Forum: Offtopic Ein altes Projekt wiederbeleben in dem man es Opensource macht


von Ersi (cell85)


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Hi,

würde mich freuen hilfreiche Antworten zur folgenden Thematik zu 
erhalten :-)

Ich habe damals (vor 12 Jahren) ein IO Board für eine industrielle 
Steuerung entwickelt. Es war für den Einsatz in Druckluftsteuerungen 
angedacht. Bzw. 1 bis 8 Kompressoren anzusteuern.

Irgendwie finde ich es schade wenn es so dahin stirbt.  Es ist soviel 
Zeit hineingeflossen.

Die Firmware im aktuellen Zustand funktioniert. Die Libs' sicherlich 
veraltet und man müsste das RTOS und die STM32 Lib updaten.

Die Komponenten darauf sind zum Teil in neueren Varianten verfügbar. 
Müsste man ggf. auch mal schauen.

Es hat auch einen Slot für einen Hilscher Netx chip um es profibus-dp 
fähig zu machen.

... was meint ihr? Damals hätte ich alles auf Github geworfen und eine 
Wiki Page gemacht. Gibts jetzt moderenene zeitgemäße Herangehensweisen?

VG, Ersan


Digitale Eingänge (galvanisch getrennt)
Relaisausgänge
4-20mA Eingänge (optokoppler getrennt)
Transistor Ausgänge
Batterie für RTC
RS232, RS485. USB, SD-KArte
Das Layout ist so gewählt das es in ein Out-of-the Box Gehäuse von OKW 
passt.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Ersan G. schrieb:
> Damals hätte ich alles auf Github geworfen und eine Wiki Page gemacht

Das kann man auch heute noch machen, aber wundere dich nicht über wenig 
Resonanz, sei froh wenn es 1 auf der Welt weiterhilft. Git ist irgendwie 
wie Rundablage.

Etwas übersichtlicher ist sicher eine eigene Homepage für das Projekt, 
aber die Leute wollen die Einarbeitungszeit klein halten. Um so mehr 
right-out-of-the-box entsprechend der Beschreibung funktioniert, um so 
besser. Und Anpassungen, gerade noch NOTWENDIGE Anpassungen, sollten 
ohne Einrichten einer Entwicklungsumgebung möglich sein, z.B. in dem 
deine Homepage auch den Compiler hostet, Source dort online edieren, 
Knopf drücken, Firmware abholen (oder Fehlermeldung lesen).

von Ersi (cell85)


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Michael B. schrieb:
> Ersan G. schrieb:
>> Damals hätte ich alles auf Github geworfen und eine Wiki Page gemacht

> deine Homepage auch den Compiler hostet, Source dort online edieren,
> Knopf drücken, Firmware abholen (oder Fehlermeldung lesen).

Es gibt Websites wo der compiler gehostet wird und eine Firmware 
erzeugt?

Gibt es da bereits fertige Website-Services wo ich das hochladen kann 
oder muss ich erstmal dieses Compiler Website Framework entwickeln? Das 
wäre ja für mich eine Aufgabe auf Lebzeiten :-))

von Oliver R. (orb)


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Michael B. schrieb:
> , z.B. in dem
> deine Homepage auch den Compiler hostet, Source dort online edieren,
> Knopf drücken, Firmware abholen (oder Fehlermeldung lesen).

Und zu Dir nach hause kommt, Kaffee kocht, die Katze füttert und Dir den 
A... abwischt?
Sind die Ansprüche an Opensource inzwischen wirklich so hoch?

Ersan G. schrieb:
> Es gibt Websites wo der compiler gehostet wird und eine Firmware
> erzeugt?

Ja, aber nur bei so großen Projekten wie Tasmota.
Eine industrielle Druckluftsteuerung dürfte da eher ein kleines 
Nischenprojekt sein.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Ersan G. schrieb:
> Es gibt Websites wo der compiler gehostet wird und eine Firmware
> erzeugt?

Es gibt Webseiten die compilieren, wie
https://www.onlinegdb.com/online_c_compiler natürlich universell und 
nicht dein Projekt.

> Gibt es da bereits fertige Website-Services wo ich das hochladen kann
> oder muss ich erstmal dieses Compiler Website Framework entwickeln?

Na ja, es gibt Jenkins was universell ist.

> Das
> wäre ja für mich eine Aufgabe auf Lebzeiten

Ich meine was viel einfacheres: dein Projekt, zu dem du weisst welcher 
Compiler mit welchem make es baut, einfach lauffähig auf den Server 
packen, und auf die WebSeite einen Knopf zum starten des build setzen. 
Als Ergebnis gibt es dann ein runterladbares File oder ein 
Fehlermeldungsprotokoll. Da muss niemand das make-file ändern können, 
niemand die richtige Compiler-Version installieren. Lediglich das was 
anpassbar sein muss kann der Benutzer vorher editieren, ein config-file 
oder eine Programmdatei, was weiss ich. Das halt was nötig ist um 
überhaupt dein Projekt für ihn einsetzbar zu bekommen. Wenn er mehr 
will, kann er halt die Mühe auf sich nehmen, und dein ganzes Projekt 
runterladen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ersan G. schrieb:
> Es gibt Websites wo der compiler gehostet wird und eine Firmware
> erzeugt?

Ja klar, zum Beispiel dieses prominente Projekt: 
https://nodemcu-build.com/

von Dirk E. (dirk_1980)


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Ich würde gar nichts an den libs machen und auch nix an dem Compiler.
Klar wird die stl nicht mehr gepflegt aber stört das?
Ist erstmal beim Compiler genauso, neu bedeutet nicht besser.
Ist genauso bei der Hardware, die CAD Daten sind im Format X und müssen 
nicht unbedingt auf die neueste Version übertragen werden.
Manchmal ist es sogar besser nicht die neueste Version zu brauchen.

Ich habe jetzt keine Ahnung inwieweit das Projekt fest auf die Anwendung 
verdongelt ist, aber wenn man das Projekt ohne Probleme an andere 
Gegebenheiten anpassen kann, dann könnte sogar ich die brauchen.

von Joe (Gast)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ersan G. schrieb:
>> Es gibt Websites wo der compiler gehostet wird und eine Firmware
>> erzeugt?
>
> Ja klar, zum Beispiel dieses prominente Projekt:
> https://nodemcu-build.com/

Oder auch diese hier um eine Vielzahl von Tastaturen umzuprogrammieren, 
oder die RGB LED's zu einer Lichtorgel zu machen:

https://config.qmk.fm/#/sharkoon/skiller_sgk50_s3/LAYOUT_all

von Christoph Z. (christophz)


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Ersan G. schrieb:
> ... was meint ihr? Damals hätte ich alles auf Github geworfen und eine
> Wiki Page gemacht. Gibts jetzt moderenene zeitgemäße Herangehensweisen?

Ist sicher mal gut. Kommt darauf an, ob für dich persönlich Github 
(gehört Mirosoft) OK ist, oder ob du das lieber bei jemand anderem 
lagern möchtest.

Schön, das du den Schritt machen möchtest, das Projekt als Open Source 
zu veröffentlichen. Du sagst ja selber, das vielleicht anpassungen nötig 
sind, um es wieder zu produzieren aber auch so wie es jetzt ist kann es 
für ein paar Menschen hilfreich sein, wenn sie dein Schema studieren 
können oder einen Teil der Firmware ins eigene Projekt übernehmen 
können.

Was du noch machen solltest, ist dir eine für dich passende Lizenz 
auszuwählen (jeweils für Hardware, Software und Dokumentation), dass es 
für alle Beteiligten klar ist, was man machen darf und was nicht.

Hier ist die CERN OHL beschrieben hat unten aber auch Links zu 
alternativen:
https://ohwr.org/cernohl

von Oliver S. (oliverso)


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Ersan G. schrieb:
> Irgendwie finde ich es schade wenn es so dahin stirbt.  Es ist soviel
> Zeit hineingeflossen.

Das gilt auch für die Bierdeckelsammlung von Uropa.

Ohne deine Leistung schmälern zu wollen, ist das, was du da entwickelt 
hast, doch so speziell. Ein spezielles IO-Board für eine vermutlich 
abgekündigte Industriesteuerung, das braucht auf der Welt vielleicht 
alle paar Jahr mal einer als Ideensammlung, und der kommt dann noch 
nicht mal auf die Idee, da überhaupt nach open source zu suchen.

Ich würde das alles, so, wie es ist, mit passenden Lizenzen auf github 
laden, eine ausreichende Anleitung dazu schreiben, und es dann dem Rest 
der Welt überlassen, was der damit anfängt.

Sollte es abter tatsächlich dafür auch heute noch Anwendungen geben, 
wäre es eine Alternative, das Design an jemanden zu verkaufen, der das 
dann kommerziell anbietet.

Oliver

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dirk E. schrieb:
> Manchmal ist es sogar besser nicht die neueste Version zu brauchen.

Vielleicht Quellen und alles was zum compelieren gehoert als 
downloadbaren Docking Container zu Verfuegung stellen.

von Hadmut F. (hadmut)


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Die einarbeitungszeit in dein compilersystem ist grösser als die 
gesamt-entwicklungszeit mit arduino auf einem $20 4-relais board mit 
WiFi.

Das wird NIE jemand anschauen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Die Kommentatoren die meinen, dass das wohl eher wenige Interessieren 
wird, haben m.E. sicherlich nicht unrecht. Darum ist das veröffentlichen 
auf GitHub erstmal sicherlich der bequemste und einfachste weg. Dann 
finde ich den Hinweis mit der passenden Lizenz nicht so verkehrt.
Aber damit ist wohl schonmal der erste Schritt der Veröffentlichung 
gemacht, mit wenig Zeitaufwand. Und ich denke dass sowas eher mal auf 
GitHub gefunden wird, als auf irgendeiner einsamen Homepage.

Wie viel Zeit man dann noch außenrum reinsteckt - also vernünftige Doku 
bei GitHub, vielleicht dann eine noch bessere auf einer separaten 
Homepage, vielleicht auch sogar sowas wie den angesprochenen 
Online-Compiler, Social-Media-Werbung, usw. usf. müsstest du dann nach 
eigenen Befinden entscheiden.

von Michael B. (laberkopp)


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Dieter D. schrieb:
> Vielleicht Quellen und alles was zum compelieren gehoert als
> downloadbaren Docking Container zu Verfuegung stellen.

Danit die 'Kundschaft' erst das dann schon völlig von der Mode überholte 
Docker installieren muss, naturlich alles in der passenden Version die 
annodazumals aktuell war ?

Macht keiner der erst mal nur wissen will ob das Zeug überhaupt läuft.

von Sven B. (scummos)


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Ich würde da z.B. in einem Blog ein schönes Show-Off machen mit Fotos 
und Highlights was es so kann, und grober Beschreibung was an der 
Umsetzung vielleicht interessant ist und wozu es dient und wo und wie es 
eingesetzt wurde. Primär für mich, nicht für andere.

Wenn andere das dann finden und haben wollen, können sie sich ja melden. 
Die Wahrscheinlichkeit dass das passiert ist bei diesem Projekt sehr 
niedrig. Aber wenn es jemand will, kannst du dich immer noch mit 
Aufarbeitung der technischen Details befassen.

: Bearbeitet durch User
von Ersi (cell85)


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Blöde Frage. Ich habe ja viel Zeit in die Entwicklung der Treiber 
gesteckt. Welche Lizenz wäre denn dafür geeignet? Also wäre doof wenn es 
dann jemand ohne zustimmung kommerziell benutzt. Er sollte wenigstens 
seinen code sharen oder was für die Community ausgeben?!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Git ist irgendwie wie Rundablage.
Ich überlege auch, wo ein Projekt die größte Breitenwirkung hat. Hier in 
der Artikelsammlung als Artikel veröffentlicht liest kein Mensch, also 
vergebliche Arbeit. Auf Github lesen es ein paar Chinesen und bieten zum 
Spottpreis Fertigmodule an. Ein Gewinn für die Allgemeinheit. 
Schlimmstenfalls "verbessert", sprich billiger und schlechter. Wenn man 
Glück hat, bleibt wenigstens der Ruhm, es als erster veröffentlicht zu 
haben, wenn es denn ehrlicherweise dazu geschrieben wird.
Und dann gibt es noch die Fachzeitschriften, die leben davon. Aber der 
Ruhm ist von kurzer Dauer. Die Breitenwirkung auch. Zu Weltruhm kommt 
man anders.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ersi schrieb:
> Welche Lizenz wäre denn dafür geeignet? Also wäre doof wenn es
> dann jemand ohne Zustimmung kommerziell benutzt.

Wenn du es veröffentlichst, musst du eh damit rechnen. Ganz egal, unter 
welche Lizenz du es stellst. Denn wo ein Trog ist, da kommen die 
Nilpferde. Sie wissen ganz genau, dass sie für dich in unerreichbarer 
Ferne sind. Außerdem sind sie größer und stärker als du.

Für dich ist es wichtiger, dich juristisch abzusichern. Falls dein Werk 
irgend jemandem ernsthafte Probleme bereitet, dass er dich nicht für die 
Schäden belangen kann.

: Bearbeitet durch User
von Ersi (cell85)


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ich konnte das Projekt tatsächlich wieder zum laufen bringen :D

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ersi schrieb:
> ich konnte das Projekt tatsächlich wieder zum laufen bringen

Prima. Jetzt schreibe schön detailliert auf, wie du das gemacht hast. 
Wenn nicht für andere, dann wenigstens für dich.

: Bearbeitet durch User
von Lotta  . (mercedes)


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Ersi schrieb:
> ich konnte das Projekt tatsächlich wieder zum laufen bringen :D

Das glaub ich Dir nicht, die Anzeige ist ja kaputt! :-P

mfg

von Ersi (cell85)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ersi schrieb:
>> ich konnte das Projekt tatsächlich wieder zum laufen bringen
>
> Prima. Jetzt schreibe schön detailliert auf, wie du das gemacht hast.
> Wenn nicht für andere, dann wenigstens für dich.

Ja ich mach hier ein Tutorial:

https://github.com/ersanguenes/Airsan

von Christoph Z. (christophz)


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Ersi schrieb:
> Blöde Frage. Ich habe ja viel Zeit in die Entwicklung der Treiber
> gesteckt. Welche Lizenz wäre denn dafür geeignet? Also wäre doof wenn es
> dann jemand ohne zustimmung kommerziell benutzt.

Creative-Commons kennt eine non-commercial Lizenz. Weniger geeignet für 
Software und wir mittlerweile von Urheberrechtstrollen genutzt, da die 
Gerichte festgestellt haben, das mehr unter kommerzielle Nutzung fällt, 
als du und ich wohl einschränken wollten.

> Er sollte wenigstens seinen code sharen

Typisches Beispiel für die GNU Public License, GPL: 
https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.en.html

> oder was für die Community ausgeben?!

Sogenannte Donnation ware. Ist freiwillig, kannst du nicht einfordern.
Was klappen kann (bei populäreren Projekten) ist den Namen zu schützen 
und für die Namensnutzung Geld zu verlangen, das dann der Community zu 
gute kommt.

von Oliver S. (oliverso)


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Ersi schrieb:
> Blöde Frage. Ich habe ja viel Zeit in die Entwicklung der Treiber
> gesteckt. Welche Lizenz wäre denn dafür geeignet? Also wäre doof wenn es
> dann jemand ohne zustimmung kommerziell benutzt. Er sollte wenigstens
> seinen code sharen oder was für die Community ausgeben?!

Ehrlich: Lass es einfach.

Entweder richtig Open Source, dann kann und darf und soll jeder damit 
ALLES machen was er will, vorausgesetzt, er erfüllt die 
Lizenzbedingungen, oder behalts für dich.

Oliver

von Ersi (cell85)


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Oliver das ist deine Meinung die darfst du haben.
Aber ich glaube das eine Copyleft OSS License gerade die Sache super 
fair macht. Nur so kann die Community von Verbesserungen etc. 
profitieren.
Im Gegenzug ersaprt man ja Entwicklung.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Ersi schrieb:
> Oliver das ist deine Meinung die darfst du haben.
> Aber ich glaube das eine Copyleft OSS License gerade die Sache super
> fair macht. Nur so kann die Community von Verbesserungen etc.
> profitieren.
> Im Gegenzug ersaprt man ja Entwicklung.

Ob nun GPL oder MIT, oder was auch immer, ist wurscht. Kann jeder 
machen, wie er möchte.

Mir gings um

Ersi schrieb:
> Also wäre doof wenn es
> dann jemand ohne zustimmung kommerziell benutzt.

Mit der Einstellung soll man seinen Kram nicht ver-Open-Sourcen. Mit den 
meisten, wenn nicht sogar allen echten open-source-Lizenzen ginge das 
auch gar nicht.

Oliver

von Hadmut F. (hadmut)


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Ersi schrieb:
> Also wäre doof wenn es
> dann jemand ohne zustimmung kommerziell benutzt.

Ist denn da etwas verwertbares?

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