Hallo, ich habe immer wieder Kontaktprobleme mit 4mm-Messleitungen, wenn diese Lamellenstecker haben. Problem ist, dass der Lamellenkäfig irgendwann so ausgeleiert ist, dass er keinen ordentlich kontakt mit dem eigentlichen Stecker hat und sich in der gesteckten 4mm-Buchse dann noch relativ leicht drehen lässt. Das ist mir nicht nur bei billigen China-Steckern/Leitungen passiert, sondern auch bei den vollisolierten "Sicherheitsmessleitungen" von wesentlich teureren Voltcraft-Messgeräten >100EUR, als auch sogar bei den Messspitzen von Profimessgeräten, wie z.B. das Schutzmaßnahmenprüfgerät Profitest 0100 von Gossen-Metrawatt. Gerade wenn man Niederohmmessungen durchführt und die Leitung verlängert, hat man oft Kontaktprobleme. Persönlich nutze ich viel lieber 4mm Bananenstecker (die mit einer seitlichen Feder im Stift) oder Büschelstecker (ganz viele einzelne Federn als Büschel halt). Aber selbst auf Profigeräten findet man immer diese Lamellenstecker, die irgendwann ausgeleiert sind und einfach Kontaktschwierigkeiten machen. Nachbiegen mit Spitzzange (Telefonzange) oder gar die Schneide eines Seitenschneider bringt nichts wegen der Elastizität. Nachbiegen geht eigentlich nur wenn man den Lamellenkäfig vorher komplett runternimmt, was meist nicht zerstörungsfrei möglich ist. Hat jemand einen Tipp/Erfahrung, wie man damit wieder Kontakt hinbekommt? Festlöten mit sehr Leistungsfähigen Lötkolben, bzw. offene Flamme oder gar Punktschweißung? Ich verstehe bis heute nicht, warum man teure Messgeräte mit solchen Schund ausstattet. Das Profitest 100 von Gossen Metrawatt nutzt dabei sogar Vierleitermessung und für einen sündhaft hohen Preis, kann man auch gleich eine lange Messleitung dafür bestellen. Dennoch unterstützt es auch einen Messleitungsabgleich, wenn man mit normaler eindrähtiger Messleitung verlängern möchte. Schade ist, dass es nicht direkt einen Adapter auf Kelvin-Klemmen gibt, wenn es bis zur Messspitze eh in Vierleitermessung ausgeführt ist. :(
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Du solltest das dem Kundendienst sowie deren Geschäftsleitung senden. Wir können hier wenig machen. Ich benutze solche Stecker bei Lautsprechern, habe das gleiche Problem. Anfänglich bekosst du sie nicht rein, später wackeln sie mit dem Bass!
Mit solchen Dingern (deren Spec. erlaubte z.T. 63 A!) war ich 20 Jahre bezahlt zugange. Natürlich gab es dabei wg. Verschleiss (u.a. durch 'rustikale' Behandlung) auch Ausfälle. - Dass die Qualität an vielen Stellen, also auch bei diesen Stöpseln (Hauptsache: sie haben CE-Zeichen) durchaus nicht besser wurde, ist u.a. eine Folge der unausweichlichen Fortschritt-für-alle erbringenden Globalisierung... !
Gleiches Problem konnte ich aber auch schon mit 4 mm Bananenstecker (die mit einer seitlichen Feder im Stift) beobachten.
Wenn die Beschichtung erstmal runter ist, die Federkraft der seitlichen Feder, des Lamellenkäfigs oder der Büschelstecker nachgibt, dann gibts eben Kontaktschweinereien. Dann spielt es auch keine Rolle ob die hochwertig und aus früheren Zeiten waren, oder ob es eben neue Steckverbinder sind. Übrigens betrifft der Abrieb der kontaktierenden Oberflächenbeschichtung auch die Buchsen. Nur sieht man es nicht so einfach. Spielt auch keine Rolle ob die Buchse dann in einem Fluke Messgerät sind, oder im billigen Noname Kracher.
Rainer D. schrieb: > Wenn die Beschichtung erstmal runter ist, die Federkraft der seitlichen > Feder, des Lamellenkäfigs oder der Büschelstecker nachgibt, dann gibts > eben Kontaktschweinereien. Dann spielt es auch keine Rolle ob die > hochwertig und aus früheren Zeiten waren, oder ob es eben neue > Steckverbinder sind. > Übrigens betrifft der Abrieb der kontaktierenden Oberflächenbeschichtung > auch die Buchsen. Nur sieht man es nicht so einfach. Spielt auch keine > Rolle ob die Buchse dann in einem Fluke Messgerät sind, oder im billigen > Noname Kracher. Du bist der Meinung, es hat mit der Oberflächenbeschichtung zu tun von den Steckern? Womit sind die denn beschichtet? Kann man die selbst irgendwie neu beschichten? Also mit einem eintsprechend leitfähigen Schutzlack oder Galvanisierbad? Unabhängig davon möchte möchte ich auch gerne noch selber Klemmen bauen auf der Basis von kleinen C-Schraubzwingen aus Kunststoff, da besserer Anpressdruck als Federklemmen. Die Zwingen habe ich bereits, allerdings überlege ich, was sich gut für die 2 Kontaktflächen zum Messobjekt eignet. Ich möchte sowohl hochohmig messen, als auch mal höhere Messströme einspeisen. Dachte zuerst einfach an 2 flache Kupfescheiben. Dann doch lieber was mit Struktur, wie 2 Stücke aus irgendeinen geriffelten Blech oder ähnliches, um sich in die Oberfläche des Messobjekt punktueller "einzufressen". Ein einzelnen Dorn wäre nicht so sinnvoll, wenn auch mal, bzw. überwiegend Runddraht mit kleineren Querschnitt geklemmt werden soll. Hat jemand eine Idee, was sich dazu gut eignen könnte und nicht zu teuer ist (also bitte keine Gold oder Silberstücke)? Vielen Dank, Tobias
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Tobias schrieb: > Rainer D. schrieb: >> Wenn die Beschichtung erstmal runter ist, > > Du bist der Meinung, es hat mit der Oberflächenbeschichtung zu tun von > den Steckern? Womit sind die denn beschichtet? Kann man die selbst > irgendwie neu beschichten? Also mit einem eintsprechend leitfähigen > Schutzlack oder Galvanisierbad? Was wird da schon drauf sein, je nach Qualität vernickelt, versilber oder vergoldet. Neu galvanisieren wäre eine Möglichkeit. Aber ob sich das lohnt?
Rainer D. schrieb: > oder vergoldet. Neu galvanisieren wäre eine Möglichkeit. Aber ob sich > das lohnt? Man kann ja von seinem Ehering etwas Gold abkratzen und damit zum Juwelier gehen...
Das Problem kenne ich auch. In eine gute Buchse einstecken und mit Punktschweißer x00 Ampere für 0,2 Sekunden drüberlassen. Es kann sein, dass es wegen des fehlenden Andrucks noch schlimmer wird, weil die Oberfläche wegbrennt. Oder mit Polierpaste (Zahnpasta, Ata) o.Ä. die Oxidschicht, die sich auf der Innenseite der Klammer bildet, entfernen (Paste auftragen und die Lamellen auf dem Stecker drehen). Danach gut auswaschen und trockenblasen. Eventuell für den letzten Spülgang Alkohol verwenden, der trocknet besser.
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Tobias schrieb: > Hallo, > > ich habe immer wieder Kontaktprobleme mit 4mm-Messleitungen, wenn diese > Lamellenstecker haben. Problem ist, dass der Lamellenkäfig irgendwann so > ausgeleiert ist, dass er keinen ordentlich kontakt mit dem eigentlichen > Stecker hat und sich in der gesteckten 4mm-Buchse dann noch relativ > leicht drehen lässt. Das sind die "Billigausführungen". Bei den billigen ist der Lamellenkäfig komplett frei beweglich auf dem Steckerpin. Bei Einstecken wird er zusammengedrückt und dabei etwas länger. Damit rutscht er auf dem Steckerpin nach vorn und hinten und hat Kontakt. Im Laufe der Zeit leiert der Lamellenkäfig etwas aus UND durch die Bewegung reibt sich die Beschichtung auf dem Pin ab. Bei den "Guten" ist das vordere Ende des Lamellenkäfigs in/mit der Spitze befestigt. Der Lamellenkäfig kann natürlich immer noch nach hinten gleiten, vorn ist er jedoch fest in der Spitze und hat immer Kontakt weil da keine Bewegung stattfindet. Mit etwas Geschick kann man die billigen "supern" in dem man den Lamellenkäfig vorn an der Spitze festlötet.
Thomas R. schrieb: > Bei den "Guten" ist das vordere Ende des Lamellenkäfigs in/mit der > Spitze befestigt. Bei allen meinen MC Steckern mit geraden oder den neueren gedrehten Lamellen ist der Käfig frei drehbar. Der massive Teil daneben hat Durchmesser 3,89-3,94mm, da kann sich in einer 4,00mm Buchse nichts "hochschieben". Trotz jahrelanger Dauerbenutzung ist da kein Kontaktproblem. Allerdings putze ich die Buchsen gelegentlich mit einem Wattestäbchen mit etwas Vaseline. Und wenn neue Geräten klemmende Buchsen wegen Grat haben, entferne ich den mit einer 4mm Reibahle. Vielleicht reden wir hier von verschiedenen Konstruktionen? Es wäre hilfreich, wenn der TO Bilder der bemängelten Stecker einstellen würde.
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Wolf17 schrieb: >> Bei den "Guten" ist das vordere Ende des Lamellenkäfigs in/mit der >> Spitze befestigt. > Bei allen meinen MC Steckern mit geraden oder den neueren gedrehten > Lamellen ist der Käfig frei drehbar. Gerade mal geschaut, stimmt. Sitzen aber recht stramm / schwer drehbar, während die Käfige auf den Chinesen herumklappern. Bei den Billigdingern hilft nur, den Käfig vorne anzulöten. Dazu habe ich mal in einem anderen Thread Bilder gezeigt, ist ja nicht der erste zu diesem 'Problem'.
Ich habe den Käfig z.T. hinten angelötet mit leistungsfähigen Lötkolben. Klappt aber nur manchmal: Wenn dabei zuviel Lötzinn unter den Lamellenkäfig geflossen ist, bekommt man ihn gar nicht mehr gesteckt. Zuwenig hält dagegen die mechnische Beanspruchung nicht und er löst sich wieder. Wenn ich vorne löten würde, so bekäme ich ihn bei zuviel Lötzinn ja gar nicht mehr rein. So (hinten) kann ich ihn wenigstens noch halb reinstecken, was als vorübergehendes Provisorium zur Not noch nutzbar ist.
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Hallo Wolf17 schrieb: > Trotz jahrelanger Dauerbenutzung ist da kein Kontaktproblem. Allerdings > putze ich die Buchsen gelegentlich mit einem Wattestäbchen mit etwas > Vaseline. Ob es daran liegt? Na ja, schaden kann es nicht. Der entscheiden Unterschied wird wohl in irgendwelchen Produktionsfeinheiten liegen, es ist ja nicht selten der Fall, dass bei scheinbar simplen, "sofort", erkenntlichen Lösungen der Teufel im Detail steckt (Produktionsdetails, kleinste, aber entscheidende Unterschiede im Material, feinste Konstruktionsdetails die auf den ersten Blick sinnlos und nur erschwerend erscheinen,...) Leider lassen sich die Hersteller, die das Beherrschen ihr Wissen und können sehr gut (=> teuer bis unverschämt teuer) bezahlen, und es wäre nicht das erste Mal, dass einige von gutem Ruf vergangener Jahre zehren, um dann ihre Fertigungskosten zu "optimieren" indem sie auf die Feinheiten verzichten, aber die Preise für ihr Produkt beibehalten... Thomas R. schrieb: > Mit etwas Geschick kann man die billigen "supern" in dem man den > Lamellenkäfig vorn an der Spitze festlötet. Habe ich auch schon gemacht, aber der langfristige Erfolg hängt nicht nur von der Geschicklichkeit, sondern auch vom Material der Stecker und begrenzt auch den genauen Lötzinntyp ab. Des Weiteren kann Mann einige Stecker einfach nicht vernünftig Löten, entweder weil das Material einfach nicht Lötbar ist, oder andere wichtige Teile beim Lötvorgang mehr oder weniger unbrauchbar werden...
Tobias schrieb: > Ich habe den Käfig z.T. hinten angelötet mit leistungsfähigen Lötkolben. > Klappt aber nur manchmal: Wenn dabei zuviel Lötzinn unter den > Lamellenkäfig geflossen ist, bekommt man ihn gar nicht mehr gesteckt. Selbst wenn nicht, staucht er beim Stecken auf und blockiert, deshals vorne. > Wenn ich vorne löten würde, so bekäme ich ihn bei zuviel Lötzinn ja gar > nicht mehr rein. Das ist eine Gratwanderung, so zu braten, dass eine geringe Menge unter den Käfigansatz läuft. Danach muß die feine Schlüsselfeile ran.
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