Forum: Fahrzeugelektronik Kurze Frage Drehzahlmesser-Schaltung


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von Dodger T. (dodgertherunner)


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Hi Leute,

sorry für die wahrscheinlich hundertste Frage zum kapazitiven Abgriff 
des Zünd-Impulses vom Zündkabel...

Ich habe die angehängte Schaltung jetzt mal aufgebaut.
Und bevor ich das neue Motorrad auseinanderbaue, um an das Zündkabel zu 
kommen, wollte ich die Geschichte erstmal auf dem Tisch testen.
Wenn ich das 5V Signal eines NE555 an Pin 8 einspeise, dann funktioniert 
die Schaltung wie gewollt.
Wenn ich jedoch eine Leitung um ein 230V Kabel wickle und als 
"Zündsignal" einspeise, dann passiert nix.
Lt. Oszi hab ich mit der "Antenne" ein 50Hz Signal mit +-5V, wenn ich es 
anfasse sogar +-20V.
Der Pegel an Pin 8 bleibt aber stur auf +5V.

Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die 50Hz zumindest auf dem Pin 8 
sehe, auch wenn die Schaltschwelle ggf. nicht errreicht wird...

Gruß
Dodger

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dodger T. schrieb:
> Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die 50Hz zumindest auf dem Pin 8 sehe
Rechne mal den "Ersatzwiderstand" des 220pF Kondensators für 50 Hz aus. 
Und dann rechne den "Ersatzwiderstand" deines "Koppelkondensators" dazu. 
Und  dann setze die Reihenschaltung dieser beiden ins Verhältnis zu dem 
39k Pullup. Und dann setze da mal die 230V als Quellspannung ein.

Und jetzt rechne das Ganze mit einer Frequenz von 100kHz (das sind die 
Oberwellen des Zündfunkens und mit 5kV aus.

Welche Tendenz erkennst du?

> Lt. Oszi hab ich mit der "Antenne" ein 50Hz Signal mit +-5V, wenn ich es
> anfasse sogar +-20V.
> Der Pegel an Pin 8 bleibt aber stur auf +5V.
Dein Oszi hat einen Eingangswiderstand von 10 MOhm, deine Schaltung 
einen im Bereich um 40 kOhm, das ist gut 1000x niederohmiger. Also 
bricht diese hochohmig eingekoppelte Spannung, die ja ursprünglich 230V 
(also 320V Spitze) ist, schon mit dem 10M Innenwiderstand auf 5V Spitze 
zusammen, womit der "Innenwiderstand" der Ersatzspanunngsquelle also 
10MOhm*320V/5V = 600 Mohm ist. Und wenn du daran nun den 40kOhm 
Widerstand anschließt, dann bleiben von den 320V Spitze noch 
320V*40kOhm/600MOhm = 0,02V übrig.

Die ganzen Zahlen sind nicht bis auf dei dritte Nachkommestelle 
belastbar, si können auch eine Zehnerpotzen hin- oder hergehen, aber die 
Tendenz ist klar erkennbar.

> Und bevor ich das neue Motorrad auseinanderbaue, um an das Zündkabel zu
> kommen, wollte ich die Geschichte erstmal auf dem Tisch testen.
Du brauchst auf jeden Fall eine "Quelle", die einen hochfrequenten 
Funken erzeugt. Bau einfach mal mit einem großen, langsamen Relais einen 
Wagnerschen Hammer auf oder besorg dir so eine alte Haustürglocke.

: Bearbeitet durch Moderator
von Dodger T. (dodgertherunner)


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Ok, verstanden und logsich :-)

Dann noch eine andere Frage:
Die Auswerte-Einehit ist ein ATmega328.
Pin 3 der 4093er Schaltung hängt dort auf einem Digital-Eingang.
Versorgt wir alles über ein USB Netzteil.
Der einfachheit halber würde ich jetzt erstmal einen 
Zigaretten-Anzünder-USB-Stecker nehmen, den an KL15 des Motorrads hängen 
und gut ist, oder?

Gruß
Dodger

von Jürgen (derkleinemuck)


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Dann hast du den ganzen elektronischen "Schmutz" deines Mopeds in der 
Schaltung. Entweder baust du was gescheites wie 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23 oder du 
nimmst eine Batterie

Das 5 und 6 des IC mit GND verbunden werden sollen, ist Mumpitz - was 
soll das bringen?

von Lothar J. (black-bird)


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Jürgen schrieb:
> Das 5 und 6 des IC mit GND verbunden werden sollen, ist Mumpitz - was
> soll das bringen?

Die sollten besser mit +5V verbunden sein, der Ausgang 4 bleibt offen.
Damit die Eingänge nix einfangen und das Gatter wild schaltet.

Blackbird

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Jürgen schrieb:
> Das 5 und 6 des IC mit GND verbunden werden sollen, ist Mumpitz - was
> soll das bringen?

Damit beugst du einem Latchup vor! Selbst schon oft erlebt.

Auch wenn ein Schmitt-Trigger für langsam schwellende Spannungen gemacht 
ist, verträgt er trotzdem keine offenen Eingänge!

Also kein Mumpitz (Murks, Kokolores, Kappes... ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Dodger T. schrieb:

> Wenn ich jedoch eine Leitung um ein 230V Kabel wickle und als
> "Zündsignal" einspeise, dann passiert nix.
> Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die 50Hz zumindest auf dem Pin 8
> sehe, auch wenn die Schaltschwelle ggf. nicht errreicht wird...

Du meinst um beide Adern? Dann löschen sich Hin- Und Rücksignal
gegeneinander auf. Trenn Dein 230V-Kabel mal auf und miss dann
an nur einer Ader.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Lothar J. schrieb:
> Die sollten besser mit +5V verbunden sein,

In diesem Fall ist es aber einfacher die beiden Eingangspins mit GND zu 
verbinden. Dann braucht man einfach nur kurz mit dem Lötkolben bequem 
über die drei, direkt nebeneinander liegenden, Pins 5+6+7 zu streicheln.

Den Eingangspins ist es egal, ob sie mit Plus oder GND verbunden werden.

von B. (overdrive)


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Lothar M. schrieb:
> Du brauchst auf jeden Fall eine "Quelle", die einen hochfrequenten
> Funken erzeugt. Bau einfach mal mit einem großen, langsamen Relais einen
> Wagnerschen Hammer auf oder besorg dir so eine alte Haustürglocke.

Wohl dem, der u.a. einen Oldschool "PRÜFREX" hat und Funken einer 
Batteriezündung erzeugen kann (im ms-Bereich).
Ist die Zündanlage eine CDI (im µs-Bereich) soll damit getestet werden.

Ist der Elektrodenabstand (EA) der Kerze am Motor gering (< 0,5mm) so es 
ist die Zündspannung auch, und triggert evtl. nicht den DZM.

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