Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizelemente in Serie vs parallel


von Johannes S. (johannes_s875)


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Ich entschuldige mich schon vorab für die Frage die ich mit meinem 
Studium eigentlich selbst lösen sollte, aber zur Sicherheit hier meine 
Frage an die Profis:

Ich habe 4 Heizelemente. Jedes 220/240V und 80W. Die Heizleistung ist 
mir aber zu hoch und ich möchte jetzt nicht nen Thyristor oder so 
verbauen - wobei ich das nicht ausschliesse wenn es die bessere Lösung 
sein sollte.

Was passiert also wenn ich die 4 Elemente IN SERIE schalte, statt wie 
normal parallel? Dann sieht jedes Element ein Viertel der Spannung. 
Korrekt? Also 60V. Und was passiert dann? Geht das Heizelement garnicht 
mehr? Oder steigt der Strom auf das vierfache? Oder oder oder?

Sorry. Mein Hirn dreht sich gerade. Meine VERMUTUNG ist, dass die 
Elemente einfach weniger stark heizen. Aber habe ich recht? Und laufe 
ich Gefahr dass irgendwas zerstört wird dadurch?

Dass eine Serienverkabelung das Riskio birgt, dass alle 4 ausfallen wenn 
eines ausfällt ist mir bewusst, aber kein Beinbruch.

Danke euch!

von Udo S. (urschmitt)


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P = U²/R

Das ist Physik 8. oder 9. Klasse.

von Stephan (stephan_h623)


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Johannes S. schrieb:
> Meine VERMUTUNG ist, dass die
> Elemente einfach weniger stark heizen. Aber habe ich recht?

Heizen dann zusammen halt nur noch mit 20W.

Johannes S. schrieb:
> Und laufe
> ich Gefahr dass irgendwas zerstört wird dadurch?

Nö.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johannes S. schrieb:
> Und laufe
> ich Gefahr dass irgendwas zerstört wird dadurch?

Nö. Jedes Heizelement sieht nur noch 25% der Nennspannung und läuft im 
absoluten Schonbetrieb. Schaltest du je zwei in Reihe, sinds auch nur 
50% und die Dinger leben ewig.

von Udo S. (urschmitt)


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Johannes S. schrieb:
> Ich habe 4 Heizelemente. Jedes 220/240V und 80W. Die Heizleistung ist
> mir aber zu hoch und ich möchte jetzt nicht nen Thyristor oder so
> verbauen

Alternativ könnte man einfach drei der 4 Elemente ausschaltbar machen.
Dann hätte man 4 Stufen mit 80, 160, 240 und 320W.

Falls die Elemente alle das Selbe heizen.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (johannes_s875)


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Udo S. schrieb:
> P = U²/R
>
> Das ist Physik 8. oder 9. Klasse.

Soooo hilfreich. Danke. :/

von Johannes S. (johannes_s875)


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Udo S. schrieb:
> Johannes S. schrieb:
>> Ich habe 4 Heizelemente. Jedes 220/240V und 80W. Die Heizleistung ist
>> mir aber zu hoch und ich möchte jetzt nicht nen Thyristor oder so
>> verbauen
>
> Alternativ könnte man einfach drei der 4 Elemente ausschaltbar machen.
> Dann hätte man 4 Stufen mit 80, 160, 240 und 320W.
>
> Falls die Elemente alle das Selbe heizen.

Danke dir. Geht leider nicht weil alle 4 Elemente jeder ein Teil heizen. 
Es gibt die ja mit weniger Leistung auch, aber die Silikonmatten mit 
Netzspannung gefielen mir aber besten. Haben aber eben ‚zu viel‘ 
Leistung.
Wenn ich sie in Serie betreiben kann ist das perfekt. Dann kann ich sie 
je nach Wärmebedarf 1s4p, 2s2p oder 4s1p betreiben!

von Johannes S. (johannes_s875)


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Matthias S. schrieb:
> Johannes S. schrieb:
>> Und laufe
>> ich Gefahr dass irgendwas zerstört wird dadurch?
>
> Nö. Jedes Heizelement sieht nur noch 25% der Nennspannung und läuft im
> absoluten Schonbetrieb. Schaltest du je zwei in Reihe, sinds auch nur
> 50% und die Dinger leben ewig.

Danke. Das ist ideal!

von Stefan K. (stk)


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Udo S. schrieb:
> P = U²/R
>
> Das ist Physik 8. oder 9. Klasse.

Der Widerstand wird mehr oder weniger temperaturabhängig sein, also 
eher:
P = U²/R(T)
Da die erreichte Temperatur aber unter anderem auch wieder von 
Heizleistung abhängt ist die Berechnung nicht ganz so einfach.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> Also 60V. Und was passiert dann?
1/4 der Spannung --> 1/16 der Leistung. Es heizt nur noch mit 5W.

Johannes S. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> P = U²/R
> Soooo hilfreich. Danke. :/
Ja, mit ein wenig drüber nachdenken hilft das wohl weiter:
1
Pvoll = U²/R          --> R = Pvoll/U²
2
3
Preihe = (U/4)²/R     --> R = Preihe/(U/4)² = 16*Preihe/U²
4
5
weil R in beiden Fällen gleich --> 
6
      R     =      R   
7
Pvoll / U²  = (16*Preihe) / U²              | mit U² multiplizieren
8
9
Pvoll = 16*Preihe
10
11
Preihe = Pvoll/16
12
13
Preihe = 80W/16 = 5W

Und aufpassen: das gilt für 1 Heizelement.

Stefan K. schrieb:
> Der Widerstand wird mehr oder weniger temperaturabhängig sein
Ich glaube nicht, dass sich das relevant auswirkt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Stefan K. schrieb:
> Der Widerstand wird mehr oder weniger temperaturabhängig sein

Die Heizungen, die ich bisher in den Fingern hatte, hatten keinen 
besonders großen Temperaturkoeffizienten. Der Heizdraht scheint oft eine 
dem Konstantan ähnliche Legierung zu sein.

von Udo S. (urschmitt)


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Johannes S. schrieb:
> Wenn ich sie in Serie betreiben kann ist das perfekt. Dann kann ich sie
> je nach Wärmebedarf 1s4p, 2s2p oder 4s1p betreiben!

Ja, die Abstufung ist dann aber sehr grob: 1 - 1/4 - 1/16

Johannes S. schrieb:
> Soooo hilfreich. Danke. :/

Sorry aber wenn du von einem Studium schreibst dann gehe ich davon aus, 
dass du die dafür vorausgesetzte Schulbildung durchlaufen hast.
Und dass du im Studium gelernt hast dir fehlendes Wissen selbst 
anzueignen, sprich dass ein Stichwort reicht.

Außerdem, wenn man elektotechnisch herumhantiert schadet es nicht 
wenigstens die 3 oder 4 wichtigsten Formeln zu kennen und anwenden zu 
können.

von Johannes S. (johannes_s875)


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Wenn's denn mit ein wenig nachdenken gegangen wäre, wäre ich nicht 
hergekommen. Ohm'sches Gesetz und die Weiterführungen davon sind mir 
schon klar. Aber manchmal hängt ich in ner Schleife aus der ich nicht 
rauskomme.

Auch Parallel- und Seriellschaltung von Widerständen sind x-mal 
durchgekaut und gerechnet worden, und trotzdem bleib ich dann bei was 
trivialem hängen. Sowas soll's geben. Aber mir wurde ja perfekt 
geholfen, abseits vom reinen Hinknallen einer bekannten Formel.

Wenn ich dann also deiner Rechnung folge gehen die einzelnen Module mit 
dem Quadrat in die Rechnung. Das heisst: 2 Module in Serie brauchen dann 
statt 2x80W=160W nur mehr 40W in Summe, 4 Module in Serie brauchen dann 
statt 4x80W=320W in Serie nur mehr 20W. Korrekt?

Dann könnte man, wenn die 20W nicht ausreichen, also auch 2 serielle 
dann parallel schalten. Dann hätte man ein Viertel von 2x80W=160W also 
40W in Summe.

Habt mir sehr geholfen :)

Und den sich ändernden Widerstand über die Temperatur lassen wir man 
unberücksichtigt, und gehen davon aus dass die Chinesen Konstantan in 
ihren Heizmatten verbauen damit wir uns mit unseren Annäherungen 
leichter tun ;)

von Johannes S. (johannes_s875)


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Udo S. schrieb:

> Sorry aber wenn du von einem Studium schreibst dann gehe ich davon aus,
> dass du die dafür vorausgesetzte Schulbildung durchlaufen hast.
> Und dass du im Studium gelernt hast dir fehlendes Wissen selbst
> anzueignen, sprich dass ein Stichwort reicht.
>
> Außerdem, wenn man elektotechnisch herumhantiert schadet es nicht
> wenigstens die 3 oder 4 wichtigsten Formeln zu kennen und anwenden zu
> können.

Ok, war nicht hilfreich, und deine Schlussfolgerungen falsch. Es ist 
nicht immer alles so einfach. Aber danke für den Versuch.

von Andrew T. (marsufant)


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Johannes S. schrieb:
> Dann könnte man, wenn die 20W nicht ausreichen, also auch 2 serielle
> dann parallel schalten. Dann hätte man ein Viertel von 2x80W=160W also
> 40W in Summe.

Was bisher nicht gesagt wurde:

Statt Thyristor/Triac Phasenanschnitt könntest Du eine 
Vollwellensteuerung nehmen.
Ist deutlich störungsärmer,
und Du kannst stufenlos 0...100% Leistung einstellen.
Und das ganze ist sehr kompakt und leicht installierbar.

So wie Du es oben beschreibst, bnötigst Du eine relativ aufwendige 
Schalterkonstruktion für die verschiedenen Serien/Parallelschaltugen.

von Johannes S. (johannes_s875)


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Andrew T. schrieb:
> Johannes S. schrieb:
>> Dann könnte man, wenn die 20W nicht ausreichen, also auch 2 serielle
>> dann parallel schalten. Dann hätte man ein Viertel von 2x80W=160W also
>> 40W in Summe.
>
> Was bisher nicht gesagt wurde:
>
> Statt Thyristor/Triac Phasenanschnitt könntest Du eine
> Vollwellensteuerung nehmen.
> Ist deutlich störungsärmer,
> und Du kannst stufenlos 0...100% Leistung einstellen.
> Und das ganze ist sehr kompakt und leicht installierbar.
>
> So wie Du es oben beschreibst, bnötigst Du eine relativ aufwendige
> Schalterkonstruktion für die verschiedenen Serien/Parallelschaltugen.

Angedacht ist eigentlich eine möglichst wenig störungsanfällige 
Verdrahtung und Steuerung. Der Akku wird von zwei Seiten beheizt. Je 
zwei Heizpads pro Seite. Diese kleben auf einer dicken Fliese zur 
gleichmäßigen Wärmeverteilung. Diese (klarerweise nicht leitende) Fliese 
liegt dann an den Zellen an.

Die Pads werden dann nach nem Zweipunktreglerprinzip ein/ausgeschaltet. 
Dazu reicht zB ein einfacher Sonoff Basic auf dem bei mir ESPHome läuft. 
Je Seite ein DS18B20 Temperatursensor der die Temperatur der Platten 
misst. Die gesamte Steuerung läuft überhaupt nur, wenn das BMS mit 
eigenen Temperatursensoren die innen in dem Akku sitzen, eine Temperatur 
von <15°C melden. Dann springt der Sonoff an, und heizt die Platten auf 
zB 20°C und schaltet ab wenn sie wieder 10°C erreicht haben. So in der 
Art. Da muss ich noch sehen wie träge das System ist, und wieviel 
Einfluss die Dämmung hat.

Eine möglichst geringe Heizleistung der Pads hätte den Vorteil, dass ein 
Fehler im System wenig anstellen kann, bzw die Zeit um einen Fehler zu 
erkennen sehr lange ist. Mit 20W maximal kann man bei -10°C 
Umgebungstemperatur wahrscheinlich 24h ins System heizen und der Akku 
käme trotzdem nie über Raumtemperatur.

So meine Überlegungen.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Johannes S. schrieb:
> Eine möglichst geringe Heizleistung der Pads hätte den Vorteil, dass ein
> Fehler im System wenig anstellen kann

Dafür gibts selbstbegrenzendes Heizband.

Siehe
https://fritz-schwarz.de/heizkabel/selbstbegrenzende-heizbaender

Dazu ggf. noch eine Zweipunktregelung oder als Luxus eine Regelung mit 
Schwingungspaketsteuerung.
Die Heizung ist ja eh träge.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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>> Der Widerstand wird mehr oder weniger temperaturabhängig sein

Nickel-Chrom ("Heizdraht" für Herdplatten, Wasserkocher...)
hat nur ca. 1/20 soviel Temperatureinfluss, wie Cu.

> So wie Du es oben beschreibst, bnötigst Du eine relativ
> aufwendige Schalterkonstruktion für die verschiedenen
> Serien/Parallelschaltugen.

Solche Schalter, 3- oder 4 Stück, hatten früher viele zu Hause...

http://www.herd.josefscholz.de/7Takt/img16.gif
http://www.herd.josefscholz.de/7Takt/4_und_7_Takt.html

von Manfred P. (pruckelfred)


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Johannes S. schrieb:
> Wenn's denn mit ein wenig nachdenken gegangen wäre, wäre ich nicht
> hergekommen. Ohm'sches Gesetz und die Weiterführungen davon sind mir
> schon klar. Aber manchmal hängt ich in ner Schleife aus der ich nicht
> rauskomme.

Faule Ausreden, in dem Fall nehme ich das Multimeter und messe. Das 
klärt dann auch gleich, ob Deine Elemente einen konstanten Widerstand 
haben oder selbstregelnd sind.

Johannes S. schrieb:
> Mit 20W maximal kann man bei -10°C
> Umgebungstemperatur wahrscheinlich 24h ins System heizen und der Akku
> käme trotzdem nie über Raumtemperatur.

Oder noch nicht einmal eine überhaupt erkennbare Erhöhung. Da ist 
erstmal zu gucken, wie groß die zu heizende Masse ist und wie weit Deine 
Fliese den Wärmefluß blockiert.

von Johannes S. (johannes_s875)


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Manfred P. schrieb:
> Faule Ausreden, in dem Fall nehme ich das Multimeter und messe. Das
> klärt dann auch gleich, ob Deine Elemente einen konstanten Widerstand
> haben oder selbstregelnd sind.

Ok. Dann miss bitte mal meine Pads die sich noch am Postweg befinden. 
Aber ich finde es toll wie schnell du mich hier als faul bezeichnest 
weil ich ne Frage in nem Forum stelle, um sicherzugehen nichts falsch zu 
machen. Wow.

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