAN, das effektiv 1 GBit/sec Datenrate 
überschreitet, ist auch noch selten. Nicht vergessen: Bei WLAN werden 
aus Marketinggründen Bruttodatenraten angegeben, was effektiv erzielt 
werden kann, hängt ganz stark von den lokalen Bedingungen ab.

Wenn man von außen über das Internet auf seine heimischen Datenbestände 
zugreifen will, ist es wiederum irrelevant, ob das auf einer direkt an 
der Fritzbox angeschlossenen Festplatte oder einem NAS erfolgt, weil 
hier die Datenrate des Internetzugangs der enge Flaschenhals ist.

von Rüya Z. (rya_z)


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Hallo Zusammen,

ich habe heute mein Synology DS723+ erhalten, nun wer kann mir 2TB 
Festplatten empfehlen`?

was noch sollte ich bestellen?

von A. B. (Firma: ab) (bus_eng)


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von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Rüya Z. schrieb:
> ich habe heute mein Synology DS723+ erhalten, nun wer kann mir 2TB
> Festplatten empfehlen`?
>
> was noch sollte ich bestellen?

Ich würde 2 stk. max 6-8 Terra Platten, WD-red oder Seagate nehmen. Und 
bitte kein Raid einrichten. Raid ist Ausfallsicherheit, aber kein 
Backup.

von Rüya Z. (rya_z)


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Hi,

ich habe mal gelesen, das man von zwei unterschiedliche Hersteller 
beziehen sollte. OK, den von WD RED Pro werde ich einen bestellen, 
welches soll ich dann noch nehmen?

von Rüya Z. (rya_z)


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Thomas S. schrieb:
> Rüya Z. schrieb:
>> ich habe heute mein Synology DS723+ erhalten, nun wer kann mir 2TB
>> Festplatten empfehlen`?
>>
>> was noch sollte ich bestellen?
>
> Ich würde 2 stk. max 6-8 Terra Platten, WD-red oder Seagate nehmen. Und
> bitte kein Raid einrichten. Raid ist Ausfallsicherheit, aber kein
> Backup.

Hi,

was ist ein Raid?
Mein Absicht ist, auf zwei Platten zu speichern, falls der eine den 
Geist aufgibt.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Rüya Z. schrieb:
> was ist ein Raid?

Raid gibt es viele, zum Tempo erhöhen, zur Zugriffssicherheit aber ist 
kein Backup!

Lese dich doch ein über Raid Level, das kann ein Forum nicht leisten das 
du lernst!
https://www.computerweekly.com/de/antwort/RAID-Die-unterschiedlichen-Typen-und-ihre-Vorteile

und Nachteile!
Raid0 ist gefährlich, wenn eine Platte stirbt sind alle Daten weg!
Raid1 bis Raid6 hilft auch nicht wenn das ganze Raid übers Netzteil die 
eingebauten Festplatten himmelt oder der Anwender falsch löscht.
(mein Qnap verschiebt aber gelöschte Dateien in Reservebereiche und ich 
konnte schon einige gelöschte zurückholen)

Backup sollte extra laufen und externe Platten ohne Strom könnten 
sicherer sein und an anderen Orten auch Feuer überleben können.

: Bearbeitet durch User
von Rüya Z. (rya_z)


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Joachim B. schrieb:
> Rüya Z. schrieb:
>> was ist ein Raid?
>
> Raid gibt es viele, zum Tempo erhöhen, zur Zugriffssicherheit aber ist
> kein Backup!
>
> Lese dich doch ein über Raid Level, das kann ein Forum nicht leisten das
> du lernst!
> 
https://www.computerweekly.com/de/antwort/RAID-Die-unterschiedlichen-Typen-und-ihre-Vorteile
>
> und Nachteile!
> Raid0 ist gefährlich, wenn eine Platte stirbt sind alle Daten weg!
> Raid1 bis Raid6 hilft auch nicht wenn das ganze Raid übers Netzteil die
> eingebauten Festplatten himmelt oder der Anwender falsch löscht.
> (mein Qnap verschiebt aber gelöschte Dateien in Reservebereiche und ich
> konnte schon einige gelöschte zurückholen)
>
> Backup sollte extra laufen und externe Platten ohne Strom könnten
> sicherer sein und an anderen Orten auch Feuer überleben können.

Ok, danke für die Ausführliche Erklärung.
Ich werde trotzdem RAID1 machen, damit zumindest die Daten aufjedenfall 
da sind, auch wenn eine Platte flöten geht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Man muss sich eben mal überlegen, wie ein Datenverlust auftreten kann.
Die wesentlichen Varianten dürften sein:

- Platte geht kaputt
- Malware (z.B. Verschlüsselungstrojaner)
- Eigene "Blödheit" (versehentliches Löschen)
- Blitzschlag, Überspannung
- Feuer u.s.w.

Ein RAID hilft nur im ersten Fall, und auch da muss man aufpassen. 
Schließlich muss nach Ersetzen der defekten Platte ein Rebuild gemacht 
werden, was die verbleibende Platte, die dann in der Regel gleich alt 
und im schlimmsten Fall noch vom selben Typ und aus der selben Charge 
ist, besonders stresst, so dass deren Ausfallwahrscheinlichkeit in dem 
Moment überdurchschnittlich hoch ist.

von Joachim B. (jar)


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Rolf M. schrieb:
> Schließlich muss nach Ersetzen der defekten Platte ein Rebuild gemacht
> werden, was die verbleibende Platte, die dann in der Regel gleich alt
> und im schlimmsten Fall noch vom selben Typ und aus der selben Charge
> ist, besonders stresst, so dass deren Ausfallwahrscheinlichkeit in dem
> Moment überdurchschnittlich hoch ist.

und Gelöschtes muss nicht wieder herstellbar sein!

von Manfred P. (pruckelfred)


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Joachim B. schrieb:
> und Gelöschtes muss nicht wieder herstellbar sein!

Mit etwas Glück clont RAID-1 wegen Sektorfehlern kaputte Daten gleich 
mal auf die andere Platte. Das habe ich mal an einem Windows-Server mit 
Hardware-Raid erlebt und seitdem das Vertrauen verloren.

Wenn die schlagartig ausfällt, kein Problem.

Und dann gibt es noch Berichte, dass der PC bzw. Controller verrecken 
und man mangels identischem Controller nicht mehr an die Daten kommt.

von Joachim B. (jar)


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Manfred P. schrieb:
> Und dann gibt es noch Berichte, dass der PC bzw. Controller verrecken
> und man mangels identischem Controller nicht mehr an die Daten kommt.

ich habe da was ganz dunkel in Erinnerung bei einer ISA Karte oder war 
es eine VL-Bus Karte (VESA Local Bus)? wo das Mapping in der 
Controllerkarte steckt, ist aber sehr lange her!

von Harald K. (kirnbichler)


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Rolf M. schrieb:
> Man muss sich eben mal überlegen, wie ein Datenverlust auftreten kann.
> Die wesentlichen Varianten dürften sein:
>
> - Platte geht kaputt
> - Malware (z.B. Verschlüsselungstrojaner)
> - Eigene "Blödheit" (versehentliches Löschen)
> - Blitzschlag, Überspannung
> - Feuer u.s.w.

Schöne Liste. Überschwemmung bzw. Wasserschaden sollte man noch 
dazurechnen.

Und jetzt sortiere die mal nach Wahrscheinlichkeit bzw. Häufigkeit der 
Ereignisse.

"Platte geht kaputt" dürfte sich irgendwo bei 
Blitzschlag/Überspannung/Feuer einordnen, was alles drei Dinge sind, die 
eher nur alle paar Jahrzehnte mal auftreten. Manches mag nach Wohnort 
unterschiedlich zu gewichten sein. Ich bin über 50, und hatte mit keinem 
der drei Ereignisse jemals zu tun (und auch Überschwemmung/Wasserschaden 
gabs nicht). Aber ich wohne in der Großstadt, in einem Mehrfamilienhaus 
in einem der oberen Stockwerke, da sieht die Infrastruktur anders aus 
als in einem Dorf.

Eine in einem stationären Gerät verbaute Festplatte ist mir vor 
vielleicht fünfzehn Jahren das letzte Mal gestorben. Das war eine aus 
einer besonders unglücklichen Serie von Samsung mit 300 GB Kapazität.

Dennoch:
"Eigene Blödheit" ist unangefochten Nummer eins, mit meist großem 
Abstand gefolgt von Malware.

Ein RAID hilft aber nur bei "Platte geht kaputt".

Wenn man bei der Auswahl auf Nummer analretentiver Sicherheit gehen 
will, sollte man die aus der von Synology veröffentlichten 
Kompatibilitätsliste nehmen.


Aber das hilft nicht vor den Hauptursachen für Datenverlust. Vor denen 
kann man sich nur durch redundante Backups schützen.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Harald K. schrieb:
> "Platte geht kaputt" dürfte sich irgendwo bei
> Blitzschlag/Überspannung/Feuer einordnen, was alles drei Dinge sind, die
> eher nur alle paar Jahrzehnte mal auftreten.

Nicht wirklich.
Platte kann von 'jetzt' auf 'gleich' defekt werden. Selbst erlebt.

Eine meiner 6TB WD red war um 0:30 laut Qnap-Smart noch TOP. Um 4:30 War 
die Platte Tod und bislang nicht mehr ansprechbar. Controller-Tausch 
geht nicht, da ich das EE-Prom mit tauschen müsste. Da das ee-Prom die 
Daten der Platte hat.

von Lu (oszi45)


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Rolf M. schrieb:
> - Platte geht kaputt
> - Malware (z.B. Verschlüsselungstrojaner)
> - Eigene "Blödheit" (versehentliches Löschen)
> - Blitzschlag, Überspannung
> - Feuer u.s.w.

1. Eine Palette kaputte Platten getauscht
2. kann vorkommen
3. kommt öfter vor (z.B. rm -r)
4. Überspannung/Sternpunktverschiebung/Netzteilfehler/Hitze
5. Feuer, Wasser, Diebstahl, Virus, ... alles schon gesehen
6. RAID-Fehler, RAM-Fehler, ...

Wirklich funktionierende Backups könnten nützlich sein (PLURAL).

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas S. schrieb:
> Nicht wirklich.
> Platte kann von 'jetzt' auf 'gleich' defekt werden. Selbst erlebt.

Das widerspricht nicht meiner Aussage, es sei denn, Du hast sowas 
häufiger. Wann war davor das letzte Mal?

von Rolf M. (rmagnus)


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Thomas S. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> "Platte geht kaputt" dürfte sich irgendwo bei
>> Blitzschlag/Überspannung/Feuer einordnen, was alles drei Dinge sind, die
>> eher nur alle paar Jahrzehnte mal auftreten.
>
> Nicht wirklich.
> Platte kann von 'jetzt' auf 'gleich' defekt werden. Selbst erlebt.

Bei Blitzschlag/Überspannung/Feuer kündigt sich der Ausfall in der Regel 
auch nicht Wochen vorher an …

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Rüya Z. schrieb:
> Natürlich soll diese auch am Fritzbox 7490 hängen, damit ich auf die
> Platte auch über das Internet zugreifen kann bei Bedarf.

Natürlich?

Natürlich nicht! Ein Backup Medium hat gefälligst nicht am Internet zu 
hängen. Ich rate sogar ganz dringend dazu, das Backup Medium 
schnellstmöglich vom Rechner zu trennen und sicher zu lagern.

Eigentlich müsste man zum Zugriff auf das Backup Medium ein Read-Only OS 
von DVD verwenden, damit nicht irgendwelche Viren unbemerkt das Backup 
versauen.

Zum Lagern habe ich zu Hause einen Dokumenten-Safe (wasserdichte und 
feuerfeste Kiste). Die zweite Festplatte liegt im Büro.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Manfred P. schrieb:
> Und dann gibt es noch Berichte, dass der PC bzw. Controller verrecken
> und man mangels identischem Controller nicht mehr an die Daten kommt.

Das hatten wir auf der Arbeit gleich 2x hintereinander. Seit dem 
verzichten wir auf Raid Controller.

Wir hatten allerdings nicht den Fehler gemacht, auf ordentliche Backups 
zu verzichten. Insofern war das kein Desaster. Nur ärgerlich.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Rolf M. schrieb:
> Bei Blitzschlag/Überspannung/Feuer kündigt sich der Ausfall in der Regel
> auch nicht Wochen vorher an …

Eben das meinte ich ja. Aber Harald hat geschrieben:

Harald K. schrieb:
> "Platte geht kaputt" dürfte sich irgendwo bei
> Blitzschlag/Überspannung/Feuer einordnen, was alles drei Dinge sind, die
> eher nur alle paar Jahrzehnte mal auftreten.

Entweder ich habe 'Montags'-Platten, oder diese sind weil > 4TB anfällig 
wied' sau.

Im übriegen sind das keine SMR (hoffe ich). Weil explizit MSR Bestellt.

Meine 3 TB WD-red sind ja auch älter. Bei diesen keinerlei Ausfälle. 
Außer gaaanz am Anfang das Problem mit dem Load-Cycle. Aber da wurden 
mir die Platten getauscht. Seit dem ist ruhe.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas S. schrieb:
> Entweder ich habe 'Montags'-Platten, oder diese sind weil > 4TB anfällig
> wied' sau.

Also häufiger als ein Mal erlebt?
Nur weil etwas alle paar Jahrzehnte mal auftritt, heißt ja nicht, daß 
man das nie erlebt ...

von Icke ®. (49636b65)


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Manfred P. schrieb:
> Mit etwas Glück clont RAID-1 wegen Sektorfehlern kaputte Daten gleich
> mal auf die andere Platte. Das habe ich mal an einem Windows-Server mit
> Hardware-Raid erlebt und seitdem das Vertrauen verloren.

Gruselgeschichten aus der EDV-Gruft. Eine grundlegende Funktion jeden 
RAIDs ist die Erkennung von Datenträgerfehlern, meist proaktiv. Daß 
defekte Sektoren auf die Spiegelplatte geklont werden, ist an Sicherheit 
grenzend unwahrscheinlich und mir in drei Jahrzehnten noch nie 
untergekommen. Was du möglicherweise meinst, sind Dateisystemfehler, 
aber die gehen das RAID auch nix an. RAID1 ist im Gegenteil von allen 
RAID-Leveln das sicherste und unkomplizierteste. In der Regel kann man 
die Platten auch ohne speziellen Controller auslesen (sofern der 
physische Anschluß paßt), weil da halt nix gestriped wird. Der einzige 
Nachteil von RAID1 ist die nur 50%ige Nutzung des Gesamtspeicherplatzes. 
Das war früher ein Thema, als Plattenplatz noch richtig teuer war, 
mittlerweile nicht mehr.

> Und dann gibt es noch Berichte, dass der PC bzw. Controller verrecken
> und man mangels identischem Controller nicht mehr an die Daten kommt.

Das kann tatsächlich ein Problem sein, wenn RAID-Level >RAID1 verwendet 
werden. Im SoHo-Bereich allerdings kaum, weil da so gut wie niemand 
schweineteure Hardware-RAID-Controller einsetzt. Die auf Mainboards 
integrierten RAIDs sind ebenso soft wie die in den linuxbasierten 
Consumer-NAS.

von Icke ®. (49636b65)


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Thomas S. schrieb:
> Meine 3 TB WD-red sind ja auch älter. Bei diesen keinerlei Ausfälle.
> Außer gaaanz am Anfang das Problem mit dem Load-Cycle. Aber da wurden
> mir die Platten getauscht. Seit dem ist ruhe.

Die WD Red hatten das Problem nie. Das gab es nur bei den WD Green, die 
wegen ihrer geringen Leistungsaufnahme gern für NAS verwendet wurden. 
Man konnte aber mit einem WD Tool das häufige Unload abschalten und dann 
hielten die ewig. Die Red sind im Grunde nichts weiter als Green mit 
anderer Firmware, die speziell auf RAID zugeschnitten ist. Die 
Kopfparkerei gibt es da von vornherein nicht und außerdem wurde TLER 
implementiert, d.h. die Leseversuche bei schlechten Sektoren sind stark 
begrenzt, damit die Platte nicht so schnell aus dem RAID fliegt.

von Michael O. (michael_o)


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Natürlich damit sie schneller aus dem RAID fliegt. Platten die viele 
versuche machen den Sektor noch zu lesen halten den Server an, bringen 
alle Programme zum Absturz und produzieren Datensalat. Wenn die Platte 
gleich rausfliegt wird das RAID degradet und die Hotspare eingbunden 
sowie eine Mail gesendet. Bei einem vernünftigen Raid 6 mit ein paar 
Hotspares kein Problem. Wenn auch öfters ein Raidscrup mit rekalkulation 
dafür sorgt, das die Platten komplett lesbar und funktionsfähig sind.

MfG
Michael

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