Meine Aufgaben in der Masterarbeit sind die Modellierung, Design und Konstruktion eines elektrochemischen Reaktors zur Abscheidung von Lithium aus geothermaler Sole. (Stichwort: elektrochemische Ionenpumpen) Modellierung und Design verliefen ohne größere Probleme. Für die Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... Heute habe ich das Feedback erhalten, dass einige der angeforderten Sachen vier bis fünf Monate benötigen um besorgt zu werden. Manchmal ist eine 0815-Labor-Messtätigkeit-für-Dummköpfe-Masterarbeit doch allem anderen vorzuziehen.
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Lieferzeiten werden inzwischen oft schon beim Design berücksichtigt ... LG, Sebastian
Sebastian schrieb: > Heute habe ich das Feedback erhalten, dass einige der angeforderten > Sachen vier bis fünf Monate benötigen um zugestellt zu werden. Jetzt beginnt die tatsächliche Ingenieursarbeit: Was mache ich wenn einige Dinge nicht erhältlich sind. Oder die einfache Lösung: Was sagt dein Prof zu der Aussage der Werkstatt? Als dritte Lösungsmöglichkeit kommt das social engeneering: Jetzt weisst du wer wirklich wichtig im Uni-Getriebe ist. Welche Optionen hast du, dir diese Personen gewogen zu machen. Sebastian schrieb: > Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet Das war wohl suboptimal. Wer das als kleiner Masterstudent so von oben herab angeht läuft gnadenlos auf. Die Leute, die dort arbeiten, wollen auch wertgeschätzt werden. Bei der Doktorarbeit meines Sohnes gingen solche Arbeiten nach persönlichen Kontakten und ein oder zwei selbstgebackenen Kuchen deutlich zügiger. Viel Erfolg
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Vielleicht kann eine andere Uni bzw. ein anderes Labor aushelfen?
Sebastian schrieb: > ... Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... Fuer solche "Listen" ist der Betreuer der richtige Adressat. Du studierst ja wohl ein technisches Fach, und nicht "Materialbeschaffung".
Moin, Ich wuerde einfach mal hier im Markt nachschauen, vielleicht verkauft ja irgendein alter Zausel gerade etwas aus seinen Unobtainiumbestaenden. scnr, WK
Sebastian schrieb: > Für die Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien > zusammengestellt, welche ich benötige, und an den Meister der > Maschinenhalle weitergeleitet Jemand der nicht weiß, was Konstruktion bedeutet, sollte halt keinen Master bekommen. Die eigene Dummheit öffentlich zur Schau tragen!
Sebastian schrieb: > Manchmal ist eine 0815-Labor-Messtätigkeit-für-Dummköpfe-Masterarbeit > doch allem anderen vorzuziehen. Dachte ich auch, musste mehrere Wochen auf Daten der Uni-IT warten, trotz rechtzeitiger An- und mehrfacher Nachfrage meines Profs.
Sebastian schrieb: > Meine Aufgaben in der Masterarbeit sind die Modellierung, Design und > Konstruktion eines elektrochemischen Reaktors zur Abscheidung von > Lithium aus geothermaler Sole. (Stichwort: elektrochemische Ionenpumpen) [...] > Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... > Heute habe ich das Feedback erhalten, dass einige der angeforderten > Sachen vier bis fünf Monate benötigen um besorgt zu werden. Ja und? Kann dir doch egal sein, Konstruktion ist fertig, Fertigung ist nicht deine Aufgabe.
Sebastian schrieb: > Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... der Meister der Maschinenhalle ist nicht für deine Masterarbeit zuständig. Es ist DEINE Masterarbeit.
Sebastian schrieb: > Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... Dreimal darfst Du raten was sich der Meister dabei denkt, wenn er von einem Studenten eine solche Liste bekommt. So etwas hätte ich mich bei meiner Dipl. Arbeit nicht getraut. Da war ich froh, Material zu bekommen mit dem ich improvisieren konnte.
Sebastian schrieb: > Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... Das verstehe ich: Du benötigst es und hast dem Meister die Liste gegeben. Dann hört es auf: Wofür braucht er die? Macht er bei Euch die Beschaffung oder sollen seine Mitarbeiter die Materialien bauen oder bearbeiten? > Heute habe ich das Feedback erhalten von dem Meister? > dass einige der angeforderten Sachen vier bis fünf Monate benötigen um besorgt zu werden. Maßanfertigungen? Sonderteile? Budget-Problem? Transport? In wie weit kann von Dir erwartet werden, dass Du die Fertigkeiten des Meisters selber oder im Team übernimmst? Manche Arbeiten sind handwerklich durchaus herausfordernd für Studenten. Trotzdem kann man sie oft nicht wirklich auslagern, einfach weil es neu und damit unbekannt ist,
Dieser Beitrag ist doch wieder ein Paradebeispiel. Gut gelernt ist nicht gut gekonnt. Zur Qualifikation als guter Arbeitnehmer gehört halt mehr dazu, als stupide auf die Prüfung zu lernen. Es gehört eine ganz generelle Kompetenz dazu, sich in den Betrieb zu integrieren, und vor allem seine Probleme zu lösen. Anstatt hier im Forum zu jammern wäre Dein erster Weg zum Meister gewesen, und nett und freundlich zu fragen, wo denn der Schuh klemmt. Dann bekommt man Antworten und kann auf dessen Expertise zurückgreifen, wie man das in den Griff bekommt. Du wirst nicht glauben, wie oft es im späteren Berufsleben wichtig sein wird, sich mit gewissen Leuten gut zu stellen. Vom Chef bis zum Lagerarbeiter. Jeder ist in der Kette wichtig und als je anständiger dich diese Menschen empfinden, umso eher werden sie Dir irgendwann entgegenkommen.
Damals zu Diplomzeiten: Ab in die Werkstatt und die Feile in die Hand genommen und den U-Stahl zurechtgeschruppt. Die Bleche hat man sich aus der Restekiste gesucht. Den Meister hat man gefraft wenn man nicht mehr weiter kam, deshalb brannte in den Maschinenhallen auch am Wochenende noch bis spät in die Nacht Licht. Heute: Den Meister nie gesehen, Werkstat? Wo isn die überhaupt? Hallo Herr Hausmeister in der Werkstatt, hier die Liste per Mail, mach mal für mich. Meister sagt das ist nicht lieferbar - mimi mimi. Frag doch mal deine Helikoptermutti ob die es für dich gebacken bekommt. Du wirst sicher später mal ein toller Consultant.
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Andreas B. schrieb: > So etwas hätte ich mich bei meiner Dipl. Arbeit nicht getraut. Früher war das möglich. Auf der Liste zu dem Thema sind sicherlich auch Gefahrstoffe dabei. Die kannst Du heute nicht mehr besorgen. Vielmehr muss der Meister Dich dann sogar melden, wenn herauskommt, dass Du so etwas eigenmaechtig beschafftest und in Deinem Testmodel drin hast.
Franko S. schrieb: > Ab in die Werkstatt und die Feile in die Hand genommen und den U-Stahl > zurechtgeschruppt. Ging das bei euch? Bei uns (TU Darmstadt in den 80gern) hätte das Werkstattpersonal jeden Studenten hochkant hinausgeworfen. Da ging nichts ohne Einführung, und die gabs nur in Ausnahmefällen. Die Mechanik, die wir für unsere Studienarbeit gebraucht haben, haben wir zuhause gemacht. Das war zum Glück nicht sehr viel. Ansonsten hieß es sich mit der Werkstatt gut stellen und die Dinge bauen lassen, mit Unterschrift von jemandem der dazu authorisiert war (Prof oder ein oder anderer Post Doc).
Dieter D. schrieb: > Auf der Liste zu dem Thema sind sicherlich auch > Gefahrstoffe dabei. Die kannst Du heute nicht mehr besorgen. Auf welcher Liste zu welchem Thema? Ich habe mein Dipl. in Chemie gemacht. Da war fast alles Gefahrstoff. ;-) Bei mir ging es mehr um Pumpen, Reaktionsgefäße und sonstige spezielle Gerätschaften. Udo S. schrieb: > Ging das bei euch? Bei uns (TU Darmstadt in den 80gern) hätte das > Werkstattpersonal jeden Studenten hochkant hinausgeworfen. Na, ja. Fragen sollte man auch da vorher schon. In der Industrie sollte so etwas i.A. kein Problem sein. An irgendwelche Maschinen (von einfachen Bohrmaschinen abgesehen) dürfte man da aber nicht drankommen. Und hier fangen eben die sozialen Kompetenzen an....
Franko S. schrieb: > Damals zu Diplomzeiten: > Ab in die Werkstatt und die Feile in die Hand genommen und den U-Stahl > zurechtgeschruppt. Das nannte sich dann aber nicht Diplomarbeit, sondern Gesellenprüfung... Oliver
Ein Master bedeutet wohl, dass man Projekte meistern kann. Mit Rumjammern wird das nichts. Alternativen, Toleranzen ..
Lass dir die Teile in irgendeinem osteuropäischen Land fertigen und nach Hause liefern. Deine ekelerregende Anspruchshaltung gegenüber der Werkstatt solltest du sofort ablegen. Jeder Monat ohne einer deiner Qualifikation gerecht werdenden Anstellung wirkt sich in hundertfachem Ausmaß auf deine Vermögenssituation am Lebensende aus. Wenn du heute "Entwicklungshilfe" in Kenia machst, auf Teile wartend auf der Couch liegst, oder bestenfalls für 13€/h als Werkstudent arbeitest, wirst du nicht nur später ins Berufsleben einsteigen und initial einige Monate lang kein Einkommen haben, sondern am Lebensende eben nicht 5, sondern 4.5 Jahre lang in der höchsten Gehaltsklasse angesiedelt sein. Wenn du als Oberingenieur in den USA inflationsbereinigt $150k (Über Deutschland reden wir nicht mehr) verdienst, hast du schnell $75k zzgl. nicht verzinstem Vermögen verloren. Was sind da 2000€, die du für irgendwelche Blechteile bezahlst?
Ich vermute mal, dass das, was da schwer zu bekommen ist, Handelsware ist? Und nicht irgendetwas streng geheimes? Den Tip, das bei "Suchen" einzustellen, hast Du ja schon. Selber suchen kannst Du zusätzlich auch. Auch dabei lernst Du etwas (Einkauf ist auch ein Beruf). Oder Du schaust, ob Du mit Ersatzmaterialien arbeiten kannst. Ansonsten - alles andere zusammenbauen soweit es geht, so dass nur die fehlenden Teile noch eingebaut werden müssen. Letztlich - sind Obsoleszenzprobleme spätestens seit Corona etwas sehr sehr normales. Da haben in vielen Firmen viele Mitarbeiter mit zu kämpfen. Es gibt sogar eine Norm dazu, wie das idealerweise zu machen ist. https://webstore.iec.ch/publication/59531 Das kann dann in Interviews sogar für Dich sprechen, wenn Du die Zwangspause dazu nimmst, die Norm zu lesen.
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Udo S. schrieb: > Franko S. schrieb: >> Ab in die Werkstatt und die Feile in die Hand genommen und den U-Stahl >> zurechtgeschruppt. > > Ging das bei euch? Bei uns (TU Darmstadt in den 80gern) hätte das > Werkstattpersonal jeden Studenten hochkant hinausgeworfen. Da ging > nichts ohne Einführung, und die gabs nur in Ausnahmefällen. > Die Mechanik, die wir für unsere Studienarbeit gebraucht haben, haben > wir zuhause gemacht. > Das war zum Glück nicht sehr viel. > Ansonsten hieß es sich mit der Werkstatt gut stellen und die Dinge bauen > lassen, mit Unterschrift von jemandem der dazu authorisiert war (Prof > oder ein oder anderer Post Doc). zu Hause ;=D
Sebastian schrieb: > Meine Aufgaben in der Masterarbeit sind die Modellierung, Design und > Konstruktion eines elektrochemischen Reaktors zur Abscheidung von > Lithium aus geothermaler Sole. (Stichwort: elektrochemische Ionenpumpen) Ich weiss nicht, ob ein Thema immer bis zum Schluss durchgezogen werden muss. Man kann auch Anschlussarbeit weiterdelegieren, oder feststellen, eine aufgestellte Theorie in der Arbeit ist falsch. > Modellierung und Design verliefen ohne größere Probleme. Für die > Konstruktion habe ich eine Liste an Materialien zusammengestellt, welche > ich benötige, und an den Meister der Maschinenhalle weitergeleitet... > Heute habe ich das Feedback erhalten, dass einige der angeforderten > Sachen vier bis fünf Monate benötigen um besorgt zu werden. Bevor du die Konstruktion als nicht erreichbar abhakst, würde ich nach Alternativquellen suchen...und wenn es gebraucht Ebay Teile sind. Ich weiss halt nicht was du benötigst. Desweiteren kann man auch mit dem Telefon und Symphatie viel erreichen und ggf. "kurze Dienstwege" gehen. > Manchmal ist eine 0815-Labor-Messtätigkeit-für-Dummköpfe-Masterarbeit > doch allem anderen vorzuziehen. So eine Ansage, sagt schon einiges über die eigene Persönlichkeit aus. Übrigens..."improvisieren" ist ein Softskill, gehört auch zur Entwicklung.
ann mach doch mal eine Liste der so dringend gebrauchten aber nicht beschaffbaren Teile und poste sie hier. Nach deiner Eingangsbeschreibung wird das wohl nix, überhaupt nicht erhältliches sein, sondern nur was, was in der Fa/Uni halt üblicherweise nicht benutzt wird. Im Zweifel, wenn alles so supergeheim ist, dass es niemand wissen darf, dann musst du das halt in verschiedene Teilbereiche aufteilen und dir einen oder ein paar Leute suchen, die so was beschaffen können. Dann weiss der Mechaniker nicht, was du elektrisch machst und der wiederum nicht was auf der Chemieseite passiert.
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