Hallo, ich versuche gerade meinen Sony D350 Discman zu reparieren. Dabei habe ich festgestellt, dass ein Transistor abgeraucht ist. Dieser trägt die laut Schaltplan (https://vintage-cd.ru/sm/d350.pdf) die Bezeichnung 2SB1308. Nun kann ich diesen in den aber nicht bei z. B. Reichelt beziehen. Gibt es da einen ähnlichen Typen? Und was hat dazu geführt, dass der Transistor abgeraucht ist? Schöne Grüße Felix
Ein BCX51 wirds tun. Aber es wird sich um einen Folgefehler handeln.
> ich versuche gerade meinen Sony D350 Discman zu reparieren. Du weisst das dies einer der coolsten war und heute ein Sammlerstueck ist? > Und was hat dazu geführt, dass der Transistor abgeraucht ist? Erzaehl es uns sobald du es rausgefunden hast. :-D Ich finde ja das es eine etwas bizarre Schaltung ist die Sony sich da ausgedacht hat und die art wie die gezeichnet wurde ist auch nicht sehr hilfreich. Der MC34063 ist ja ein Schaltregler und da der einen externen Transistor hat wird der wohl die Hauptstromversorgung fuer das ganze Geraet sein. Von daher kann es sein das es irgendwo einen Kurzschluss gibt welcher den ueberfordert hat. Was mich erstaunt das man an dem Regler weder die notwendige Induktivitaet noch die beiden Kapazitaeten sieht. Unabhaengig von dem Fehler, schau dir alle kleinen Elkos an! Sony hat in der Zeit gerade in den tragbaren Geraten viele sehr kleine Elkos verwendet weil sie offensichtlich ein Platzproblem haben und die entsaften sich gerne. Und der Saft frisst dann Leiterbahnen und Durchkontaktierungen auf. Kann man heute gut durch Keramik-Cs ersetzen. Vanye
Du kannst die parametrische Suche (Mouser, Digikey) benutzen. Er muß 3A DC bzw. 5A Puls abkönnen. Der BCX51 dürfte zu schwach sein.
H. H. schrieb: > In dieser Schaltung nicht. Wenn Du meinst. Mir sind schon 10A Transistoren bei 1A verreckt. Man steckt oft nicht drin, welche kurzzeitigen Lastspitzen auftreten können. Ich würde z.B. den PBSS5350Z nehmen: https://www.digikey.de/de/products/detail/nexperia-usa-inc/PBSS5350Z-135/1156982
Vanye R. schrieb: > Was mich erstaunt das man an dem Regler weder die notwendige > Induktivitaet noch die beiden Kapazitaeten sieht. Speicherdrossel L401 rechts, Timing-Kondensator C402 links unten. Felix F. schrieb: > Und was hat dazu geführt, dass der Transistor abgeraucht ist? Die Überstromabschaltung über Q403-R407-C427-Q402-R403 scheint etwas langsam zu sein.
> Speicherdrossel L401 rechts, Ups, hab ich wohl fuer eine Gluehbirne in der Ausgangsleitung gehalten. :-D > Timing-Kondensator C402 links unten. Und die dicken Filter-C an ein und Ausgang? Naja, ich wuerde anstatt des Transistors einfach mal ein Labornetzteil auf 100mA begrenzen und da anschliessen und dann mal schauen was passiert. Vanye
Noch was.... Das Netzteil scheint ja wohl 3.9V erzeugen zu sollen. Warum diese unnormige Spannung? Sony hat damals gerne so kleine 4V Elkos verwendet. Das waren damals so die kleinsten Kondensatoren fuer den Wert(!) die ich gesehen habe. Die waren auch nicht schlecht weil sie ja die ersten 10-15Jahre funktioniert haben. Aber der Saft da drin ist wirklich aetzend. Die kleinen Winzigdinger koennen erstaunlich viel Kupfer wegaetzen. Auch wenn ich sonst nicht der automatische Kondensatortauscher bin, sollten die da drin sein dann auf jeden Fall wechseln. Selbst wenn die heute noch gehen, naechste Woche nicht mehr. Vanye
Vanye R. schrieb: > Und die dicken Filter-C an ein und Ausgang? Ausgangskondensator C403 100µ, 6V3, unter der Drossel. Eingangskondensator ist nicht zu sehen.
> Ausgangskondensator C403 100µ, 6V3, unter der Drossel.
Gut, ich putze meine Brille....
Vanye
H. H. schrieb: > Ein BCX51 wirds tun. Danke für den Hinweis! Peter D. schrieb: > Ich würde z.B. den PBSS5350Z nehmen Ich schaue mir einmal die Unterschiede zwischen den beiden Empfehlungen an! Vanye R. schrieb: > Du weisst das dies einer der coolsten war und heute ein Sammlerstueck > ist? Ja, nur der D-Z555 ist noch etwas cooler. :-) Vanye R. schrieb: > Erzaehl es uns sobald du es rausgefunden hast. :-D Ja! Grundlegendes Verständnis bzgl. Elektronik ist da, aber Schaltungen zu überblicken, und warum was gemacht wurde, ist für mich noch sehr schwierig. Da weiß ich nicht wie und wo ich anfangen soll. Zum Test wäre es also sinnvoll ein Labornetzteil mit Strombegrenzung zu nutzen - na, wollte ich mir eh immer schonmal kaufen. ;-) Arno R. schrieb: > Die Überstromabschaltung über Q403-R407-C427-Q402-R403 scheint etwas > langsam zu sein. Das versuche ich mal zu verstehen! Vanye R. schrieb: > Sony hat damals gerne so kleine 4V Elkos verwendet. Das waren damals > so die kleinsten Kondensatoren fuer den Wert(!) die ich gesehen habe. > Die waren > auch nicht schlecht weil sie ja die ersten 10-15Jahre funktioniert > haben. Aber der Saft da drin ist wirklich aetzend. Die kleinen > Winzigdinger koennen erstaunlich viel Kupfer wegaetzen. Ich hatte schon nach optisch auffällig Bauteilen gesucht, schaut alles gut aus, bis auf der Transistor.
Der Akku BP-5 dürfte hin sein (Kurzschluß) und deshalb hats den Q401 gerissen. Der Akku wird permanent über R418, 419, 420 geladen, d.h. ohne Akku kann die Spannung hochlaufen.
Vanye R. schrieb: > Sony hat damals gerne so kleine 4V Elkos verwendet. Das waren damals > so die kleinsten Kondensatoren fuer den Wert(!) die ich gesehen habe. > Die waren auch nicht schlecht weil sie ja die ersten 10-15Jahre > funktioniert > haben. Aber der Saft da drin ist wirklich aetzend. Die kleinen > Winzigdinger koennen erstaunlich viel Kupfer wegaetzen. Die beiden schwarzen hier sind die einzigen 4 V Elkos die laut Teileliste verbaut sind. Aber es gibt noch einige orange 4V Tantal-Elkos. (mh, das dopplete Bild bekomme ich nicht raus...)
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Peter D. schrieb: > Der Akku BP-5 dürfte hin sein (Kurzschluß) und deshalb hats den > Q401 > gerissen. > Der Akku wird permanent über R418, 419, 420 geladen, d.h. ohne Akku kann > die Spannung hochlaufen. Ja, der Akku ist tatsächlich hin. Okay, dann ist das der Grund warum Q401 so ausschaut...
> Ich hatte schon nach optisch auffällig Bauteilen gesucht, schaut alles > gut aus, bis auf der Transistor. Naja, man sieht Bauteilen die Defekte ueblicherweise nicht an. > Der Akku BP-5 dürfte hin sein (Kurzschluß) und deshalb hats den Q401 > gerissen. Die Bleiakkus (hat er doch noch?) sind seit damals sicher hin. Aber die werden eigentlich hochohmig. > Der Akku wird permanent über R418, 419, 420 geladen, d.h. ohne Akku kann > die Spannung hochlaufen. Damit sollte die Schaltung aber eigentlich klar kommen da es bestimmt auch mal im Garantiezeitraum vorkam das jemand die Kiste ohne Akku angesteckt hat und sonst gleich wieder im Laden auf der Matte gestanden waere. Aber auch dann ist das nicht der einzige Fehler. Dann haette die hochlaufende Spannung irgendwas anderes gekillt das dadurch zum Kurzschluss wuerde. Deshalb erstmal ein Netzteil dran. Dann gibt es drei Moeglichkeiten: 1. Die kiste laeuft damit. Also doch nur Transi defekt. 2. Die Spannung wird Kurzgeschlossen, also Grund dafuer finden. 3. Man liegt irgendwo mittendrin, mehr Gehirnschmalz nutzen. Zu den Elkos, ich wuerde sie tauschen, mindestens aber mal durchmessen. Allerdings wenn man sie sowieso durchmisst kann man auch gleich neue einbauen. Oh...und es schadet auch nicht mit einem Multimeter mal zu pruefen ob am Ausgang des Netzteils kein Kurzschluss vorliegt. Falls man ein gutes hat dann kann man sich so auch zur Quelle des Kurzschluss vorarbeiten. Und natuerlich kann ein Transistor der so aussieht auch mal den Schaltregler mitnehmen. Aber der kostet ja auch nichts. Im Zweifel gleich mitbestellen. Vanye
Vanye R. schrieb: > Die Bleiakkus (hat er doch noch?) sind seit damals sicher hin. > Aber die werden eigentlich hochohmig. Es waren damals schon Lipos verbaut!
Felix F. schrieb: > Vanye R. schrieb: >> Die Bleiakkus (hat er doch noch?) sind seit damals sicher hin. >> Aber die werden eigentlich hochohmig. > > Es waren damals schon Lipos verbaut! ...vor 33 Jahren? --> definitiv NEIN!
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Aus Wikipedia: "Der erste kommerziell erhältliche Lithium-Ionen-Akku war damit der Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator, auch LiCoO2-Akku, der von Sony im Jahr 1991 auf den Markt gebracht und in der Hi8-Videokamera CCD TR 1 eingesetzt wurde." Also kein LiPo, aber vor 33 Jahren gab es schon Lithium=Akkus von Sony.
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> Also kein LiPo, aber vor 33 Jahren gab es schon Lithium=Akkus von Sony.
Ja, Sony waren die ersten. Ich damals ein paar diese Sonyzellen aus
einem
Laptopakku ausgeschlachtet und in meiner Taschenlampe verwendet.
Funktioniert bizarrerweise noch heute, wenn auch mit deutlich
verminderter
Kapazitaet und sicherlich stark erhoehtem Innenwiderstand.
Aber man darf vermuten das so ein Akku von Sony fuer den Diskman dann
auch eine Schutzschaltung hat.
Vanye
Stefan K. schrieb: > Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator, auch LiCoO2-Akku Das weiß ich nicht, es steht nur Lithium-Battery in der Anleitung. Magnus M. schrieb: > ...vor 33 Jahren? --> definitiv NEIN! Lassen wir die Polymere weg, dann passt meine Aussage, anscheinend sogar von der Chemie. Wikipedia: Lithium-Polymer-Akkus verwenden an der positiven Elektrode überwiegend das preisgünstige Lithium-Cobalt(III)-oxid und sind von der Zellchemie daher Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulatoren.
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