Hey Community … Ich bin neu hier und hab schon den einen oder anderen Thread gelesen. Ich habe Gefallen an der Reparatur von Dingen gefunden. Aktuell möchte ich mich in die Fehleridentifikation auf PCBs einarbeiten, also zB Kurzschlüsse identifizieren lernen. Ich hab eine defekte Konsole , bei der ich gerne die Ursache des Defekts ermitteln möchte. Im Löten auf 0402 Niveau habe ich mich schon eingearbeitet, ruhiges Händchen ist vorhanden. Im Rahmen meines Smarthomes bin ich auch schon einige Zeit in der Welt der Mikrocontroller unterwegs . Ich bin beruflich in einer ganz anderen Richtung unterwegs . Ich würde mich über Tipps freuen, wie man die Fehlersuche angehen könnte, gerne auch als Lektüre. Videos etc habe ich nicht wirklich konstruktive gefunden. Ich danke euch schon mal für Informationen. Viele Grüße
H. H. schrieb: > Eine Wärmebildkamera ist dabei sehr nützlich. Danke für deinen Tipp. Hast du auch einen Ratschlag, welche brauchbar wäre?
Und ein Labornetzteil mit einstellbarer Strombegrenzung ist unbedingt Hilfreich.
Henrik schrieb: > Hast du auch einen Ratschlag, welche brauchbar > wäre? Die von UNI-T sind gut und günstig - hab auch eine. https://www.reichelt.de/waermebildkamera-20--400-c-uti-720a-p358462.html?&trstct=pol_10&nbc=1
Wolfgang R. schrieb: > Die von UNI-T sind gut und günstig - hab auch eine. > > https://www.reichelt.de/waermebildkamera-20--400-c-uti-720a-p358462.html?&trstct=pol_10&nbc=1 256×192 ist gut ausreichend.
Wärmebildkameras kosten aber auch etwas viel für Hobby. https://youtube.com/results?search_query=quickly+detect+shortcut+pcb+kolophonium Mache manchmal soetwas ähnliches , aber mein selbstbau Teil ist etwas größer - nicht so schön. Muss danach zwar reinigen aber geht gut weg , beim Kolophonium aufdampfen großes Papier unterlegen damit der dreck sich nicht überall verteilt. Natürlich kein Ersatz für eine Wärmebildkamera aber für mich kommt auch keine in frage. Würde ich sie öfter brauchen wäre das anders.
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> Wärmebildkameras kosten aber auch etwas viel für Hobby. Zum Anstecken ans Handy sind die nicht mehr so teuer. Ich hab den letzten Kurzschluss anders gefunden. War auf einem 3.3V Rail, Labornetzteil auf 3.3V 2A gestellt und angeschlossen, und dann mit dem Keithley 199 gemessen wo die Spannung auf dem Board am niedrigsten ist. Uebeltaeter war lustigerweise ein STM32! Koennte auch umgedreht mit Widerstandsmessung gehen. Sollte halt ein Messgeraet mit ein paar mehr Stellen sein. Vanye
Was vermutlich auch gut funktionieren koennte, hab ich aber leider jetzt gar nicht dran gedacht, mit einem iProber alles nachgehen. Aber den hat natuerlich nicht jeder.... Thermokamera ist gut und schoen und ich hab auch eine, aber wenn ein Board wirklich satt bis auf nahe 0V runterzieht dann wird da ja kaum Energie frei solange man kein Brutalonetzteil anschliessen will. Vanye
Wie geht man denn am besten vor, wenn man den Kurzschluss „ermessen“ will. Also ohne Kamera ? Dann braucht man Schaltplan des Boards oder ? Und muss dann Durchgang des jeweiligen Schaltkreises prüfen? Mich würde ein systematisches erarbeiten interessieren.
Für den Start ist eine Wärmebildkamera vielleicht etwas mit Kanonen auf Spatzen. Bei eindeutigeren Kurzschlüssen/Wärmequelle hilft auch schon Isopropanol (das man im Übrigen auch gleich zum Reinigen von Leiterkarten verwenden kann): Tropfen drauf, Strom an und gucken, wo das Zeug als Erstes verdampft. Alternativ gibt es Kolophonium-Verdampfer (Suchmaschine: Kolophonium Dispenser). Damit kann man die Leiterkarte einnebeln. Legt man Strom an, löst sich die "Schneedecke", wo es warm wird. Zufällig ausgewähltes Video: https://www.youtube.com/watch?v=uCXJdsSilHg Was man natürlich auch machen kann: Multimeter mit hoher Auflösung, Widerstands- oder Diodenmodus und sich zum niedrigsten Widerstand bzw. Vorwärtsspannung durchhangeln. Ist zwar aufwändiger und man macht man nicht unbedingt mit dem 3000-Count-Gerät vom Supermarkt, hat aber den Vorteil, dass kaum Strom fließt.
Henrik schrieb: > H. H. schrieb: >> Eine Wärmebildkamera ist dabei sehr nützlich. > > Danke für deinen Tipp. Hast du auch einen Ratschlag, welche brauchbar > wäre? Dafür tun es die HIKVISION DS-2TP31B-3AUF "Fieberscreeningkameras" die aktuell für ~ 100 Euro verramscht werden bestens. Die Beschränkung des Temperaturbereiches bezieht sich nur auf die numerische Anzeige im Display. Uwe
Uwe B. schrieb: > Henrik schrieb: >> H. H. schrieb: >>> Eine Wärmebildkamera ist dabei sehr nützlich. >> >> Danke für deinen Tipp. Hast du auch einen Ratschlag, welche brauchbar >> wäre? > > Dafür tun es die HIKVISION DS-2TP31B-3AUF "Fieberscreeningkameras" die > aktuell für ~ 100 Euro verramscht werden bestens. > Die Beschränkung des Temperaturbereiches bezieht sich nur auf die > numerische Anzeige im Display. > > Uwe Also verstehe ich das richtig ? Die Kamera zeigt den Temperaturbereich von -20 bis 550 Grad Celsius an (per Farbe), kann die Zahlenwerte jedoch nur zwischen 25 und 50 Grad angeben? Hast du die Kamera ? Ist die für kleine SMDs geeignet ? Wäre ja ein super Deal.
Henrik schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Dafür tun es die HIKVISION DS-2TP31B-3AUF "Fieberscreeningkameras" die >> aktuell für ~ 100 Euro verramscht werden bestens. >> Die Beschränkung des Temperaturbereiches bezieht sich nur auf die >> numerische Anzeige im Display. > Also verstehe ich das richtig ? Die Kamera zeigt den Temperaturbereich > von -20 bis 550 Grad Celsius an (per Farbe), kann die Zahlenwerte jedoch > nur zwischen 25 und 50 Grad angeben? Jein. Der Temperaturbereich geht von -20 bis +150°C, der höhere Bereich lässt sich nicht einschalten. Mit der Software (iVMS-4800) werden die Temperaturen und die Skalierung korrekt angezeigt. > Hast du die Kamera ? Ist die für kleine SMDs geeignet ? Wäre ja ein > super Deal. Ein Bild ist anbei. Die beiden warmen Flecken neben dem Balken sind SSOP16-ICs Uwe
Uwe B. schrieb im Beitrag # > Ein Bild ist anbei. > Die beiden warmen Flecken neben dem Balken sind SSOP16-ICs > > Uwe Ich muss nochmal ganz doof fragen . 0402er Bauteile oder sogar welche drunter kann ich damit auch „sicher“ identifizieren? Einige in Videos bei YouTube haben dafür andere Linsen aufgesetzt. Im Zweifel kann man es testen und zurücksenden . Das versuche ich jedoch immer zu umgehen.
Henrik schrieb: > H. H. schrieb: >> Eine Wärmebildkamera ist dabei sehr nützlich. > > Danke für deinen Tipp. Hast du auch einen Ratschlag, welche brauchbar > wäre? Ich benutze die hier, mit makro Linse https://www.pergear.de/products/infiray-p2-pro
Henrik schrieb: > Ich muss nochmal ganz doof fragen . 0402er Bauteile oder sogar welche > drunter kann ich damit auch „sicher“ identifizieren? Du wirst einen warmen 402er als Fleck sehen aber vermutlich seine Temperatur nicht messen können. Wozu auch. (Meßfleck zu groß) Einen mit Föhn erhitzten 0,8mm Draht erkennt man gut. Eine Wärmebildkamera ist eher nicht das wichtigste Messmittel für Reparaturen, eher ein "nice to have". Viele Fehler wirst du damit nicht finden, schon garnicht auf "fremden" Platinen. (Außer den fiesen Kurzschlusstantals auf Boards der 90er...) Uwe
Uwe B. schrieb: > (Außer den fiesen Kurzschlusstantals auf Boards der 90er...) Und den fiesen MLCC der 20er...
Uwe B. schrieb: > Henrik schrieb: >> Ich muss nochmal ganz doof fragen . 0402er Bauteile oder sogar welche >> drunter kann ich damit auch „sicher“ identifizieren? > > Du wirst einen warmen 402er als Fleck sehen aber vermutlich seine > Temperatur nicht messen können. Wozu auch. (Meßfleck zu groß) > Einen mit Föhn erhitzten 0,8mm Draht erkennt man gut. > > Eine Wärmebildkamera ist eher nicht das wichtigste Messmittel für > Reparaturen, eher ein "nice to have". Viele Fehler wirst du damit nicht > finden, schon garnicht auf "fremden" Platinen. > (Außer den fiesen Kurzschlusstantals auf Boards der 90er...) > > Uwe Die Temperatur ist mir auch nicht so wichtig . Bei nah beieinander liegenden Kondensatoren will ich dann am besten erkennen können, welcher ein Problem macht und nicht gleich alle ausbauen und überprüfen . Deswegen die Frage .
Uwe B. schrieb: > Eine Wärmebildkamera ist eher nicht das wichtigste Messmittel für > Reparaturen, eher ein "nice to have". Viele Fehler wirst du damit nicht > finden, schon garnicht auf "fremden" Platinen. > (Außer den fiesen Kurzschlusstantals auf Boards der 90er...) Die Tantals wird man damit nicht finden. Die sind so niederohmig, dass der Spannungsabfall nicht für Wärme reicht. Die, die nicht niederohmig wurden, gaben Rauchzeichen und wurden sichtbar.
Vanye R. schrieb: > Koennte auch umgedreht mit Widerstandsmessung gehen. > Sollte halt ein Messgeraet mit ein paar mehr Stellen sein. Unsinn - es reicht den Widerstand mit 1% Auflösung zu messen und dazu reicht ein 3½-stelliges Gerät locker aus. Es muss nur ein passender Messbereich gewählt werden. Zur Lokalisierung von Kurzschlüssen muss so ein Widerstandsmesser sinnvollerweise für 4-Leitermessung ausgestattet sein und passende Messbereiche für Milliohm besitzen. Ohne Kelvin-Anschluss ist das Fischen im Trüben.
Manfred P. schrieb: > Die Tantals wird man damit nicht finden. Die sind so niederohmig, dass > der Spannungsabfall nicht für Wärme reicht. Die hinführenden Leiterbahnen werden heiß und damit sichtbar. Das natürlich nur bei ein- bis zweiseitigen Layouts und Versorgung über ein strombegrenzendes (Labor-) Netzteil. Uwe
Uwe B. schrieb: > Manfred P. schrieb: > >> Die Tantals wird man damit nicht finden. Die sind so niederohmig, dass >> der Spannungsabfall nicht für Wärme reicht. > > Die hinführenden Leiterbahnen werden heiß und damit sichtbar. Das > natürlich nur bei ein- bis zweiseitigen Layouts und Versorgung über ein > strombegrenzendes (Labor-) Netzteil. In der Praxis (Avionik) hat mir die professionelle Flir T540 schon oft viel Zeit gespart: 1. Kurzschlüsse durch defekte Tantals. Die Tantals waren nie so niederohmig, dass sie auch in der Flir unsichtbar waren. Die Flir zeigt 2-3 Grad Erwärmung bei angepasster Messbereichseinstellung gleißend hell an! Der Unterschied ist nicht spürbar und auch durch Verdampfung von Isopropanol nicht zu finden. 2. Verbrannte Platine nach Tantal-Brand: Verkohltes Platinenmaterial entfernt, Platine 2 Stunden gebacken, Graben mit Epoxy gefüllt, Epoxy 1 Stunde im Klimaschrank gehärtet. Neue Tantals draufgelötet. Leider noch immer 5-10 Ohm auf der -12V-Schiene. Eindeutige Erwärmung innerhalb der Platine erkennbar bei 50-100 mA Kurzschlußstrom (U < 2V!) Beim nächsten Mal messe ich vor dem Backen der Platine erneut den Widerstand. Es hat ja bereits mehrmals ohne Platinendefekt geklappt. 3. Niederohmige Verbindung nach Masse auf Datenleitung. Ein paar Bauteile am Datenbus ersetzt, ging schnell und günstig, Datenleitung noch immer besch... Milliohmmeter zeigt den richtigen Weg, aber kein mit der Datenleitung verbundenes Bauteil ist in der Nähe dieses geringsten Widerstandes. Also Netzteil auf die Leitung geklemmt und mit der Flir den "Kurzschluß" in der Platine gefunden. Todesurteil für die Platine ausgesprochen. Ein Leben ohne Wärmebildkamera ist möglich, aber sinnlos!
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Eine Wärmebildkamera ist ohne Frage nice to have. Ersatzweise behelfe ich mir mit einem 20€ Oberflächenthermometer (bis 200C) und scanne von Hand. Oder aber ich speise mit dem Labornetzteil 1Amp ein und messe dann mit dem DVM im mV-Bereich Spannungsgefälle entlang der Versorgungsleitungen. Das hat auch schon oft zum Ziel geführt.
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