Hallo wir haben in der Firma an unseren Labortischen 10mA FI-Schalter verbaut. Im Sicherungskasten hängt ein 30mA FI. Wenn nun an einem Tisch ein Fehlerstrom entsteht, lösen natürlich meistens der 10mA und der 30mA FI zusammen aus. Gibt ein Sicherungselement, oder eine Möglichkeit, das nur der betroffene Labortisch bei einem Fehlerstrom vom Netz getrennt wird?
Der Schalter am Labortisch muss schneller auslösen, als der in der Verteilung. Das ist aber gar nicht so einfach umsetzbar, denn dann würde er alle Nase lang schon beim Einstecken von Geräten auslösen. Und den anderen in der Installation dürft ihr wohl kaum durch einen trägeren austauschen.
Stromkreise so trennen, dass die Labortische nicht über den 30mA FI im Verteiler laufen. Evtl kann auch der 30mA FI gegen einen selektiven ersetzt werden, aber die gibts AFAIK erst ab 100mA.
Man könnte ja ggf. schauen, wie viele Stromkreise am Fehlerstromschutzschalter in der UVT hängen. Vielleicht hat man ja grundsätzlich schon durch Netzfilter und co eine durchaus nette Grundlast an Fehlerstrom. Diese dann entweder reduzieren oder prüfen, ob in der UVT aufgrund des dahinter befindlichen RCD dort einer mit höherem Auslösestrom zulässig ist? Was für eine Charakteristik haben die RCDs bei euch an den Tischen? Vielleicht hilft es auch einen Allstromsensitiven hier zu verbauen und in der UVT nur einen Standard ?
Klar geht das. Bei einem "Labor" sollte das aber schon bei der Erstinstallation bedacht worden sein ? Austausch des RCD in der UV gegen einen "Kurzzeitverzögerten" Typ Kennzeichnung "S" mit mindestens 100mA. (Hinz hatte wieder einmal Recht ;-)
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Ich glaube nicht, dass sich Dein Problem (selektiv) lösen lässt. Selbst am Labortisch sind genau definiere Fehlerströme eine Seltenheit. Meist sind die Fehlströme viel größer. Wenn dann beide gesagt bekommen: "Macht die Fliege", so tun sie das auch. Da es aber recht genaue Vorschriften darüber gibt, in welcher Zeit die Teile abschalten müssen, lässt sich das Problem kaum umgehen. Die einzige Lösung hierfür wäre - in einer Umgebung in der sowieso kein FI nötig ist - dass Du etwas anderes als den Vorgesehenen FI einbaust. Da es die Teile aber wahrscheinlich nicht zu kaufen gibt, hast Du am Ende doch wieder das Gurkerl am Knie. Vielleicht kann man aber die Vorschrift umgehen: Wenn Du z.B. drei Labortische hast, die einen FI benötigen, heißt das aber nicht, dass diese auch einen vierten "Summen"-FI haben müssen.
Eine Lösung wäre ein eigener Stromkreis Ohne FI aus der UV an dem dann im Labortisch der FI angeschlossen ist. Allerdings dürfen an den Stromkreis keine Steckdosen ohne FI (zumindest dürfen diese nicht für Laien zugänglich sein) So ist es bei uns in der Uni gelöst. Jeder Labortisch hat seine eigene unter Unterverteilung mit Fi und 3 Sicherungsautomaten. Falls ein Umbau der Gebäudeverkabelung nicht möglich ist könnte man einen Trenntrafo unter den Tisch stellen. 10mA Fi hinter den Trafo in L' und N' PEs werden alle verbunden, N' wird hinter dem Trafo vor dem FI mit dem PE verbunden. Damit hast Du am Labortisch trotz Trafo ein TN Netz, aber ein Fehlerstrom kann nicht den FI in der UV auslösen. Vor allem für kleine Leistungen (kleine Trafos) die einfachste und günstigste Lösung.
Sebastian S. schrieb: > Ich glaube nicht, dass sich Dein Problem (selektiv) lösen lässt. > > Selbst am Labortisch sind genau definiere Fehlerströme eine Seltenheit. > Meist sind die Fehlströme viel größer. Wenn dann beide gesagt bekommen: > "Macht die Fliege", so tun sie das auch. Da es aber recht genaue > Vorschriften darüber gibt, in welcher Zeit die Teile abschalten müssen, > lässt sich das Problem kaum umgehen. Aber gerade weil die Abschaltzeiten so genau vorgeschrieben ist, gibt es den "kurzzeitverzögerten" Typ der erst nach Ablauf der Reaktionszeit der "ersten" RCDs ansprechen soll. Die sprechen also auch nicht sofort bei einem Fehlerstrom von z.B. 500mA an, weil sie auf den "ersten" RCD mit z.B. 30mA "warten". Erst wenn der nicht kommt (die Zeit abgelaufen ist) schalten die "S" Typen ab. Da aber meist mehrere Stromkreise von dem kurzzeitverzögerten RCD überwacht werden (die wiederum jeweils ihren eigenen RCD haben) ist der Ansprechstrom von "S" Typen höher gewählt. Das hat aber NICHTS mit der Selektivität zu tun sondern mit dem Fakt, daß selbst völlig ruhende Stromkreise schon Ableitströme haben. Diese bringen "ihren" RCD zwar nicht zum Ansprechen, in der Summe aber wohl einen vorgeschalteten 30mA. Daher sind "S" Typen nur ab 100mA erhältlich.
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Frederic S. schrieb: > Eine Lösung wäre ein eigener Stromkreis Ohne FI aus der UV an dem dann > im Labortisch der FI angeschlossen ist. > > Allerdings dürfen an den Stromkreis keine Steckdosen ohne FI (zumindest > dürfen diese nicht für Laien zugänglich sein) Fest angeschlossen oder z.B. eine spezielle CEE Stecker/Dose Kombination.
Hier werden kurzzeiverzögerte 30mA Typen aufgeführt, vielleicht helfen die auch: https://www.eaton.com/at/de-de/support/downloads/fi-auswahlhilfe.html
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