Hallo zusammen, ich benötige dringend Hilfe zu folgendem Thema: Frequenzumrichter induzieren eine schädliche Gleichtaktspannung. Durch verschiedene Phänomene führt dies zu einem Spannungsaufbau am Motorlager und einem anschließenden elektrischen Durchschlag, wodurch das Motorlager geschädigt wird. Ich soll nun ein Wellenerdungsring mit leitfähigen Fasern konzipieren, der dieses Problem beheben soll. Dieser Wellenerdungsring wird auf der Antriebsseite des Elektromotors über die Welle geschoben und am Motorengehäuse verschraubt. Durch die elektrisch leitfähigen Fasern (Kohlenstoff-Kunststoff-Fasern mit Faserdurchmesser unter 150 Mikrometer) können die Spannungen von der Welle über einen parallel Pfad abgeleitet und geerdet werden. Dabei ist zwischen Faserspitze und Wellenoberfläche ein Luftspalt von 2nm bis 5 Mikrometer. Nun meine Frage dazu: Welche elektrotechnische Phänomene muss ich hier bei der Auslegung dieses Produkts beachten? Welche elektrotechnische Phänomene kann ich nutzen um den Ring zu dimensionieren bzw. auszulegen? Hierbei bin ich auf das Paschen-Gesetzt, welche den Spaltabstand vorgibt, der Spitzeneffekt, der Skin- und Proximity-Effekt und die Strombelastbarkeit von den gewählten Kontaktelementen gestoßen. Welche Phänomene kann ich noch nutzen, um beispielsweise auf die notwendige Anzahl von Fasern oder Faserdurchmesser zu schließen? Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße Basti
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Sebastian schrieb: > Durch die elektrisch leitfähigen Fasern > (Kohlenstoff-Kunststoff-Fasern mit Faserdurchmesser unter 150 > Mikrometer) können die Spannungen von der Welle über einen parallel Pfad > abgeleitet und geerdet werden. Dabei ist zwischen Faserspitze und > Wellenoberfläche ein Luftspalt von 2nm bis 5 Mikrometer. Was meinst Du, wieviele Umdrehungen dieses Konstrukt übersteht? Mehr als zehn?
Sebastian schrieb: > Welche Phänomene kann ich noch nutzen, um beispielsweise auf die > notwendige Anzahl von Fasern oder Faserdurchmesser zu schließen? Ich werfe mal den Corona-Effekt ins Rennen. Darüber hinaus sind mechanische Effekte sicher auch interessant, denn es bringt nichts, wenn die Elastizität der Fasern nicht ausreicht, die genannten Bedingungen sicherzustellen. Hast du darüber hinaus auch schon visuelle Phänomene verwendet und mal angeschaut, wie die Markbegleiter dieses Problem lösen? Harald K. schrieb: > Was meinst Du, wieviele Umdrehungen dieses Konstrukt übersteht? Naja, manche leben vom Verkauf solcher Teile: - https://www.google.com/search?q=Wellenerdungsring
Martin S. schrieb: > Warum dann nicht einfach kaufen? Klassisches Henne-Ei-Problem: irgendwer muss die Dinger ja auch entwickeln...
Man muss erstmal fragen um welche Motoren an welchen Maschinen es geht? Bei kleinen Motoren an mäßig benutzten Maschinen lohnt sich der Aufwand kaum. An den Metallbearbeitungsmaschinen in der Firma altern die FU betriebenen Motoren seit vielen Jahren in Würde, ohne das sie gleich ausfallen. Dito an meinen Maschinen. Ich käme nicht im Traum darauf die Motoren umzubauen. Eher wechsel ich alle x Jahre die Lager. War bisher in zehn Jahren auch noch nicht erforderlich. Ach so, einfach mal schauen um welche Dimensionen es hier geht: Lothar M. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Was meinst Du, wieviele Umdrehungen dieses Konstrukt übersteht? > Naja, manche leben vom Verkauf solcher Teile: > - https://www.google.com/search?q=Wellenerdungsring AEGIS® SGR Einsatzgebiet: AC < 600 V bis zu 375 kW DC < 225 kW AEGIS® iPRO Einsatzgebiet: AC > 600 V oder > 375 kW DC < 225 kW AEGIS® WTG Einsatzgebiet: Generatoren von Windkraftanlagen
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Lothar M. schrieb: > Naja, manche leben vom Verkauf solcher Teile: Und manche davon geben sogar Infos zu dem Thema preis: z.B.: - https://www.hsa.de/wp-content/uploads/2021/10/HSA_AEGIS_Lagerschutz_Handbuch_V3_9_Stand_10_2021.pdf
Oder man löst es so, wie viele andere auch: Isolierte Lager, dann ist Ruhe. Haben wir bei FU-gespeisten Maschinen von 50..500kW an sehr langen Leitungen (das erhöht die Spannungsbelastung noch einmal) gemacht - keine Probleme. Jörg Soll tatsächlich statische Ladung abgeführt werden, würde ich einen Schleifring und eine passende Kleinkohle samt Halter nehmen. Millionenfach in Lichtmaschinen (klein) und Schleifringläufer-Motoren (groß) im Einsatz.
Lothar M. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Warum dann nicht einfach kaufen? > Klassisches Henne-Ei-Problem: irgendwer muss die Dinger ja auch > entwickeln... Beim TE klingt das ehr nach Hausaufgabe.
Sebastian schrieb: > Dabei ist zwischen Faserspitze und Wellenoberfläche ein Luftspalt von > 2nm bis 5 Mikrometer. Weißt du, wieviel ein Nanometer ist? So ein Motor ist ein mechanisches Teil und da kannst du dich ausgesprochen glücklich schätzen, wenn du im einstelligen Mikrometerbereich landest. Köpfe von Festplatten fliegen etwa um die 5nm über der Platte.
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