Forum: Haus & Smart Home Siebträgermaschine - Zustände auslesen


von Andreas (andreasrvie)


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Hallo!

Ich verfolge dieses Forum schon seit Jahren, allerdings immer nur als 
stiller - und vor allem anonymer - Mitleser ;-)

Nachdem ich jetzt selbst vor einem Problem stehe, das mir einfach nicht 
zu lösen gelingt, versuche ich es hier mal :-)

Ich habe eine Siebträgermaschine (Profitec PRO 400), die eine eher 
ominöse Blackbox als Steuerzentrale hat. Mein Ziel wäre es, über den 
Mikroschalter am Bezugshebel, mitzuzählen, wie viele Espressi ich schon 
zubereitet habe (um den Wert dann zur weiteren Verarbeitung für 
Gruppen-Reinignung, Entkalkung heranzuziehen).

Von diesem Mikroschalter gehen 2 dünne Drähtchen zur Steuerplatine der 
Maschine. Dort mag ich eigentlich nicht rein/ran.
Messe ich die Spannung zwischen beiden Drähtchen (im offenen 
Schalterzustand), so erhalte ich ~ 5V.
Eines der Drähtchen ist mit der Erdung der gesamten Maschine verbunden.
Schließe ich den Schalter (= Vibrationspumpe startet), so habe ich 
zwischen den Drähten (egal, an welchem, sie sind ja eh geschlossen) und 
der Erdung 0V.

Irgendwie stehe ich nun gerade total an, wie ich hier nun sinnvoll mit 
einem ESP32/Arduino, .. den Schalterzustand abgreifen kann, ohne dass 
ich in die restliche Elektronik der Maschine eingreife.

Wäre echt super, falls ihr mir hier weiterhelfen könntet ...

Danke und LG Andi

von Michael B. (laberkopp)


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Du brauchst eine Stromversorgung.

Wenn du gegenüber dem mit Schutzleiter verbundenen 0V Draht irgendwo 
dauerhafte 5V findest, kannst du vielleicht dort Strom holen, obwohl 
unklar ist, ob die Maschine so wie 'über' hat wie ein WLAN Geraffel 
benotigt. Oder du brauchst ein zweites kleines Netzteil wie HLK PM01.

Dann kommt GND an 0V und deine Leitung an einen Mikrocontrollereingang. 
Eventuell legt man dazwischen eine Schutzschaltung, oft reicht schon ein 
100k Widerstand als Schutz.

Fertig.

von Achim M. (minifloat)


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Andreas schrieb:
> wie ich hier nun sinnvoll mit einem ESP32/Arduino, .. den
> Schalterzustand abgreifen kann,

Erdung der Maschine an GND und den anderen Anschluss des Tasters 
hochohmig mit einem Portpin einlesen. Kurzer Low-Pegel = einmal Bezug.

Wenn du jetzt noch irgendwo die interne 5V-Versorgung der Maschine 
abgreifen kannst und genau so einliest, kannst du sogar "Maschine aus" 
von "langem Bezug" unterscheiden.

PS. Gute Idee mit dem Angstwiderstand.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Vorsicht bei Basteleien an solchen Geräten.

Oft wird aus Kostengründen ein Kondensatornetzteil verwendet, so daß 
alles im Inneren als mit Netzspannung verbunden zu betrachten ist, auch 
das Signal an den "dünnen Drähten".

von Andreas (andreasrvie)


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Harald K. schrieb:
> Vorsicht bei Basteleien an solchen Geräten.
>
> Oft wird aus Kostengründen ein Kondensatornetzteil verwendet, so daß
> alles im Inneren als mit Netzspannung verbunden zu betrachten ist, auch
> das Signal an den "dünnen Drähten".

Vielen Dank für deinen Hinweis. Was wäre hier dein Vorschlag, um 
"*Vorsicht*" walten zu lassen?

von Udo S. (urschmitt)


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Harald K. schrieb:
> Oft wird aus Kostengründen ein Kondensatornetzteil verwendet, so daß
> alles im Inneren als mit Netzspannung verbunden zu betrachten ist, auch
> das Signal an den "dünnen Drähten".

Das ist ein wichtiger Punkt.
Auch wenn man erst mal nichts dergleichen messen kann. Solange man kein 
Netzteil mit eindeutiger Potentialtrennung findet muss man davon 
ausgehen, dass jede Elektrik auf Netzpotential sein kann.
Eventuell schon wenn man den Netzstecker um 180° dreht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas schrieb:
> Was wäre hier dein Vorschlag, um
> "*Vorsicht*" walten zu lassen?

Prüfen, ob es wirklich so ist.

Zeig ein Bild der Platine/der Innereien. Daran kann man i.d.R. erkennen, 
welcher Art das Netzteil ist.

Wenn es ein Kondensatornetzteil ist: Alle eigenen Basteleien /galvanisch 
getrennt/ (z.B. über Optokoppler) mit der Kaffeemaschine verbinden.

von Mario M. (thelonging)


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Den Mikroschalter von der Elektronik abklemmen und mit dem ESP 
auswerten. Das Startsignal mit einem Reedrelais an die Elektronik weiter 
geben. Aber im Ernst, eine 1400 € Kaffeemaschine verbasteln und im 
schlimmsten Fall himmeln? Einfach nach 2 kg Kaffee reinigen und nach 3 
Monaten entkalken, wie es das Handbuch empfiehlt.

von Andreas (andreasrvie)


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Hallo alle miteinander!

Vielen dank zuerst mal für die Antworten. Das mit dem Abgreifen des 
Schalters ist mir doch irgendwie zu umständlich.

Mittlerweile hätte ich aber eine andere Idee: was ist, wenn ich mit 
einem Optokoppler den Zustand der Vibrationspumpe abgreife?
Also Pumpe ein = Kaffee wird zubereitet

An der Vibrationspumpe liegen zwar 230V an, aber sauber verkabelt sehe 
ich darin wenig(er) Problem als mit dem nicht definierten Potential des 
Mikroschalters.

Meine allerletzte Idee, so mache ich es aktuell schon, wäre die Leistung 
der Mühle mit einem Shelly zu überwachen und jedes mal wenn die Mühle > 
150 Watt braucht, ist das ein Espresso.
Diese Leistungsmessung kann ich bei der Siebträgermaschine leider nicht 
(sauber genug) machen, da sie ja immer wieder mal aufheizt etc.

LG Andi

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas schrieb:
> Das mit dem Abgreifen des
> Schalters ist mir doch irgendwie zu umständlich.
>
> Mittlerweile hätte ich aber eine andere Idee: was ist, wenn ich mit
> einem Optokoppler den Zustand der Vibrationspumpe abgreife?

Was ist weniger umständlich daran, mit einem Optokoppler den Zustand der 
Vibrationspumpe zu ermitteln, als mit einem Optokoppler den Zustand 
eines Schalters zu ermitteln?

Das ist doch ... letzlich dasselbe.

Ansonsten könntest Du es Dir viel, viel einfacher machen und Deine 
Maschine z.B. alle vier Wochen entkalken. Egal, wie oft Du sie 
zwischendrin benutzt hast. Einfach alle vier Wochen.

(Oder ein beliebiges anderes, aber konstantes Zeitintervall, abhängig 
davon, wie kalkhaltig das von Dir verwendete Wasser ist).

Man kann auch Dinge überoptimieren, und Dein Versuch der Bezugszählung 
klingt mir sehr danach.

von Andreas (andreasrvie)


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Zuersteinmal nochmal Danke für die Beiträge hier.

Was ich nicht ganz verstehe, warum hier der Grund meiner Anfrage 
hinterfragt wird. Ich will es nunmal tracken und das hat nichts damit zu 
tun, wie günstig oder teuer die Maschine war, geschweige denn was der 
Hersteller sagt. Es geht auch nicht um die Frage der über- oder 
unteroptimierung.
Ich begreife nicht, warum man in Foren immer wieder vom eigentlichen 
Thema abschweift.

Zur Frage

Harald K. schrieb:
> Was ist weniger umständlich daran, mit einem Optokoppler den Zustand der
> Vibrationspumpe zu ermitteln, als mit einem Optokoppler den Zustand
> eines Schalters zu ermitteln?

möchte ich sagen, einiges: die Vibrationspumpe wird mit Leiter und 
Nullleiter angesteuert, hier kann ich mir die Spannung mittels 
Optopkoppler isoliert auf eine Steuerspannung "leiten" und diese dann 
per ESP32 auswerten. Beim Abgreifen des Schalterzustandes mittels 
Optokoppler habe ich, wie ja auch schon in einigen Beiträgen hier 
erwähnt worden ist, das Problem der Ungewissheit aufgrund der Steuerbox 
der Maschine.

Ich werde mich somit jetzt mal für die für mich "einfachere" Methode 
entscheiden.

Vielleicht wage ich mich mal mit einem Elektroniker an den 
Schalterzustand, um von den 230V wieder weg zu kommen...

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas schrieb:
> Beim Abgreifen des Schalterzustandes mittels
> Optokoppler habe ich, wie ja auch schon in einigen Beiträgen hier
> erwähnt worden ist, das Problem der Ungewissheit aufgrund der Steuerbox
> der Maschine.

Man könnte sich die "Steuerbox" ja mal ansehen. Das wird ja kein 
schwarzer Klumpen sein, in den ein paar Leitungen reingehen, sondern 
eine Platine mit Bauteilen drauf.

Mach doch mal ein brauchbares Bild davon.

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