Hallo zusammen, ich möchte mir ein neues NAS anschaffen und habe mich gefragt, ob es bereits fertige Lösungen für meine Vorstellung gibt. Mir schwebt ein Raid 1 zwischen einer SSD und einer HDD vor, wobei alle (lesenden) Zugriffe zunächst über die SSD stattfinden sollen. Änderungen / neue Dateien sollen zuerst auf die SSD geschrieben werden und dann gesammelt auf die HDD. Ich glaube LVM im WriteBack funktioniert so ähnlich? Worauf ich hinaus will: Geringerer Stromverbrauch und weniger mechanischer Verschleiß der HDD und trotzdem Sicherheit der Daten bei Ausfall der SSD oder der HDD. Bei meinem aktuellen System mit 2x HDDs habe ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich auf eine kleine Datei zugreife und dafür zwei 3,5" HDDs hochfahren muss. Ist eine solche Konfiguration mit aktuellen Consumer NAS Systemen möglich? Könnt ihr den Gedanken nachvollziehen oder macht es keinen Sinn?
Holger schrieb: > Mir schwebt ein Raid 1 zwischen einer SSD und einer HDD vor Verbreiteter sind welche mit 2xHDD in RAID-1 und m.2 SSD Cache. Das klappt dann auch mit 10 TB HDDs, ohne allzu tief in die Tasche greifen zu müssen.
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Holger schrieb: > Mir schwebt ein Raid 1 zwischen einer SSD und einer HDD vor Das ist wenig sinnvoll. Bei Raid 1 werden beide Datenträger gleichzeitig beschrieben und gleichzeitig gelesen, also sollten sie ähnlich schnell sein. Vor allem müssen sie die gleiche Größe haben. Damit ist Dein NAS entweder sehr klein oder sehr teuer. Wenn es sehr klein ist, kannst Du auch einfach zwei SSDs im RAID-1 verwenden, wenn Du meinst, mit dem RAID den Ausfall einer der beiden SSDs abfangen zu müssen. Holger schrieb: > Änderungen / neue Dateien sollen zuerst auf die SSD geschrieben > werden und dann gesammelt auf die HDD. Das ist dann kein RAID. Holger schrieb: > Bei meinem aktuellen System mit 2x HDDs habe ich jedes Mal ein > schlechtes Gewissen, wenn ich auf eine kleine Datei zugreife und dafür > zwei 3,5" HDDs hochfahren muss. Das ist dann natürlich schrecklich. Furchtbar. Warum sollte die kleine Datei bei Deinem Konzept ausgerechnet auf der Cache-SSD liegen? Also würde bei Deinem Konzept eine 3.5"-Festplatte hochgefahren. Ist das so viel besser? Es gibt NAS mit SSD als Cache, wie z.B. DS723+ von Synology. Zwei Schächte für 3.5"-Festplatten, zwei Steckplätze für NVMe-SSDs. Aber so etwas macht recht sicher nicht das, was Dir vorschwebt.
Holger schrieb: > Worauf ich hinaus will: Geringerer Stromverbrauch und weniger > mechanischer Verschleiß der HDD und trotzdem Sicherheit der Daten bei > Ausfall der SSD oder der HDD. Diesen Betrieb fahre ich aktuell mit meiner Synology DS224+. Dafür speichere ich die Daten primär auf der 2 TB SSD und habe einen täglichen Backup-Task, der ein inkrementelles Backup auf die 4 TB WD Red HDD schreibt. Die Synology kann auch Integritätsdaten ergänzen, um die Datensicherheit zu verbessern.
@Holger: Was du vorhast klingt weniger nach RAID, sondern eher nach einer SSD-NAS vorne und einer Backup-HDD hinten. Letztere dann vielleicht als USB-Disk doppelt, im gelegentlichen Wechsel aus der Brandzone heraus.
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Das Thema SSD Cache (bei Synology etwas eingelesen) ist mir ein Rätsel, soweit ich das Verstanden habe, bringt es nichts wenn es um den Stromverbrauch geht oder das Verhindern die Platte aufzuwecken. Da die Netzwerkschnittstelle in den meisten Fällen der Flaschenhals ist, ist mir die Cache Funktion ein Rätsel. Ich muss dazu sagen das ich nicht viel Speicher benötige < 4TB. @bmuessig: Das ist auch ein guter Ansatz, das wäre eine Überlegung wert. Weiß das System auch wenn keine Daten verändert wurden und überspringt das Backup? Wenn man sehr kleinlich ist, würde das ein erneutes hochdrehen der HDD verhindern :D
Holger schrieb: > Da die Netzwerkschnittstelle in den meisten Fällen der Flaschenhals ist, > ist mir die Cache Funktion ein Rätsel. Es geht dabei primär um die Zugriffszeit, nicht um die Transferrate. Und in der Beziehung trennen auch bei 1 Gb/s Ethernet HDDs und SSDs Welten. Zudem migrieren NAS mittlerweile in dern 2,5-10 Gb/s Bereich.
Holger schrieb: > und überspringt das Backup? Gute Backups arbeiten vorwiegend inkrementell. Dabei werden ohnehin nur Metadaten und geänderte Inhalte übertragen. > würde das ein erneutes hochdrehen der HDD verhindern :D Wenn du Angst davon hast, dass eine HDD bei 1x pro Tag oder Stunde dir alsbald Grüsse aus Nirvana zukommen lässt, solltest du auf Marmortafeln umsteigen. :) Mein Serverlein abeitet so, wobei ich die externe Backup-Disk per Script nach dem Job unmounte und runterfahre. Aber nicht aus Angst vor Defekt, sondern weil zu laut und weil Strom.
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> Da die Netzwerkschnittstelle in den meisten Fällen der Flaschenhals ist, ist mir die Cache Funktion ein Rätsel. Im Consumer Bereich hat man jetzt Multi-Gigabit eingeführt, das ist dann 1G, 2,5G, 5G oder 10G. Je nachdem wie du dein NAS einsetzt, sind HDDs vollkommen ausreichend oder gar nicht. > Ich muss dazu sagen das ich nicht viel Speicher benötige < 4TB. Das ist IMO ein Fall für SSDs wenn es ums Energie sparen (und Lärm) geht, Backups dann auf HDD.
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Benedikt M. schrieb: > Diesen Betrieb fahre ich aktuell mit meiner Synology DS224+. Hast du dich aus einem bestimmten Grund für das DS224+ entschieden? Welche Backup Lösung verwendest du? HyperBackup? Laut dem Verbrauchsranking von: https://www.computerbase.de/2023-08/synology-ds224-test-nas/3/ ist das Synology DS223 mit 2,4W am sparsamsten, allerdings keine x86 CPU
@TO: Dir ist der Unterschied zwischen RAID-1 und Backup bewusst? Denn wenn Dich ein freundlicher Blitz (oder der finale Trojaner) besucht, hast Du hinterher ganz viel Platz.
Holger schrieb: > @bmuessig: Das ist auch ein guter Ansatz, das wäre eine Überlegung wert. > Weiß das System auch wenn keine Daten verändert wurden und überspringt > das Backup? Wenn man sehr kleinlich ist, würde das ein erneutes > hochdrehen der HDD verhindern :D Synology speichert eine Kopie des Betriebssystems auf allen fest installierten Speichermedien. Daher dreht die HDD auch z.B. bei Updates und beim Backup hoch. Das müsste sich verhindern lassen, wenn man z.B. ein 1 Bay Modell mit externer USB3 HDD verwendet. Alternativ würde ich bei deinen Datenmengen eher auf zwei SSDs setzen. Preislich überschneiden sich HDDs und SSDs bis <= 2TB ;) Holger schrieb: > Hast du dich aus einem bestimmten Grund für das DS224+ entschieden? > Welche Backup Lösung verwendest du? HyperBackup? Ich verwende Hyper-Backup für die inkrementelle Sicherung. Die DS224+ (Intel-Modell statt ARM) habe ich mir gekauft, da ich etwas mehr Leistung haben wollte (z.B. für Docker oder VMs).
Ja, der ist mir bewusst, im Idealfall sollte man auch regelmäßig Backups auf externe Datenträger machen und diese woanders lagern.
Die Synologies können übrigens auch verschlüsselte Backups auf Clouddienste automatisch durchführen. Das könnte man sich auch überlegen.
Holger schrieb: > Das Thema SSD Cache (bei Synology etwas eingelesen) ist mir ein Rätsel, > soweit ich das Verstanden habe, bringt es nichts wenn es um den > Stromverbrauch geht oder das Verhindern die Platte aufzuwecken. > Da die Netzwerkschnittstelle in den meisten Fällen der Flaschenhals ist, > ist mir die Cache Funktion ein Rätsel. Das von mir genannte Gerät kann mit einer 10GE-Karte ausgestattet werden, dann sind die Festplatten der Flaschenhals, nicht das Netzwerk.
Hallo Holger, Holger schrieb: > Ist eine solche Konfiguration mit aktuellen Consumer NAS Systemen > möglich? Könnt ihr den Gedanken nachvollziehen oder macht es keinen > Sinn? Aktuelle 5TB-Festplatten mit <=5700 rpm benötigen weniger als 5W im Betrieb, zwei Stück bewirken einen Jahresverbrauch von weniger als 9 kWh bei 100% Einschaltdauer. Deine Einschaltdauer ist sicherlich kleiner! Bei €0,40 pro kWh liegt Dein maximales Sparpotenzial bei €3,60 pro Jahr (bei Nichtnutzung des NAS). Wieviel Geld möchtest Du nun per NAS-Kauf zum Fenster hinauswerfen um irgendwie Deine Jahreskosten von €1,80 (50% Einschaltdauer) auf vielleicht €1 zu drücken? Der Kauf amortisiert sich vielleicht im nächsten Jahrhundert! Grundsätzlich wird Deine Idee in einem neuen Dateisystem names bcachefs, das gleichzeitig auch Festplatten verwaltet, unter Linux realisiert. bcachefs wurde aber nicht als Stromspardateisystem konzipiert und wird vermutlich kaum die bei Dir geforderten Stillstandszeiten der Festplatten umsetzen. Deine Idee verstehe ich sehr wohl, aber finanziell ist die Umsetzung sinnlos.
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Peter M. schrieb: > Aktuelle 5TB-Festplatten mit <=5700 rpm benötigen weniger als 5W im > Betrieb, zwei Stück bewirken einen Jahresverbrauch von weniger als 9 kWh > bei 100% Einschaltdauer. Deine Einschaltdauer ist sicherlich kleiner! > > Bei €0,40 pro kWh liegt Dein maximales Sparpotenzial bei €3,60 pro Jahr > (bei Nichtnutzung des NAS). Hmmm… 365d * 24h/d = 8760h 8760h * 10W = 87,6kWh 87,6kWh * 0,4€/kWh = 35,04€
Norbert schrieb: > 87,6kWh * 0,4€/kWh = 35,04€ Wer zahlt den noch 0,4€ für Strom, und wer hat das überhaupt mal gezahlt?
G. K. schrieb: > Wer zahlt den noch 0,4€ für Strom, und wer hat das überhaupt mal > gezahlt? Ist das alles was du aus den vorhergehenden Beiträgen heraus gezogen hast?
Hallo Norbert, Norbert schrieb: > Hmmm… > 365d * 24h/d = 8760h > 8760h * 10W = 87,6kWh > 87,6kWh * 0,4€/kWh = 35,04€ danke für Deine Fehlerkorrektur und den Folgekommentar! Nachtrag: bcachefs ist nicht nur ein Dateisystem wie die FATXX-Familie, NTF S oder die extX-Familie, bcachefs verwaltet auch gleich ganze Datenträger. Beispiel: https://bcachefs.org/GettingStarted/
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